KRH Klinikum Region Hannover www.krh.eu/gehrden KRH Klinikum Robert Koch Gehrden Mensch. Medizin. Miteinander. Fettarme Gartechniken bevorzugen wie Kochen, Backen, Braten in teflonbeschichteter Pfanne, Alufolie, Bratbeutel, Dünsten. Entsprechend zubereitete Speisen werden meistens besser vertragen. Achten Sie besonders auf versteckte Fette in Lebensmitteln. Diese sind u. a. enthalten in fettreichem Käse über 30 % Fett i. Tr., Streichwurst, Salami, fettem Fleisch, fettreichen Fisch etc. Diese Lebensmittel müssen besonders bei der Einnahme von Bauchspeicheldrüsenenzymen beachtet werden. Ballaststoffreiche Speisen haben eine längere Verweildauer im Magen und werden nur langsam verdaut. Dadurch können unangenehme Beschwerden wie Druck- und Völlegefühl sowie Blähungen auftreten. Sie sollten deshalb sehr ballaststoffhaltige Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte, Sauerkraut etc. meiden. blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch etc. möglichst meiden Speisen weder zu heiß noch zu kalt verzehren. Keine scharfen Gewürze wie Cayennepfeffer oder Chili verwenden Unverträglichkeiten können sehr individuell sein. Testen Sie selbst aus, was Sie vertragen. Pankreaszentrum am KRH Klinikum Robert Koch Gehrden Leitung Prof. Dr. med. Jochen Wedemeyer Chefarzt Medizinische Klinik I Stellvertretende Leitung Dr. med. Martin Memming Chefarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- u. Gefäßchirurgie Kontakt: Informationen für unsere Patientinnen und Patienten KRH Klinikum Robert Koch Gehrden Von-Reden-Straße 1 30989 Gehrden Telefon: Telefax: (05108) 69 2201 (05108) 69 2202 Internet: www.krh.eu/gehrden E-Mail: [email protected] Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) Koordinatorin Dr. med. Annette Passenheim Oberärztin Medizinische Klinik I Stellvertretende Koordinatorin Inessa Rücker Oberärztin Klinik für Allgemein-, Viszeral- u. Gefäßchirurgie Ernährungsmedizinerin Dr. med. Birthe Schnell Diätassistentin Annette Dumke (Erstellt durch: Annette Dumke, Diätassistentin) Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns. Diätassistenten-Tel: (05108) 69 1171 Klinikum Robert Koch Gehrden www.krh.eu/gehrden Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) Klinikum Robert Koch Gehrden Gemeinsam stark – für Ihre Gesundheit Klinikum Region Hannover www.krh.eu Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) Grundsätzlich hat die Bauchspeicheldrüse zwei lebenswichtige Funktionen: Sie spielt durch die Bildung von Verdauungsenzymen eine zentrale Rolle bei der Verdauung. Sie steuert durch die Bildung der Hormone Insulin und Glucagon die Blutzuckerregulation. Es werden zwei Formen der Pankreatitis unterschieden: Akute Pankreatitis: Die Bauchspeicheldrüse ist bei dieser Form akut entzündet. Chronische Pankreatitis: Es handelt sich um eine chronisch andauernde Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit immer wiederkehrenden Entzündungsschüben, wodurch es zu einer langsamen Zerstörung der funktionstüchtigen Zellen kommt. Die Bauchspeicheldrüse und ihre Funktion: Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt im hinteren Teil der Bauchhöhle, unterhalb des Zwerchfells direkt hinter dem Magen. Die Bauchspeicheldrüse hat eine längliche Form und wird in drei Abschnitte unterteilt: Pankreaskopf, der sich in der Biegung des Zwölffingerdarms befindet Pankreaskörper, der Mittelteil der Drüse Pankreasschwanz, der fast bis zur Milz reicht Zentral im gesamten Organ verläuft der Pankreasgang, über den der Bauchspeicheldrüsensaft durch eine Öffnung (Papille) in den Zwölffingerdarm geleitet wird. Entsprechend ihrer Funktion besteht die Bauchspeicheldrüse aus zwei unterschiedlichen Teilen: dem exokrinen Teil, der Enzyme bildet und dem endokrinen Drüsenanteil, Hormone bildet. Die Bauchspeicheldrüse und die Verdauung: Die Bauchspeicheldrüse bildet täglich ca. 1 bis 1,5 Liter Bauchspeichel mit verschiedenen Verdauungssäften. Über den Pankreasgang gelangen diese in den Dünndarm, wo die vorhandenen Verdauungsenzyme die Nahrung in ihre Nahrungsbestandteile aufspalten. Erst diese Einzelbausteine können über die Darmwand aufgenommen und schließlich vom Körper zur Energiegewinnung zum Muskelaufbau etc. verwertet werden. Leber Gallenblase Gallengang Bauchspeicheldrüse mit Bauchspeicheldrüsengang Zwölffingerdarm Die wichtigsten Enzyme der Bauchspeicheldrüse heißen: Amylasen: Sie spalten Kohlenhydrate und werden auch von den Speicheldrüsen gebildet Proteasen: Spalten Eiweiße und werden auch im Magen gebildet Lipasen: Spalten Fette und werden ausschließlich in der Bauchspeicheldrüse gebildet Die Bauchspeicheldrüse und die Blutzuckerregulation: Der endokrine Anteil der Bauchspeicheldrüse produziert die Hormone Insulin und Glucagon. Diese werden in den sogenannten „Inselzellen“ gebildet und sind in kleinen Gruppen über die ganze Bauchspeicheldrüse, vor allem aber im Pankreasschwanz verteilt. Von dort aus wird das Insulin direkt aus der Bauchspeicheldrüse ins Blut abgegeben. Insulin wird gebildet und in das Blut abgegeben, wenn der Blutzuckerspiegel ansteigt, z. B. nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit. Insulin ermöglicht dem Zucker (der in der Nahrung enthalten ist = Kohlenhydrate) den „Eintritt“ in die verschiedenen Körperzellen. Insulin „schließt“ also die Zellen auf, damit der Zucker in die Zellen gelangen kann. Dort wird der Zucker in lebensnotwendige Energie umgewandelt. Durch den Abtransport aus dem Blutkreislauf in die Körperzellen sinkt der erhöhte Blutzuckerspiegel wieder ab. Je nachdem, welche Pankreaszellen durch eine Pankreatitis geschädigt sind, kann entweder der exokrine oder der endokrine Teil der Bauchspeicheldrüse betroffen sein. Es kann aber auch vorkommen, dass beide Anteile der Bauchspeicheldrüse geschädigt sind. Dann kann es zu Ausfällen der Verdauungsleistung und/oder der Blutzuckerregulation kommen. Allgemeine Ernährungsempfehlungen: Für Patienten mit Pankreaserkrankungen gelten die Regeln der gesunden Ernährung. Zusätzlich kann es hilfreich sein, eine leichte Vollkost einzuhalten. Der wichtigste Faktor ist, eine evtl. vorliegende exokrine Pankreasfunktionsstörung mit Pankreasenzymen richtig zu therapieren. Für die Therapie eines evtl. vorliegenden Diabetes („Zuckererkrankung“) ist das Krankheitsstadium entscheidend. Es kann deshalb ratsam sein, eine entsprechende Schwerpunktpraxis aufzusuchen und an einer Diabetikerschulung teilzunehmen. Weitere Empfehlungen sind: Mehrere kleine Mahlzeiten bevorzugen, sie belasten den Verdauungstrakt weniger. Essen Sie langsam, und kauen Sie gut. Es sollte ausreichend Zeit zum Essen bestehen. Auf Alkohol sollte vollständig verzichtet werden! Er wirkt direkt schädigend auf die Bauchspeicheldrüse.