Der Hetzlas 1/3 2/4 5 6 7 Stufenbildner Sockelbildner Stufenhang Stufenfläche Zeugenberg Formelemente einer Schichtstufenlandschaft € Der Hetzleser Berg, auch als Hetzlas bekannt, bildet zusammen mit dem südlich anschließenden Lindelberg das Hetzlasgebirge. Das Plateau erreicht eine Höhe von 549 m NN. Die exponierte Lage am westlichen Rand der Frankenalb ermöglicht einen sehr weiten Blick: Bei besten Bedingungen lässt sich sogar Würzburg erkennen. Blick auf Hetzlas und Umgebung € Der Berg baut sich aus den Sedimentgesteinen des Jura (205–144 Mio. Jahren) auf. An der Basis liegen die mitunter schwarzen tonigen und feingeschichteten Gesteine des ältesten Jura, dem Lias. Diese baute man in der Vergangenheit am Hetzlas für die Produktion von Tafeln ab. Darüber türmen sich die sandigen und eisenhaltigen Gesteine des Doggers, des Mittleren Jura, wegen der typischen Färbung auch Brauner Jura genannt, auf. Der jüngste Abschnitt des Jura, der Malm oder auch Weiße Jura, bildet den oberen Teil des Hetzleser Berges. Die Schichten des Jura mit ihren charakteristischen Fossilien (sog. „Leitfossilien“) Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) € Diese Sedimente lagerten sich im nördlichen Randmeer des Urozeans Tethys am Meeresboden ab. Die feinen Schichtungen des Lias verraten uns, dass zum damaligen Zeitpunkt besonders ruhige Wasserverhältnisse herrschten. Diese ermöglichten es, dass sich feine Tonpartikel in dünner Lage ungestört ablagern konnten. Die Sande des Doggers hingegen zeugen von einer verstärkten Wasserbewegung. Schließlich bildeten zahllose Schwämme mächtige Riffkörper zur Zeit des Weißen Jura auf. In der Jurazeit lebten Belemniten, Ammoniten und Fischsaurier in diesem warmen flachen Randmeer. Die Überreste dieser Tiere finden sich als Fossilien heute immer wieder. In der nachfolgenden Kreidezeit hob sich das Gebiet der nördlichen Frankenalb aus dem Meer heraus. € Diese Gesteinsabfolge lässt sich in der gesamten Fränkischen Schweiz verfolgen. Die Stellen, an denen die Abfolge an einem Berg komplett aufgeschlossen ist, befinden sich jedoch alle an den Albrändern. Ein weiteres Beispiel hierfür ist das Walberla bei Wiesenthau. € Mittlerweile hat der Hetzlas die Verbindung zur Alb gänzlich verloren. Dadurch, dass sich an der Ostseite des Berges die Schwabach immer tiefer in das Gestein hineinfraß und das Tal ausräumte, vollzog sich die Trennung – so entstand der Zeugenberg Hetzlas. Die dadurch allseitig entstehenden steilen Flanken machten derartige Zeugenberge für frühe Befestigungsanlagen sehr interessant. Lokale Aktionsgruppe Kulturerlebnis Fränkische Schweiz e.V. Dieses Projekt wurde gefördert durch den Landkreis Forchheim © Alle Texte und Abbildungen auf dieser Tafel sind urheberrechtlich geschützt.