Vom 14. bis zum 19. März fuhren wir anlässlich einer Begegnungsreise zum Thema „Erster Weltkrieg“ nach Belgien. Dort sahen wir uns nahe Ypern Museen, Friedhöfe und Kriegsschauplätze an. Außerdem waren wir viel mit Schülern der Europäischen Schule Mol und Schülern aus Frankreich zusammen. Am Samstag trafen wir uns um neun Uhr am Hauptbahnhof in München. Von dort fuhren wir erst mit einem ICE nach Köln, wo wir in einen Regionalexpress nach Aachen umstiegen. Auf der Zugfahrt unterhielten wir uns, hörten Das Haus meiner Gastfamilie Musik und spielten verschiedene Kartenspiele. In Aachen holte uns dann ein Bus aus Belgien ab, der uns zur europäischen Schule in Mol brachte. Dort erwarteten uns schon unsere Gastfamilien. Markus und ich wohnten bei der Familie Robouch, unser Gastschüler hieß Nicolas und sprach Französisch als Muttersprache, aber auch Englisch fast perfekt, und sogar Deutsch lernte er in der Schule. Dadurch konnten wir uns sehr gut und einfach mit ihm unterhalten. Am Abend aßen wir und spielten noch Fifa 2010 auf Nicolas Playstation. Dann gingen wir ins Bett. Am nächsten Tag standen wir morgens, da wir in die Schule mussten, früh auf. Zum Glück wohnte die Familie Robouch sehr nah an der Schule, so dass wir anders als einige unserer Klassenkameraden nicht erst eine Stunde von Antwerpen fahren mussten. In der Schule besuchten wir verschiedene Unterrichtsstunden zum Thema „Erster Weltkrieg“. In „German Literature“ lasen wir zum Beispiel Textausschnitte aus Tagebüchern und Gedichten. In Chemie stellten wir exemplarisch für ein Giftgas Chlorgas her. Nach der zweiten Stunde verließ ich dann den normalen Unterricht, weil ich mich für das Filmteam gemeldet hatte. Anschließend erklärte mir einer der belgischen Schüler die Kameraausrüstung, und die „Filmcrew“ unter Leitung von Herrn Neutzler besprach sich. Als ich wusste, wie die Kameras chmod a+x ~/funktionieren, filmte und fotografierte ich mit ein paar Anderen die Vorbereitungen und den Unterricht. In der Mittagspause gingen wir in der Kantine essen. Danach hatten wir Zeit unsere Vorträge in den Gruppen zu den Themen vorzubereiten. In meiner Gruppe waren wir zwei deutsche, zwei französische und einige belgische Schüler. Dabei ergab sich das Problem, dass die einzelnen Schüler jeweils eine Präsentation vorbereitet hatten, wir aber nur eine zeigen konnten. Nachdem wir eine einigermaßen sinnvolle Präsentation erstellt hatten trugen drei aus meiner Gruppe diese vor allen Teilnehmern vor. Als wir auch die Vorträge der Anderen gehört hatten, war die Schule aus und wir gingen zu unseren Gastfamilien. Dort spielten wir im Garten Fußball und aßen. Am Abend gingen wir, um das Spiel Bayern gegen Inter Mailand anzuschauen, in den Irish Pub. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Ypern, wo wir zuerst den Dodengang, ein belgischen Schützengraben, und einen deutschen Bunker besichtigten. Besonders beeindruckt hat mich dabei, wie nah sich die Kampfstellungen der Deutschen und der Belgier waren. Des Weiteren war dort ein Turm, der ein Museum beherbergte. Dieses war in sofern sehr interessant, dass man einen relativ realistischen Eindruck vom Alltag an der Front bekommen konnte. Dort war zum Beispiel eine Simulation eines Schützengrabens, in die man sich kaum traute hineinzugehen. Erschrecken konnte man sich auch in einem dunklen Raum, in dem es, sobald man eingetreten war, zu blitzen und, wie bei einem Bombeneinschlag zu donnern anfing. Als letztes besuchten wir an diesem Tag den deutschen Soldatenfriedhof Vladslo, der nicht so beeindruckend wie die Friedhöfe der Alliierten ist auf dem aber die berühmten und sehr eindrucksvollen Skulpturen von Käthe Kollwitz zu finden sind. Am Abend gingen wir essen und spazierten ein wenig durch Ypern. Außerdem konnten wir in der Jugendherberge Billard spielen. Am Donnerstag teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Ich besuchte zuerst den britischen Tyne Cot Militärfriedhof, der aus einer riesigen Anzahl ordentlich angeordneter weißer Grabsteine und einem großen Denkmal in der Mitte besteht. Anschließend besuchten wir das Museum „Hill 62“, bei dem Schützengräben konserviert waren, jedoch nicht in der gleichen Weise, wie beim „Dodengang“, wo es recht ordentlich aussah. In den schlammigen und schmutzigen Schützengräben bei „Hill 62“ bekam man eine viel deutlichere Vorstellung von den miserablen Bedingungen, die die Soldaten aushalten mussten. Am Nachmittag besuchten wir das „In Flanders Fields“ Museum, das ich vor allem deshalb interessant fand, weil man Einzelschicksale von bestimmten Personen, die den I. Weltkrieg miterlebten, nachverfolgen konnte. Am Abend nach dem Abendessen sahen wir uns noch den „Last Post“, den Zapfenstreich am „Menin Tor“ an. Am Freitag machten wir uns dann auf den Heimweg Richtung Ypern. Unterwegs besuchten wir jedoch noch einen australisch neuseeländischen Militärfriedhof, welcher auch sehr eindrucksvoll war. Auch das Gedächtnismuseum „Passendaele“ besichtigten wir noch, wo wir anschließend auch noch aßen. Als wir in der Europäischen Schule in Mol angekommen waren, spielten wir auf dem Sportplatz der Schule mit anderen Schülern Fußball. Am Nachmittag holte uns unser Gastvater, und wir spielten noch ein wenig Fifa auf der Playstation. Als krönenden Abschluss gingen wir dann abends in das Restaurant mit den meiner Meinung nach besten Pommes. Am Samstagmorgen fuhren wir dann von der Schule in Richtung München ab. Insgesamt habe ich auf dieser Reise viel Interessantes über den 1. Weltkrieg gelernt. Doch noch viel wichtiger fand ich die Chance, mit Schülern anderer Nationen zusammenzukommen, mit ihnen zu reden und zusammen zu sein. Hierbei fand ich es vor allem interessant, die Schüler der Schule in Mol, die aus vielen verschiedenen europäischen Ländern kommen, kennen zu lernen. Doch auch einige der Franzosen waren sehr nett, und ich freundete mich mit ihnen an. Ich kann definitiv jedem empfehlen, an der Reise teilzunehmen, da sie mit viel Spaß verknüpft ist und man einen ganz anderen, viel besseren Eindruck vom 1.Weltkrieg bekommt als es in der Schule möglich ist.