- Häuserschauen

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Wege zum
Niedrigstenergiehaus
Co-funded by the Intelligent Energy Europe
Programme of the European Union
WEGE ZUM NIEDRIGSTENERGIEHAUS
Inspirierende Beispiele aus Europa
Veröffentlicht im August 2014
wege zum
Grafikdesign: Maciej Zalewski / Alkione
Niedrigstenergiehaus
Druck: OÖ Energiesparverband
Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieser Publikation liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht die Meinung der Europäischen Union wieder. Weder die EACI noch die
Europäische Kommission übernehmen Verantwortung für jegliche Verwendung der darin enthaltenen Informationen.
Co-funded by the Intelligent Energy Europe
Programme of the European Union
INSPIRIERENDE BEISPIELE AUS EUROPA
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
im Rahmen der Kampagne „Heute schauen - morgen bauen” präsentieren sich in dieser Broschüre Niedrigstenergiegebäude aus
zehn europäischen Ländern. Diese und weitere 1.000 private und öffentliche Niedrigstenergiegebäude nehmen teil am europäischen Projekt NZB2021 – Tage der offenen Tür in Niedrigstenergiegebäuden, das zeitgleich in Belgien, Deutschland, Frankreich,
Irland, Malta, Oberösterreich, Polen, Schweden, Slowenien und Ungarn stattfindet.
An zwei Wochenenden im November 2013 und 2014 öffneten Niedrigstenergiegebäude für insgesamt 30.000 Besucher/innen
ihre Türen. Bauherren und Architekten teilen ihre Erfahrungen im Bereich des energieeffizienten Bauens und Sanierens mit
einer
interessierten Öffentlichkeit.
Besuchen Sie am Tage der offenen Tür private, betriebliche oder öffentliche Gebäude, lassen Sie sich inspirieren und erhalten Sie
Informationen aus erster Hand.
Mehr Informationen zum Tag der offenen Tür in Oberösterreich finden Sie auf: www.haeuserschauen.at
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unseren Niedrigstenergiegebäuden.
04
06
08
EU
RICHTLINIE
TAG DER OFFENEN TÜR IN
NIEDRIGSTENERGIEGEBÄUDEN
2013 NATIONALE
KAMPAGNIEN
Ihr NZB2021 Team
2
13
15
22
INTERVIEW
NATIONALE, REGIONALE
UND LOKALE
UNTERSTÜTZUNG
BEISPIELE
NIEDRIGSTENERGIEGEBÄUDE
3
Auf Gebäude entfallen 40 %
des Gesamtenergieverbrauchs
und 36 % der emittierten
Treibhausgase in der
Europäischen Union. Die
Kommission sieht daher
besonders in diesem Sektor
hohen Handlungsbedarf, um
Treibhausgasemissionen
zu reduzieren und die
Energieabhängigkeit der
Länder zu verringern. Das
rechtliche Hauptinstrument
der EU zur Verringerung
des Energieverbrauchs von
Gebäuden ist die im Mai 2010
verabschiedete Richtlinie über
die Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden.
EU
Richtlinie
Niedrigstenergiegebäude in der EU und Oberösterreich
4
Ein wesentliches Element der
Richtlinie sind die Vorgaben zu
Niedrigstenergiegebäuden (Nearly
Zero Energy Buildings – NZEBs).
Artikel 9 der Neuauflage der
EU-Gebäuderichtlinie fordert,
dass „die Mitgliedsstaaten gewährleisten, dass bis 31. Dezember 2020
alle neuen Gebäude Niedrigstenergiegebäude sind und nach dem
31. Dezember 2018 neue Gebäude,
die von Behörden genutzt werden,
Niedrigstenergiegebäude sind“.
Die Richtlinie definiert ein
Niedrigstenergiegebäude als „ein
Gebäude, das eine sehr hohe […] bestimmte Gesamtenergieeffizienz aufweist.
Der fast bei Null liegende oder sehr
geringe Energiebedarf sollte zu einem
ganz wesentlichen Teil durch Energie aus
erneuerbaren Quellen - einschließlich
Energie aus erneuerbaren Quellen,
die am Standort oder in der Nähe
erzeugt wird - gedeckt werden”. In der
Verantwortung der Mitgliedsländer
liegt es nun, diese Definition
zum Niedrigstenergiegebäude
zu präziseren und eine Grenze
für den Energieverbrauch für
Niedrigstenergiegebäude
festzulegen.
Desweiteren sollen die
Mitgliedsstaaten „Nationale
Pläne zur Erhöhung der Zahl der
Niedrigstenergiegebäude erstellen“,
auf deren Basis die EU-Kommission
im 3-Jahres Rhythmus Berichte
zu den Entwicklungen in den
Ländern herausgibt. Im ersten
Report der EU-Kommission
zu den Entwicklungen in den
Mitgliedsländern vom Juni 2013
wird ein mangelnder Fortschritt
in den Ländern im Bereich der
Niedrigstenergiegebäude festgestellt. Es fehle vor allem an klaren
Definitionen, der Benennung von
Zwischenzielen und eindeutigen
politischen Vorgaben, um die
Zielvorgaben der EU zu erzielen. Die
Mitgliedsstaaten werden aufgefordert
ihre Bemühungen substantiell zu
verstärken, um die Klimaziele der EU
nicht zu gefährden.
Bewusstsein potentieller privater und
öffentlicher Investoren für die
technischen und baulichen
Möglichkeiten und für existierende
energetische Sanierungslösungen zu
schärfen.
Erfolgsgeschichten und gute
Beispiele sind vorhanden. Warum
nicht von den Vorreitern lernen?
Gemäß der Österreichischen
Verfassung fällt das Baurecht in
den Zuständigkeitsbereich der
neun Bundesländer. Daher erfolgt
die Umsetzung der EPBD in erster
Linie durch die Länder und die
Landesregierungen müssen ihre
jeweiligen Gesetze dahingehend
abändern.
Oberösterreich hat ambitionierte Anforderungen an die
Energieeffizienz von Gebäuden
und das Heizen mit erneuerbaren
Energieträgern. Der Energieausweis
hat bereits eine lange Tradition.
Daher ist das Konzept des
Niedrigstenergiegebäudes (die
Verbindung von Energieeffizienz beim
Gebäude mit einem hohen Anteil
an erneuerbaren Energien) sehr
willkommen.
Für die gemeinschaftliche
Weiterentwicklung der Baugesetze
gibt es in Österreich eine
Arbeitsplattform, das so genannte
OIB (Österreichisches Institut
für Bautechnik). Innerhalb dieses
Institutsrahmens kooperieren
Experten aus den 9 Bundesländern in
technischen Aspekten, mit dem Ziel
einer harmonisierten Umsetzung der
europäischen Richtlinien in
allen Bundesländern. Oberösterreich
hat die OIB-Richtlinie 6 in ihren
länderspezifischen Baugesetzen
übernommen und damit rechtskräftig
gemacht.
Das Projekt NZB 2021 Tage der offenen
Tür in Niedrigstenergiegebäuden hat
zum Ziel, auf dem Weg zur Erfüllung
der europäischen Anforderungen, das
5
1998 entwickelte die Belgische NGO Bond
Beter Leefmilieu (BBL) das Konzept der “EcobouwersOpendeur”. Bauherren und Hausbesitzer/
innen sollen inspiriert werden, ihre Gebäude mit
hohen Energiestandards zu bauen und zu sanieren.
Mit mehr als 33.500 Besucher/innen innerhalb der
letzten 15 Jahre hat sich das Projekt einen Ruf als
das größte unabhängige, nicht kommerzielle Open
House Event in Flandern erworben.
Diese Kampagne ist fantastisch!
Ohne ihre Initiative und das
Webforum hätten wir es nie
geschafft, ein ökologisches Haus zu
bauen. Vielen Dank!
Stefan Vanstraelen , Ecobouwers Opendeur
Besucher Flandern
Aufbauend auf den belgischen Erfahrungen wurde 2012
die Initiative im Rahmen des Projekts NZB2021 – Tage der
offenen Tür in Niedrigstenergiegebäuden, das vom Programm
„Intelligent Energy Europe“ der Europäischen Kommission
finanziert wird, auf neun weitere europäische Länder
ausgeweitet. Zentrale Idee ist, dass Besucher Informationen
zu Niedrigstenergiegebäuden aus erster Hand erhalten,
ohne dass kommerzielle Interessen verfolgt werden.
Während eines Besuchs lernen sie das Leben in einem
Niedrigstenergiegebäude kennen und profitieren von den
Erfahrungen der Bauherren und Besitzer/innen bezüglich der
Bau- oder Sanierungsarbeiten.
Die Tage der offenen Tür fanden/finden 2013 und 2014
in Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, Malta,
Oberösterreich, Polen, Slowenien, Schweden und Ungarn
statt. Im ersten Kampagnenjahr 2013 besuchten mehr als
11.000 Interessierte knapp 700 private und öffentliche
Niedrigstenergiegebäude.
Die nächsten Tage der offenen Tür finden im
November 2014 statt! Über 40 Einfamilienhäuser in
ganz Oberösterreich öffnen am 14. und 15. November
ihre Türen.
Besuchen Sie: www.häuserschauen.at
Exkursionen zu betrieblichen und öffentlchen
Niedrigstenergiegebäuden werden vom OÖ
Energiesparverband organisiert.
Nähere Informationen dazu auf:
www.energiesparverband.at
Tage der offenen Tür in
Niedrigstenergiegebäuden
DIE NÄCHSTEN TAGE DER
OFFENEN TÜR FINDEN IM
NOVEMBER 2014
STATT!
6
7
Oberösterreich
Niedrigstenergiegebäude 2013 Tage der offenen Tür
“Heute schauen - morgen bauen”
Frankreich
PORTES décOUVERTES, les bâtiments performants c’est
maintenant!
Veranstaltungsort der NZB Kampagne 2013 in Frankreich war die Region
Haute-Savoie. 312 Verwaltungsangestellte und Privatpersonen besuchten 35
Gebäude, die über die ganze Region verteilt waren. Dazu gehörten 19 private
Wohnhäuser, ein Mehrfamilienhaus, vier privatwirtschaftlich genutzte
Bürogebäude sowie elf öffentliche kommunale Gebäude. Jedes dieser Gebäude,
ob saniert oder neu errichtet, erfüllt anspruchsvolle Energieeffizienzstandards
(Passivhausstandard, Minergie-Labals oder BBC-Standard).
Die Besucher/innen schätzten den informellen Austausch mit Bauherren und
das vielfältige Informationsangebot. So bewerteten auch mehr als 83 % die
Kampagne als sehr gut und freuen sich auf eine Wiederholung im Jahr 2014.
Auch die Aussteller/innen selbst waren zufrieden: Über 94 % begrüßten es, ihre
Gebäude für die Kampagne geöffnet zu haben und fanden das Konzept der Tage
der offenen Tür sehr überzeugend. 72 % der Aussteller/innen gaben daher an,
auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
“Heute schauen – morgen bauen” war das Motto der ersten österreichischen
Tage der offenen Tür in Niedrigstenergiegebäuden am 15. und 16. November
2013. Der Oberösterreichische Energiesparverband lud Interessierte in mehr
als 80 Ein- und Mehrfamilienhäuser, sowie gewerbliche und öffentliche
Gebäude ein. Die Resonanz war beachtlich: 1.090 Besucher/innen nahmen die
Gelegenheit war und informierten sich über die energierelevanten Aspekte
der Gebäude und erfuhren, wie es sich in einem Niedrigstenergiegebäude oder
einem Passivhaus lebt. Gebäudebesitzer und zukünftige Bauherren erhielten
zudem zahlreiche bauliche und technische Informationen zum
energieeffizienten Bauen und Sanieren.
www.haeuserschauen.at
D e Veranstaltung
Die
Ve
in der Dimension ist einzigartig in
Österreich und leistet einen wichtigen Beitrag zum
Verständnis von Niedrigstenergiegebäuden.
www.portesdecouvertes.fr
Regionaler Entscheidungsträger Oberösterreich
Einblicke in die nationalen Kampagnen 2013
Belgien
Bond Beter Leefmilieu – Ecobouwers Opendeur
Die Kampagne Ecobouwers Opendeur ging 2013 in Belgien in ihr sechzehntes
Jahr. Zum ersten Mal wurde die Kampagne auch in Wallonien organisiert.
Bond Beter Leefmilieu kooperierte dafür mit der wallonischen NGO écoconso
und führte die zweisprachigen Tage der offenen Tür in Brüssel und Gent
durch. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine nationale Kampagne mit fast
300 ausgestellten Gebäuden und mehr als 6.600 Besucher/innen.
Als Partner im Projekt konnte BBL u. a. den Flämischen Passivhausverband
Passiefhuis Platform, das Flämische Institut für Bioökologisches Bauen, die
Stadt Gent, die Region Brüssel-Hauptstadt, das Baumagazin beter bouwen en
verbouwen, Radio 2, die Secondhand Webseite www.2dehands.be und building
fair Hout en Groen gewinnen.
www.ecobouwers.be
Deutschland
Tage der offenen Tür in Niedrigstenenergiehäusern –
Häuser für Heute
Unter dem Motto: „Heute schauen – morgen bauen“ öffneten Schulen,
Kindergärten, Einfamilienhäuser, Mietshäuser oder Bürogebäude in Berlin,
Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen ihre Türen für die interessierte
Öffentlichkeit. Mehr als 800 Teilnehmer/innen nahmen die Gelegenheit war und
besuchten die privaten und öffentlichen Niedrigstenergiehäuser.
Experten und Privatpersonen schätzten die Möglichkeit, von Bauherren aus
erster Hand Informationen und Erfahrungen zu energieeffizienten Bau- und
Sanierungsweisen zu erhalten und sich austauschen zu können. Die ausführlichen und kompetenten Führungen durch die Hauseigentümer/innen und
Architekten bestärkten viele Besucher/innen in ihren Vorhaben, energieeffizient
zu sanieren oder zu bauen. Dementsprechend bewerteten mehr als 94 % der
Teilnehmer/innen die Kampagne als sehr gut oder herausragend und freuen sich
auf die Möglichkeit weitere Gebäude im Jahr 2014 zu besichtigen.
Die Tage der offenen Tür werden in Deutschland von der B.&S.U. Beratungs- und
Service Gesellschaft Umwelt mbH organisiert. Kooperationspartner sind die
Deutsche Energieagentur (dena), Zukunft Altbau, CO2-online, eneo und BAKA.
www.haeuser-fuer-heute.de
8
Objektive, kompetente und verständliche Führung.
Super! Gerne nächstes Jahr wieder.
Besucher der deutschen Kampagne
9
Ungarn
Hatékony Ház Napok - Úton a nulla energiaigényű
házak felé
Schweden
Ich schätze die Unterstützung und die gute
Vorbereitung der Veranstalter.
Aussteller aus Schweden
In Ungarn beteiligten sich zahlreiche Medienpartner an der Kampagne und
berichteten sowohl auf regionaler, als auch auf nationaler Ebene in Artikeln,
Radio- und Fernsehbeiträgen von den Tagen der offenen Tür.
700 Besucher/innen nahmen die Gelegenheit war, besucht wurden 43 private
und öffentliche Gebäude in ganz Ungarn. Viele Teilnehmer/innen sahen dies
als eine einmalige Gelegenheit an, Niedrigstenergiegebäude zu besichtigen
und von den Erfahrungen und Informationen der Bauherren zu lernen.
Modernt och Miljöklokt – Besök ett lågenergihus
2013 fand die schwedische Kampagne mit dem Motto “Visit a
low energy house – modern and eco-smart” an den ersten beiden Wochenenden im November statt. Die Energieagentur für
Süd-Ost Schweden und die Schwedische Passivhausvereinigung
“Passivhuscentrum” organsierten gemeinsam Tage der offenen Türen
in insgesamt 30 Ein- und Mehrfamilienhäuser und erreichten mit
ihrer Kampagne 220 Besucher/innen. Zertifizierte Passivhäuser sowie
Gebäude mit interessanten innovativen Lösungen im energetischen
Bereich konnten während der Besuchertage besichtigt werden.
Partner des ungarischen Projektorganisators GreenDependent Institute
sind die Universität für Technologie und Wirtschaft Budapest und die
Ungarische Passivhausinitiative. Zudem ist der Vizepräsident der Ungarischen
Architektenkammer Mitglied des ungarischen Projektbeirates.
www.hatekonyhaz.hu
Die lokale und regionale Presse berichtete ausführlich von den Tagen
der offenen Tür, so dass die zufriedenen Aussteller/innen 2014 mit noch
mehr Besuchern rechnen können..
www.miljoklokahus.se
Einblicke in die nationalen Kampagnen 2013
Malta
Der Tag der offenen Tür in Niedrigstenergiegebäuden in
Malta ist eine großartige Initiative, um das Verständnis
für NZEBs zu erhöhen.
Ing. K. Alamango (Besucher in Malta, EPB Assessor)
Open Doors Malta - Towards Nearly Zero Energy Buildings
In Malta wurden die Tage der offenen Tür als geführte Bustouren organisiert. So
konnten die Besucher/innen verschiedene Gebäude in kurzer Zeit besichtigen
und in entspannter Atmosphäre Meinungen austauschen und Empfehlungen
und Informationen von den Bauherren erhalten. Besichtigt wurden kleine
renovierte Einfamilienhäuser, neu gebaute Häuser, Bürogebäude und öffentliche
Gebäude. Mehr als 90 % der Besucher/innen gaben an mit den erhaltenen
Informationen und der Hilfe durch die Organisatoren sehr zufrieden gewesen
zu sein. Auch die Aussteller /innen äußerten sich durchwegs positiv zu ihrer
Teilnahme und freuen sich darauf, im Jahr 2014 erneut Besuchern/innen ihre
Türen zu öffnen.
Slovenia
Skoraj ničenergijske hiše:
“Že danes obiščite hiše prihodnosti!”
In Slowenien öffneten 22 Wohnhäuser, acht öffentliche Gebäude sowie vier
Bürogebäude ihre Türen und wurden von fast 600 Besuchern besichtigt. Der
slowenische Organisator “Gradbeni inštitut ZRMK” achtete bei der Auswahl der
Gebäude speziell darauf, verschiedene Lösungen im Bereich der erneuerbaren
Energien, interessante technische und bauliche Lösungen und unterschiedliche Gebäudetypen im Programm anzubieten. Es wurden zudem Förder- und
Finanzierungsmöglichkeiten für den energieeffizienten Bau oder die energetische Sanierung vorgestellt.
Die Besucher/innen waren mit dem Angebot sehr zufrieden und konnten sich
zielgerichtet informieren. Mehr als 37 % der Teilnehmer/innen haben die
Absicht selbst zu bauen, 12 % Prozent planen in naher Zukunft zu renovieren
und 8 % der Befragten befanden sich zum Zeitpunkt der Kampagne bereits in
der Bauphase.
www.0energijskehiše.si
Die Kampagne wurde mit Unterstützung der Architektenkammer und dem
Fachbereich der Ingenieurswissenschaften der Universität Malta durchgeführt.
10
www.opendoorsmalta.com
11
Irland
Nearly Zero Energy Buildings (NZEB) –
Open Doors Weekend
Die irischen Tage der offenen Tür wurden vom 8. bis zum 10. November 2013,
parallel zu den Internationalen Passivhaustagen in Zusammenarbeit mit
dem irischen Passivhausverband organisiert. Insgesamt fanden in 17 der 26
Bezirke Irlands Besichtigungen von 61 Gebäuden statt, an denen knapp 800
Besucher/innen teilnahmen. Alle Aussteller/innen, von denen die meisten
ihre Häuser zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierten, schätzten die
Veranstaltung sehr und sind auch im Kampagnenjahr 2014 wieder mit dabei.
Partner der Projektorganisatoren in Irland war das Ökodorf in Cloughjordan
County Tipperary, das auch eigene Gebäude für Besucher/innen öffnete.
www.nearlyzeroopendoors.ie
Interview ( … )
Einblicke in die nationalen
Kampagnen 2013
POlen
Ich bin davon überzeugt, dass die Kampagne einen
wesentlichen Beitrag zur Förderung von energieeffizientem
Bauen leistet
M. Karpiński, Ministerium für Verkehr, Gebäude und Meere, Polen
Dni Otwartych Drzwi - odwiedź dziś budynki jutra
Die polnische NZB Kampagne wird von der Polnischen Energieagentur
organisiert und in drei Zeiträume von jeweils zwei bis drei Monaten
aufgeteilt. So sollen unterschiedliche Jahreszeiten abgedeckt und den
Besucher/innen die Reise zwischen den Ausstellungsorten ermöglicht
werden. Die polnischen Passivhäuser, Niedrigstenergiegebäude und
andere energieeffiziente Gebäude werden von März bis Juni 2014,
September bis November 2014 und von Februar bis März 2015 zu
besichtigen sein.
Mehr Informationen sind auf der nationalen Webseite der Kampagne zu
finden.
www.budynki-jutra.pl
12
Evelyne Huytebroeck ,
Ministerin für Umwelt, Energie,
Wasserrecht und Stadterneuerung
Brüssel
Im Oktober 2013 fanden die NZB
2021 – Tag der offenen Tür in
Niedrigstenergiegebäuden in der
Region Brüssel-Hauptstadt als
zweisprachige Veranstaltung statt.
Warum hat die Region die Kampagne
unterstützt? (Foto: Victor Levy)
Die Regionalregierung der Region
Brüssel-Hauptstadt hat entschieden,
die Auflagen zur Energieeffizienz
von Gebäuden ab 2015 auszuweiten.
Zukünftige Gebäude müssen Kriterien
nahe dem Passivhausstandard erfüllen, wodurch der Heizwärmebedarf
um den Faktor 10 reduziert wird.
Dieser Standard wird in der Region
Brüssel seit 2007 stark forciert. Heute
bzw. in sehr naher Zukunft wird der
Passivhausstandard bei etwa 800.000
m 2 Gebäudefläche erfüllt. Es ist enorm
wichtig, dass Menschen, die in Brüssel
leben und arbeiten, Passivhäuser
kennenlernen. Deshalb unterstützen
wir die NZB Kampagne.
Was ist Ihr Eindruck von der ersten
Ausgabe der Kampagne in Brüssel?
Sie war ein großer Erfolg. Beinahe
1.000 Besucher/innen haben sich die
33 teilnehmenden Gebäude in Brüssel
angesehen. Passivhäuser oder andere
beispielhafte Projekte, Neubauten und
Sanierungen, alles konnte besucht
werden und wurde von den
Bewohner/innen präsentiert. Es ist
immer hilfreich, wenn Menschen
Mitbürgern und Nachbarn, die den
Schritt selbst getan haben, direkte
Fragen stellen können und Tipps
erhalten, was gut und was weniger gut
funktioniert, was verbessert werden
kann und wie hoch die Lebensqualität in
nachhaltigen Gebäuden ist. Außerdem
sind die Tage der offenen Tür eine gute
Möglichkeit zu lernen, wie in Gebäuden
weitere Nachhaltigkeitsaspekte
von der Biodiversität bis zur
Regenwasserrückgewinnung integriert
werden können.
Die Region Brüssel-Hauptstadt ist
sehr engagiert im Bereich des nachhaltigen Bauens und vertritt eine
sehr progressive Energiepolitik. Wie
fügen sich die Tage der offenen Tür
dort ein?
Die Energiepolitik in unserer Region
ist ein großer Schritt in Richtung
einer hohen Energieeffizienz für
neue Gebäude. Unsere ab 2015 geltenden Anforderungen, die nahe am
Passivhausstandard liegen, sind in Bezug
auf Dämmung, Luftdichte und eine
effiziente Belüftung nahezu ausgereizt.
Die Dämmungsanforderungen beispielsweise weiter zu erhöhen, scheint kaum
13
noch kosteneffizient zu sein. Man
kann sagen, unsere Anforderungen
sind die Antwort auf die Definition
der EU zu Niedrigstenergiegebäuden,
laut der ein solches Gebäude eine sehr
hohe Energieeffizienz aufweisen soll.
Die Definition der Abdeckung des
Energiebedarfs durch erneuerbare
Energien müssen wir noch bestimmen. Die NZB Kampagne, die der
Öffentlichkeit Passivhäuser und
Niedrigstenergiegebäude zugänglich
macht, ist eine wichtige Initiative, die
das Verständnis für diese komplexen
Gebäudedefinitionen fördert.
Was wünschen Sie sich für die NZB
Kampagne?
Die Energiepolitik in der BrüsselHauptstadt-Region nimmt auch Gebäude
aus dem tertiären Bereich (Bürogebäude,
Schulen usw.) in den Blick. Eine interessante Entwicklung wäre, wenn die
Kampagne in Belgien auch solche Gebäude
der Öffentlichkeit präsentieren würde.
Haben Sie einen Rat für
europäische Regionen und Städte,
die Niedrigstenergiegebäude
fördern wollen?
Mein Ratschlag wäre, denselben Weg zu
gehen, den wir zu Beginn eingeschlagen
haben: Zunächst die richtigen Anreize
setzen und technische Unterstützung
bieten, damit der Bausektor hochwertige
und kostengünstige Lösungen für
Nierdrigstenergiegebäude anbieten
kann. In einem zweiten Schritt kann eine
anspruchsvolle Energiepolitik auf der
Basis und im Einklang mit den gewonnenen Erfahrungen des Bausektors
adaptiert werden.
Nationale, regionale und lokale
Unterstützung
Oberösterreich
OBERÖSTERREICHS
WOHNBAUPROGRAMM FÜR
ENERGIESPARENDES BAUEN
UND SANIEREN
Ihrer föderalen Struktur folgend ist die Gesetzgebungskompetenz zwischen der Bundesregierung und den
Landesregierungen in Österreich aufgeteilt. Vor allem
in Energiefragen (z. B. in Bezug auf den Bausektor
oder Förderprogramme) sind viele Kompetenzen auf
Landesebene angesiedelt. Für den Bausektor spielen die
Landesregierungen daher eine große Rolle.
womit eine Energieeinsparung von mehreren Millionen
Kilowattstunden im Jahr erreicht wurde. Das Programm
ist auch unter ökonomischen Gesichtspunkten attraktiv:
Nach der kostenoptimalsten Planungsmethode kostet jede
durch Energieeffizienzmaßnahmen gesparte Kilowattstunde
lediglich 1,8 Cent.
Beispiel: Wohnbauprogramm für energiesparendes Bauen und Sanieren
"
"
"
"
"
"
Renovierungsprogramm 2010:
Energieeinsparungen:
Kosteneinsparungen:
Durchschn. Amortisationszeit:
Gesamteinsparung:
Durchschn. Energieeffizienzindikator:
5.500 Einfamilinhäuser
235 GWh/a
20 Millionen €/a
20 Jahre
5.000 GWh
242 kWh/m²,a
(vor Renovierung)
" Durchschn. Energieeffizienzindikator: 61 kWh/m²,a
Oberösterreich ist beim nachhaltigen Bauen einer
der Vorreiter in Europa. Aufgrund einheitlicher
politischer Strategien gibt es heute über 1.000 Gebäude
im Passivhausstandard sowie mehrere Tausend
Niedrigstenergiegebäude. Energiepolitiker auf lokaler Ebene
unterstützen diese Entwicklung. Oberösterreich hat sich
das Ziel gesetzt, 100 % seines Strom- und PrimärenergieHeizwärmebedarfs durch erneuerbare Energien zu decken
sowie den Heizenergieverbrauch um 39 % und den
CO2-Ausstoß um 65 % bis zum Jahr 2030 zu reduzieren.
Ein umfassendes Bauprogramm in Oberösterreich hat
dazu geführt, dass sich der Energieverbrauch in 85 % aller
neuen Wohngebäude seit 1993 um 50 % verringert hat.
Erreicht wurde dies durch ein Programm, das zinsgünstige
Darlehen mit einer gezielten Informationskampagne
verband. Die wichtigsten Elemente waren die Ermittlung
eines Energieeffizienzindikators, die Teilnahme der
Hauseigentümer an individuellen Energieberatungen
sowie Energieausweise für die Gebäude. Sind diese
Voraussetzungen erfüllt, erhalten die Eigentümer/innen
ein zinsgünstiges Darlehen. Davon konnten zwischen 1993
und 2012 über 100.000 Eigentümer/innen profitieren,
(nach Renovierung)
Beispiel: Regionalprogramm für öffentliche Gebäude
In Bezug auf öffentliche Gebäude verfolgt die Landesverwaltung eine
Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien. Dabei geht es in erster Linie um Berufsschulen,
Verwaltungsgebäude, Pflegeheime, Museen sowie die Gebäude
von Park- und Strassenämtern mit einer Gesamtheizgrundfläche
von 771.653 m² und beinhaltet u. a. die folgenden politischen und
rechtlichen Maßnahmen:
" Mindestenergieeffizienzanforderungen
" Energieeffizienzanforderungen in Ausschreibungen
" Bevorzugung erneuerbarer Energien für Heizung und Warmwasser
" Obligatorisches Energiemonitoring für mehrere Jahre, um
Fortschritte bei der Energieeffizienz sowie der Installation erneuerbarer Energien zu überwachen.
Ein Monitoring und Benchmarking erfolgt für alle öffentlichen Gebäude, die im Besitz der Landesverwaltung sind.
Folgendes wurde seit 1994 errreicht:
" Reduktion des Energieverbrauchs um 18,5 % für Heizung und
Warmwasser
" Gleichbleibender Stromverbrauch trotz Erweiterung des IT-Bereichs
“Wir schätzen den internationalen Charakter und
Umfang der NZEB offene Türen-Initiative. Ich bin davon
überzeugt, dass der polnische Tag der offenen Tür
dieser europäischen Kampagne die Entwicklung des
energieeffizienten Bauens fördern wird.”
Małgorzata Skucha,
Präsidentin des Aufsichtsrats im Nationalfonds Umweltschutz für
Wasserwirtschaft, Polen
14
Wämeeffizenzindikatioren als Basis der Energieausweise in Oberösterreich
15
PASSIVHAUS DEKLARATION
DER STADT WELS,
OBERÖSTERREICH
Die oberösterreichische Stadt Wels (59.000 Einwohner/
innen) ist seit vielen Jahren sehr aktiv im Umweltschutz
sowie beim Energiesparen. Die von ihr entwickelte ambitionierte Energiestrategie „Energiestadt Wels“ beinhaltet:
" Steigerung der Energieeffizienz von Strom und Wärme um 16 %
" Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien für Strom und Wärme
auf bis zu 34 % bis 2020 sowie auf 100 % bis 2030
" Reduktion der CO2 Emissionen durch Strom und Wärme um 16 %
bis 2020 und um 28,3 % bis 2030
Zusätzlich verabschiedete die Stadt Wels 2008 eine
Passivhaus Deklaration, die bezogen auf den Bausektor die
folgenden Ziele umfasst:
" Nutzung erneuerbarer Energie für Wärme bei allen Neubauten und
Sanierungen
" Anvisierung des Passivhausstandards für alle Neubauten im
öffentlichen Sektor
" Nutzung von Passivhaus Komponenten bei allen Renovierungen
öffentlicher Gebäude
Auf Grundlage dieser Ziele wurden eine detaillierte
Analyse des energetischen Ist-Zustandes durchgeführt
und Strategien und Empfehlungen für die verschiedenen
Sektoren formuliert. Darauf aufbauend wurde bereits eine
Reihe von Projekten realisiert:
" Kindergarten Lichtenegg: Passivhauskonstruktion, PV und
Solarthermie
" Sporthalle Pernau: Niedrigstenergiegebäude, Lüftungssystem mit
Wärmerückgewinnung, PV und Solarthermie
" Schulgebäude Lichtenegg („VS 11”): Passivhauskonstruktion, PV
Anlage
" Kindergarten Robert-Koch-Straße: Passivhauskonstruktion, PV
Anlage
" Schulgebäude Mauth („VS 5”): Passivhauskonstruktion, PV und
Solarthermie
" Neue Messehalle: Passivhauskonstruktion („Büroturm”),
Niedrigstenergiegebäude, Solarthermie
" Kirche St. Franziskus: Passivhauskonstruktion, PV und
Solarthermie, Pelletsheizanlage
" Alten- und Pflegeheim Vogelweide: Passivhauskonstruktion, PV und
Solarthermie, Wärmepumpe
" Welios Science Center: Passivhauskonstruktion, PV und
Solarthermie, Ökostrom
" Öffentliche Solaranlagen: PV Anlagen installiert auf 35 öffentlichen
Gebäuden, Gesamt-fläche von Solaranlagen über 30.000 m².
Der Gebäudebestand der Region Brüssel-Hauptstadt (über 1
Mio. Einwohner/innen) ist sehr dicht (6.497 EW/km²) und
alt: 78 % aller Wohngebäude wurden vor 1970
errichtet. Zudem ist die Region durch einen großen
Mietanteil geprägt (58,6 %).
Die Energiepolitik der Region, die seit dem Jahr
2004 verfolgt wird, sieht Anforderungen gemäß dem
Niedrigstenergiestandard für alle Neuerrichtungen ab 2015
vor.
Die Region hat eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt,
um die Nachfrage anzuregen sowie das Angebot im Bereich
nachhaltigen Bauens zu verbessern.
Nachhaltiges Bauen und Lebenszyklen von Gebäuden:
Brüssels Umweltprojekte, Übereinstimmung zwischen
Angebot und Nachfrage, Quelle: Bruxelles-Environnement
2012
Maßnahmen der Region:
" Einführung eines Weiterbildungsprogramms für Architekten,
Ingenieure, Entwickler, Projektmanager, Energiemanager usw. (800
Teilnehmer/innen sowie 15.000 Trainingsstunden im Jahr seit 2012)
" Verhandlung und Einführung eines UmweltBeschäftigungsbündnisses für einen nachhaltigen Bausektor, um
den Sektor zu beleben und Wissen und Expertise der
Arbeitnehmer/innen nutzbar zu machen
" Bereitstellung eines umfangreichen Förderprogramms für eine hohe
Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung
Seit 2007 schreibt Brüssel einen jährlichen Projektaufruf
für herausragende Gebäude aus, um die Neuerrichtung und
Sanierung von Gebäuden zu fördern. Die Vorhaben müssen
ihre Exzellenz anhand von vier Kriterien unter Beweis
stellen: Energieeffizienz, geringe Umweltauswirkungen,
die Reproduzierbarkeit der Lösungen zu wirtschaftlichen
Kosten sowie die städtebauliche und architektonische
Integration der Gebäude in den städtebaulichen Kontext.
Ausgewählte Vorhaben erhalten eine Förderung (28 Mio.
EUR seit 2007) sowie Unterstützung durch Experten. 193
Projekte (29 % Mehrfamilienhäuser,
16
Ergebnis der ambitionierten Energiepolitik der Region
sind 2.365 hochenergieeffiziente Gebäude, davon 2.144
Passivhäuser.
Erste Auswertungen zeigen eine Reduktion des
Energieverbrauchs um 10 % zwischen 2004 und 2010 ein ermutigendes Ergebnis für die Brüsseler Strategie.
Die Energiepolitik der Region wurde 2012 mit dem
ManagEnergy Award der Europäischen Kommission
ausgezeichnet.
www.ibgebim.be
Frankreich
“JÉCO-RÉNOVE,
J’ÉCONOMISE” - DAS
FRANZÖSISCHE
GEBÄUDESANIERUNGSPROGRAMM
Im September 2013 initiierte die französische Regierung
„Guichet unique de la renovation”, einen umfangreichen
Sanierungsplan im Bereich der Energieeffizienz namens
„Jéco-rénove, j’économise”.
Belgien
AKTIONSPLAN DER REGION
BRÜSSEL-HAUPTSTADT FÜR
NIEDRIGSTENERGIEGEBAUDE
28 % Einfamilienhäuser, 27 % kommunale Einrichtungen,
16 % Büros und Geschäfte) mit einer Gesamtfläche
von 520.000 m² (27 % in Sanierung) wurden bereits
gefördert. Davon entsprechen 285.000 m² neuer Gebäude
dem Passivhausstandard, während die übrigen sehr
geringe Energieverbräuche aufweisen. Das Projekt hat
den Neubau und die Sanierung von Gebäuden mit hoher
Energieeffizienz sowie einer guten Umweltbilanz so
erfolgreich vorangetr eben, dass die Region bereits seit
2010 den Passivhausstandard für öffentliche Gebäude
vorschreiben kann.
Der Sanierungsplan soll dabei helfen, das Vorhaben der
Regierung, bis 2017 500.000 Privat- und Sozialwohnungen
pro Jahr zu sanieren und den Energieverbrauch im
Gebäudebereich noch vor dem Jahr 2020 um 38 %
zu senken. Ziel ist, die Versäumnisse seit Grenelle II
nachzuholen: Bisher wurden lediglich 120.000 Privatsowie 25.000 Sozialwohnungen im Jahr renoviert. Zu
diesem Zweck wurde Ende 2013 eine großangelegte
Kommunikationskampagne gestartet. Haushalte werden in
ihren Bemühungen, energieeffizient zu sanieren, finanziell
unterstützt. Der Fokus liegt hier vor allem auf Familien
mit geringem Einkommen. Dabei werden verschiedene
Zuschüsse und andere finanzielle Unterstützungen
gemäß dem mittleren Haushaltsjahreseinkommen sowie
gemäß dem Ausmaß und der Art der energiebezogenen
Verbesserungen gewährt. Es stehen Fördermittel und ein
Zuschuss von 3.000 € für Haushalte mit niedrigem sowie
1.350 € für Haushalte mit mittlerem Einkommen zur
Verfügung.
Die beiden Hauptanreize für energieeffizientes Sanieren
sind eine Steuergutschrift namens CIDD (Crédit d’impôt
développement durable) sowie das zinslose Darlehen
„eco PTZ“. Beide unterliegen keinen Bedingungen
hinsichtlich des Einkommens. Diese staatlichen Hilfen
können mit lokalen Förderungen kombiniert werden. Für
Informationen und Hilfestellungen wurde eine nationale
Beratungshotline eingerichtet.
FINANZIELLE FÖRDERUNGEN
UND ANREIZE IN ANNECY,
HAUTE-SAVOIE
Annecy in der Region Haute-Savoie umfasst 80.000
Einwohner/innen. Seit mittlerweile 5 Jahren motiviert
die Stadt mittels ihrer Agenda 21 und weiteren Anreizen
Hausbesitzer zur energieeffizienten Sanierung. Dazu
gehört beispielsweise die Reduktion der Grundsteuer um
50 % für Gebäude, die vor 1989 errichtet wurden und in die
die Eigentümer/innen mehr als 10.000 € für Energieeffizienzmaßnahmen investiert haben. Diese Entlastung
kann fünf Jahre nach der getätigten Investition beantragt
werden.
Zusammen mit einem zinslosen Darlehen im Rahmen
von Grenelle II hat Annecy im April 2009 eine
Vereinbarung mit zwei Banken unterzeichnet, die bessere
Kreditbedingungen für energieeffiziente Sanierungen
vorsieht.
Zur Förderung der Solarenergie unterstützt die Stadt ihre
Bürger/innen bei entsprechenden Anschaffungen mit einer
Zuwendung von 20 % bei investierten 1.500 € sowie einem
Zuschuss von 4.500 € für Mehrfamilienhäuser.
www.renovation-info-service.gouv.fr
17
Deutschland
BIS 2050 ZUM
KLIMANEUTRALEN
GEBÄUDEBESTAND
In Deutschland gibt es rund 20 Millionen Gebäude, davon
sind 18 Millionen Wohngebäude. Rund zwei Drittel der
Gebäude wurden vor 1979 und aus heutiger Sicht nach
schlechten energetischen Standards erbaut. Auf sie
entfallen 40 % der in Deutschland verbrauchten Energie
und sie tragen mit ein Drittel erheblich zum CO2-Ausstoß
in Deutschland bei.
Im Energiekonzept der Bundesregierung wird die
Sanierung der Gebäude daher als wichtigste Maßnahme
zur Reduzierung des Energieverbrauchs bewertet. Ziel ist
es, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand
zu erreichen, d. h. die Gebäude sollen einen sehr geringen
Energiebedarf haben, der überwiegend durch erneuerbare
Energien gedeckt wird.
Den ordnungsrechtlichen Rahmen zur Erreichung dieses
Ziels bildet die Energieeinsparverordnung, deren aktuelle
Novelle am 1. Mai 2014 in Kraft getreten ist. Hier werden
Effizienzstandards für Neubauten und energetische
Anforderungen bei der Sanierung bestehender Gebäude
festgelegt.
Wichtige Programme zur Verbesserung des energetischen Standards im Bestand sind zum Beispiel das
„CO2-Gebäudesanierungsprogramm“ und das Programm
„Energetische Stadtsanierung“ der Bundesregierung.
Montessori Grundschule in Berlin Pankow
Foto: B.&S.U. mbH
KITA UND SPORTHALLE IN
LUDWIGSBURG
Die Stadt Ludwigsburg (Baden-Württemberg) mit 88.000
Einwohner/innen verfolgt den ehrgeizigen Ansatz einer
integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung. Ein integraler Bestandteil ist ihr Engagement in Europäischen
Kooperationsprojekten, um Wissen und Erfahrungen
auszutauschen sowie Finanzierungsquellen zu aggregieren.
Im Rahmen des CEC5 Projekts (INTERREG) errichtet
die Stadt Ludwigsburg eine Kindertagesstätte inklusive
Sporthalle mit Gebäudeteilen und Installationen, die die
Vorgaben von Niedrigstenergiegebäuden erfüllen. Der
Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
unterstützte Maßnahmen wie die Gebäudedämmung,
eine Dreifachverglasung sowie den Einbau eines mechanischen Belüftungssystem mit 280.000 €. Diese und
sechs weitere Projekte der EU-Partner/innen sollen als
Leuchtturmprojekte wirken, um ähnliche Vorhaben zu
befördern.
Kita und Sporthalle in Ludwigsburg
Quelle: City of Ludwigsburg
PASSIVHAUS-GEBÄUDE
MIT 100 WOHNUNGEN IN
BUDAPEST
18
Irland
IRISSCHE
BAUGESETZGEBUNG
Passivhaus Institut (PHI) Darmstadt zertifiziert. Der
fünfgeschossige Wohnblock wird größtenteils aus 50
m²-Wohnungen bestehen, mit Blick auf eine Grünfläche,
die als gemeinschaftlicher Hof und gleichzeitig als
begrüntes Dach der Garage dient.
Förderprogramme für Niedrigstenergiegebäude-Projekte
wie beispielsweise das Programm “Haus der Zukunft” von
der „Sustainable Energy Authority of Ireland“ (SEAI) sind
seit 2010 nicht mehr verfügbar.
Nach dem irischen Baugesetz müssen für alle Neubauten
ab dem Jahr 2011 mindestens 10 kWh/m²a aus
erneuerbaren Energien stammen. Das Baugesetz legt
zudem Mindestanforderungen, wie maximale U-Werte
für Bauteile, Wärmebrücken und Luftdichtheit fest.
Der Primärenergiebedarf einer zweigeschossigen
Doppelhaushälfte beispielsweise soll maximal bei 60 kWh/
m²a liegen. Ab 2016 verschärft sich dieser Richtwert, der
Primärenergiebedarf desselben Haustyps darf dann nicht
mehr als 45 kWh/m²a überschreiten.
Da der Einsatz von erneuerbaren Energien als
Mindestanforderung in der Baugesetzgebung festgelegt
wurde, gibt es in diesem Bereich keine Förderungen mehr.
IRISCHES ENERGIEEFFIZIENZ-SUBVENTIONSPROGRAMME
Malta
erhöhen. Das erste Programm entstand in Malta im
Jahr 2006. Gefördert wurde in Form eines maximalen
Investitionszuschusses von 1.165 €, zusätzlich war ein
Antrag auf eine Pauschale von 582 € für jedes weitere
installierte kWpeak möglich. Im Jahr 2009 wurde das
Förderprogramm geändert und eine 50 %-Förderung bis zu
einem Maximalbetrag von 3.000 € eingeführt.
Gleichzeitig gab es das „FIT-Förderprogramm“, das mittels
festgelegter Einspeisetarife mit einem Festpreis von
0,22 € pro kWh eine Förderung für 6 Jahre gewährte.
Dieses PV-Förderprogramm wurde im Jahr 2010 und 2011
wiederholt.
Die aktuelle Regelung von 2013 bietet die Möglichkeit für
einen Investitionszuschuss von 50 % der förderfähigen
Kosten, maximal bis zu einem Höchstbetrag von 2.500 €.
Insgesamt stehen 21 Millionen € für das Förderprogramm
zur Verfügung.
FÖRDERUNG VON
WÄRMEDÄMMUNG UND
DOPPELVERGLASUNG
Die „Malta Resources Authority“ (MRA) hat ein
Programm zur Förderung von Energieeinsparenden
Maßnahmen entwickelt. Das Programm fördert die
Wärmedämmung des Dachs und Doppelverglasung in
Form eines Investitionszuschusses von bis zu 15,25%
und einem Maximalbetrag von 1.000 €. Bereits 750
Haushalte in Malta haben von diesem Programm
profitiert. Für weitere Informationen besuchen Sie die
Homepage www.mra.org.mt373. Eine Förderung ist noch
bis zum 31. Dezember 2014 möglich.
Ungarn
Einer der Verwaltungsbezirke Budapests startete eine
beispielhafte und einzigartige Initiative: Im April
2014 wurde mit dem Bau eines Mehrfamiliengebäudes
mit 100 Wohnungen im 13. Bezirk begonnen. Die
Wohnungen im Eigentum der Bezirksverwaltung werden
unter Berücksichtigung von sozialen Kriterien für
Wohnungsvergabe vermietet. Das Gebäude wurde vom
Zwischen den Baublöcken befinden sich zwei vertikal
angelegte Durchgänge. Die Wohnungen werden vom Gang
aus in Richtung Hof zugänglich sein. Die Fensterseiten
befinden sich hauptsächlich östlich und westlich. Die
Sonnenseite der Wohnungen wird mit Außenjalousien
ausgestattet, um eine sommerliche Überhitzung der
Wohnungen zu vermeiden. Die Architekt/innen haben
mit großer Sorgfalt darauf geachtet, die Wärmeverluste
durch die Verwendung einer speziellen Gebäudefassade
sowie durch kontrollierte Wohnraumlüftung mit
Wärmerückgewinnung (Wärmerückgewinnungsgrad: 70
bis 90 %), zu verringern. Beheizt wird das Gebäude mithilfe einer Wärmepumpe, die Warmwasserbereitung erfolgt
zum Teil durch eine Solaranlage.
PHOTOVOLTAIK-FÖRDERUNG
A Eine Förderung in Form eines Investitionszuschusses
gibt es durch das „Better Energy Homes“ Programm (SEAIProgramm) für Hauseigentümer/innen. Gefördert werden
die Wärmedämmung von Außenwänden und/oder Dach,
die Sanierung von Heizkessel und Heizungsregelung und
die Installation einer thermischen Solaranlage. Die Höhe
der Förderung liegt ungefähr zwischen 30 % - 40 % der
Kosten. Zwischen 2009 und 2013 wurden um die 150.000
Häuser im Zuge dieses Förderprogramms renoviert.
Die Photovoltaik-Förderaktion zielt darauf ab, inländische Stromerzeugung durch kleinere PV-Anlagen zu
19
Polen
SUBVENTIONEN FÜR
ENERGIEEFFIZIENTES BAUEN
IN POLEN
Das erste nationale Programm in Polen zur Förderung von
energieeffizientem Bauen wird durch den Nationalfonds
für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (NFOSIGW) abgewickelt. Eingeführt wurde das Förderprogramm im Jahr
2013, die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Für das Förderprogramm stehen insgesamt 300 Millionen PLN (~ 71,7
Millionen €) zur Verfügung. Im Zuge dieses Programms
sollen der Bau von 12.000 Häusern und Wohnungen
gefördert werden und Energieeinsparungen von rund
94.000 MWh und eine Reduktion der CO2- Emissionen von
32.000 t pro Jahr erreicht werden.
Gefördert werden natürliche Personen in Form eines
Zuschusses oder Bankkredits. Sieben Banken verfügen
über die Berechtigung zur Kreditgewährung im Rahmen
des Programms. Investitionszuschüsse werden in Form
eines Darlehens gewährt, durch Teilzahlung der Kosten für
den Bau oder Kauf eines Hauses oder einer Wohnung mit
hohem Energieeffizienz-Standard.
Die Höhe des Zuschusses ist abhängig vom
Energieeffizienz-Standard, der aus dem Jahresgesamtenergieverbrauch für Heizung, Lüftung und
Warmwasserbereitung, nach den geltenden Richtlinien,
berechnet wird.
Die Investitionszuschüsse betragen je nach
Energieeffizienz-Standard:
" Einfamilienhaus:
Standard NF15 – EUco 15 kWh/( m2a) – Zuschuss: rund
12.000 € brutto;
Standard NF40 – EUco 40 kWh/( m2a) – Zuschuss: rund
7.200 € brutto;
" Wohnungen in Mehrfamilienhäusern:
Standard NF40 – EUco 40 kWh/(m2a) – Zuschuss: rund
3.800 € brutto;
Standard NF15 – EUco 15 kWh/( m2a) – Zuschuss: rund
2.600 € brutto.
Nähere Informationen unter: www.nfosigw.gov.pl/en
BEISPIEL FÜR EINE ÖFFENTLICHE AUSSCHREIBUNG
EINER PASSIVHAUSKONSTRUKTION EINES
MEHRZWECKGEBÄUDES
Marki ist eine der sich am dynamischsten entwickelnden Gemeinden in Polen, mit einem starken
Bevölkerungswachstum. Der Gemeinderat beschloss 2012,
ein neues Sport-, Freizeit- und Bildungszentrum zu bauen.
Um hohe Betriebskosten für dieses Mehrzweck-Zentrum
zu vermeiden, fiel die Entscheidung, ein Gebäude in
Passivhaus-Standard zu bauen. Die Gemeinde ernannte
ein Team von Experten, das die öffentliche Ausschreibung
(Architektur und Ausführungsplanung) koordinieren
sollte. Die Regeln der Ausschreibung waren detailliert und
enthielten alle Anforderungen und Berechnungsmethoden,
die einen fairen Vergleich der eingereichten Angebote
im Hinblick auf relevante Energieeffizienz-Aspekte
ermöglichten. In Polen werden grüne Beschaffung
und Lebenszykluskosten oft nicht bei öffentlichen
Ausschreibungen mitberücksichtigt; entscheidendes
Kriterium sind überwiegend die Investitionskosten. In
diesem Fall wurden aber auch die Lebenszykluskosten
betrachtet.
Gewichtung der Bewertungskriterien:
" Architektur: 55 %
" Preis: 10 %
" Energieeffizienz: 35 %.
Diese Investitionsplanung kann als Referenzprojekt für
andere Gemeinden herangezogen werden.
KOSTENLOSE
BAUGENEHMIGUNGEN FÜR
GEBÄUDE IN DER GEMEINDE
BORGHOLM, KALMAR
Borgholm ist eine ländliche Gemeinde in der Provinz
Kalmar mit 11.000 Einwohner/innen. Die Gemeinde
hat erste Schritte unternommen, um den Bau von
Passivhäusern in der Gemeinde zu fördern, indem
sie kostenlose Baugenehmigungen für PassivhausGebäude erteilt. Ein Trainingstag für lokale Bauherren
und Unternehmer/innen wurde organisiert, um
den Wissensstand über Passivhaus-Technologien zu
erhöhen. Die Schaffung von Anreizen für den Bau
von Niedrigstenergiehäusern ist ein wichtiger Beitrag
Borgholms für den “Covenant of Mayors” (Konvent der
Bürgermeister/innen) und die Mitgliedschaft bei “The
Swedish Association of Ecomunicipalities”.
Nähere Informationen unter: www.borgholm.se
Roland Åkesson, der Bürgermeister von Mönsterås, testet ein E-Moped während der „ElektroFahrzeug-Tour” Veranstaltung im Mai 2013. Foto: Gunnar Thernström, Mönsterås
PASSIVHAUS-STANDARD
IN DEN ÖFFENTLICHEN
ANLAGEN DER GEMEINDE
MÖNSTERÅS, KALMAR
Nähere Informationen unter: www.monsteras.se
Mönsterås Bibliothek in Passivhaus-Standard.
Foto: Gunnar Thernström, Mönsterås
Ansicht: Sport-, Freizeit-und Bildungszentrum in Marki, Polen
Foto: Pracownia Architektury i Designu Piotr Kuś
Slovenien
Schweden
SCHWEDISCHE
BAUVORSCHRIFTEN
Eine Definition des Niedrigstenergiegebäude-Standards
gibt es in Schweden noch nicht. Nach der Bauordnung
2013 beträgt der maximale Energiebedarf eines
Niedrigstenergiegebäudes in den südlichen Teilen von
Schweden 90 kWh/m² im Jahr, und im nördlichen Teil
Schwedens 130 kWh/m² im Jahr. Technisch möglich ist
der Bau von Gebäuden mit einem Energiebedarf von max.
40 kWh/m² im Jahr. Die schwedische Regierung fordert
eine Verschärfung der schwedischen Bauvorschriften
20
Mönsterås liegt in der Provinz Kalmar und hat
12.900 Einwohner/innen. Die Gemeinde Mönsterås
stellt sich ihrer Verantwortung als Vorreiter beim
Einsatz von erneuerbaren Energien und beim Bau von
Niedrigstenergiegebäuden. Wie Borgholm ist auch
Mönsterås ein Mitglied von “The Swedish Association of
Ecomunicipalities”. Auf der Stadthalle befindet sich eine
große PV-Anlage mit einer Anzeige im Eingangsbereich
der Halle, die den Stromertrag der Anlage zeigt. Eine
öffentliche Bibliothek befindet sich in einem neuen
Passivhausgebäude. In den Jahren 2013 bis 2014 wurde
eine Kindertagesstätte errichtet, in der PassivhausTechnologien verwendet werden.
und die Festlegung eines einheitlichen Wertes für
Niedrigstenergiegebäude. Es ist geplant, dass das
schwedische Zentralamt für Wohnungswesen, Bauwesen
und Raumordnung gemeinsam mit der schwedischen
Energieagentur den schwedischen Standard bis Juni 2015
definieren wird.
Einige Gemeinden bieten Anreize für energieeffizientes
Bauen und Sanieren. Die „Grüne Stadt Växjö“ ist dafür ein
bekanntes Beispiel (www.vaxjo.se). Växjö verfolgt eine
langfristige politische Strategie, um die Auswirkungen
auf den Klimawandel zu reduzieren und frei von fossilen
Brennstoffen zu werden. Nicht nur die Gemeinde Växjö
kämpft gegen den Klimawandel, auch zwei kleinere
Gemeinden an der südlichen Ostküste der Ostsee leisten
ihren Beitrag, die Region grüner zu machen.
ENERGIEAUDITS UND
ENERGIEBERATUNGSNETZWERKE DER GEMEINDE
VRHNIKA
Vrhnika ist eine Gemeinde in der Region
Osrednjeslovenska mit 16.277 Einwohner/innen. Seit
das Energiekonzept im Jahr 2008 verabschiedet wurde,
wird in der Gemeinde gezielt an einer nachhaltigen
Energiepolitik gearbeitet. Die Gemeinde unterzeichnete
zusätzlich den Konvent der Bürgermeister. Ein nachhaltiger Energieaktionsplan wird entwickelt und in Kürze
vorgelegt.
Die meisten öffentlichen Gebäude in Vrhnika haben,
um Energie einzusparen, Energieaudits im Rahmen
des Gemeindeplans durchgeführt. Entsprechend den
Ergebnissen des lokalen Energiekonzepts und der
Energieaudits begann die Gemeinde mit organisatorischen
Maßnahmen, die keine finanzielle Investition erforderten
und Maßnahmen, die als besonders kosteneffizient angesehen wurden. Aktiv wurde die Gemeinde auch bezüglich
der Sensibilisierung der Bevölkerung in diesem Bereich.
Die Gemeinde stellte dem Energieberatungsnetzwerk
Slovenien (ENSVET) Büros zur Verfügung, in denen
Experten eine kostenlose Energieberatung zu energieeffizientem Bauen und Sanieren anboten. Im Jahr 2010 wurde
Vrhnika als die energieeffizienteste mittelgroße Gemeinde
in Slowenien ausgezeichnet.
Mehr Informationen finden Sie unter: green-twinning.eu/?page_id=51
21
“HAUS 2019” BERLIN, GERMANY
Ich hatte viele Bilder von der
Baufertigstellung. Die Besucher/
innen wussten das sehr zu schätzen.
Die Wissenschaftler/innen des Umweltbundesamt haben Anfang
September 2013, nach einer Bauzeit von 20 Monaten das neue Bürogebäude „Haus 2019“ bezogen. Es ist das erste Nullenergiehaus einer
Bundesstelle. Obwohl die Errichtung des Holztafelbaus nur ein paar
Wochen dauerte, waren die Innenausstattung und die technische
Gebäudeausrüstung eine besondere Herausforderung. Die Qualität
der Baukonstruktion war eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg
des Projektes: Die Überprüfung der Luftdichtheit der Gebäudehülle
übertrifft sogar die höchsten Standards ebenso wie die Tests für die
Raumluftqualität.
Austeller aus Sweden
„Haus 2019“, Umweltbundesamt (UBA)
Foto: UBA
Seit 2013 befindet sich das Umweltbundesamt (UBA) in einem
umweltverträglichen Bürogebäude, dem „Haus 2019” in BerlinMarienfelde. Das Ziel des ökologischen Modellbaus, in dem 31
Beschäftigte arbeiten sollen, ist besonders hoch gesteckt. Das Haus soll
sich als „Null-Energie-Haus“ komplett selbst mit Energie versorgen.
Ein detailliertes Monitoring soll dabei helfen. „In einem Jahr wissen
wir, ob wir das anspruchsvolle Ziel erreicht haben, durch die Nutzung
regenerativer Energien und hoher baulicher und technischer Standards
eine ausgeglichene Energiebilanz vorzuweisen“, sagte UBA-Präsident
Jochen Flasbarth anlässlich der Eröffnung. Der UBA-Präsident ist
hinsichtlich des Erfolgs zuversichtlich. „Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz im Gebäudesektor sind zentrale Bausteine der Energiewende. Die Anstrengungen zur Treibhausgassenkung bei Neubauten wie
auch im Gebäudebestand müssen in Zukunft deutlich verstärkt werden.
Der Neubau des UBA in Berlin-Marienfelde soll dazu ein deutliches
Signal setzen“, so Flasbarth. Das Bürogebäude soll mindestens den
neuen EU-Anforderungen für Niedrigstenergiehäuser, der für öffentliche
Gebäude ab 2019 gilt, entsprechen.
Am Gebäude selbst soll in der Bilanz eines Jahres so viel Energie erzeugt
werden, wie das Gebäude im Betrieb benötigt, so das UBA. Die Versorgung
erfolgt ausschließlich mit erneuerbaren Energien: durch Photovoltaik und
einer Wärmepumpe, die Energie aus dem für betriebliche Zwecke geförderten Grundwasser nutzt. Auf der Verbrauchsseite sind alle technischen
Anlagen und Arbeitsmittel nach höchsten Effizienzstandards ausgewählt
worden. Die hohen energetischen Anforderungen sollen nicht auf Kosten
des Nutzerkomforts gehen. In der ersten Nutzungsphase wurden deshalb
die Einstellungen der Gebäudeautomation mit den realen Bedingungen
und dem konkreten Verhalten der Nutzer/innen abgeglichen. Dadurch
wird der Anlagenbetrieb sowohl optimiert als auch nutzergerecht
gestaltet und eine ausgeglichene Energiebilanz kann erreicht werden.
Der Betrieb findet in enger Abstimmung mit dem Eigentümer, der
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BI-mA), statt.
Der Name „Haus 2019“ bezieht sich auf die Richtlinie der EU zur
Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Diese sieht eine Anforderung für
Niedrigstenergiegebäude vor. Für Gebäude öffentlicher Institutionen
gilt dieser Standard bereits ab 2019, für alle anderen ab 2021. Das
Umweltbundesamt geht mit gutem Beispiel voran und setzt diese
Anforderung bereits heute um.
SANIERUNG EINES
ÖFFENTLICHEN
GEBÄUDES IN
ZWEVEGEM, BELGIEN
NZEB
Beispiele
22
Im Jahr 2007 führte die Gemeinde Zwevegem (West-Flandern, Belgien)
eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für die Sanierung eines Bürogebäudes
als öffentliches Verwaltungsgebäude durch. Obwohl die Dämmung und
die technische Ausstattung des Büros aus den sechziger Jahren völlig
veraltet waren, bot die Stahlbetonkonstruktion viel Flexibilität für die
Renovierung. 5.150 m² Bürofläche ermöglichten die Zusammenlegung des
gesamten Verwaltungspersonals der Gemeinde und des Sozialamts. Die
optimale Nutzung von Tageslicht, die Kombination von Nachtlüftung und
effektivem Sonnenschutz, verbesserter Wärmedämmung der Wände und
des Dachs waren die Grundlage, um dieses Büro in ein energieeffizientes
öffentliches Gebäude zu verwandeln. Die Photovoltaik-Anlage liefert
zusätzlich Strom und macht das Gebäude zum Niedrigstenergiegebäude.
Foto von: Klaas Verdru, Copyright: BURO II & ARCHI+I
23
HOLZPASSIVHAUS-KINDERGARTEN IN
PREDDVOR, SLOWENIEN
PASSIVES EINFAMILIENHAUS – MODELLGEBÄUDE
FÜR STUDIERENDE DER TECHNISCHWIRTSCHAFTLICHEN UNIVERSITÄT IN BUDAPEST
Argumente, die für diese Konstruktion sprechen.
Nach den slowenischen Richtlinien handelt es sich um ein Gebäude der
B1-Energie-Klasse, mit einem Heizwärmebedarf von 18 kWh/m²a. Die
luftdichte Gebäudehülle zeigte beim Luftdichtheitstest eine bemerkenswerte Leistung. Bei einer Druckdifferenz von 50 Pa (n50) wurde
das Nettovolumen des Gebäudes 0,25 Mal pro Stunde ausgetauscht.
Werte unter 0,6 l/h werden bei Passivhaus-Standard gefordert. Diese
ausgezeichnete Luftdichtheit ist das Resultat von sorgfältiger Planung,
Ausführung, Materialauswahl sowie außergewöhnlicher Qualität und
präziser Herstellung.
Kindergarten in Preddvor
(Copy right: Jelovica HIŠE d.o.o.)
Der Holzpassivhaus-Kindergarten in Preddvor, Slowenien wurde im
Jahr 2012, in nur sechs Monaten, errichtet. Er hat eine Gesamtfläche
von 1.500 m². Der Kindergarten ist ein interessantes Beispiel für
Holzkonstruktions-lösungen.
Der Kindergarten wurde in Holzriegelbauweise (Fertigteilhaus) errichtet
und kombiniert die Merkmale eines Passivhaus-Gebäudes mit der
Konstruktion von Fertigteilen aus ökologisch verträglichen Materialien.
Dieses System ermöglicht eine schnelle Errichtung und Nutzung sowie
Flexibilität in Größe und Funktion nach den Anforderungen und
Bedürfnissen der Kunden. Zusätzlich wird dadurch eine Erweiterung
erleichtert. Der innovative Ansatz beim Design und die Verwendung von
nachhaltigen Technologien und natürlichen Materialien sorgt für hohe
Energieeffizienz und die Optimierung von Betriebskosten. Die Erdbebenund Brandsicherheit der Konstruktion sind nur zwei der weiteren
Vorteile. Ein gutes Raumklima und Energieeffizienz sind ebenfalls
Um die Energieeffizienz zu gewährleisten, wurden bei der Außenhülle
„Thermo-Plus“ Isolierplatten, mit einer verbesserten Wärmedämmung
der Außenwände, der Fassade, der Decken- und Dachkonstruktion und
des Fundaments, verwendet. Die Dämmung der Außentüren und Fenster
wurde gegenüber den Standard-Anforderungen verbessert, da der
Passivhaus-Standard einen maximalen U-Wert von 0,9 W/m²K zulässt.
Die eingebauten Holztüren und Fenster haben eine Dreifachverglasung.
Das Gebäude wird mit einem bestehenden Biomassekessel beheizt. Eine
Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von 96,7 kW wurde auf
dem Dach befestigt.
Dieses Gebäude liegt am Südhang eines Tals und dient Studierenden der
Technisch-Wirtschaftlichen Universität in Budapest als Modell-Haus
für regelmäßige Messungen. Der Strom wird fast vollständig durch eine
Photovoltaik-Anlage erzeugt, Warmwasser wird durch eine Wärmepumpe
bereitgestellt. Das Gebäude ist außerdem mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet. Die Wasserversorgung kommt aus einem
Brunnen und es gibt eine Infiltrationsanlage für die Reinigung von
Abwasser auf dem Grundstück.
Der Besitzer des Hauses ist der Präsident des ungarischen
Passivhaus-Verbands.
Passivhaus , Ungarn
(Foto: József Feiler)
Energieverbrauch: 13 kWh/m²a
MEHRFACH AUSGEZEICHNETES GEBÄUDE VON
BORD GAIS NETWORKS IN DUBLIN
Dieses Gebäude beweist die Machbarkeit des Einsatzes von Holz und
Holzprodukten bei öffentlichen Gebäuden.
CO2 emissions
Passive kindergarten in Preddvor
15.182 t/a
(Der Kindergarten weist eine positive Ener-giebilanz auf).
NEUBAU UND SANIERUNG DER BERUFSSCHULE
8 IN LINZ, OBERÖSTERREICH
Im Jahr 2010 wurden die Sanierung und der Neubau der Berufsschule
8 (300 Schüler/innen, 250 Internatsplätze) in Linz fertiggestellt. Das
19.300 m² große Gebäude wird durch Fernwärme beheizt. Zusätzlich
verfügt die Schule mit Internat über 50 m² thermische Solaranlage
(Fassadenkollektor) sowie eine 3 kWpeak Photovoltaik-Anlage. In
der Berufsschule wurde die Fassade thermisch saniert, eine kontrollierte Wohnraumlüftung und eine Akustikdecke eingebaut sowie die
Beleuchtung modernisiert. Die Berufsschule 8 entspricht damit einem
hohen energietechnischen Standard. Die Energiekennzahl (HWB) des
Gebäudes ist 21 kWh/m²a.
Bord Gais Networks Services Centre, Dublin (Paul Tierney Photography)
Durch das neu errichtete Bürogebäude der Firma „Bord Gais Networks
Services“, das auf einem 0,5 Hektar großen Gelände in Dublin steht,
werden die Geschäftstätigkeiten des Servicecenters an einen Standort
verlagert.
Das Gebäude ist nach der BREEAM-Methode (BRE Environmental
Assessment Method) mit sehr gut bewertet worden und ist das erste
Bürogebäude in Irland das diesen Standard entspricht. Seither wurde das
Gebäude mit vielen Design- und Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet.
Berufsschule in Linz, Oberösterreich
(OÖ Energiesparverband)
24
Die Gebäudehülle (Dach und Wände) hat einen U-Wert von 0,15 W/
m²K und eine überprüfte Luftdichtheit von 1,82 m³/h. Hauptmerkmal
des Baus ist ein in die Betonplatte „integriertes Thermo-Aktives
Bauteil-System“ (TABS), das sowohl für die Heizung als auch die Kühlung
des Gebäudes verwendet wird.
Die 126 m² große Photovoltaik Anlage liefert 15 % des Strombedarfs der
Erdwärmepumpe, thermische Solarkollektoren mit einer Fläche von 20
m² decken 50 % des Warmwasserbedarfs über einen Pufferspeicher.
Zusätzlich verfügt das Gebäude über eine Wärmerückgewinnungsanlage,
die mit dem Lüftungsgerät im Erdgeschoß verbunden ist.
Ein Beleuchtungs- und Beschattungsregler ist an das
Energiemanagement-System angeschlossen.
25
MALTAS ERSTES GEBÄUDE MIT „LEED-SILVER“
ZERTIFIZIERUNG
Smart City Malta SCM01 wurde auf einer Fläche von 12.888 m² errichtet.
Es wurde ein Betriebsgebäude für verschiedene Mieter gebaut. SCM01
besteht aus acht Etagen mit Büros, Einzelhandelsgeschäften, einem
Konferenzzentrum und den angrenzenden Frei- und Parkflächen. Bei
diesem Projekt wurden verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt, wie beispielsweise eine hohe Energieeffizienz bei der Verglasung,
außenliegender Sonnenschutz, effiziente Beleuchtung, Präsenzsensoren,
Wärmerückgewinnung, bedarfsgesteuerte Belüftung, und HLK-System
mit variablem Kältemittelstrom.
Um das laufende Energie-Monitoring bzw. die Energiebuchhaltung zu
gewährleisten und die Optimierung des Energieverbrauchs der jeweiligen
Mieter zu unterstützen, wurden Echtzeit-Messgeräte installiert. Smart
City Malta SCM01 ist das erste „LEED-Silver” zertifizierte Gebäude in
Malta.
Weite Teile des Daches werden als Feuchtbereich mit einer negativen Wasserbilanz ausgeführt. Hier verdunstet mehr Wasser
als durch Niederschlag anfällt. Dies führt zu einem verbesserten
Regenwasser-Management.
Um die verschiedenen Energiesparstrategien bewerten und messen zu
können, wurde ein computergestütztes Modell entwickelt. Verwendet
wird dafür die Energiesimulationssoftware eQUEST.
Sporthalle, Erholungs- und Bildungszentrum Marki, Polen
(Foto: Pracownia Architektury i Designu Piotr Kuś)
Smart City Malta SCM01, Xhajra, Malta
(Foto: Andrew Saliba, Urban Malta)
GEMEINDEGEBÄUDE „MAISON POUR LA PLANÈTE“,
MEYTHET IN HAUTE-SAVOIE, FRANKREICH
BIBLIOTHEK IN MÖNSTERÅS, SCHWEDEN
Die Gesamtkosten liegen bei ungefähr 3,3 Millionen Euro.
Diese 16.000 m² große Sporthalle mit Erholungs- und Bildungszentrum
wird in Kürze den Einwohner/innen von Marki, Polen, zur Verfügung
stehen.
Das Bild zeigt das architektonische Design dieses großen MehrzweckPassivhauses, das die Projektausschreibung gewonnen hat. Neben
den hohen Energieeffizienzstandards und den typischen Lösungen
für energieeffiziente Beleuchtung und Wärmerückgewinnung aus
Lüftungsanlagen werden weitere innovative Lösungen angewandt.
Verwendet werden: integrierte PVT-Kollektoren (Kombination von
Solarmodulen und Sonnenkollektoren), solare Wärmespeicherung, KWK
und eine Wärmepumpe mit Abwärme-Nutzung.
Das Gebäude ist effizienter als es die Anforderungen des ASHRAE
Standards 90.1-2004 verlangen. Bei den Baustoffen wurde besonders
auf Nachhaltigkeit geachtet. 10 % der gesamtverwendeten Baustoffe
und Produkte wurden in der Region gewonnen, geerntet oder hergestellt
(maximale Entfernung vom Gebäude-standort: 800 km), 13,97 % des
verwendeten Materials besteht aus Recyclingprodukten.
Die Photovoltaik-Anlage am Dach der neu gebauten Bibliothek in
Mösteras produziert ganzjährig die Menge an Strom, die im Gebäude
benötigt wird (Verbrauch von 5 Haushalten). Bei der Beleuchtung
wurde auf LED-Technologie gesetzt. Geheizt wird mit Fernwärme, die
aus Abwärme der naheliegenden Zellstoffindustrie (Biomasse) erzeugt
wird. Der Energieverbrauch und die Energieproduktion werden auf
einem Monitor in der Eingangshalle angezeigt. Das Gebäudedach ist
teilweise begrünt. Das Gründach fängt Regenwasser auf und gibt es an
das Grundwasser ab. Gut gedämmte Wände und die luftdichte Bauweise garantieren einen geringen Wärmeverlust. Die Heizung und die
Belüftungsanlage reduzieren den Energieverbrauch weiter und führen zu
einer optimalen Luftqualität. Der Wärmerückgewinnungsgrad beträgt
80 %. Die Bibliothek hat einen 70 % niedrigeren Energiebedarf als ein
konventionelles Gebäude.
SPORT, ERHOLUNG UND BILDUNG - BALD ALLES
UNTER EINEM „PASSIVHAUS-DACH“ IN MARKI,
POLEN
“Maison Pour la Planète” ist ein öffentliches Gebäude, das von Prioriterre
gemietet wird. Gebaut wurde das Gebäude in den Jahren 2008-2009. Es hat
ein „Minergie Eco P“ Label (Energieeffizienz-Standard).
Klassifizierung
Neues Niedrigenergiegebäude
Eigentümer
Gemeinde Mönsterås
Errichtung
2013
Endenergieverbrauch (Heizung)
Architekten
Atrio Arkitekter i Kalmar AB
< 30 kWh/m²a
Gebäudefläche
1.100 m²
Primärenergieverbrauch (Heizung, Kühlung, Lüf-tung
und Warmwasserbereitung)
< als 0,6 Volumen/Stunde
A oder A++ für den Kühlschrank
Konstruktion
Stahl-und Holzrahmen, Beton
Luftdichtheit
Stromerzeugung
PV-Anlage 20.000 kWh/Jahr
Verwendung von energieeffizienten Geräten
Lüftung
Abluftwärmetauscher
Heizung
Fernwärme
< 15 kWh/m²a
Erneuerbare Energiesysteme:
Bibliothek in Mönsterås, Schweden
(Foto: Lena Eckerberg)
Die 2,8 m² große Solaranlage versorgt, gemeinsam mit der GeothermieAnlage, die Dusche und den Geschirrspüler. Die 80 m² Photovoltaik-Anlage
produziert 9.000 kWh Strom. Der Strom reicht für die Beheizung, Kühlung,
Lüftung und das Warmwasser aus.
Andere energieeffiziente Lösungen, die im Gebäude
verwendet werden:
"
"
"
"
Licht (Tageslicht optimiert)
energieeffiziente Geräte
Regenwassernutzung
lokale Ressourcen (Material und Handwerker). Es wird Holz aus den
zwei Wäldern der Savoie (Marke BQS, PEFC-Label) genutzt.
" Materialien mit geringer oder keiner toxischen Wirkung (toxische Emissionen): Dämmung > Zellulose/Holzfaser; Wände >
Grobspanplatten (OSB-Platten) mit formaldehydfreiem Kleber;
Bodenbelag > Linoleum
" Materialien mit geringer Umweltbelastung beim Abriss: Dämmung >
Zellulose/Holzfaser
" Recycling- und/oder wiederverwertbare Materialien: Dachdichtung
(recyclebar) , Cellulose (Recyclingprodukt)
Gebäude „Pour la Planète“
(Foto: Virginie Siegele, Prioriterre)
26
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Wir haben uns gedacht, wir öffnen unser
Haus, weil wir in der Planungsphase sehr froh
waren, dass uns Leute ihren Neubau gezeigt
haben. Die Vor- und Nachteile, was sie anders
machen würden oder womit sie sehr zufrieden
sind. Auch wir wollen das weiter geben.
VERANSTALTER DER TAGE DER OFFENEN
TÜR IN NIEDRIGSTENERGIEGEBÄUDEN
BE
Bond Beter Leefmilieu Vlaanderen vzw
Kontakt: Benjamin Clarysse
E-mail: [email protected]
Tel: +32(0)2 282.17.44
www.bblv.be
DE
B.&S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH
Kontakt: Anke Merziger
E-mail: [email protected]
Tel.: +49 30 390 42 54
www.bsu-berlin.de
Gastgeberin in Oberösterreich
Die Organisation
Orga
der Tage der offenen Tür hat bereits begonnen. Es gibt vverschiedenste Möglichkeiten sich an der Kampagne
zu beteiligen
beteiligen, wie zum Beispiel durch Teilnahme als Besucher/in,
Kam
Sponsoring der Kampagne
oder Teilnahme als Aussteller/in des eigenen
Niedrigstenergiegebäudes.
Beteiligen
Sie sich an der
NiedrigstenergiegebäudeKampagne 2014!
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Kampagne teil – Sie selbst entscheiden wann, wie viele Besucher zu Ihnen kommen.
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Passivgebäude? Teilen Sie Ihre Projekte und helfen Sie mit, die NiedrigstenergiegebäudeEigentümer/in als Aussteller/in zu gewinnen.
HU
SE
28
The Energy Agency for Southeast Sweden
Kontakt: Lena Eckerberg
E-mail: [email protected]
Tel.: +46 470 76 55 60
www.energikontorsydost.se
FR
Prioriterre
Kontakt: Anne-Sophie Masure
E-mail: [email protected]
Tel: +33 450 67 17 54
www.prioriterre.org
AT
OÖ Energiesparverband
Kontakt: Anja Gahleitner
E-mail: [email protected]
Tel.: +43 732 7720 14389
www.esv.or.at
MT
Projects in Motion Ltd.
Kontakt: Stefan Schaa
E-mail: [email protected]
Tel.: +356 21 420 852
www.pim.com.mt
PL
The Polish National Energy Conservation Agency (KAPE)
Kontakt: Monika Jarzemska, Renata Stępień
E-mail: [email protected]
Tel.: + 48 22 626 09 10
www.kape.gov.pl
SI
Gradbeni inštitut ZRMK
Building and Civil Engineering Institute ZRMK
Centre for Indoor Environment, Building Physics and Energy
Kontakt: Marjana Šijanec Zavrl
E-mail: [email protected]
www.gi-zrmk.sie
ǩ +DEHQ6LH,QWHUHVVHDQ1LHGULJVWHQHUJLHK¦XVHU"%HVXFKHQ6LHZ¦KUHQGGHU7DJHGHU
offfenen Tür eines unserer Häuser. www.haeuserschauen.at
OÖ Energiesparverband
Kontakt: Anja Gahleitner
E-mail: [email protected]
Tel.: +43 732 7720 14389
www.esv.or.at
GreenDependent Institute Nonprofit Ltd.
Kontakt: Kristóf Vadovics
E-mail: [email protected]
Tel: +36-20/512 1886
www.intezet.greendependent.org
IE
Energy Action Limited
Kontakt: Michael Hanratty
E-mail: [email protected]
Tel.: +353 (0)1 4548300
www.energyaction.ie
August 2014
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