Nd:YAG-Laser Kurze Lichtimpulse

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Hochschule München
Fakultät 06
Laserzentrum
Prof. H. P. Huber
Nd:YAG-Laser
Kurze Lichtimpulse
Praktikumsanleitung für den Lehrversuch
Erstellt von:
A. Kwiaton
SS 2010
Nd:YAG-Laser: Kurze Lichtimpulse
Version 1.1
Inhalt:
1. Inhalte und Ziele des Praktikums
2. Vorbereitung des Praktikums
3. Antestat und Vorbesprechung
4. Durchführung des Praktikums
4.1 Nd:YAG-Laser
4.1.1 Messungen mit der internen Photodiode
4.1.2 Messungen mit der externen Photodiode
4.1.3 Messungen mit dem Energiemeter
4.2 Rubinlaser (optional, NUR PHB)
5. Ausarbeitung der Versuchsergebnisse
6. Anhang
6.1 Literaturempfehlungen für die Versuchsvorbereitung
6.2 Wichtige optische Übergänge von Aluminium
6.3 Hilfreiche Formeln für die Ausarbeitung
6.4 Schematischer Aufbau Spitlight 300
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Version 1.1
Lehrversuch:
Nd:YAG-Laser: Kurze Lichtimpulse
1. Inhalte und Ziele des Praktikums






Unterschied 3-Niveau- / 4-Niveau-Laser
Aufbau eines Festkörperlasers
Erzeugung kurzer Pulse im ns -Bereich
Charakterisierung kurzer Pulse
Bestimmung der Durchbruchsfeldstärke in Luft
Laufzeitmessung mit optischer Faser
2. Vorbereitung des Praktikums
Folgende Themengebiete sind für das Verständnis und die Durchführung des Praktikums
relevant. Deshalb sollten sie vor dem Praktikum aufbereitet werden.
Themengebiet
1.
Nd:YAG Laser
Rubin Laser
2.
3.
4.
5.
Güteschaltung
Charakterisierung
kurzer Pulse
Luftdurchbruch
Laufzeitmessung
Details
4 Niveau-System, 3 Niveau-System, Termschema, optische
Übergänge, optisches Pumpen, Besetzungsinversion,
Laseraktion
Grundprinzip, elektrooptischer Q-Switch, Polarisation
Pyroelektrische Energiesensoren, Spitzenleistung,
Durchschnittsleistung, FWHM, Photodioden
Optische Intensität, elektrische Feldstärke, Ionisation
Optische Fasern, Lichtgeschwindigkeit in Medien
Als Quellen für die Vorbereitung kann der Anhang und das dort befindliche
Quellenverzeichnis dienen. Neben einem Überblick über die oben genannten Themengebiete
sollten auch die Testatfragen (die sich auf der nächsten Seite befinden) gezielt vorbereitet
werden.
WICHTIGER HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN LASERN IM PRAKTIKUM
Die verwendeten Laser emittieren unsichtbare Strahlung bei 1064 nm, sowie sichtbare
Strahlung bei 532 nm bzw. 694nm mit bis zu einigen Watt Dauerleistung bzw bis zu
300 mJ Pulsenergie und sind somit Laserklasse 4: Schwere irreversible Schädigungen
insbesondere der Augen können bei unsachgemäßer Bedienung auftreten. Geeignete
Schutzmaßnahmen müssen zwingend ergriffen werden.
Am Praktikum darf nur teilnehmen, wer die jährliche Sicherheitsunterweisung zum
Thema Laserstrahlung erhalten hat. Teilnehmer des Praktikums werden aufgefordet,
selbst darauf zu achten, dass sie geeignete Schutzausrüstung (insbesondere Schutzbrillen)
verwenden.
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3. Antestat und Vorbesprechung
Folgende Fragen sollen beantwortet werden:
1- Strahlung welcher Wellenlänge emittieren Nd:YAG Laser? Welche ein
Rubinlaser? Was ist die große Gefahr bei Arbeiten mit Lasern im IR-Bereich? Wie
kann man sich vor Laserstrahlung schützen?
2- Skizzieren Sie ein 4-Niveau und ein 3-Niveau Termschema. Erläutern Sie die
Unterschiede. Welche Vor- und Nachteile bieten Blitzlampen bzw. Diodenlaser als
Pumpquelle?
3- Was versteht man unter dem Begriff „Spiking“? Erklären Sie, wie dies zustande
kommt.
4- Was ist die Idee hinter der Güteschaltung? Wie funktioniert ein elektrooptischer
Güteschalter?
5- Wie sind pyroelektrische Sensoren für die Energiemessung aufgebaut?
6- Wie wird die Lichtgeschwindigkeit in Medien berechnet? Wo finden
Laufzeitmessungen technische Relevanz?
7- Was versteht man unter einem Luftdurchbruch? Wie wird er erzeugt? Wovon
hängt die Durchbruchsfeldstärke ab? Wo findet bzw. limitiert er technische
Anwendungen.
4. Durchführung des Praktikums
Allgemeine Hinweise:
Das Praktikum ist so konzipiert, dass Sie möglichst viele Arbeitsschritte selbstständig
erledigen können. Das kann aber nur funktionieren, wenn Sie ruhig und konzentriert im Team
zusammenarbeiten und den Anweisungen des Betreuers Folge leisten.
Zur Verfügung stehende Messmittel und Geräte:
-
Spitlight 300: Blitzlampengepumpter Nd:YAG Laser
Rubinlaser
Photodiode BPX 65 mit 9V Vorspannung
Photodetektor DET10A
Energiemessgerät Field MaxII-Top mit Energiesensor J-25MB-HE
Digitales Speicheroszilloskop (200Mhz)
Faseroptisches Kompaktspektrometer
Bitte beachten! Bringen Sie zur Datensicherung einen USB-Stick mit! (max. 1GB Speicherkapazität)
Die Aufnahmen werden als EPS-Files abgespeichert. Falls Sie die EPS-Daten nicht öffnen können,
können Sie sich auf www.epsviewer.org ein Gratistool herunterladen.
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Version 1.1
Notieren Sie sich in allen Versuchsteilen ihre Messergebnisse und die dazugehörigen
Betriebsparameter!
4.1 Nd:YAG-Laser
In diesem Versuch wird mit einem Spitlight 300 der Firma InnoLas gearbeitet. Dies ist ein
blitzlampengepumpter Nd:YAG Laser. Besorgen Sie sich die geeigneten Schutzbrillen und
überprüfen Sie deren Eignung für den Laser. Achten Sie vor Inbetriebnahme, dass der
Kühlwasserzufluss für den Laser aufgedreht ist. Schalten Sie den Rechner für die
Ansteuerung ein und machen Sie sich mit der Software vertraut. Achten Sie bei folgenden
Versuchsteilen stets darauf, dass die Anordnung der Spiegel den Lauf des Laserstrahls nicht
behindert.
4.1.1 Messungen mit der internen Photodiode
In diesem Versuchsabschnitt wird mit der im Lasergehäuse verbauten Photodiode gemessen.
Diese wird mit einer 9V Blockbatterie vorgespannt. Für die Inbetriebnahme befindet sich
unter dem Laser ein Schaltkästchen aus Metall, mit dem die Photodiode vorgespannt wird.
Zusätzlich kann hier zwischen zwei wählbaren Widerständen ( 50 und 1k ) umgeschaltet
werden.
Schaltbild der Schaltung mit der BPX 65 Photodiode:
U B  9V
Oszi
R
C1
Schaltung 1:
R  1k
CC2
2
Schaltung 2:
C1  100 pF
R  50
C 2  220nF
I. Betrachten Sie auf dem Oszilloskop den Pumppuls der Blitzlampe. Stecken Sie hierfür
das BNC-Kabel der internen Photodiode an CH 1 und das BNC-Kabel für die
Synchronisation mit der Blitzlampe an CH 2. Als Triggerquelle wird hier CH 2
verwendet. Stellen Sie dies entsprechend am Oszilloskop ein. Stellen Sie die
Lampenspannung auf 420V und starten Sie die Blitzlampe. Lassen Sie den Shutter für
diese Messung geschlossen! Stellen Sie das Oszi so ein, dass der Lampenpuls auf dem
Bildschirm gut sichtbar ist und messen Sie die Pulsdauer. (Screenshot!)
II. Der Laser wird jetzt freilaufend betrieben. Zu diesem Zweck muss die Güteschaltung
deaktiviert werden. Schwenken Sie dazu das  4 -Plättchen ein. Lösen Sie die Schraube
an der Vorrichtung, lassen Sie das Plättchen bis zum Anschlag herab und ziehen Sie
die Schraube wieder an. Erhöhen Sie die Lampenspannung auf 440V. Öffnen Sie den
Shutter und kontrollieren Sie, ob der Laserstrahl kein Bauteil, sondern die
Keramikplatte trifft. Betrachten Sie auf dem Oszilloskop den Blitzlampenpuls sowie
das einsetzende Spiking (Screenshot!). Erhöhen Sie die Lampenspannung auf 480V
(Screenshot!) und vergleichen Sie dieses Bild mit dem bei 440V. Lösen Sie nun auf
dem Oszilloskop einen einzelnen Spiking-Puls auf und vermessen Sie dessen
Pulsbreite (Screenshot!).
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III. Belassen Sie die Lampenspannung bei 480V und ziehen Sie das Wellenplättchen bei
geschlossenem Shutter wieder bis zum Anschlag hoch und Stellen Sie es fest. Öffnen
Sie den Shutter und betrachten Sie nun den Laser- und Blitzlampenpuls. (Screenshot!).
Betrachten Sie den Laserpuls bei den beiden wählbaren Widerständen und achten Sie
jeweils auf die Signalstärken und Pulsbreiten (Screenshot!). Vergleichen Sie!
4.1.2 Messungen mit der externen Photodiode
Für folgende Messvorgänge wird der auf dem optischen Tisch befindliche Photodetektor
verwendet. Stecken Sie dazu das BNC-Kabel der internen Photodiode ab und an dessen Stelle
das des Photodetektors an. Als Triggerquelle benutzt man hier CH 1, somit ergibt sich ein
stabiles Bild auf dem Oszilloskop.
I. Der Laser läuft ab nun im Q-Switch Betrieb. Stellen Sie die Lampenspannung auf
480V. Nehmen Sie ein Stück beschichtetes bzw. geschwärztes Fotopapier zur Hand
und geben Sie einen Schuss auf das Papier ab. Achten Sie bitte darauf, das Papier
dabei etwa 5cm von der Austrittsöffnung weg zu halten, da sonst kleinste ablatierte
Partikel des Fotopapiers durch die Öffnung in das Lasergehäuse gelangen können.
Betrachten Sie hier das Strahlprofil und schätzen Sie den Strahldurchmesser ab.
II. Die Pulsbreiten sollen jetzt mit dem Photodetektor gemessen werden. Betreiben Sie
den Laser zuerst bei geringer Lampenspannung (440V). Messen Sie mit dem
Oszilloskop die Pulsbreite (Screenshot!). Wiederholen Sie den Messvorgang für
Spannungen bei 450V, 460V, ..., 500V. Betrachten Sie die Pulsbreiten. Erstellen Sie
eine Tabelle und vergleichen Sie!
III. Als nächster Versuchsteil soll die Durchbruchsfeldstärke in Luft bestimmt werden.
Dazu wird in den Strahlengang eine plan-konvex Linse ( f  200mm ) gestellt. Stellen
Sie diese mit der gekrümmten Fläche voran in den Strahlengang. Justieren Sie die
Linse so ein, dass der Laserstrahl die Keramikplatte wieder am selben Ort trifft!
Arbeiten Sie dabei mit sehr niedriger Lampenspannung (410V).Erhöhen Sie nach
erfolgreicher Justage die Lampenspannung um jeweils 10V bis ein Luftdurchbruch
stabil zustande kommt. Notieren Sie sich den Grenzwert, ab dem der Luftdurchbruch
stattfindet. Nehmen Sie mit dem Kompaktspektrometer zusätzlich die Lichtemission
des Luftdurchbruchs auf und speichern Sie das Spektrum.
(NUR PHB): Nehmen Sie von Alu ein LIBS-Spektrum auf (LIBS = Laser Induced
Breakdown Spectroscopy). Arbeiten Sie bei 430V Lampenspannung, stellen Sie die
Probe in den Fokus und nehmen Sie mit dem Spektrometer das Spektrum auf und
speichern Sie die Ergebnisse.
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IV. Der Laufzeitunterschied, den die Laserstrahlung bei Durchlaufen zweier verschiedener
optischen Wege erfährt, soll gemessen werden. Für diesen Versuch wird eine
Glasplatte unter 45° in den Strahlengang gestellt, so dass der Laserstrahl in einen
Primär- und Sekundärstrahl aufgeteilt wird. Da der IR-Laserstrahl des Nd:YAG für
diese Messung eine ungeeignete Polarisationsrichtung aufweist, so dass dadurch der
reflektierte Anteil an der Glasplatte sehr gering ist, wird hierfür der durch ein internes
Frequenz-Verdopplungsmodul erzeugte grüne Laserstrahl verwendet. Stecken Sie an
den Laseröffnungen den Dump um und klappen Sie die Spiegel so um, dass nun der
grüne primäre Laserstrahl die Keramikplatte trifft. Verwenden Sie jetzt die 10m lange
optische Faser. Arbeiten Sie hier für die Justage bei einer Lampenspannung von 410V.
Sie müssen die Faser so einjustieren, dass zum einen der von der Glasplatte
reflektierte Sekundärstrahl gut in die Faser eingekoppelt wird, sowie der aus der Faser
austretende Laserstrahl gut vom Photodetektor detektiert werden kann. Benutzen Sie
hierfür die Detektorkarte, sowie das dargestellte Signal am Oszilloskop. Wenn Sie
alles richtig gemacht haben, sollten auf dem Oszilloskop zwei nebeneinander liegende
Pulse zu sehen sein. Messen Sie daraus den Laufzeitunterschied (Screenshot!).
Schließen Sie den Shutter und schalten Sie die Blitzlampe vorerst aus. Vermessen Sie
für Berechnungen in der Auswertung den Weg beider Strahlengänge, den die Strahlen
nach dem Strahlteiler (Glasplatte) auf dem Weg zum Detektor zurücklegen.
4.1.3 Messungen mit dem Energiemeter
Für die Energiemessungen wird wieder der IR-Strahl verwendet. Setzen Sie den Dump also
wieder auf die andere Austrittsöffnung. Die Energiemessung erfolgt im direkten
Strahlengang. Da die Energiedichten zu hoch werden für den Detektor, wird vor dem
Energiedetektor der Laserstrahl mit einer plan-konkaven Linse aufgeweitet.
I. Zunächst soll eine Kennlinie des Lasers im gepulsten Betrieb aufgenommen werden.
Variieren Sie dazu die Lampenspannung beginnend bei 420V in 20V-Schritten bis
620V. Notieren Sie sich jeweils die Pulsenergien.
II. Es wird jetzt auch eine Kennlinie im freilaufenden Betrieb aufgenommen. Verwenden
Sie dazu dieselben Intervalle wie im Schritt zuvor.
4.2 Rubinlaser (optional, NUR PHB)
I. Für die Messungen am Rubinlaser werden andere Schutzbrillen benötigt. Achten Sie
darauf, dass Sie die richtigen Schutzbrillen wählen. Achten Sie zudem darauf, dass für
den nächsten Versuchsschritt der Klappspiegel vor dem Periskop zur Seite
weggeklappt ist, damit der Laserschuss ungehindert das Keramikplättchen trifft.
II. Nehmen Sie nun den Rubinlaser in Betrieb. Dieser wird in folgendem Versuchsteil nur
gepulst betrieben, die Ansteuerung für die Pockelszelle bleibt also aktiv. Machen Sie
sich mit dem Handsteuergerät für den Laser vertraut.
III. Stellen Sie auf dem Oszilloskop-Bildschirm einen Laserpuls dar und vermessen Sie
die Halbwertsbreite des aufgezeichneten Pulszuges (Screenshot!). Verwenden Sie für
die Aufnahme den auf dem optischen Tisch befindlichen Photodetektor. Verwenden
Sie am Oszilloskop im Triggermodus den Modus „Flanke“.
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Nd:YAG-Laser: Kurze Lichtimpulse
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IV. Als nächstes soll die Pulsenergie gemessen werden. Messen Sie dazu mit dem
Energiedetektor den Reflex der Glasscheibe ( R  0,18 ) und nehmen Sie 5 Messwerte
auf. Achten Sie beim Energiemessgerät auf die richtigen Einstellungen, hier muss
insbesondere die korrekte Wellenlänge eingestellt werden, sonst erhalten Sie falsche
Messwerte.
5. Ausarbeitung der Versuchsergebnisse
Besonderer Wert wird auf die physikalisch sinnvolle Aufbereitung der Ergebnisse gelegt.
Werden Größen aus gemessenen Werten berechnet, dann sind die zu Grunde liegende Formel
und (nach Möglichkeit) die zugehörige Quelle zu nennen. Weniger wichtig sind lange verbale
Beschreibungen und aufwändige graphische „Spielereien“. Diskutieren Sie jeweils kurz die
Ergebnisse aus Ihren Diagrammen/Berechnungen und verwenden Sie für Ihre Ausarbeitung
die Aufnahmen, die mit dem Oszilloskop erstellt wurden.
Folgendes sollte die Ausarbeitung beinhalten:




Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Kurzbeschreibung des Versuches
Schriftliche Beantwortung der Testatfragen
Folgende Aufgaben zu ihren Messergebnissen:
1) In 4.1.1 (I) haben Sie den Lampenpuls der Blitzlampe betrachtet. Erklären Sie,
weshalb die Pulsdauer so gewählt wurde. (Hinweis: Fluoreszenz Nd:YAG)
2) Weshalb kann der Laser durch das Einschwenken des  -Plättchens in den
4
Aufbau der Güteschaltung plötzlich freilaufend betrieben werden? Diskutieren Sie
den Aufbau der Güteschaltung.
3) In 4.1.1 (II) haben Sie das einsetzende Spiking bei unterschiedlichen Lampenspannungen betrachtet. Erklären Sie, weshalb bei höherer Spannung das Spiking
früher einsetzt.
4) Diskutieren Sie die Schaltung mit den zwei wählbaren Widerständen. Welche
Unterschiede bestehen zwischen den beiden Schaltungen? Welche Schaltung ist
für die Messung schneller Vorgänge besser geeignet? Welchen Nachteil bietet sie
dafür?
5) Erstellen Sie mit den Messwerten aus 4.1.2 (II) ein Diagram, welches die
Pulsdauer in Abhängigkeit der Lampenspannung zeigt. Wieso werden die Pulse
bei höheren Lampenspannungen kürzer? (Hinweis: Welche 3 Größen bestimmen
die Pulslänge?)
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Nd:YAG-Laser: Kurze Lichtimpulse
Version 1.1
6) Berechnen Sie mit ihren Messdaten die Durchbruchsfeldstärke für Luft. In 4.1.2
(III) haben Sie die Schwellwertspannung für den Luftdurchbruch bestimmt.
Berechnen Sie dazu mit Hilfe der dazugehörigen Pulsenergie (aus 4.1.3) und ihrem
gemessenen Strahldurchmesser die Intensität im Fokus (Annahme: M 2  1 ) und
bestimmen Sie die Durchbruchsfeldstärke aus der Intensität. Vergleichen Sie mit
dem Literaturwert ( 3  6  108 Vm 1 ). Geben Sie eine Erklärung für mögliche
Abweichungen.
NUR PHB: Zeichnen Sie in das für Aluminium aufgenommene Spektrum die
passenden optischen Übergänge aus der Tabelle im Anhang ein und betrachten Sie
dieses. Woher kommen die anderen Peaks, die nicht dem Aluminium zugeordnet
werden können?
7) Ermitteln Sie den Brechungsindex der optischen Faser aus 4.1.2 (IV). Berechnen
Sie dazu die jeweiligen Laufzeiten der beiden Strahlengänge von der Glasplatte bis
zum Erreichen des Detektors. Die Differenz der Laufzeiten der beiden
Strahlengänge entspricht ihrem gemessenen Wert aus 4.1.2 (IV) (Vergleichswert
für Quarz: n1064  1,45 )
8) Tragen Sie mit den Messwerten aus 4.1.3 die Pulsenergien in Abhängigkeit der
Lampenspannung auf. Stellen Sie beide Diagrame in einem Graphen dar. Woher
kommt die Sättigung im Q-Switch Betrieb?
Optional, NUR PHB:
9) Vergleichen Sie die Wirkungsgrade von Rubin- und Nd:YAG-Laser.
Rubinlaser: Für den Pumpvorgang wird eine Kondensatorbank mit 17
Kondensatoren à 10F über eine angelegte Spannung von 4,8kV
entladen.
Nd:YAG:
Berechnen Sie beim Nd:YAG den Wirkungsgrad bei einer
Blitzlampenspannung von 620V. Bei dieser Spannung beträgt
der Strom durch die Blitzlampe 380A. Zusammen mit ihrer
gemessen Lampenpulsdauer lässt sich die zugeführte Energie
der Blitzlampe berechnen.
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Nd:YAG-Laser: Kurze Lichtimpulse
Version 1.1
6. Anhang
6.1 Literaturempfehlungen für die Versuchsvorbereitung
Folgende Bücher stehen Ihnen auch als eBooks zur Verfügung und können über die Seiten der
HM-Bibliothek kostenfrei heruntergeladen werden.
Rubin-und Nd:YAG-Laser:
Eichler J., Eichler H..J.; Laser-Bauformen, Strahlführung, Anwendungen, Springer Verlag
2006 (6. Auflage), Kapitel 9 – 9.2
Optische Pumpverfahren:
Hugenschmidt M.; Lasermesstechnik- Diagnostik der Kurzzeitphysik, Springer Verlag 2007,
Kapitel 2 S.38ff.
Reider G.A.; Photonik-Eine Einführung in die Grundlagen, Springer Verlag 2005
(2. Auflage), Kapitel 7.4 – 7.4.1
Polarisation:
Eichler J., Eichler H..J.; Laser-Bauformen, Strahlführung, Anwendungen, Springer Verlag
2006 (6. Auflage), Kapitel 15
Güteschaltung:
Eichler J., Eichler H..J.; Laser-Bauformen, Strahlführung, Anwendungen, Springer Verlag
2006 (6. Auflage), Kapitel 16.3, 17 – 17.2
Detektoren (pyroelektr., Photodioden):
Eichler J., Eichler H..J.; Laser-Bauformen, Strahlführung, Anwendungen, Springer Verlag
2006 (6. Auflage), Kapitel 21 – 21.2
Demtröder W.; Laserspektroskopie-Grundlagen und Techniken, Springer Verlag 2007
(5. Auflage), Kapitel 4.5.1 + 4.5.2
Meschede D.; Optik, Licht und Laser, Springer Verlag 2008 (3. Auflage), Kapitel 10.4
Internetquellen:
Luftdurchbruch:
http://www.rp-photonics.com/laser_induced_breakdown.html
Prof. Dr. H. Huber
(Stand 24.03.2010)
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Nd:YAG-Laser: Kurze Lichtimpulse
Version 1.1
6.2 Wichtige optische Übergänge von Aluminium
Wellenlänge in nm
Relative Intensität [%] bezogen auf den
spektralen Übergang bei 396,15 nm
50,00
100,00
6,11
5,00
5,00
5,00
5,00
394,4
396,15
466,8
559,2
600,6
607,2
618,3
Quelle : NIST Atomic Spectra Databaseby the National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg,
MD., U.S.A.
Die Tabellenwerte wurden aus elektrischen Gasentladungen ermittelt. Durch andere
Umgebungsparameter wie Druck, Temperatur und dadurch, dass der Erzeugung des Plasmas
ein anderer physikalischer Prozess zugrunde liegt, können sich Abweichungen bei den
Wellenlängen und/oder relativen Stärken der Übergänge ergeben.
6.3 Hilfreiche Formeln für die Ausarbeitung
Fokusdurchmesser für Grundmode
4 f
2w 'f    2f
 D
Intensität
I

E0
2
2
0
n
Brechungsindex
c
n 0
c
Prof. Dr. H. Huber
f
D

Brennweite
Durchmesser Lichtbündel auf Linse
Fernfeld-Divergenzwinkel

E0
Impedanz eines dielektischen Mediums
Elektrische Feldstärke
0
n
Impedanz des freien Raums
Brechungsindex des dielektrischen Mediums
c0
c
Lichtgeschwindigkeit im Vakuum
Lichtgeschwindigkeit im Medium
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Hochschule München
Fakultät 06
Laserzentrum
Prof. H. P. Huber
6.4 Schematischer Aufbau Spitlight 300

532nm
4

PZ
AKS
4
PC
SHG
PZ
SH
ES
1064nm
LP
ES = Endspiegel
PC = Pump Cavity
SHG = Second Harmonic Generation
Erstellt von:
DS
A. Kwiaton
SS 2010
PZ = Pockelszelle
SH = Shutter
DS = Dielektrischer Spiegel
LP = Linearpolarisator
AKS = Auskoppelspiegel
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