70 Prozent der Internetnutzer haben die Websites ihrer eigtenen

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Berlin, 19.11.2010
STATEMENT FRAU GERLINDE KÖNIG
stv. Vorstandsvorsitzende der AOK Berlin-Brandenburg
zur Pressekonferenz „Kompetenzzentrum für digitale PräventionsASSISTENZ“
Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Heutzutage gibt es im Internet eine Flut von Informationen auch bzw. gerade zu
Gesundheitsfragen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Gesundheitsportale
unter Internetnutzern sehr populär sind. Sie haben jedoch auch eine Kehrseite. Der
mündige Patient – längst ein Schlagwort in der gesundheitspolitischen Diskussion –
ist schnell überfordert, wenn er gezielt Informationen zu seinem individuellen
Krankheitsbild sucht. Widersprüche erzeugen Ratlosigkeit und Verwirrung, die Frage:
„Kann ich dieser Information wirklich vertrauen?“ sorgt für Verunsicherung. Ärzte und
Krankenkassen sind in der Bevölkerung immer noch am höchsten angesehen, wenn
es um kompetente Beratung und Unterstützung in Gesundheitsfragen geht.
Die AOK Berlin-Brandenburg als größte Versorgerkasse in der Region begegnet
diesem Bedarf heute schon mit der individuellen Beratung in den über siebzig
Servicecentern vor Ort, aber auch mit verständlich aufbereiteten und breit
gefächerten Informationen auf ihrer Website. Die Kooperationspartnerschaft in dem
Forschungsprogramm „präventive Gesundheitsassistenz“ versteht die AOK BerlinBrandenburg in diesem Zusammenhang als Chance, Informationen noch gezielter
und bedarfsgerechter an ihre Versicherten zu geben.
Als Gesundheitskasse legen wir dabei den Fokus auf die Prävention und
Gesundheitsförderung, die gesunden, aber auch kranken Menschen von Nutzen sein
kann. Dabei kommt uns der Fakt zugute, dass wir regional so unterschiedlich
aufgestellt sind wie keine andere Kasse. Wir stehen vor der Herausforderung,
unseren Versicherten sowohl in einer eng besiedelten städtischen Metropole als
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auch
in
einem
weiten
Flächenland
eine
bedarfsgerechte,
auf
die
sehr
unterschiedlichen Strukturen zugeschnittene Versorgung zu bieten.
Entwicklungen von neuartigen mobilen Präventionsdienstleistungen können in der
Testregion Berlin-Brandenburg sowohl an den Bedürfnissen einer städtischen als
auch einer ländlichen Gesundheitsversorgung ausgerichtet und gleichzeitig auf ihre
Sinnhaftigkeit und Effizienz hin evaluiert werden. Darüber hinaus kann die AOK
Berlin-Brandenburg nach der Evaluation den Transfer dieser Entwicklungen in
konkrete regionale Versorgungsprogramme sicherstellen. Dabei soll auch die sehr
heterogene Versichertenstruktur unserer Gesundheitskasse im Fokus stehen.
Welche technischen Möglichkeiten gibt es, die Prävention zielgerichtet zu
unterstützen und dem Einzelnen individuelle Angebote zur Gesundheitsförderung zu
machen?
Applikationen auf dem Smartphone können zum einen älteren und multimorbiden
Versicherten eine wertvolle Unterstützung zum Beispiel bei der Arzneimitteltherapie
bieten. Wäre es nicht schön, wenn das Handy morgens, mittags und abends einmal
klingelt und fragt, ob die rosa Pille schon eingenommen wurde? Im Bereich der
Pflege könnten solche mobilen Dienste dafür sorgen, dass die Beteiligten –
Pflegebedürftige, Angehörige, Ärzte, professionelle Pflege – den Draht zueinander
nicht verlieren und der Informationsfluss reibungslos funktioniert. Das Gleiche gilt für
die Tätigkeiten der Gemeindeschwestern. Auch hier können die mobilen Dienste in
der Kommunikation zu den Arztpraxen unterstützen.
Zum anderen könnten aber auch jüngere Versicherte mit den derzeit modernen Apps
zu Prävention und gesundheitsbewusstem Verhalten besser erreicht werden. Da
steht natürlich der Coolheitsfaktor an erster Stelle. „Sag mal, du bekommst da
irgendwie jeden Tag um 13 Uhr was auf dein Smartphone geschickt. Was ist denn
das?“, fragt zum Beispiel neugierig ein Schüler seinen Banknachbarn. „Ach das. Das
ist so ein Programm von meiner Krankenkasse. Ich hab doch Diabetes. Die geben
mir da jeden Tag gute Tipps und erinnern mich daran, dass ich zwischendurch immer
mal wieder was essen sollte“, antwortet er. Neben der Verbesserung der
Lebensqualität chronisch Kranker verfolgen wir das Ziel, Krankheiten zu vermeiden
und
unsere
Versicherten
zu
bestärken
und
dabei
zu
unterstützen,
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Eigenverantwortung für ihre Gesundherhaltung zu übernehmen. Dies ist nicht durch
Einzelaktionen, mit zwei bis drei Maßnahmen zu erreichen. Dies bedarf einer steten,
längerfristigen Begleitung, die das Bewusstsein dafür entwickelt, die Umsetzung
unterstützt.
Als Gesundheitskasse wollen wir das Alltagsleben unserer Versicherten verbessern,
das Gesundheitsbewusstsein fördern und damit auch die Lebensführung optimieren.
Die Entwicklungen, die wir uns von dem Forschungsprogramm erhoffen, sehen wir
hier als einen sehr guten Ansatz. Dabei freut es uns natürlich besonders, in der
Technischen Universität Berlin einen Kooperationspartner gefunden zu haben, der
nicht nur ein hohes internationales Ansehen in Wissenschaft und Forschung genießt,
sondern auch den Standort Berlin als Zentrum für innovative und fortschrittliche
Entwicklungen auf dem Zukunftsfeld der Gesundheitsforschung in den Fokus rückt.
Wir sehen gespannt und erwartungsvoll einer konstruktiven Zusammenarbeit
entgegen und hoffen, mit den Ergebnissen des Forschungsprogramms unseren
Versicherten
eine
noch
umfassendere
und
vor
allem
noch
individuellere
Gesundheitsversorgung mit Mehrwert bieten zu können.
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