Elektronisches Relais ER 40 - 24DC - 300DC - A02 für Bremsensteuerung bei der Pitchregelung E 11722 DD 01 / 2007 Funktionsbeschreibung Das elektronische Relais ist für die Ansteuerung einer magnetischen Bremse vorgesehen. Durch den Einsatz des Relais wird ein funkenfreies Schalten bei gleichzeitig schneller Abschaltzeit realisiert. Das Verhalten wird erreicht durch eine der Induktivität der Spule angepasste Beschaltung im Relais zur Ableitung der magnetischen Energie und durch eine spannungsfeste Dimensionierung der Schaltung. Eine magnetische Bremse zeichnet sich durch einen hohen induktiven Widerstand aus. Dieses muß bei der Auslegung berücksichtigt werden. Beim Ein- und Abschalten der Spannung folgt der fließende Strom nicht momentan, sondern, aufgrund dessen, dass das Magnetfeld in der Bremse auf- und abgebaut werden muß, gemäß einer e-Funktion. Das Magnetfeld hat eine bestimmte Energie 1 L • I2 gespeichert (L = Induktivität in H, I = Strom in A). 2 Bei der Konstruktion des Relais ist besonderes Augenmerk auf den Abschaltprozeß zu legen, da die magn. Energie „kontrolliert“ abgebaut werden muß. Das wird realisiert durch einen Stromableitwiderstand im Relais. Beim Abschalten gilt: I(t) = I0 • e Strom abfällt. -t τ die Zeitkonstante τ sagt aus, wie schnell der Sie wird bestimmt durch die Induktivität, durch den ohmschen Widerstand der Bremsspule, durch den angeschlossenen Stromableitwiderstand und durch Eisenverluste im Bremsenjoch. Der noch fließende Strom I(t) hat zur Folge, dass die Bremse verzögert abfällt. Außerdem entsteht eine Spannung am Stromableitwiderstand. Durch Wahl dieses Widerstandes im Relais kann man die Abfallzeit beeinflussen. Er darf nicht zu klein sein, weil sonst I(t) zu langsam abfällt und das Bremsenjoch zu lange angezogen bleibt. Ist der Stromableitwiderstand zu groß, ist die Abfallzeit klein aber es entsteht eine zu hohe Spannung, die das Relais und andere Komponenten in Mitleidenschaft ziehen kann. Ein- und Ausgänge des Relais Zwei Schaltausgänge für Status und Fehler und drei Leuchtdioden für Status, Fehler und Versorgungsspannung gestatten die Funktionsüberwachung des Relais durch die Steuerung und den Bediener vor Ort. Logik der Schaltausgänge: Statusausgang: Kontakt geschlossen wenn: Fehlerausgang: Kontakt geschlossen wenn: Schalteingang aktiv 1. Schalteingang aktiv Spulenanschluss keine Spannung. 2. Schalteingang inaktiv Spulenanschluss führt Spannung. Die Schaltausgänge, die Versorgung und der Schalteingang sind vom Bremsspulenstromkreis durch galvanische Trennung entkoppelt. Die Eingang für die Spannungsversorgung der Bremsspule ist verpolungssicher und der Bremsspulenanschluss ist kurzschlusssicher ausgeführt. Für den Betrieb des Relais ist eine Versorgungsspannung von 24 VDC erforderlich. Das elektronische Relais ist für die Montage auf einer Hutschiene vorgesehen. TWK-ELEKTRONIK GmbH · PB. 10 50 63 · D-40041 Düsseldorf · Tel.: +49/211/63 20 67 · Fax: +49/211/63 77 05 · [email protected] · www.twk.de Elektronisches Relais für Bremsensteuerung bei der Pitchregelung Blockschaltbild Schaltelektronik SpulenVersorgung GND/PE 1 2 GND/PE 270 VDC 3 4 270 VDC 0V 5 Spulenanschluß Zur Bremse 6 0V Steuerelektronik 24 VDC 7 grün Power LED 9 grün Status LED rot Fehler LED Steuerschaltungs- nom. Versorgung GND Schalteingang 24 VDC 11 GND 8 13 Statusausgang 10 12 Fehlerausgang Zur Pitchregelung 14 Schutzschaltungen Überspannungsschutz Der Überspannungsschutz wird durch zwei Maßnahmen realisiert: 1. Weiches Abschalten des Transistors durch abgestimmte Dimensionierung der RC Glieder im Schaltstromkreis. Damit entstehen keine unbeherrschbaren Schaltspitzen. 2. Freilaufschaltung bestehend aus der Reihenschaltung einer Diode und eines Widerstandes (>Stromableitwider stand). Der Widerstand ist an die Spuleninduktivität angepasst. Damit wird eine optimale Ableitung der im Magnetfeld gespeicherten Energie über den Widerstand erreicht. Die Diode verhindert einen Strom durch den Widerstand während der Einschaltzeit. 1 L • I2 (L = Induktivität in H; I = Strom in A). Die magnetische Energie ist 2 In unserem Fall bei einer Induktivität von 2839H und einem Strom von 0,27 A ist die gespeicherte magnetische Energie im Bremsmagnet etwa 103 Ws. Der Stromableitwiderstand ist mit 2 kOhm ausgelegt. Mit dieser Dimensionierung erreichen wir Schaltzeiten von ca. 0,1 s bei einer maximalen Rückschlagspannung von ca. 400 V. Der Abschaltvorgang ist in den folgenden Diagrammen dargestellt. Es werden die Grenzwerte des Relais (siehe Aufstellung Grenzwerte) nicht annähernd erreicht, so dass eine gute Sicherheitsreserve vorhanden ist. Ein Einsatz von Freilaufdioden oder Varistoren direkt an der Motorbremse ist nicht erforderlich. Einstellung: 100 V/cm 20 ms/cm UB = 290 V URück = 360 V tab = 70 ms (Anm.: Durch die plötzliche Verkleinerung der Induktivität beim Abfallen des Jochs nach ca. 70 ms entsteht eine zusätzliche kleine Spannungsspitze) E 11722 DD / Seite 2 Elektronisches Relais für Bremsensteuerung bei der Pitchregelung Überstromsicherung Damit ein Defekt im Stromkreis der Bremse nicht zur Zerstörung des Relais führt, wird eine Schutzschaltung eingesetzt, die bei unzulässigen Überströmen das Relais abschaltet. Eine einfache Strombegrenzung ist nicht möglich, da dann das Relais die Leistung der Spule übernehmen muss und damit sehr aufwändige Kühlmaßnahmen für den Schalttransistor notwendig werden. Der Ansprechstrom der Überstromsicherung wird auf 0,5 A festgelegt. Das Rückstellen der Sicherung kann durch Aus- und Einschalten der Schaltspannung am Schalteingang erfolgen. Verpolungsschutz Ein Verpolungsschutz ist bei der Spulenversorgung, der Versorgungsspannung für die Steuerschaltung und dem Schalteingang vorgesehen. Status und Fehlerausgang sind nur Schaltkontakte die keinen Verpolungsschutz benötigen. Der Verpolungsschutz wird in allen Fällen durch die Reihenschaltung mit einer Diode realisiert. Betriebsspezifikationen ■ Bremsspulenversorgung: Spannung: Strom: ■ Bremsspulenanschluß: Rückschlagspannung max.: (Nur für induktive Last!) Schaltzeit: ■ Steuerschaltungsversorgung: Spannung: Strom: (Verpolungssicher) 0 - 300 VDC 0 - 500 mA 750 VDC < 0,5 sec. 21 - 32 VDC < 50 mA ■ Schalteingang: Spannung „Ein“: Spannung „Aus“: Strom: (Verpolungssicher) ■ Steuerrelaisausgänge: Belastung maximal: 18 - 28 VDC ≤ 5 VDC < 10 mA bei 24 VDC 0,5 A bei 32 VDC 0,5 A bei 60 VAC ■ Umgebungstemperatur (Betrieb): -20 °C ... 60 °C Maße in mm 37.5 1 3 5 7 45 9 11 13 75 Power Status Fehler LED LED LED 7.5 Anschlussdaten Gehäuse Anschlussart Schraubanschluss Abisolierlänge 8 mm Schraubengewinde M3 Leiterquerschnitt starr min. 0,2 mm2 Leiterquerschnitt starr max. 4 mm2 Leiterquerschnitt flexibel min. 0,2 mm2 Leiterquerschnitt flexibel max. 2,5 mm2 Allgemeine Daten Gehäuse Klassifiziert nach UL 94 (USA): Schwer entflammbarer Thermoplastkunststoff Polycarbonat faserverstärkt PC-F: Brennbarkeitsklasse V0 (Klarsichthaube Polycarbonat PC: V2) 2 4 6 8 10 12 14 Länge 75 mm Breite 37,5 mm Höhe 52,5 mm Prüfspannung Eingang/Ausgang 3,5 kV AC Einbaulage beliebig Montagehinweis: anreihbar ohne Abstand Sonstige Normen/Bestimmungen DIN VDE 0110 E 11722 DD / Seite 3