Sternwarte Uitikon, 21. September 2007

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Sternwarte Uitikon, 21. September 2007
Die Davy Krater Kette (DKK) - ein Mysterium
Diese Kraterkette, bestehend aus gut 23 kleinen Kratern, liegt
westsüdwestlich vom grossen Krater Ptolemäus. Die Krater
sind nicht grösser als zwei bis drei Kilometer, und geben dennoch riesige Rätsel auf.
Solche Ketten können zum Beispiel
durch einen sekundären Meteoriteneinschlag
entstehen, das heisst,
durch das ausgeworfene Material
des primären Einschlags. Allerdings
müssten diese Krater dann radial verteilt sein, was bei Davy Krater Kette - ein ungelöstes Rätsel
der DKK nicht der
Fall ist, sie bildet einen leichten Bogen. Ebenso sind sich die
Forscher nicht einig, wo der primäre Krater liegt soll.
Heute nimmt man folgendes Szenario an: Ein Komet kam der
Erde zu nahe und wurde durch deren Gravitation in Stücke
zerrissen. Ein Teil dieser Trümmer könnten auf den Mond
gestürzt sein und diese Serie von Kratern verursacht haben.
Dieses Szenario wurde 1994 erstmals entdeckt, als der Komet
Shoemaker-Levy 9 mit Jupiter kollidierte und zuvor in mehrere Stücke zerrissen wurde. Auf dessen Mond Kallisto finden
sich die gleichen Krater, ebenso in Jupiters Atmosphäre.
Andere vermuten sogar vulkanische Ursprünge.
Epsilon Lyrae und Albireo-System
Epsilon (f) Lyrae ist ein prächtiges 4-fach Sternsystem in einer
Entfernung von etwa 160 Lichtjahren im Sternbild der Lyra.
Im Teleskop bilden die vier Sterne Zweierpärchen.
Das Albireo-System (im Sternbild Schwan) besteht aus zwei
Sternen, und ist etwa 380
Lichtjahre von uns entfernt.
Besonders schön am Albireo-System ist, dass es
zwei völlig verschieden
farbige Sterne sind,
nämlich ein roter
und ein blauer.
Kosmische Dimensionen
Wie sind eigentlich die Dimensionen der Objekte, welche man
im Teleskop sieht? Um sich der Dimensionen bewusst zu werden,
hier eine Art, wie Sie sie leicht abschätzen können. Das Okular
eines Teleskops hat einen bestimmten Sehwinkel. So hat zum
Beispiel das Standard Plössel Okular einen Sehwinkel von 50°.
Fragen Sie am besten den anwesenden Demonstrator, welches
Okular mit welchem Sehwinkel und welcher Vergrösserung
er benutzt. Bei einer 100fachen Vergrösserung entspricht dies
50° / 100 = 0.5°.
Das heisst Sie sehen einen Himmelsausschnitt von ½°. Mit
einer weiteren einfachen Rechnung können Sie abschätzen,
wieviele Lichtjahre das sind, bei einer gewissen Entfernung.
Nehmen wir als Beispiel M1 (Krabbennebel). Angenommen
dieser würde ein Achtel des zuvor berechneten Sichtfelds des
 Die Formeln
Okularsichtfeld
tats. Sichtfeld =
Vergroesserung
tats. Sichfeld $ Entfernung
Ausdehnung =
60
Formeln für das tatsächliche Sichtfeld (in Grad) und dessen
Ausdehnung in Lichtjahren.
obigen Okulars ausfüllen. Mit einer Entfernung von M1 von
etwa 6‘300 Lichtjahren ergibt sich dann die Dimension des
Ausschnitts aus: 0.5 × 6‘300 / 60 . 52 Lichtjahre.
Da M1 nur einen Achtel bedeckt, folgt für die Grösse von M1:
52 / 8 . 6.5 Lichtjahre!
Der nächste Stern von uns aus gesehen ist Alpha Centauri in
einer Entfernung von 4.4 Lichtjahren. Benutzen Sie dies als
Vergleich.
t r
m
e
n
Artenvielfalt im Sagittarius
Das Sternbild Sagittarius, oder Schütze, erlaubt
uns einen einmaligen Blick ins Zentrum unserer
Galaxis. Es ist eine Anhäufung von unzählbar
vielen Objekten, welche man auch schon mit
kleineren Teleskopen bestaunen kann. Zum einen
enthält es diffuse Nebel, zum anderen offene und
geschlossene Sternenhaufen. Diese
Vielfalt ist deshalb so einzigartig, weil
 Der Mond
wir hier direkt ins Zentrum schauen,
Der Mond ist zunehmend
wo die Objektdichte am grössten ist.
(9.4 Tage alt)
Die Arme der Galaxis, welche wir
Aufgang
17:03 MESZ
Milchstrasse nennen, erstrecken sich
gerade vom Zentrum weg, durch das
Untergang
01:14 MESZ
Sternbild Schwan bis zur Cassiopeia.
u
Andreas Faisst - http://www.andreasfaisst.ch
Das Albireo System im Cygnus
Z
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