Praxis für Gross- und Kleintiere Blaieweg 1 5070 Frick http://www.trivet.ch Tel. 0843 30 20 10 Fax 062 865 50 20 Ratgeber-Beitrag „Tierarzt“ für Mittwoch, 17.08.05 Urs Frei, Dr.med.vet. Mitinhaber der TRIVET, Praxis für Gross- und Kleintiere in Frick Sommer – Sonne – Salmonellen Der Sommer ist die Zeit der Partys und Grillfeste. Herrliche Steaks, feine Salate und verlockende Desserts lassen keinen widerstehen. Leider erkranken aber jedes Jahr nach solchen Anlässen einige tausend Leute an Durchfall und Erbrechen. Der Tierarzt beschäftigt sich vom Stall bis auf den Teller zuerst mit den lebenden Tieren und dann mit der Hygiene von Milch, Fleisch und Eiern. Vor allem die unerwünschten Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter und Staphylokokken können sich in Speisen vermehren und verhängnisvolle Massenvergiftungen auslösen. Aber nicht nur tierische Produkte sind gefährlich. Auch Salate, Sprossen und andere Rohkostprodukte können verunreinigt sein. Als Veranstalter eines Grillfestes tragen sie eine grosse Verantwortung für ihre Gäste. Eine Lebensmittelvergiftung kann ihr ganzes Geschäft ruinieren. Sie sollten also das Risiko möglichst klein halten. Drei Hauptpunkte gilt es zu beachten: Richtige Auswahl der Lebensmittel, richtige Zubereitung und richtige Lagerung. Rohe Produkte, Salate, Gemüse, Saucen und Crèmen haben oft eine erhöhte Keimzahl. Da an Grillfesten kaum Kühlmöglichkeiten vorhanden sind, können sich solche Erreger rasch vermehren. Bakterien sind aber nicht immer von Anfang an in den Lebensmitteln, sondern sie werden in die Speisen hineingebracht. Darum heisst die erste Devise „absolute Sauberkeit“ - und diese beginnt beim Händewaschen. Dazu kommen saubere Kleidung, einwandfreie Geräte, hygienische Verpackungen und Abdeckungen. Keime können aber auch von einem Produkt auf das andere gelangen. Gemüse und Salate dürfen deshalb nicht auf den gleichen Arbeitsplätzen wie rohes Fleisch und Geflügel verarbeitet werden. Bereits gekochte Speisen sollen nicht mit rohen Produkten vermischt werden. Vorsicht mit Tiefkühlprodukten! Beim langsamen Auftauen bei Sommertemperaturen können sich die Bakterien hemmungslos vermehren. Auftauen deshalb grundsätzlich im Kühlschrank oder im kalten Wasser! Und wie können wir diese Krankheitserreger bekämpfen? Wir müssen alles daran setzen, dass die Keime gar nicht ins Lebensmittel gelangen. Falls sie schon vorhanden sind, sollen sie vernichtet werden und sich nicht weiter vermehren können. Dazu braucht es drei Bedingungen: Hitze, Kälte und Zeit. Die Speisen müssen genügend lang mindestens auf 65 °C erhitzt werden. Erhitzte Speisen bewahren wir entweder heiss auf, oder wir kühlen sie möglichst rasch ab. So haben die Bakterien keine Zeit zum Vermehren, und was nicht innerhalb einer Stunde gegessen wird gehört in den Kühlschrank! Falls sie weitere Fragen zum Thema „Tiere und Lebensmittel“ haben, wenden sie sich an ihren Tierarzt.