BAYERISCHE LANDESTIERÄRZTEKAMMER Bavariastr. 7a 80336 München Tel.: 0 89 / 21 99 08 - 0 Fax: 0 89 / 21 99 08 - 33 e-Mail: [email protected] München, 31. Juli 2008 Pressemitteilung Tierärzte raten für die heißen Tage: Genuss ohne Reue – Lebensmittelvergiftungen vorbeugen In der aktuellen, schwülen Sommerhitze können sich Keime in verunreinigten Lebensmitteln blitzschnell vermehren. Die Bayerische Landestierärztekammer rät deshalb, jetzt besonders sorgsam mit Lebensmitteln umzugehen, um Infektionen mit Salmonellen und anderen Durchfallerregern vorzubeugen. Besonders wichtig ist es, Lebensmittel gut zu kühlen bzw. richtig durchzugaren und auf die Küchenhygiene zu achten. Frischfleisch – vor allem zerkleinert als Hackfleisch oder für Pfannengyros –, Frischwurst, Meeresfrüchte, Fisch und Eier sind besonders wertvolle, aber auch empfindliche Lebensmittel. Auch wenn sie ordnungsgemäß und hygienisch gewonnen und hergestellt werden, enthalten sie immer einige wenige Keime, die normalerweise kein gesundheitliches Risiko darstellen. Probleme können aber in der Sommerhitze entstehen, wenn die Einkaufstour länger dauert oder die Gäste zum Grillfest auf sich warten lassen. Denn bei hohen Temperaturen können die Keime sich explosionsartig vermehren und erreichen dann sehr schnell eine Menge, die zum Verderb des Lebensmittels führt oder sogar eine Infektion auslöst: Beispielsweise kann sich ein einziger Salmonellen-Keim bei 35° C innerhalb von nur 5 Stunden auf eine krankmac hende Dosis von 10.000 Keimen vermehren – 36-mal schneller, als bei Kühlschranktemperatur (7° C). Für Genuss ohne Reue, auch in der Sommerhitze, raten die bayerischen Tierärzte: • Lebensmittel nach dem Einkauf schnell nach Hause bringen. Besonders empfindliche Produkte wie rohes Fleisch in einer Kühltasche transportieren. Waren zu Hause sofort in den Kühlschrank umpacken. • Hackfleisch und Fisch am Einkaufstag verbrauchen. Fleisch und Fisch – auch beim Grillen – immer gut durchgaren. • Speisen, die rohe oder nicht ganz durch erhitzte Eier enthalten (z.B. Pudding, Tiramisu, selbst hergestellte Majonäse) sofort verzehren. • Besonders auf die Küchenhygiene achten: Händewaschen vor und nach dem Bearbeiten von rohen Lebensmitteln, Küchengeräte nach jedem Arbeitsgang gründlich reinigen, Spüllappen und Handtücher häufig wechseln. • Bei Picknicks und Partys auf ausreichende Kühlung der Speisen achten. • Speisen, die längere Zeit im Warmen standen, die „komisch“ aussehen oder riechen lieber entsorgen, als einen „verdorbenen Magen“ riskieren. Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Prof. Dr. Theo Mantel, Tel. (0 89) 21 99 08 – 0/ - 27