Det Kgl . Danske Videnskabernes Selskab . Mathematisk-fysiske Meddelelser . XII, 9. NEUE ANWENDUNGE N VON MAGNESIUM IN DE R ORGANISCHEN SYNTHES E I. MALONESTERSYNTHESE N VO N HAKON LUND, A. UCH HANSE N UN D A . F. VOIGT KØBENHAV N LLVIN & MÜNKSGAAR D 1933 Printed in Denmark , Bianco Lunos Bogtrykkeri AIS. etallisches Magnesium hat -von der Grignardsynthes e abgesehen bisher relativ wenige Anwendungen fü r organisch-synthetische Zwecke gefunden . Als Rediiktionsmittel ist es in einigen, ziemlich speziellen Fällen verwende t worden, z . B . bei der Darstellung von Pinakonen au s Ketonen . In dieser Reaktion, besonders bei aromatische n Ketonen, zeigt das Metall gewisse Ähnlichkeiten mit den Alkalimetallen . Es ist das Ziel dieser und späterer Abhandlungen, zu untersuchen, wie weit sich diese Alkaliähnlichkeit für Synthesen verwerten lässt . In dieser Abhandlung soll gezeigt werden, dass man bei Anwendung vo n Magnesium statt Natriums eine Reihe von Malonestersynthesen sehr erfolgreich durchführen kann . Es ist bekannt e, dass Magnesium - mit Jod aktiviert mit Äthylalkohol unter Wasserstoffentwicklung und Bildun g von Magnesiumäthylat reagiert . Es wurde nun beobachtet, dass ein Gemisch von ungefähr gleichen Teilen von absolutem Alkohol und Malonsäureäthylester sich mit aktiviertem Mg sehr lebhaft umsetzt, wobei eine Magnesium Malonesterverbindung entsteht . Bei der Einwirkung vo n 1 Atom Magnesium auf 2 Mol Malonester entsteht ein e Lösung, die flüssig bleibt, auch wenn aller überschüssiger Alkohol entfernt ist. Wenn aber 1 Atom Mg auf 1 Mol `l 'rERENTIEFF, Zeitschr . anorg . allg. Chem . 162, 350 (1927) . - H . LUN D und J . Baannure, Ber . 64, 210 (1931) . 1* 4 Nr . 9 . HAKON LUND, A. UcH HANSEN und A . F. VOIGT : Malonester zur Reaktion gebracht wird, bildet sich ein e in kaltem Alkohol schwerlösliche, kristallinische Verbindung . Die Kristalle enthalten Kristallalkohol und verwitter n schnell an der Luft . Feuchtigkeit greift sie sofort an ; aber auch bei Ausschluss von Feuchtigkeit ist es kaum möglich , sie mit scharf definierter Zusammensetzung aufzubewahren . Die Analyse stimmt annäherungsweise mit der Forme l MgG(COOC 2H 5) 2 , 2C 2 H 5 OH . Bei 80° wird in kurzer Zei t 1 Mol Alkohol abgegeben ; aber wenn das Trocknen fort gesetzt wird, nimmt das Gewicht fortwährend ab, jedoc h nicht ohne Zersetzung der Substanz . Das letzte Alkoholmolekül scheint konstitutiv gebunden zu sein, und alle r Wahrscheinlichkeit nach kommt der Verbindung die Forme l C 2H 5 OMg •CH(COOC 2 H 5) 2 zu . Die folgenden Tatsache n sprechen alle zugunsten dieser Formel : Magnesium reagiert, wie schon MEUNIER 1 gefunden hat, nicht mit Maloneste r allein . 1 Atom Mg vermag auch mit 1 Mol Isopropyl- malonester in Alkohol zu reagieren ; hier ist nur 1 Wasserstoffatom substituierbar . Endlich sei bemerkt, dass di e Existenz des »Dinatriummalonesters« sehr zweifelhaft ist , was darauf deutet, dass Malonester nur als einbasisch e Säure auftreten kann . Wird unter strengem Ausschluss von Luftfeuchtigkei t und mit ganz wasserfreien Materialien gearbeitet, setzt di e Reaktion auch ohne Aktivierung des Metalles ein . Ge- wöhnlich muss man aber eine kleine Jodmenge zusetzen . Die Reaktion hat eine deutliche Induktionsperiode, dere n Länge vom Wassergehalt und von der Reinheit der Metalloberfläche abhängt ; frisch gedrehtes Metall reagiert schneller als käufliche Magnesiumspäne . Das Metall kann jedoch sehr wohl in Form von »Grignardspänen« verwendet werden . Compt. rend . 137, 714 (1904) . Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese . 5 Wenn die Induktionsperiode, die einige Minuten bis ein e Viertelstunde dauern kann, vorüber ist, wird die Reaktio n recht stürmisch, und es muss, wenn nicht ganz kleine Stoff mengen in Anspruch genommen sind, für effektive Kühlun g gesorgt werden . Das Bild der Reaktion erinnert stark a n eine Grignardreaktion . Die Verbindung G 2 H 5OMg•GH(COOC 2 H 5 ) 2 , Athoxymagnesiummalonester, (im folgenden als MgM bezeichnet ) setzt sich mit Wasser um nach der Gleichung : MgM + 2H 2 O = Mg(OH) 2 + GH 2 (COOG 2 H 5) 2 + C 2 H 5OH . Der Gehalt einer Lösung von MgM kann daher leich t titrimetrisch bestimmt werden . MEUNIER (loc . cit .) hat die Verbindung in den Hände n gehabt . Er hat aus Magnesiumamalgam und Alkoho l Magnesiumäthylat dargestellt und Malonester zugefügt . Mittels Äthyljodid hat er daraus Mono- und Diäthylmalonsäurediäthylester dargestellt . Nach demselben Ver fahren haben W . A . NOYES und KYRIAKIDES 1 aus MgM un d Äthylenbromid Butantetracarbonester gewonnen . Die direkt e Darstellung von MgM und ihre Anwendungsmöglichkeite n scheinen jedoch nicht untersucht zu sein . Während Magnesiumäthylat und Magnesium-acetessigester in den meisten organischen Lösungsmittel unlöslich sind, ist MgM in den verschiedensten nicht-polaren Lösungsmitteln sehr leicht löslich, z . B . in Äther, Ligroin, Halogenalkylen, Estern, Benzol, Toluol usw . Diese Eigenschaft ist von Wichtigkeit für gewisse synthetische Anwendungen , wie es unten beschrieben werden soll . In dieser Löslichkeit sehen wir die Ursache davon, dass die Reaktion zwischen x J . Amer. Chem . Soc . 32, 1058 (1910) . 6 Nr . 9 . HAKON LUND, A . UCH HANSEN und 1 Atom Magnesium und 2 Mol A. F . VOIGT : Malonester in Alkoho l keinen Niederschlag gibt : 1 Mol MgM wird gebildet, abe r hält sich im zweiten Mol Malonester gelöst . Eine Verbindung Mg(CH(COOC2H5)2)2 haben wir nicht isolieren können . Wenn Natrium in einem Gemisch von Alkohol un d Malonester gelöst wird, wirkt es auf den Ester tiefergreifen d ein . Das scheint nicht oder nur im bedeutungslosen Um fange mit Magnesium der Fall zu sein . Die kondensierende n Eigenschaften des Natriums besitzt Magnesium nicht, un d bei der Auflösung des Metalles in Alkohol hat es nur äussers t schwache reducierende Wirkung, z . B . kann es in eine m Gemisch von Alkohol und Chlormalonester unter Wasserstoffentwicklung ohne nennenswerte Abspaltung von Haloge n gelöst werden . Wir haben übrigens festgestellt, dass Magnesium und Attylalkohol auch nicht die Reduktionsprozesse, die Magnesium und Methylalkohol nach ZECH MEISTEM bewirken, hervorrufen können . Ausser mit Malonester vermag Magnesium mit eine r Reihe von Verbindungen mit »aktivem« Wasserstoff z u reagieren ; die Reaktion ist ziemlich selektiv, und einig e eigentümliche Beobachtungen sind in diesem Zusammen hang gemacht worden . Z . B . verläuft die Reaktion nur träge , wenn Malonm ethylester statt des Athylesters verwendet wird, und obgleich Magnesium viel leichter mit Methyl alkohol als mit Athylalkohol reagiert, verläuft die Bildun g von Methoxymagnesiummalonester aus Mg, Malonester und Methylalkohol sehr langsam . Noch auffälliger ist es , dass Cyanessigester, der eine ziemlich starke Säure is t (ungefähr wie Cyanwasserstoff) in alkoholischer Lösung da s ZECHMEISTER und Rom, Ann . 468, 117 (1929). - ZECHMEISTER un d TRUKA, Ber . 63, 2883 (1930) . Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese . 7 Metall nur sehr träge angrifft . Über Versuche mit solche n Verbindungen wird später berichtet werden . Äthoxymagnesium-malonester setzt sich mit vielen Halogenverbindungen und ähnlichen Stoffen um . In der gegenwärtigen Abhandlung beschränken wir uns darauf, ein e Reihe von typischen Synthesen zu beschreiben, welche di e Leistungsfähigkeit und die Begrenzung dieser neuen For m der Malonestersynthese beleuchten sollen . Die Beispiel e können beliebig vermehrt werden . Wir haben uns au f organische Halogenverbindungen beschränkt ; auch anorganische Halogenide können jedoch in Betracht kommen , und wir beabsichtigen, später solche Reaktionen z u untersuchen . In zahlreichen Fällen ist die neue Form der Malonestersynthese der klassischen weit überlegen, während sie i n anderen versagt . Die komplexe Natur der Magnesiumverbindung bewirkt, dass gewisse Halogenide nicht oder zu langsam reagieren, um für Synthesen in Frage kom men zu Rönnen, ' und im allgemeinen verlaufen die Re - aktionen mit MgM viel milder als mit Natriummalonester . Die Löslichkeit von MgM in Äther bedingt, das s eine Reihe von Synthesen, die bisher bei Anwendun g von Suspensionen von Natriummalonester in Äther ode r Benzol heterogen und oft mit mageren Ausbeuten ver liefen, jetzt homogen und sehr glatt durchgeführt werde n können . Es soll hinzugefügt werden, dass wir auch versuch t haben, Aluminium für solche Synthesen anzuwenden , bisher jedoch ohne Erfolg . Aluminiummalonester wird seh r leicht gebildet, ist aber anscheinend zu komplex, um mit den gewöhnlichen Halogenverbindungen reagieren zu können . 8 Nr . 9 . HAI{ON LUND, A . UCH HANSEN und A . F . VOIGT : Die im Versuchsteil beschriebenen Synthesen bilden zwei Gruppen : Reaktionen in alkoholischer Lösung un d Reaktionen in Ätherlösung . A . Reaktionen i Alkohollösung . Die untersuchten Halogenverbindungen sind Alkyl halogenide und halogenierte Ketone und Säureester . Während die niedrigen Chlor- und Bromparaffine nicht oder nu r schlecht reagieren, setzen sich Jodide (und Alkylsulphate ) ziemlich glatt mit MgM um . Es hat sich als eine wahrscheinlich allgemeine Regel herausgestellt, dass Chlor- un d Bromverbindungen, in welchen ein dein halogentragende n Kohlenstoffatom benachbartes C-atom an C oder O doppelgebunden ist, glatt reagieren . Während also Äthyl- un d Propylbromid nicht - oder allzu träge - auf MgM ein wirken, reagieren Äthyljodid, Allylbromid, Benzylchlori d (indem die genannte Doppelbindung auch eine »Benzoldoppelbindungo sein kann), Chloressigester, w-Bromacetophenon etc . willig und mit vorzüglichen Ausbeuten . Di e Reaktionen verlaufen wahrscheinlich nach den folgende n Gleichungen : RX + C 2H 5OMgCH (COOC 2H5)2 = RC (MgX) (COOC 2H5)2 + C 2 H 5O H RX + RC (MgX) (COOC 2 H5) 2 = R 2C (COOC 2H5)2 -{-MgX2. Wenn man 2 Mol RX auf das Reaktionsprodukt vo n 1 Atom Magnesium und 2 Mol Malonester einwirken lässt , entsteht ein Gemisch von unsubstituiertem, mono- un d disubstituiertem Malonester, qualitativ ganz wie in de r klassischen Synthese, quantitativ anscheinend etwas zu gunsten der Bildung von dem disubstituierten Ester . Die Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese . 9 grössten Vorteile der neuen Form treten bei der Darstellun g von symmetrisch disubstituierten Malonestern hervor oder bei der Einführung eines zweiten Substituentes i n einen bereits monosubstituierten Malonester . Diese Vorteil e sind in der Hauptsache die folgenden : 1. Die Einführung von zwei Substituenten erfordert nur eine Operation . 2. Die Menge des als Lösungsmittel verwendeten Al kohols ist nur ein kleiner Bruchteil der in der klassische n Syntheseform notwendigen . 3. Die Handhabung und die Bemessung von Magnesiu m ist bequemer als von Natrium . 4. Die Ausbeuten sind im allgemeinen sehr hoch, oft 90 0/ 0 der Theorie . 5. Wenn das Metall gelöst ist, kann das Halogenid au f einmal zugesetzt werden, die Reaktion verläuft ruhig un d erfordert kein Überwachen (kein Stossen oder dgl) . Es sei hier bemerkt, dass sekundäre und tertiäre Halo genide bei der neuen wie übrigens auch bei der alte n Synthese nur ein Wasserstoffatom in der Methylengrupp e zu substituieren vermögen ; es liegt somit ein Fall »sterische r Hinderung« vor . B . Reaktionen in nicht-alkoholischer Lösung . Viele Halogenverbindungen, z . B . Säurechloride, reagieren schnell mit Alkohol, weshalb man mit ihnen nich t in alkoholischer Lösung arbeiten kann . Man hat deshalb bisher alkoholfreien Natriummalonester in Äther suspendiert und dann das Halogenid zugefügt . Dieses Verfahre n ist nicht bequem, und oft treten unerwünschte Nebenreaktionen ein . Wenn aber MgM in der beschriebenen Weise 10 Nr . 9, HAKON LUND, A . UCH HANSEN und A . F . VOIGT : dargestellt ist, kann man unschwer den Alkohol entfernen und die Magnesiumverbindung in Äther - der sich nac h unseren Erfahrungen als das beste Reaktionsmedium be währt hat - auflösen . Eine Titration ergibt leicht den Ge halt der Lösung an MgM . Das Halogenid wird dann i n theoretischer Menge vorsichtig zugesetzt, und die Reaktio n verläuft in allen untersuchten Fällen glatt, gewöhnlich nac h der Gleichung : RCOC1 + C 2 H 5 OMg . CH (COOC 2 H 5 ) 2 = RCO • C (MgCl) (COOC 2 H 5 ) 2 1 + C 2H 5 OH . Der gebildete Chlormagnesiumacylmalonesler wird gewöhnlich nicht von dem Säurechlorid angegriffen ; nur bei m Phthalylchlorid - und wahrscheinlich auch bei analoge n Chlorid en zweibasischer Säuren - geht die Reaktion weiter (siehe Versuchsteil) . Wenn das Reaktionsgemisch mit Wasser behandelt wird, bildet sich Magnesiumchlorid und ein e chlorfreie Magnesiumverbindung : 2 RCO . C (MgCl) ( CO OC2 H 5)2 + 6 H 20 MgC1 2 , 6 H 2 0 + (RCOC ( COO C2 H 5)2)2 M g , die von Wasser nicht hydrolysiert wird, aus der abe r Säuren den Acylmalonester in Freiheit setzen . Die Aus beuten sind sehr gut . - Säureanhydride reagieren wie die Chloride und geben ähnliche Ausbeuten . Triphenylmethylchlorid, das auch mit Alkohol schnell reagiert, gibt mit MgM in Ätherlösung eine ausgezeichnet e Ausbeute an Triphenyimethylmalonester . Während im allgemeinen eine zweite Acylgruppe nich t in einen Acylmalonester eingeführt werden kann, geling t 1 Wahrscheinlich eine Enolverbindung . Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese. 1 1 es leicht, in einen monoalkylierten Malonester die Asyl gruppe einzuführen . Ein solcher Ester, der kein saure s Wasserstoffatom mehr besitzt, ist natürlich nicht imstande , ein Magnesiumsalz zu bilden, sondern scheidet sich direk t aus der Reaktionslösung aus . Es wurde versucht, Toluolsulfonylmalonester aus Mg M und Toluolsulfochlorid darzustellen, jedoch ohne Erfolg . Aus der Lösung konnte Toluolsulfinsäure isoliert werden . Die Untersuchung wird nach mehreren Richtungen fortgesetzt. VERSUCHSTEI L Athoxymagnesiummalonester (MgM) . (»Grignard«) werden in einem Halbliterkolben mit 32 g Malonester (0 .2 Mol) und 30-4 0 5 g Magnesiumspäne ccm absolutem Alkohol übergossen und 0 .5 g Jod zugegeben . Die Lösung wird zum Sieden erhitzt, bis das Jod verschwunden ist . Nach kurzer Zeit setzt eine Wasserstoffentwicklung ein und wird bald sehr lebhaft . Dauert die Induktions periode zu lange, muss etwas mehr Jod zugesetzt werden . Wenn die Reaktion stürmisch wird, taucht man den Kolbe n in kaltes Wasser . Nachdem die heftige Reaktion beendet ist , wird das Gemisch auf dem Wasserbade erhitzt, bis da s Metall so gut wie vollständig gelöst ist . Sollen grössere Mengen - z . B . ein Mol - verarbeite t werden, gibt man am Anfang zu dem Metall nur etw a 25 ccm des Alkohol-Malonester-Gemisches, mit 25 ccm Al kohol verdünnt, und, wenn die stürmische Reaktion nachgelassen hat, den Rest tropfenweise . Ohne diese Vorsichtsmassnahmen ist es kaum möglich, die Reaktion sicher z u beherschen . 12 Nr . 9 . HAKON LUND, A . Um HANSEN und A . F . VOIGT : Beim Abkühlen kristallisiert die Magnesiumverbindun g sehr willig aus . Sie kann bei Feuchtigkeitsausschluss ab filtriert werden . Im Exsikkator über Schwefelsäure getrocknet verwittern die anfangs klaren Kristalle, und Analysen geben etwas schwankende Zahlen für den Alkoholgehalt, jedoch ziemlich nahe 2 Mol Alkohol auf 1 Mol Malonester entsprechend . Mol-Gewicht gefunden bei Titrierun g des mit Wasser freigemachten Magnesiumhydroxydes : 28 0 und 282 ; bei Glühen eines anderen Präparates und Wägen des gebildeten Magnesiumoxydes : 273 . Die Forme l C11H22O6Mg verlangt 274 . Nach Trocknen bei . 80° wurde beim Glühen der Sub stanz die Mol-Gewichte 232 und 225 gefunden ; berechne t für C 2H 5OMg•CH (COOC 2 H 5) 2 : 228 . Längeres Trocknen be i 80° bringt das Mol-Gew . noch weiter herunter - wir habe n einmal 204 gefunden - aber die Verbindung ist dann nich t löslich in Äther . Bei Synthesen wird die Verbindung natürlich nicht isoliert, sondern man gibt zu dem beim Abkühlen ent standenen Brei die Halogenverbindung auf einmal zu . Be i gelindem Erwärmen lösen sich die Kristalle auf, und di e Reaktion verläuft ruhig und wird auf dem Wasserbade i n 1 bis 3 Stunden beendet . Die gebildeten Magnesiumhalo genide bleiben gelöst . A . Reaktionen in Alkohollösung . 1 . Reaktion mit Äthyljodid . Bildung von Diäthylmalon säureäthylester . Zur Lösung von MgM (0 .2 Mol), in der eben beschriebenen Weise dargestellt, werden 66 g (0 .43 Mol) Äthyljodi d gegeben und das Gemisch 3 Stunden auf dein Wasserbad e erhitzt . Nach Kühlen werden etwa 100 ccm Wasser zage- Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese . 1 3 setzt . Einige ccm verdünnte Schwefelsäure bewirken sofortige Klärung der entstandenen Emulsion . Die wässrig e Schicht wird mit Äther extrahiert, die Ätherlösung mit de r Esterschicht vereinigt und mit Wasser gewaschen, getrockne t und destilliert . Ausbeute 35 g Diäthylmalonester, Siedepunkt 221-223° ; in der Literatur wird 223° angegeben . Aus de m Ester wurde ausserdem Veronal dargestellt, Schmp . 190° . Bei einem Versuche wurde das Gemisch 14 Stunde n zum Sieden erhitzt, aber die Ausbeute war dann gan z gering, weil das gebildete Magnesiumjodid auf den Este r verseifend gewirkt hatte (unter Bildung von Magnesium salze und Äthyljodid) . Aus der angesäuerten Ätherlösung konnten bedeutende Mengen von nicht näher untersuchte n Produkten mil Soda extrahiert werden . 2 . Åthylbromid, Propylbromid und Butylbromi d gaben praktisch nur unveränderten Malonester, Butyl bromid jedoch 10-15 Prozent eines Gemisches von mono und disubstituiertem Ester . 3 . Reaktion mit Allylbromid . Bildung vo n Diallylmalonester . Aus 0 .2 Mol MgM und 0 .44 Mol Allylbromid wurde n nach Erwärmen während 2 Stunden und Aufarbeitung wi e oben 41 g Diallylmalonester, Sdp . bei 12 mm 128-130° , gewonnen . Ausbeute 86 °/ 0 der Theorie . Aus dem Ester wurde Dial mit der richtigen Schmp . (169-70°) dargestellt . 4 . Reaktion mit Benzylchlorid . Bildung vo n Dibenzylmalonester . Aus 0 .2 Mol MgM und 0 .44 Mol Benzylchlorid wurden 61 .3 g HDibenzyhnalonester, Sdp .15 t„ n, 224-26°, gewon- 14 Nr . 9 . HAKON LUND, A . UGH HANSEN und A . F . VOIGT : nen = 90 0!0 der Theorie . Sdp . für Dibenzylmaloneste r wird zu 234° hei 23 mm angegeben e , während Monobenzylmalonester den Sdp19mm 169 °2 hat . Aus 0 .1 Atom Mg, 0 .2 Mol Malonester und 0 .22 Mol Benzylchlorid wurden bei der Destillation im Vakuum zwische n 135 und 180° 24 g, hauptsächlich Monobenzylmalonester , und zwischen 180 und 230° 13 g, hauptsächlich Dibenzylmalonester, gewonnen . Die Methode eignet sich somi t nicht gut für die Darstellung von Monobenzylmalonester . 5 . Reaktion mit Chloressigsäureäthylester . Bildung vo n Propantetracarbonester (1, 2, 2, 3) . 0 .2 Mol MgM und 0 .42 Mol Chloressigester . Ausbeut e 56 g Propantetracarbonester, Sdp12mm 178-180°, = 87 0/ 0 d . Th . - Bei der Verseifung mit Salzsäure entstand i n quantitativer Ausbeute Tricarballylsäure . Diese Synthesefolge bietet zweifellos die beste Darstellungsweise de r Tricarballylsäure dar . 6 . Reaktion mit a-Brompropionsäureäthylester . Bildun g von Propantr, icarbonester (1, 1, 2) . Aus 1 .6 g Mg, 20 g Malonester, 20 ccm Alkohol un d 25 g a-Brompropionester wurden 19 .8 g Propantricarbonester erhalten, Sdpl2mn, . 148 50°, 60 0 / 0 d . Th . Das Produk t siedete bei Atmosphärendruck bei 265-70° in Übereinstimmung mit den Angaben BISCHOFFS 3 , der die Verbindung aus Natriummalonester und Brompropionester dargestell t hat . Seine Ausbeute war auch 60 ° / 0 , jedoch in einem vierma l grösseren Ansatz . I LEUGHS und RADULESGU, Ber . 45, 194 (1912) . FITTIG und RönEns, Ann . 256, 92 (1890) . Ber . 13, 2165 ; Ann . 214, 53 (1880) . Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese. 15 7 . Reaktion mil Phenacylbromid . Bildung vo n Diphenacylmalonester . Zur Lösung von 0 .1 Mol MgM wurden 0 .19 Mol Phenacylbromid, in abs . Alkohol (100 ccm) gelöst, gegeben . Di e Reaktion ist recht lebhaft, und es empfiehlt sich, da s Halogenid etwas vorsichtig zuzusetzen . Ausserdem ist es im Unterschuss wegen seiner tränenerregenden Eigenschaf ten zu nehmen . Nach beendeter Reaktion scheidet sich beim Abkühlen der Diphenacylmalonester, (C OH S COCH 2 ) 2C (COOC 2 H 5 ) 2, nahezu rein aus . Nach Umkristallisieren au s Alkohol wurden 31 .5 g = 84 ° / 0 d . Th . rein erhalten, Schmp . 119 .5-20° . KUES und 8. PAAL' geben 118-19° an . Reaktion mit Chlormalonester . Wenn Chlormalonester zum abgekühlten Brei von Mg M gegeben wird, entsteht unter deutlicher Wärmetönung ein e klare Lösung, aus der aber kein Äthantetracarbonester gewonnen werden konnte . Anscheinend trat nur die einfach e Säure - Base- Reaktion : C 2H 5 OMg . CH (COOC 2 H 5 ) 22 + CHC 1 (COOC 2 H 5 ) 2 = C 2 H 5 OMg . CCl(COOC 2, H 5 ) 2 -1-CH 2 (COOC 2 H 5 ) 2 ein, indem Chlormalonester eine stärkere Säure ist al s Malönester . Die gebildete Verbindung bleibt praktisch un verändert beim Kochen ihrer alkoholischer Lösung . Über die Reaktion zwischen Magnesium und Chlormalonester in alkoholischer Lösung wird in einer spätere n Abhandlung berichtet werden . 9 . Jo d reagiert auffallenderweise nicht mit MgM . 1 Ber . 19, 3146 (1886) . 16 Nr. 9 . HAKON LUNG, A. UCH HANSEN und A . F . VOIGT : B . Reaktionen in Ätherlösung. Eine alkoholfreie Lösung von MgM erhält man beque m in der folgenden Weise : 25 g Magnesium werden in 160 g Malonester -H 180-19 0 ccm abs . Alkohol wie oben beschrieben gelöst. Die Hauptmenge des Alkohols wird unter vermindertem Druck ab destilliert, wonach 2-300 ccm trockenes Benzol zugegebe n werden . Der Kolben wird mit einem Aufsatz versehen, un d das konstant siedende Gemisch von Benzol und Alkohol wird abdestilliert. Wenn die Temperatur im Aufsatz 80° erreicht hat, ist aller überschüssiger Alkohol entfernt . Da s noch anwesende Benzol wird im Vakuum abgedampft . E s hinterbleibt ein dicker Sirup, der in 500 ccm trockenem Äther gelöst wird . Die Lösung ist nicht ganz klar ; nach 1 bis 2 Tagen hat sich beim ruhigen Stehen ein wenig Schlamm abgesetzt, und man hat nun eine klare, gewöhnlich schwac h gelbrot gefärbte Lösung . Für synthetische Zwecke ist es nich t notwendig, die Klärung der Lösung abzuwarten . Der Gehalt der Lösung an MgM kann folgendermassen bestimmt werden : 1 .00 ccm wird in einen Kolben, der 5 ccm Alkohol un d 5 .00 ccm 1-n Salzsäure enthält, gegossen und das Gemisc h ein paar Minuten kräftig geschüttelt . Die entstandene Lösun g wird mit 10-12 ccm Wasser verdünnt und mit 0 .2-n Natronlauge titriert, Indikator Methylrot oder Methylorange . Eine in der genannten Weise dargestellte, ungefäh r 2-molare Lösung von MgM ist bei den folgenden Ver- suchen benutzt worden . 1 . Reaktion mit Benzoylchlorid . Bildung von Benzoylmalonester . Zu einer Lösung von 0 .1 Mol MgM wurde eine absolutätherische Lösung von 13 ccm Benzoylchlorid (0 .11 Mol) Neue Anwendungen von Magnesium in der 17 organischen Synthese . langsam und unter Schütteln gegeben . Die Reaktion war nach kurzer Erwärmung beendet . Es hatte sich ein gallertartiger Niederschlag gebildet, der sowohl Magnesium wi e Chlor enthielt . 50 ccm Wasser wurden zugesetzt, und nach kurzer Zeit schied sich ein kristallinischer Niederschla g aus dem Äther aus . Das Gewicht dieser Substanz be trug 24 g ; sie bestand aus Magnesium-Benzoylmalonester , (C 6HSCOC (COOC2H5)2)2Mg . Der Körper kann aus wasserhaltigem Benzol umkristallisiert werden und enthält 3 Mo l Kristallwasser . Schmp . 120 0 .5 . 0 .3434 g der lufttrockenen Kristalle verloren bei 100 ° 0 .0290 g, berechnet für 3 H 2 O : 0 .0306 g . Analyse der bei 100° getrockneten Substanz : Gefunden C, 61 .4 °/o ; H, 5 .53 ; Mg, 4 .4 4 Berechnet für C231301°-Mg C, 61 .1 0 / 0 ; H, 5 .50 ; Mg, 4 .4 2 Beim Schütteln einer ätherischen Suspension dieser Verbindung mit verdünnter Schwefelsäure wird Benzoylmalonester freigemacht und bei Vakuumdestillation rein er halten, Sdpizmm 187 90° . Ausbeute 18 .5 g 70 0 / 0 d,. Th . Bei grösseren Ansätzen kann die Ausbeute zweifellos be deutend erhöht werden, und bei Einengen der ursprünglichen Ätherlösung kann noch ein wenig der Magnesiumverbindung gewonnen werden . Schüttelt man eine ätherische Lösung von Benzoylmalonester mit einer wässrigen Lösung von Kupferacetat, färb t sich der Äther intensiv grün, indem die in Äther leich t lösliche Kupferverbindung des Benzoylmalonesters, Schmp . 180°, gebildet wird . Vid . Selsk. Math .-fys . Medd. XII, 9 . 2 18 NC . 9 . HAKON LUND, A . UCH HANSEN und A. F . VOIGT : 2 . Reaktion mit Acetylchlorid . Bildung vo n Acetylmalonester . Aus 1/6 Mol MgM und 1/6 Mol (12 ccm) Acetylchlori d wurden nach Zusatz von verdünnter Schwefelsäure 30 g reiner Acetylmalonester, Sdpi?mm 118-20°, Sdp76°mm 232 236°, gewonnen . Ausbeute 88 °/ 0 d . Th . Die zuerst gebildete Magnesiumverbindung lässt sic h hier nur schwierig analysenrein isolieren ; dagegen ist di e Reindarstellung der entsprechenden Kupferverbindung seh r einfach, indem sie sich aus verdünntem Alkohol umkristallisieren lässt, Schmp . 124° .5 . Leicht löslich in Äther . Analyse : Gefunden C, 46 .6°/ 0 ; H, 5 .54°/ 0 ; Cu (als CuO) 13 .67°/° Ber . für C ,8 H 26 0 1oCu . . C, 46 .4°/ 0 i H, 5 .58°/ 0 ; Cu, 13 .7°/ ° Das Semicarbazon wird gebildet, wenn man Acetylmalonester mit einer wässrigen Lösung von Kaliumaceta t und salzsaurem Semicarbazid unter zeitweisem Schüttel n einige Stunden stehen lässt . Aus Äther umkristallisier t schmilzt es bei 104-105° . Analyse : Gefunden Berechnet für C 10 H ,7 0 5 N 3 C, 46 .7 0 /o ; H, 6 .69 0 / 0 C, 46 .3 0 / 0 ; H, 6 .63 0 /0 Durch Hydrolyse mit Schwefelsäure, Oxydation mit Jodsäure und Destillation von Ammoniak nach VEIBEL 1 wurde das Mol-Gewicht des Semicarbazons zu 261 ermittelt , während die Formel 259 verlangt . - Bei Erwärmung mit Wasser wird das Semicarbazon unter Bildung eines kristallinischen, noch nicht näher untersuchten Körpers zersetzt . 1 Bull . Soc. Chim . (4) 41, 1410 (1927) . Neue Anwendungen Das von Magnesium in der organischen Synthese . 1 9 2 .4-Dinitropheny1hydrazon des Acetylma- lonesters wurde beim Schütteln von Acetylmalonester mit einer salzsauren Lösung von Dinitrophenylhydrazin er halten . Schmp . nach Umkristallisation aus Alkohol 147° . Analyse : Gefunden C, 47 .4 °/ 0 ; H, 4 .80 0 / 0 Berechnet für G 15 H 18 0 8 N 4 C, 47 .2 ° / 0 ; H, 4 .75 0 / 0 3 . Reaktion mit p-Nitrobenzoylchlorid . Bildung vo n p-Nitrobenzoylmalonester . Wenn p-Nitrobenzoylchlorid in Ätherlösung zu Mg M getropft wird, entsteht augenblicklich ein gelber Nieder schlag, der zweifellos die Chlormagnesiumverbindung vo n p-Nitrobenzoylmalonester ist, jedoch nicht analysenrein er halten wurde . Beim Behandeln mit Wasser wurde die reine, chlorfreie Magnesiumverbindung erhalten, die, mit Äthe r gewaschen und aus Aceton unter Zusatz von Äther um kristallisiert, den Schmp . 238° zeigte . Eine Suspension i n Äther, mit verdünnter Schwefelsäure behandelt, liefert e nach Verjagen des Äthers ein gelbliches Öl, das nicht ohn e vollständige Zersetzung destilliert werden konnte, jedoc h reiner Nitrobenzoylmalonester war . Analyse : Gefunden C, 54 .6 °/o ; H, 4 .89 0 / 0 Berechnet für G14H1507N G, 54 .4 0 / 0 ; H, 4 .90 0 / 0 4 . Reaktion mit Phthalylchlorid . Bildung vo n Ph.thalylmalonester . Zu einer siedenden Lösung von 0 .1 Mol MgM in Äther wird durch den Kühler tropfenweise 0 .1 Mol Phthalyl- chlorid gegeben . Die Reaktion ist wenige Minuten nach de m 2' 20 Nr . 9 . HAKON LUND, A . HCH HANSEN und A . F . VOIGT : mit Wasser treib t man den Äther auf dein Wasserbade ab und kristallisier t den beine Kühlen bald erstarrenden Rückstand aus Alkohol letzten Zusatz beendet . Nach Schütteln um. Reiner Phthalylmalonester, C SH4 \CO jC (COO C2 H 5) 2 C = C ( COOC 5 H 5)2 , oder C GH4 < \ Schmp . 74° .5, wird so i n CO O einer .Ausbeute von 23 g = 75 °1 ° gewonnen. Die Schmelz e der Substanz zeigt sehr schön das bereits von WISLICENUS ' beschriebene eigentümliche Verhalten beim Kristallisieren : Die Kristallisation setzt an vereinzelten Punkten ein und e s bilden sich Seeanemonen-ähnliche Kristallaggregate . Bei der bisherigen Darstellungsweise dieses Körpers (WisLucENus, loc . cit .) aus Natriummalonester und Phthalyl chlorid in Äther entstehen nebeneinander und in ungefäh r gleichen Mengen drei Stoffe, nämlich ausser dem Phthalylmalonester »Phthalyldimalonester« und »Phthaloxylmalonester«, deren Trennung und Reindarstellung mühsam un d zeitraubend waren . Das neue Verfahren macht die seh r interessante Verbindung, deren Konstitution noch nich t , endgültig festgestellt ist 2 , sehr leicht zugänglich. Wir beabsichtigen später zu untersuchen, ob sich die zwei anderen Körper unter geeigneten Umständen einzeln darstellen lassen . Aller Wahrscheinlichkeit nach erlaubt das Verfahre n auch analoge Verbindungen wie z . B . Succinylmalonester darzustellen . 5 . Reaktion mit Essigsäureanhydrid . Wenn Acetylchlorid durch die entsprechende Meng e Essigsäureanhydrid ersetzt wird, lässt sich die oben ange 1 Ann . 242, 26 (1887) . 2 SCHEIBEE, Ann . 389, 121 (1912) ; Ber . AUFFENBERG, Ber . 51, 1106 (1918) . 53, 898 (1920) . AUwERS un d Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese . 2 1 gebene Vorschrift für die Darstellung des Acetylmalonester s ohne Änderung zu seiner Darstellung . aus MgM und Essigsäureanhydrid übertragen . Die Ausbeute ist nicht geringer . 6 . Reaktion mit Triphenylmethylchlorid . Bildung von Triphenylmethylmalonester . Zur Lösung von 0 .1 Mol MgM in Äther wurden 0 .09 Mol Triphenylmethylchlorid (25 g) in 150 ccm Äther gegeben . Nach kurzer Zeit entstand ein kristallinischer Niederschlag . Das Gemisch wurde einige Minuten zum Sieden erhitz t und, nach Kühlen, mit Wasser und verdünnter Schwefel säure versetzt, wobei sich zwei klare Schichten bildeten . Die Ätherschicht wurde schnell vom Wasser getrennt . Sehr bald begann die Ausscheidung der Kristalle des Triphenylmethylmalonesters . Die Ätherlösung wurde in Eiswasse r gekühlt . 26 g reiner Ester wurden abfiltriert . Aus der Mutter lauge konnten noch 5 g isoliert werden . Der Körper kann sehr schön aus Alkohol umkristallisiert werden . Schmp . 133°, Ausbeute 86 °/0 d . Th . HENDERSoN 1 hat Triphenylmethylmalonester mit der selben Schmp . aus Natriummalonester und Triphenylmethylbromid in Äther dargestellt . C . Versuche mit Isopropylmalonester . Isopropylmalonester reagiert in Alkohol mit Magnesiu m wie Malonester, wenn auch etwas langsamer . 0 .1 Mol Este r setzte sich in vier Stunden, auf dein Wasserbade erhitzt , mit ungefähr 2 .4 g (0 .1 Atom) Magnesium um . Die gebildete Verbindung konnte nicht kristallinisch erhalte n werden, sondern bildete nach der Entfernung des Alkohol s J . Chem . Soc . 1887, 225 . 22 Nr . 9 . HAKON LUND, A . Ucn HANSEN und A . F . VOIGT : eine glasige Masse . Eine Magnesiumbestimnung ergab fü r dieses Produkt das Molgewicht (pro Atom Mg) 285, währen d die Formel C 22 H 5 OMgC (C 3 H 7 ) (COOC 2 H 5 ) 2 270 entspricht . Für Synthesen braucht man nicht mehr als 1/2 Ato m Magnesium pro Mol Isopropylmalonester anzuwenden . Die folgenden Versuche werden hier als Typen ange führt : 1 . Reaktion mit Allylbromid . Bildung vo n Allylisopropylmalonester . Aus 1 .3 g Magnesium (0 .054 Atom), 20 g Isopropyl- Mol) und 20 ccm Alkohol wurde ein e Lösung dargestellt und 0 .1 Mol Allylbromid zugegeben . Bei malon.ester (0 .1 der gewöhnlichen Methodik wurden 21 .8 g Allylisopropyl malon.ester, Sdp s , n, m 115-118°, gewonnen . Ausbeute 90 0 / 0 d . Th . Der Ester wurde mit Harnstoff zu Allylisopropylbarbitursäure kondensiert, die den richtigen Schmp ., 138°, zeigte . 2 . Reaktion in Ätherlösung mit Benzoylchlorid . Bildun g von Benzoyl-isopropylmalonester . 0 .1 Mol der Magnesiumverbindung wurde wie oben dar gestellt und der Alkohol mit Benzol verjagt . Der Rückstan d wurde mit Äther verdünnt, 0 .1 Mol Benzoylchlorid zugesetzt, und das Gemisch 2 Stunden auf dem Wasserbad e erhitzt . Nach Behandeln mit Wasser und verdünnte r Schwefelsäure wurde die ätherische Lösung mit Sodalösun g geschüttelt, getrocknet und eingeengt . Der Rückstand wurd e in Ligroin gegossen, und nach kurzer Zeit kristallisierte di e neue Verbindung rein aus . Ausbeute 23 g = 75 0 / 0 d . Th . Schmp . 66° .5 . Neue Anwendungen von Magnesium in der organischen Synthese . 2 3 Analyse : Gefunden C, 66 .4 0/ 0 ; H, 7 .04 0 / 0 Berechnet für C 17 H 22 O 5 C, 66 .6 °fo ; H, 7 .18 0 / 0 Benzoylisopropylmalonester färbt eine Ferrichloridlösun g nicht . Ein Semic.arbazon konnte nicht erhalten werden . 3. Triphenylmethylchlori d konnte nicht mit Athoxymagnesium-isopropylmaloneste r zur Reaktion gebracht werden . Wir sind dem Direktor des Universitätslaboratoriums , Herrn Professor, Dr . EINAR BIILMANN, für gute Arbeitsbedingungen und dem Carlsbergfond für ökonomisch e Unterstützung zu Dank verpflichtet . færdig fra Trykkeriet den 16 . .lavnar 1934.