Projektabschlussbericht Projekttitel: Aufbau und Implementierung eines palliativ-geriatrischen Zentrums für den Offizialatsbezirk Oldenburg im Bistum Münster Gefördert durch die im Rahmen des Programms: Palliative Praxis – Projekte für alte Menschen Bewilligungs-Nr.: 32.5.1364.0021.0 aus der Rahmenbewilligungs-Nr.: 21.21.1364.0008.0 Bewilligungsdatum: 26.06.2009 Projektzeitraum: 01.07.2009 bis 31.12.2011 Projektzeitraumverlängerung bis 31.12.2013 Antragsteller: Altenheim St. Pius-Stift Herr Hermann Schröer Verwaltungsdirektor/Geschäftsführer Friesoyther Str. 7 49661 Cloppenburg Projektbericht: Beate Schulte Stand: 19.02.2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .......................................................................................................................... 3 2 Dank................................................................................................................................... 3 3 Allgemeine Angaben ........................................................................................................ 4 3.1 Bezeichnung des Vorhabens, Bewilligungs-Nummer, Projektzeitraum, tatsächliche Dauer .............................................................................................................................. 4 3.2 Kurzcharakteristik zum Projekt.................................................................................. 5 4 Ziele und Erwartungen.................................................................................................... 5 4.1 4.2 Ziele............................................................................................................................ 5 Erwartungen ............................................................................................................... 6 5 Vorbereitung..................................................................................................................... 6 6 Durchführung und Projektverlauf ................................................................................. 8 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 7 Zielerreichung und Ergebnisse ..................................................................................... 12 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 8 Aufbau einer spezifischen palliativ-geriatrischen Kompetenz................................. 12 Institutionellen Rahmenbedingungen....................................................................... 13 Einbeziehung von Angehörigen ............................................................................... 14 Kooperationskultur mit Ärzten, Angehörigen und Pflegekräften ............................ 14 Implementierung des Curriculums Palliative Praxis in die Berufsfachschule Altenpflege ............................................................................................................... 14 Weiterentwicklung: Ethische Fallbesprechungen .................................................... 15 Langfristige Auswirkungen (Übertragbarkeit auf andere Projekte, Zusammenarbeit mit Projektpartnern) ..................................................................... 16 Öffentlichkeitsarbeit / Pressearbeit .............................................................................. 16 8.1 8.2 9 Aufbau der Basis- und Fachkompetenz ..................................................................... 8 Integration der Palliativkompetenz in der Altenpflegeschule .................................... 8 Aufbau des palliativ-geriatrischen Zentrums ............................................................. 9 Änderungen gegenüber der Planung ........................................................................ 10 Kooperationspartner ................................................................................................. 10 Schwierigkeiten und Probleme................................................................................. 11 Aktivitäten................................................................................................................ 18 Positive und negative Beobachtungen und Erfahrungen.......................................... 22 Perspektiven: Weiterführung des Projektes im St. Pius-Stift.................................... 22 Anhang……………………………………………………………...……………..…………23 Verwendungsnachweise……………………………………………………………………..68 2 1 Einleitung Die Stiftung St. Pius-Stift Cloppenburg ist Träger von Einrichtungen stationärer, teilstationärer und ambulanter Altenpflege. Darüber hinaus ist die Stiftung St. Pius-Stift Träger für eine Berufsfachschule Altenpflege. Die Einrichtungen sind Mitglied im Deutschen Caritasverband e. V. und zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008, Zertifikat-Nr. 441000600794. Das Projekt „Aufbau und Implementierung eines palliativ-geriatrischen Zentrums für den Offizialatsbezirk Oldenburg im Bistum Münster“ hat in der Einrichtung St. Pius-Stift und den angeschlossenen Teilbereichen viele Bewohner, Mitarbeitende, Angehörige, Ärzte, kooperierende und vernetzte Organisationen bzw. Personen erreicht. Durch das Projekt wurde in der Einrichtung ein Diskurs zu palliativen Fragestellungen eröffnet, der einerseits die palliativ-geriatrische Kompetenz in der Einrichtung festigte und die organisatorischen Abläufe in der Einrichtung veränderte. Anderseits sind im Rahmen des Projektes mit Blick auf palliative Fragestellungen über die Grenzen des St. Pius-Stiftes hinaus verschiedene Kooperationen und Netzwerke entstanden. Alle Projektziele sind nicht erreicht worden. Als eine Ursache hierfür sind die sehr begrenzten Ressoucen in Niedersachen zu nennen. Weitere Hypothesen werden im Bericht unter Punkt 6.6 erörtert. Der vorliegende Projektabschlussbericht beschreibt die Ziele, Erwartungen und Maßnahmen, die mit dem Projekt verknüpft waren. Ebenso werden Schwierigkeiten, Probleme und die Änderungen im Projektablauf beschrieben. Zusammen mit der Zielerreichung werden die positiven und negativen Beobachtungen dargestellt. Abschließend wird auf das Thema Öffentlichkeitsarbeit eingegangen und die Perspektiven erörtert, die aus dem Projekt hervorgehen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitig Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. 2 Dank Unseren Dank möchten wir der Robert Bosch Stiftung aussprechen, die die vielen Aktivitäten und Qualifizierungsmaßnahmen finanziell unterstützte und durch die Vernetzungsworkshops inhaltliche Impulse für die Arbeit und Umsetzung der Projektziele setzte. Ein besonderes Dankeschön gilt unserer Ansprechpartnerin in der Robert Bosch Stiftung, der Projektleiterin Frau Hoeter, für die freundliche Hilfsbereitschaft und Unterstützung. 3 3.1 Allgemeine Angaben Bezeichnung des Vorhabens, Bewilligungs-Nummer, Projektzeitraum, tatsächliche Dauer Bezeichnung des Vorhabens/Projekttitel: Aufbau und Implementierung eines palliativ-geriatrischen Zentrums für das Offizialat Vechta im Bistum Münster Bewilligungs-Nr.: 32.5.1364.0021.0 (aus Rahmenbewilligungs-Nr.: 21.2.1364.0008.0) Projektzeitraum: 01.07.2009 – 31.12.2011 Tatsächliche Dauer: ab Herbst 2007 Projekt-/Steuerungsgruppe Steuerungsgruppe: von März 2008 bis Ende Verwaltungsdirektor Herr Hermann Schröer 2009 Pflegedienstleitung Herr Aloys Freese Projektleitung Frau Beate Schulte Projektgruppe: Pflegedienstleitung Schw. M. Ansgara (bis Juli 2008) Pflegedienstleitung Herr Aloys Freese Pflegediensleitung Frau Karola Biemer Pflegedienstleitung Herr Peter Sandker Pflegedienstleitung Frau Eugenia Looschen Wohnbereichsleitung Frau Maria Claßen Seelsorge Schw. M. Bernadette (ab Juli 2008) Projekt-/Steuerungsgruppe Steuerungsgruppe: ab Ende 2009 Verwaltungsdirektor Herr Hermann Schröer Pflegedienstleitung Herr Aloys Freese Projektleitung Frau Beate Schulte (1/2 Stellenanteil) Projektgruppe: Pflegedienstleitung Herr Aloys Freese Pflegedienstleitung Frau Karina Lüske Wohnbereichsleitung Frau Marlen Schmidt Wohnbereichsleitung Herr Matthias Kamphaus Seelsorge Schw. M. Bernadette Die Projektgruppe bestand bereits vor der Bewilligung der RBS-Förderung. Aufgrund von Personaländerungen in einigen Bereichen setzte sich die Projektgruppe ab Ende 2009 mit anderen Personen zusammen. 4 3.2 Kurzcharakteristik zum Projekt „Willkommen zu Hause“ steht als formulierter Anspruch in allen Publikationen des St. PiusStiftes. Dieser Satz steht für das Selbstverständnis unserer Altenpflegeeinrichtung, ein Zuhause für die uns anvertrauten alten und kranken Menschen zu sein. Zu diesem stark christlich geprägtem Selbstverständnis gehört natürlich auch das Sterben. Im Jahr 2007 wurde vermehrt der Wunsch von Mitarbeitern geäußert im Bereich der Palliativen Pflege die eigenen Kompetenzen zu stärken. Dem Wunsch der Mitarbeiter sprach das Kuratorium zu und die HomeCare Akademie aus Langenargen wurde beauftragt, ein Projekt aufzusetzen, mit dem Ziel, nicht nur in der Gesamteinrichtung1 selbst eine ausgeprägte palliativ-geriatrische Kompetenz aufzubauen und konsequent weiter zu entwickeln. Als ursprüngliches Projektziel stand der Aufbau eines palliativ-geriatrischen (Kompetenz)-Zentrums, mit dem übergeordneten Ziel, die palliativ-geriatrische Kompetenz in der Region weiter zu verbreiten. Das bei der Robert Bosch Stiftung Stuttgart beantragte Projekt wurde am 26.06.2009 bewilligt. 4 Ziele und Erwartungen 4.1 Ziele Das Ziel des Projektes war es einerseits, eine spezifische palliativ-geriatrische Kompetenz im Hause aufzubauen und so in den Alltag zu implementieren, dass sie ein selbstverständlicher Bestandteil der alltäglichen Arbeit wird. Dies sollte nicht nur die Ausbildung von spezialisierten Fachkräften umfassen, sondern ganz bewusst auch den Aufbau einer palliativen Basiskompetenz in der Breite der Mitarbeiterschaft, also auch über die Pflege hinaus in den Bereichen Verwaltung, Hauswirtschaft und Technik. Über den Aufbau dieser Basis- und Fachkompetenz der Einrichtung hinaus wurde von Beginn an angestrebt, diese palliativ-geriatrische Kompetenz aktiv in der Region anzubieten und zu verbreiten. Eine enge Kooperation mit komplementären Einrichtungen (z. B. Palliativstützpunkt St. Josef-Hospital Cloppenburg, Hospizdienst für den Landkreis Cloppenburg e. V.) wurde gezielt angestrebt. Auch die Altenpflegeschule St. Pius-Stift soll palliativ-geriatrische Kompetenz aktiv in die Ausbildungsprogramme integrieren. Als Ziele für das palliativ-geriatrische Zentrums waren zu Projektbeginn benannt: Aufbau von Basis- und Fachkompetenz zu Palliative Care in den Einrichtungen und Diensten des St. Pius-Stiftes; Aufbau einer Anlaufstelle für palliativ-geriatrische Fragestellungen in der Region; Aufbau eines palliativ-geriatrischen Konsiliardienstes für Fachkräfte aus der allgemeinen und spezialisierten Palliativ-Versorgung sowie aus der Altenpflege; 1 Der Begriff Gesamteinrichtung meint in diesem Bericht die stationären und teilstationären Einrichtungen der Stiftungen St. Pius-Stift und die Caritas Sozialstation St. Pius-Stift / St.-Josefs-Stift gGmbH. 5 Angebot eines umfassenden Aus- und Weiterbildungsangebotes für diese Fachkräfte; Vernetzung mit anderen palliativ-geriatrischen Zentren und Diensten sowie mit Bildungseinrichtungen; Steigerung der Zufriedenheit von Mitarbeiter/innen und Bewohner/innen bzw. Patient/innen. Auch das Sterben soll im St. Pius-Stift ein möglichst selbstverständlicher Teil vom Leben sein. Daher sollen alle organisatorischen, räumlichen und fachlichen Voraussetzungen geschaffen werden, den Bewohnern ein Sterben zuhause, also auf ihrem Zimmer zu ermöglichen, auch wenn dies durch Krankheit oder schwere Symptome erschwert wird. 4.2 Erwartungen Seitens der Einrichtung St. Pius-Stift wurde von den Mitarbeitern für den Projektverlauf eine aktive Bereitschaft erwartet. 5 Vorbereitung In der Zeit vor 2008 wurde die palliative Versorgung und Sterbegleitung ohne festen Rahmen in der gesamten Einrichtung praktiziert. Im Jahr 2007 forderten die Pflegekräfte zum ersten Mal in Team- und Mitarbeiterbesprechungen eine Stärkung der palliativen Kompetenz, diese Äußerung kam insbesondere von den Nachtwachen. Der Wunsch der Mitarbeiter nach mehr palliativer Kompetenz war das Startsignal für die Pflegedienstleitung, der palliativen Versorgung im St. Pius-Stift und den angeschlossenen Teilbereichen einen verbindlichen Rahmen zu geben. Diese Idee wurde dem Kuratorium vorgestellt und im Januar 2008 die Einbeziehung der Projektberatung HomeCare Akademie aus Langenargen befürwortet. Im März und im Mai 2008 gab es zwei eintägige Veranstaltungen, auf denen mit der HomeCare Akademie Langenargen und der Steuerungsgruppe des St. Pius-Stiftes die Standortbestimmung und ein Projektkonzept mit entsprechender Kostenaufstellung erarbeitet wurde. Nach Rücksprache mit dem Kuratorium ist im Juli 2008 bei der Robert Bosch Stiftung ein Förderantrag gestellt worden, vorbereitet von der HomeCare Akademie. Der Presseartikel vom 18.07.2008 zum Projektauftakt findet sich im Anhang (A2). Die Zwischenberichterstattung von Februar 2010 liegt der Robert Stiftung Auf Anfrage sind der Robert Bosch Stift im April 2009 ergänzende Angaben zum Projekt mitgeteilt worden. Im Juni 2009 ist der Förderantrag bewilligt worden. Noch vor der Bewilligung des offiziellen Förderantrages von der Robert Bosch Stiftung im Juni 2009 sind in der Einrichtung St. Pius-Stift aufgrund der hohen Motivation der Mitarbeiter viele Maßnahmen umgesetzt worden: Februar 2008: Vorstellung des geplanten Palliativ-Projektes auf der so genannten externen Runde für Leitungskräfte, Veranstaltungsort: Niels-Stensen-Hof Timmerlage. Die Projektidee wird den Leitungskräften erstmals vorgestellt. Die entsprechende Powerpointpräsentation kann im Anhang (A 1) eingesehen werden. 6 Februar 2008: Erste Gespräche zur Kooperation mit dem ambulanten Hospizdienst für den Landkreis Cloppenburg e. V. März 2008: Projektstart mit der HomeCare Akademie: Standortbestimmung April 2008: Einführung von halbjährlichen Erinnerungsgottesdiensten Mai 2008: Zweiter Workshop mit der HomeCare Akademie: Ziele und Konzepterarbeitung Juni 2008: Infoveranstaltung für die Mitarbeiter im St. Pius-Stift und allen angeschlossene Bereichen und Vorstellung des Konzeptes Juni 2008: Erarbeitung eines Schmerzmanagements, insbesondere für demenziell erkrankte Bewohner Juli 2008: Stellung des Förderantrages bei der Robert Bosch Stiftung August 2008: Gedenkbücher für Verstorbene für alle Teileinrichtungen der stationären, teilstationären und ambulanten Altenhilfe, sowie für das Betreute Wohnen August 2008: Informationsveranstaltung gemeinsam mit dem ambulanten Hospizdienst für den Landkreis Cloppenburg e. V.; Ziel: Gewinnung ehrenamtlicher Hozpizhelferinnen und Aufstellung einer eigene Hospizgruppe für St. Pius-Stift. Im Anhang (A 3) ist zu dieser Veranstaltung der Pressebericht vom 23.08.2008 beigefügt. September 2008: Informationsgespräch mit Chefarzt Herrn Dr. med. Klaus vom Palliativstützpunkt St. Josefs-Hospital, Ziel: Kooperation mit dem Palliativstützpunkt Cloppenburg und Mitarbeit beim Runden Tisch des Palliativstützpunktes Oktober 2008: Fortbildung in Kooperation mit dem ambulanten Hospizdienst, Thema: Mundpflege für Schwerkranke und Sterbende; rund 50 Teilnehmer Dezember 2008: Erstes Curriculum Palliative Praxis mit der externen Moderatorin Frau Stefanie Duesmann aus Münster Februar 2009: Infoabend mit dem ambulanten Hospizdienst Cloppenburg; Thema: Umgang mit demenzerkrankten alten Menschen; rund 100 Teilnehmer April 2004: Projektgruppe startet die Entwicklung der Infobroschüre „Palliative Begleitung und Pflege“ Mai 2009: Curriculum Palliative Praxis. Im Anhang (A 4) ist exemplarisch zu dieser Veranstaltung der Pressebericht vom 20.07.2009 beigefügt. Mai 2009: Konzeptvorstellung bei den niedergelassenen Cloppenburger Ärzten; Die Hausärzte haben die Veränderungen im Rahmen der palliativen Betreuung und Pflege in der Einrichtung wahrgenommen und geben eine positive Rückmeldung. Juni 2009: Bewilligung der Fördergelder durch den Programmbeirat der Robert Bosch Stiftung Im Punkt 8.1 findet sich eine Aufzählung zu allen weiteren Aktivitäten im laufenden Projektzeitraum ab Juni 2009 bis Ende 2013. 7 6 6.1 Durchführung und Projektverlauf Aufbau der Basis- und Fachkompetenz Das oberste Projektziel war der Aufbau einer spezifischen palliativ-geriatrischen Kompetenz in der Einrichtung. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von Oktober 2008 bis März 2012 sieben Schulungen mit dem Curriculum Palliative Praxis durchgeführt. Die Schulungen wurden jeweils von zertifizierten Moderatorinnen für das Curriculum begleitet. Die Moderation der ersten beiden 40stündigen Schulungen wurde wie in Punkt 5 beschrieben im Mai 2009 und im November 2009 von der externen Moderatorin Frau Stefanie Duesmann aus Münster begleitet. Die weiteren Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis haben zwei eigens vom St. Pius-Stift ausgebildete Moderatorinnen, Frau Monika Hülsmann und Frau Monika Hochgartz, übernommen. Aufgrund der Kooperation mit dem Bildungswerk Cloppenburg e. V. und dem Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. war eine gute Teilnehmerbelegung möglich. Das Curriculum Palliative Praxis wurde im Dezember 2008 und im Juni 2009 einrichtungsintern durchgeführt und ab November 2009 für Interessierte aus anderen Einrichtungen geöffnet. Im Anhang (A 6) ist exemplarisch der Pressebericht von November 2009 beigefügt. Zum Aufbau der Basiskompetenz wurde den Mitarbeitern neben der Schulung mit dem Curriculum Palliative Praxis eine Vielzahl an weiteren Fortbildungen angeboten, wie beispielsweise zum Thema Krankensalbung oder zur ethischen Qualifizierung von Pflegehilfs- und Fachkräften. Insbesondere an die Pflegehilfskräfte war eine Fortbildung zur palliativen Mundpflege. Der zugehörige Pressebericht über die Fortbildung zum Thema Basale Stimulation vom 26.04.2010 ist dem Anhang (A 5) beigefügt. Zum Aufbau der Fachkompetenz wurden neben der Ausbildung von Palliative-CareFachkräften auch, wie bereits oben kurz erwähnt, zwei Mitarbeiterinnen zu Moderatorinnen für das Curriculum Palliative Praxis ausgebildet, um die Mitarbeiter in der gesamten Einrichtung im Verlauf des Projektes und darüber hinaus auf breiter Ebene zu qualifizieren. In der Presse wurde am 27.12.2009 und 28.12.2009 über die Moderatorenausbildung berichtet, siehe Anhang (A 7). Vom 01.03.-06.03.2010 moderierten die frisch zertifizierten Moderatoren ihr erstes Curriculum im St. Pius-Stift, auch hierüber wurde in der Presse berichtet (Anhang A 8) Außerdem wurden für Pflegefachkräfte drei Fortbildungsbausteine zum Schmerzmanagement angeboten. Speziell für die ethische Fallbesprechung wurden fünf ethische Moderatorinnen ausgebildet. Im Jahr 2011 ist eine examinierte Altenpflegerin zur algisiologischen Fachkraft zertifiziert worden. 6.2 Integration der Palliativkompetenz in der Altenpflegeschule Wie im Zwischenbericht vom 13.02.2010 dargestellt, fand am 07.01.2010 die Projektvorstellung für die Mitarbeiter und am 14.01.2010 die offizielle Vorstellung des Förderprojektes für die Öffentlichkeit und Facheinrichtungen statt. Die Auszubildenden der Berufsfachschule Altenpflege hatten für diese beiden Veranstaltungen den Auftrag, eine Ausstellung zu erarbeiten, in der die palliative Arbeit sichtbar und erfahrbar wird. 8 Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten eine Ausstellung mit Plakaten und Stellwänden – die geladenen Gäste konnten am Tag der offiziellen Projektvorstellung so sinnbildlich den letzten Lebensweg eines Menschen mitgehen. Im Zwischenbericht vom 13.02.2010 wurde hierüber ausführlich berichtet. Abschließend wurde von den Auszubildenden der Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift das Kurzprojekt „Palliare“ evaluiert. Die Evaluation finden Sie im Anhang (A 9). Die Ausstellung „Palliare“ wurde daneben noch weitere Male in der Öffentlichkeit vorgestellt. Nähere Ausführung hierzu sind in Punkt 8 Öffentlichkeitsarbeit/Pressearbeit beschrieben. Insbesondere frisch examinierte Pflegefachkräfte haben kaum Wissen über palliative Interventionen wie beispielsweise einer Schmerztherapie oder anderweitige lindernde Möglichkeiten bei geriatrischen Bewohnern (Kostrzewa/Misch 20092; Beckers 20073). Insbesondere zur Pflege und Begleitung von sterbenden Demenzkranken fordern Experten eine Aufwertung der Ausbildung (Kostrzewa/Misch 2009; Tiemeier 20094). Die Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift bildet seit 1970 Schülerinnen und Schüler in der Altenpflege aus und die Aussagen aus den vorstehend angeführten wissenschaftlichen Studien sind ebenfalls im Schulalltag der Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift offensichtlich. Um die Wissenslücke zum Thema Palliative Care zu schließen, ist in der Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift das Curriculum Palliative Praxis im November 2010 zum ersten Mal im Mittelkurs versuchsweise integriert worden. Ab Mai 2012 wurde das Curriculum Palliative Altenpflegeschule St. Pius-Stift regulär in den Stundenplan aufgenommen. Die Bewertung der Integration des Curriculums Palliative Praxis in den Unterricht der Berufsfachschule Altenpflege ist in Punkt 7.5 ausführlicher dargestellt. 6.3 Aufbau des palliativ-geriatrischen Zentrums Auf dem Vernetzungsworkshop der Robert Bosch Stiftung am 17.04.2012 in Stuttgart ist der Projektsachstand zum Aufbau des palliativ-geriatrischen Zentrums dargestellt worden. Die Projektaktivitäten hatten bis zum Jahr 2012 einen sehr ausgedehnten Umfang angenommen und entsprechende Maßnahmen für den Aufbau eines palliativ-geriatrischen Zentrums und der Einrichtung eines palliativ-geriatrischen Konsilliardienstes konnten in der Projektlaufzeit bis 2012 noch nicht nach der Planung umgesetzt werden. Zudem gab es in der Einrichtung St. 2 3 4 Kostrzewa, Stephan; Misch, Franziska (2009): Sterbebegleitung muss zentrales Thema der Altenpflegeausbildung sein. In: Die Schwester Der Pfleger 04/09. Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft mbH: Melsungen. Beckers, Donata (2007): Palliative Wege: Kompetenzen für morgen. Studie über die bedarfsgerechte Qualifizierung von Hospiz- und Pflegekräften in Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Endbericht. Bayrische Stiftung Hospiz, Schriftenreihe Nr. 8. Internet: http://www.bayerische-stiftunghospiz.de/pdf/Donata_Beckers_Schriftenreihe_Nr8.pdf, abgerufen am 27.02.2011. Tiemeier, Nicole (2009): Der Umgang mit Sterben und Tod in der Altenpflegeausbildung – fachdidaktische Zielformulierungen für ausgewählte Unterrichtseinheiten. In: Pflegewissenschaftliche Schriften. Bremer Beiträge zur Berufspädagogik, Klinischen Pflegeexpertise und Familien- und Gesundheitspflege. 1. Auflage. Books on Demand GmbH: Norderstedt. 9 Pius-Stift organisatorisch bedingte Prozesse, die insbesondere die Umsetzung des Palliativgeriatrischen Zentrums behinderten. In Punkt 6.6 wird hierzu ausführlicher Stellung bezogen. Der Projektbeirat riet auf dem Vernetzungsworkshop am 17.04.2012 dazu, sich auf wesentliche Punkte zu konzentrieren, wie beispielsweise die Qualifizierung der Mitarbeiter in Ethik oder nach dem Curriculum Palliative Praxis. Ebenso rieten die Beiratsmitglieder dazu, den Fokus darauf zu legen, das Curriculum in die Altenpflegeausbildung zu integrieren und die Erfahrungen an andere Bildungsträger weiter zu geben. Dieser Ratschlag wurde von der Einrichtung St. Pius-Stift angenommen und umgesetzt. 6.4 Änderungen gegenüber der Planung a) Zu den Änderungen gegenüber der Planung sind drei Umwidmungen bezüglich der Sachkosten im Kosten- und Finanzierungsplans zu nennen: - Im Oktober 2009 wurde eine Umwidmung der Kostenberechnung in der Position Basiskurse Palliative Praxis beantragt. - Im Juli 2011 wurde eine Veränderung der Kostenberechnung in der Position Beraterhonorar beantragt. - Im Juni 2012 wurde die Einrichtung eines neuen Sachkostenbereiches MAQualifizierung Ethik beantragt mit dem Ziel, ethische Argumentationshaltungen und Wertebegründungen zu stärken. b) Gemeinsam mit dem Umwidmungsantrag im Juli 2011 wurde eine Projektverlängerung beantragt, um für die Schulungen der Mitarbeiter und die nachhaltige Implementierung einer palliativen Haltung ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben. Zum Zeitpunkt der Antragstellung im Juli 2001 waren rund 25 % der Mitarbeiterschaft in der Gesamteinrichtung mit dem Curriculum Palliative Praxis geschult worden. Um eine palliative Haltung in der Einrichtung nachhaltig zu implementieren und weitere Mitarbeiter zu schulen, bedurfte es einerseits einen längeren Zeitraum. Andererseits versprach die mögliche Projektzeitverlängerung eine Entzerrung der engen Personalsituation. Im Punkt 6.6 sind hierzu die Hintergründe ausführlicher dargestellt. Die Projektverlängerung wurde von der Robert Bosch Stiftung bis zum 31.12.2013 bewilligt. c) Ab dem 01.05.2010 war Frau Schulte mit einem ½ Stellenanteil als Koordinatorin für den Palliativstützpunkt St.-Josefs-Hospital tätig. Die Presseberichte vom 24.06.2010 befinden sich im Anhang (A 10). 6.5 Kooperationspartner Im Rahmen des Projektes sind mit verschiedenen Institutionen und Einrichtung Kooperationen entstanden: Ambulanter Hospizdienst für den Landkreis Cloppenburg e. V. Palliativstation des St.-Josefs-Hospitals Cloppenburg 10 Bildungswerk Cloppenburg e. V. und Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. (LCV): Das Curriculum Palliative Praxis wurde und wird in Kooperation mit dem LandesCaritasverband für Oldenburg e. V. und dem Bildungswerk Cloppenburg e. V. durchgeführt. Insbesondere die Werbung lief über das Bildungswerk und über den LandesCaritasverband (Presse, Verteilerlisten). In Absprache mit den beiden Institutionen war somit sichergestellt, dass keine konkurrierenden Schulungen angeboten werden. Im Anhang finden sich exemplarisch die Kursankündigung im ibf-Heft 2010 vom LandesCaritasverband für Oldenburg e. V. (siehe Anhang A 11), ein Flyer vom Kursangebot im März 2011 (siehe Anhang A 12) und die Ankündigung in der Presse vom 02.02.2012 für den Kursstart am 19.03.2012 (siehe Anhang A 13). Palliativstützpunkt Sögel (nördliches Emsland) und Palliativstützpunkt Damme: Der erste Kontakt zur Projektleitung und Koordinatorin des Palliativstützpunktes Sögel, Frau Anne Rameil erfolgt im Juli 2009. Bei einem Besuch der Projektleitung Frau Beate Schulte in Sögel wurden Bereiche der Zusammenarbeit identifiziert. Da im Sögeler Projekt der Schwerpunkt auf Netzwerkarbeit lag, konnte das St. Pius-Stift gut an die Erfahrungen des Palliativnetzes Nördliches Emsland anknüpfen. Im Gegenzug haben zwei Palliative-CareFachkräfte aus dem St. Pius-Stift auf dem Netzwerktreffen am 16.01.2010 in Sögel einen Vortrag über ethische Fallbesprechungen gehalten. In der Projektlaufzeit hat sich die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Krankenhaus St. Josefs-Hospital intensiviert. So werden seit dem Frühjahr 2011 wechselseitig die Pflegedienstleitungen aus dem St. Pius-Stift, dem St.-Josefs-Hospital, der Caritas Sozialstation St. Pius-Stift/St.-Josefs-Stift und der Überleitungspflege des St.-Josefs-Hospitals zum runden Tisch eingeladen. Im Fokus dieses Arbeitskreises stehen als palliativ-geriatrische Schnittstelle insbesondere die Kurzzeitpflege und die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). 6.6 Schwierigkeiten und Probleme Das Ziel, alle Mitarbeiter in der Einrichtung mit dem Curriculum zu schulen, konnte nicht realisiert werden. Als Begründung werden die sehr engen personellen Rahmenbedingungen in Niedersachsen angeführt. Folglich konnten Mitarbeiter, die aufgrund der geplanten Teilnahme am Curriculum im Dienst fehlten, nicht im ausreichenden Maße durch andere Mitarbeiter ersetzt werden. Zudem sind im St. Pius-Stift sehr viele Mitarbeiterinnen mit reduziertem Stellenanteil von unter 15 Wochenstunden eingestellt. Für die Einrichtung war es im Projektzeitraum lediglich leistbar, einen kleinen Anteil der stundenreduzierten Mitarbeiter mit dem 40stündigen Curriculum zu qualifizieren. Im Zeitraum des Förderprojektes von der Robert Bosch Stiftung gab es institutionell bedingt viele parallele Prozesse, die nachfolgende kurz aufgezählt werden: Mai 2010: Halbierung der Projektleiterstelle, siehe auch Punkt 6.4 c August 2010: Betriebsübernahme der Sozialstation des St.-Josefs-Hospitals 2010 bis 2012: Neu- und Erweiterungsbau des Stammhauses mit 58 Einzelzimmern 11 2011 bis 2012: Projekt Personalplanung in der Pflege mit dem Ziel der Umstellung des Mahlzeitenkonzeptes vom Tablettsystem auf Schöpfsystem 2011 bis 2013: Konzepterarbeitung für Intensivpflege, Ziel: eigener Versorgungsvertrag für den neu geschaffenen Bereich Intensivpflege mit 6 Heimbeatmungsplätzen und 18 Pflegeplätzen der Phase F Durch die Vielzahl an größeren parallel laufenden Prozessen in der Einrichtung waren die personellen Ressourcen der Projektleitung bzw. der Steuerungsgruppe entsprechend gebunden. Dadurch bedingt wurden im Jahr 2013 die Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis ausgesetzt und ebenso weitere Fortbildungen zum Aufbau der palliativgeriatrischen Kompetenz reduziert. Demgegenüber standen für 2013 Weiterbildung für den Fachbereich Intensivpflege im Fokus. Ebenso wurde vom Kuratorium die Teilnahme am EQMS-Projekt5 bewilligt, um für die Zukunft im Bereich Pflegecontrolling gut aufgestellt zu sein. Mit der Teilnahme an diesem neu entwickelten ergebnisorientierten Qualitätsmodell betritt das St. Pius-Stift Neuland im Bereich des Pflegecontrolling, da nach Einführung des Qualitätsmodells nach EQMS die sehr umfangreichen Pflegevisiten zugunsten anderer Qualitätsmaßnahmen entfallen. Neben diesem positiven Entbürokratisierungseffekt ist durch EQMS auch erstmalig ein Benchmarking mit anderen Pflegeeinrichtungen möglich. Für das Jahr 2014 ist eine Schulung nach dem 40stündigen Curriculum prospektiv in den Fortbildungsplan sowie weitere palliativ-geriatrische Aufbaumodule zur Validation oder Basalen Stimmulation aufgenommen. 7 Zielerreichung und Ergebnisse 7.1 Aufbau einer spezifischen palliativ-geriatrischen Kompetenz Für den Nachweis von Veränderungen im Arbeitsalltag nach der Schulung fanden im Herbst 2010 Stichprobenbefragungen bei fünf Pflegehilfskräften und bei fünf Pflegefachkräften statt. Alle Befragten gaben eine Steigerung der theoretischen Kenntnisse nach dem Curriculum an. Durch die Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sind die Mitarbeiter zum Thema Sterben sensibilisiert und haben Sicherheit im Umgang mit ethischen Fragestellungen. Darüber hinaus ist eine deutliche Sensibilisierung bei der Betreuung und Pflege von demenziell Erkrankten bei den Pflegehilfs- und Fachkräften zu spüren. 5 Hintergrund zu EQMS: Um alten Menschen und ihren Angehörigen die Wahl eines geeigneten Altenheims zu erleichtern, sind in 2010 die „Pflege-Transparenzvereinbarungen“, kurz PTV, eingeführt worden. Die im Internet veröffentlichen „Pflegenoten“ können nach Ansicht der Caritas in der Diözese Münster nicht die tatsächliche Qualität der Pflege und Versorgung abbilden. Ausgewertet wird im Wesentlichen die Dokumentation der Arbeit. Nur wenige Bewohner einer Einrichtung werden befragt und „in Augenschein genommen“. Dagegen setzt der Diözesancaritasverband Münster das „Ergebnisorientierte Qualitätsmodell Münster“, kurz EQMS. Mit den im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit vom Bielefelder Institut für Pflegewissenschaften (IPW) und dem Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) entwickelten „Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ ist es erstmals möglich, Ergebnisqualität wissenschaftlich fundiert und transparent darzustellen. 40 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe in der Diözese Münster und eines aus dem Erzbistum Paderborn nehmen an der ersten Projektphase teil. Gefördert wird EQ-MS aus Mitteln der CaritasGemeinschaftsstiftung im Bistum Münster. 12 Bezogen auf die Schulungen zum Curriculum Palliative Praxis nahmen pro Schulungsdurchgang durchschnittlich ca. 20 Mitarbeiterinnen aus der Pflege, Verwaltung und Hauswirtschaft teil. Mit Stand vom 31.12.2012 hatten rund 38 % der Mitarbeiter in der Pflege das 40stündige Curriculum durchlaufen. Während des gesamten Projektzeitraums wurden die Bewohnervertretungen 1x jährlich über den Sachstand informiert. Auf den Sitzungen informierte die Projektleitung Frau Schulte die Bewohnervertreter über die neusten Projektaktivitäten und Meilensteine. Beispielsweise interessierte in der Bewohnervertreterversammlung am 04.06.2010 besonders die Frage, ob sich durch das Palliativ-Projekt für Bewohner und Angehörige wahrnehmbare Veränderungen ergeben haben. Von den Bewohnervertretern kam insgesamt die Rückmeldung, dass sich die Mitarbeiter spürbar intensiver um die Bewohnerfürsorge kümmern. Eine Bewohnervertreterin meinte, das mehr über alles gesprochen wird und Schwerkranke und Sterbende mehr Zuwendung und Fürsorge erfahren. Eine Veränderung könne jedoch nur von den Bewohnern oder Ehrenamtlichen wahrgenommen werden, die schon länger im Haus wären, da der Unterschied zu vorher nicht mitverfolgt werden könne. In der Versammlung am 13.01.2014 gab es von den Bewohnervertretern beispielsweise Rückmeldungen zu den Gedenkgottesdiensten, die von den Hinterbliebenen sehr gut angenommen werden. Laut der Bewohnervertreter kommen auch die Gedenkbücher für Verstorbene und die weiteren eingeführten Rituale (z. B. Bodenlaternen vor dem Zimmer von Schwerkranken) bei den Bewohnern gut an und ebenso bei den Angehörigen und Mitarbeitern. Ebenso gab es von den Angehörigen viele positive Rückmeldungen. Beispielsweise hat die Tochter einer Bewohnerin im Sommer 2010 während der sehr intensiven palliativen Begleitung ihrer Mutter an die Mitarbeiter des Wohnbereichs eine Karte geschrieben. Die Tochter hat den Mitarbeitern die Karte im Rahmen der Übergabe persönlich vorgelesen und überreicht. Im Anhang (A 17) werden einige Karten und Briefausschnitte gezeigt. 7.2 Institutionellen Rahmenbedingungen Im Verlauf des Palliativ-Projektes haben sich die organisatorischen Rahmenbedingungen und die Palliativkultur in der Einrichtung verändert. Feste Rituale sind implementiert worden wie z. B. ein halbjährlich stattfindender Gedenkgottesdienst für alle Verstorbenen aus der gesamten Einrichtung. Ebenso ist der „Abschiedsgruß“ wie beispielsweise eine Trauerschleife am Türschild, das Aufstellen von Bodenlaternen oder Fotos des Verstorbenen ein fester Bestandteil im Alltag geworden. Auch für die Ordensschwestern hat sich eine organisatorische Veränderung ergeben: zwei Ordensschwestern aus dem Konvent sind der Seelsorge fest zugeordnet worden. Ebenso sind ehrenamtliche ambulante Hospizdienstmitarbeiterinnen ein selbstverständlicher Bestandteil des Seelsorge- und Palliativkonzeptes. Das Konzept sieht vor, dass aus dem Kreis des ehrenamtlichen Hospizdienstes des Landkreises Cloppenburg e. V. einige fest zugeordnete Ehrenamtliche für das St. Pius-Stift zuständig sind. Für die Mitarbeiterinnen des St. Pius-Stiftes sind also im Bedarfsfall immer die selben Ehrenamtlichen vom ambulanten Hospizdienst als Ansprechpartnerin benannt. Diese Konzeption hat sich bei den Ehrenamtlichen des 13 ambulanten Hospizdienstes und den Mitarbeitern des St. Pius-Stiftes als sehr verbindlich bewährt, da auf beiden Seiten vertraute Personen miteinander arbeiten. Das Palliativ- und Seelsorgekonzept mit den zugehörigen Arbeitsanweisungen ist im Qualitätsmanagement der Einrichtung verankert und wird in einem eigens eingerichteten Qualitätszirkel mit festgelegten Abständen überarbeitet. Der Qualitätszirkel wird von ethischen Moderatoren eigenverantwortlich geleitet und die Ergebnisse werden protokollarisch festgehalten. Dieser Qualitätszirkel findet seit Januar 2013 verbindlich einmal im Quartal statt. 7.3 Einbeziehung von Angehörigen Die Einbeziehung von Angehörigen wurde im Verlauf des Projektes intensiviert, um mit dem Sterbeprozess des Angehörigen sowohl auf medizinischer, pflegerischer, sozialer und beziehungsmäßiger Ebene besser umgehen zu können. So wird das Thema Sterben bereits bei der Aufnahme behutsam thematisiert und als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens integriert. Mit verschiedenen Themenabenden wurde den Angehörigen ein fachlicher Zugang zum Thema Sterben angeboten. Über die Veranstaltungsreihe Themenabend wurde und wird regelmäßig in der Presse berichtet. Weitere Ausführungen zu den Themenabenden sind in Punkt 8 dargestellt. Darüber hinaus wurden Handreichungen bzw. Broschüren zum Palliativkonzept an Angehörige und Interessierte ausgehändigt. 7.4 Kooperationskultur mit Ärzten, Angehörigen und Pflegekräften Mit der Qualifizierung der Pflegekräfte hat sich Kooperationskultur zwischen Ärzten und Angehörigen spürbar verbessert. Beispielsweise haben sich in der Vergangenheit bei Bedarf gemeinsame ethische Fallbesprechungen mit Angehörigen, Pflegekräften und Ärzten bewährt. Darüber hinaus ist im externen Audit 2012 Umsetzung der Kommunikation zwischen Arzt, Pflege und den Angehörigen mit der Auszeichnung „Good Practice“ bewertet worden. Der Auszug aus dem Auditbericht von 2012 ist in der Anlage (A 18) beigefügt. 7.5 Implementierung des Curriculums Palliative Praxis in die Berufsfachschule Altenpflege Das Curriculum Palliative Praxis wurde, wie in Punkt 6.4 beschrieben, im November 2010 für den Mittelkurs (Kurs 43) versuchsweise angeboten. Für die überwiegend 18 – 20 jährigen Auszubildenden des Mittelkurses gestaltete sich die Auseinandersetzung mit den Themen des Curriculums zum Teil sehr schwierig, da viele noch nie in ihrem Leben Berührungspunkte mit dem Tod und Sterben hatten. Den Moderatorinnen und der Schulleiterin kam so die Aufgabe zu, einige Schülerinnen und Schüler während des Kurses sehr intensiv zu begleiten. Dennoch war die Integration des Curriculums Palliative Praxis für den Mittelkurs der Altenpflegeausbildung ein sehr großer Gewinn. Nach gemeinsamer Evaluation durch die Schulleitung Frau Margret Abu-Ghazaleh und den Moderatorinnen Frau Monika Hülsmann und Frau Monika Hochgartz wird das Curriculum 14 künftig als feste Einheit für den Oberkurs der Altenpflegeschule im letzten Drittel des dritten Ausbildungsjahres angeboten, vorzugsweise vor dem letzten Praxiseinsatz. Hintergrund für diese Entscheidung war, dass die Schüler sich einerseits zum Ende der Ausbildung als reifere Persönlichkeit mit dem Curriculum auseinander setzen. Andererseits bekommen die Schüler vor dem letzten Praxiseinsatz in der Ausbildung durch das Curriculum viele palliative Kompetenzen vermittelt, die dann direkt in der Praxis eingesetzt an angewandt werden können. 7.6 Weiterentwicklung: Ethische Fallbesprechungen Die Erlangung des wesentlichen Projektzieles, der Aufbau einer spezifischen palliativgeriatrischen Kompetenz im Hause, ist mit dem Curriculum Palliative Praxis bis Ende 2010 bereits teilweise gelungen. Das danach weitere zu erreichende Teilziel war die nachhaltige Implementierung der Mitarbeiterkompetenz. Um eine palliativ-geriatrische Kompetenz als einen absolut selbstverständlichen Bestandteil in die alltägliche Arbeit zu verfestigen, bedurfte es ergänzender Fortbildungen für die Mitarbeiter zum Thema Ethik. Bereits auf der Projektvorstellung im Januar 2010 äußerten die Mitarbeiter den Wunsch nach ethischen Fallbesprechungen. Im Zwischenbericht vom 13.02.2010 ist dokumentiert, dass die ethische Fallbesprechung in der Einrichtung weiter bearbeiten werden soll. Die Dokumentation findet sich im vorliegenden Zwischenbericht zum Förderprojekt vom 13.02.2010 auf den Seiten 27 und 64. Die Steuerungsgruppe des St. Pius-Stiftes entschied Ende 2010 aufgrund der großen Aktualität zum Thema Ethik, die entsprechenden Fortbildungen nicht nur einrichtungsintern anzubieten. Vielmehr wurde der Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. angesprochen, das Thema Ethik aufzunehmen und für andere interessierte Einrichtungen im Verband anzubieten. Daraufhin fand auf Initiative des St. Pius-Stift und in Zusammenarbeit mit dem Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. am 02.02.2011 eine Einführungsveranstaltung zum Thema ethische Fallbesprechungen statt. Im Anhang (A27) sind die Einladung und die Tagesordnung einzusehen. Diese Veranstaltung wurde von den angeschriebenen Einrichtungen im Verband gut angenommen. Verschiedenste Professionen, wie Fachkräfte aus der Alten- und Krankenpflege, Mediziner, Seelsorger, Mitarbeiter aus der Verwaltung und dem Bildungssektor beteiligten sich mit lebhaften Diskussionsbeiträgen auf der Veranstaltung. Folglich wurde beim Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. ein EthikProjekt installiert, mit dem Fokus zur Sensibilisierung der Mitarbeiter und zur Durchführung von ethischen Fallbesprechungen. Im Sommer/Herbst 2012 sind weitere 18 Mitarbeiter im Rahmen es Ehtik-Projektes, das vom Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. begleitet wird, qualifiziert worden. Ebenso sind 5 Moderatoren für die ethische Fallbesprechung ausgebildet worden. Ziele der ethischen Qualifizierungsmaßnahmen waren, eine möglichst breite Mitarbeiterschaft im St. Pius-Stift zu grundlegenden Argumentationshaltungen und Wertebegründungen zu stärken. Darüber hinaus ist die ethische Moderation bzw. ethische Fallbesprechung ein ausweisbares Qualitätsmerkmal, um präventiv oder retrospektiv ethische Grenzsituationen multiprofessionell und mit den Angehörigen (soweit möglich) zu bearbeiten. Sie entlasten alle 15 Beteiligten bei der verantwortungsvollen Entscheidungsfindung und greifen qualifizierte Wert- und Normenkonflikte in der Einrichtung auf. Die ethische Fallbesprechung ist ein Instrument, um die Wertvorstellung des Leitbildes im St. Pius-Stift in ethischen Grenzsituationen Rechnung zu tragen. 7.7 Langfristige Auswirkungen (Übertragbarkeit auf andere Projekte, Zusammenarbeit mit Projektpartnern) Im Februar 2010 bekundet das Caritaszentrum aus Bremen mit einem Telefonat ihr Interesse an einem Austausch zum geförderten Palliativprojekt im St. Pius-Stift. Am 01.03.2010 fand darauf hin im Konfenzraum des St. Pius-Stiftes ein mehrstündiges Informationsgespräch mit der Einrichtungsleitung Frau Schwiebert, der Geschäftsführung Frau kl. Bornhorst und Frau Büssenschütt vom Pflegemanagement statt. Seitens des St. Pius-Stift nahmen der Geschäftsführer Herr Schröer, Pflegedienstleiter Herr Freese und Projektleiterin Frau Schulte teil. Besonders der Aufbau der palliativ-geriatrischen Kompetenz bei den Mitarbeitern und die notwendigen organisatorischen Veränderungen, die die Umsetzung eines Palliativ-Konzeptes mit sich bringen, wurden auf diesem Arbeitstreffen thematisiert und diskutiert. Ein Telefonat mit der Einrichtungsleitung des Caritas Altenzentrums St. Franziskus, Frau Schwiebert hat am 09.01.2013 bestätigt, dass der Besuch in Cloppenburg für die Bremer Einrichtung reiche Frucht getragen hat. Laut Frau Schwiebert wäre nach dem März 2010 im Caritas Altenzentrum Bremen ein Prozess auf mehreren Ebenen in Gang gesetzt worden. Beispielsweise seien einige Palliative-Care-Fachkräfte mit dem Curriculum nach KernMüller-Aurnhammer ausgebildet worden. Darüber hinaus sei mit dem ambulanten Hospizdienst Horn-Lehe eine Kooperation geschlossen worden mit dem Ziel, die Sterbebegleitung in der Einrichtung zu unterstützen. Ebenfalls mit dem ambulanten Hospizdienst Horn-Lehe werden mehrmals im Jahr gemeinsame Fortbildungen für die ehrenamtlichen Hospizhelfer und für die Mitarbeiter des Caritas Altenzentrums angeboten und durchgeführt. Laut Frau Schwiebert sei eine Besonderheit des Bremer Konzeptes, dass zu diesen Fortbildungen nicht nur Mitarbeiter aus dem Pflegebereich, sondern auch aus Hauswirtschaft und Verwaltung eingeladen werden. Frau Schwiebert berichtete weiterhin, dass vor kurzen eine private Pflegereinrichtung aus Bremen Informationen über das Palliativkonzept des Bremer Caritaszentrums angefordert worden seinen und weitere Kontakte nun abgewartet werden. 8 Öffentlichkeitsarbeit / Pressearbeit Nachfolgend sind Aktivitäten mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit aufgeführt. Die Presseberichte sind mit entsprechendem Verweis im Anhang beigefügt. Zeitraum 2009 bis 2013: Die Veranstaltungsreihe „Themenabend“ findet viermal jährlich, d. h. einmal im Quartal statt. In dieser Veranstaltungsreihe werden verschiedene Themen rund um die Pflege aufgegriffen und es sollen insbesondere Angehörige angesprochen 16 werden. Diese Veranstaltungsreihe wurde im Rahmen des Förderprojektes genutzt, um projektspezifische Themen anzubieten wie beispielsweise die Themen Umgang mit Sterben und Tod in der Pflege, Ethische Fragen am Lebensende, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht oder das Thema Wer vertritt meine Würde. Zu jeder Veranstaltungsreihe Themenabend wurde auf der Internetpräsens des St. Pius-Stiftes berichtet. Exemplarisch ist im Anhang (A19) ein Screenshot von der Veranstaltung am 26.10.2009 beigefügt. An diesem Abend stand das Thema Umgang mit Sterben und Tod in der Pflege auf der Agenda. Zudem ist ein Pressebericht vom Themenabend zum Thema Demenz – eine besondere Belastung für Angehörige im Anhang (A 20) beigefügt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Themenabend gab es am 30.05.2011 eine Podiumsdiskussion mit mehreren Professionen (Richter, Arzt, Mediziner, ambulanter und stationärer Hospizdienst) zum Thema Ethische Entscheidungen am Lebensende. Im Anhang (A 23) sind zur Veranstaltung am 30.05.2011 zwei Presseberichte beigefügt. 07.01.2010: Den Mitarbeitern wurde ein ausführlicher Projektverlauf und Projektstand präsentiert. Inhaltlich ging es in dieser Veranstaltung um die Darstellung der Projektaktivitäten und des aktuellen Projektstandes, die Vorstellung der Ziele und Inhalte des Basiscurriculum Palliative Praxis und die Vorstellung der ethischen Fallbesprechung. Im Anhang (A 14) befindet sich auszugweise die Inhaltsübersicht aus der Powerpointpräsentation vom 07.01.2010. 14.01.2010: Die öffentliche Projektvorstellung begann um 10:00 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Hauskapelle des St. Pius-Stiftes. Nach dem Empfang in der Mehrzweckhalle hatten die Gäste Gelegenheit, durch die Ausstellung „Palliare“ zu gehen. Anschließend folgte der offizielle Teil mit der Begrüßungsansprache durch Verwaltungsdirektor Herrn Hermann Schröer, der Festrede von Herrn Dr. Jocham MSc und Grußworten von Vertretern aus Politik und Verwaltung. Im Zwischenbericht vom 13.02.2010 wurde ausführlich über die Veranstaltungen vom 07.01.2010 und 14.01.2010 berichtet. Im Anhang (A 15) sind die Presseberichte beigefügt. 16.01.2010: Mitwirkung in Form von Referententätigkeit beim zweiten Netzwerktreffen des Palliativstützpunktes Sögel Nördliches Emsland. Die Palliative-Care Fachkräfte Frau Sarah Kellermann und Frau Monika Hochgartz aus dem St. Pius-Stift gestalten einen Beitrag zum Thema „Ethische Entscheidungsfindung bei alten Menschen – Die ethische Fallbesprechung“. 11.09.2010: Mitwirkung beim ersten Hospizforum im Oldenburger Münsterland „In Würde leben bis zuletzt“. Veranstaltungsort: Bildungswerk Cloppenburg e. V. Die Palliative Care Fachkraft und Moderatorin für das Curriculum Palliative Praxis, Frau Monika Hochgartz, hat einen Vortrag zum Thema Palliativversorgung in der häuslichen Krankenpflege gehalten. Das Foyer im ersten Obergeschoss im Bildungswerk wurde von den Schülern der Berufsfachschule Altenpflege mit der Ausstellung „Palliare“ gestaltet. Die Einlandung zum Hospizforum befindet sich im Anhang (A 16) . 10.11.2010: Mitwirkung bei der Fortbildungsveranstaltung Palliativpflege „Leben bis zuletzt“ im Niels-Stensen-Werk, Vechta. Frau Beate Schulte hält einen Vortrag zum Thema „Setzt die Palliativversorgung Grenzen oder bietet ggf. die SAPV neue 17 Möglichkeiten“. Die Einladung zu dieser Palliativveranstaltung ist im Anhang (A 21) einzusehen. 17.03.2011 – 08.04.2011: Mitwirkung im Wallfahrtsprogramm 2011 für den Wallfahrtsort Bethen „Wunden verwandeln neues Leben durch Bewegung“. Hier wurde die Ausstellung „Palliare“ von den Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule Altenpflege St. PiusStift aufgestellt. Das Programm ist im Anhang (A 22) beigefügt. Darüber hinaus wurde diese Aktion von der Schülerinnen und Schülern der Altenpflegeschule evaluiert. Die Evaluierung der Schülerinnen und Schüler sowie der Pressebericht aus der Münsterländischen Tageszeitung vom 28.03.2011 ist im Anhang (A 28) einzusehen. 28.02.-29.02.2012: Woche der Krankensalbung in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde St. Andreas und in Kooperation mit dem St.-Josefs-Hospital. Fortbildung für Mitarbeiter zum Thema: Krankensalbung – Bedeutung und Inhalte (A 24) 10.05.2012: Mitwirkung beim ersten Hospiz- und Palliativkongress im Oldenburger Münsterland. Der Werbeflyer bzw. die Einladung ist im Anhang (A 25) beigefügt. 20.11.2012: Für die Schülerinnen und Schüler wird das Curriculum Palliative Praxis durchgeführt. Die Presse wird während der Woche eingeladen und zeigt sich interessiert. Der Pressebericht ist im Anhang (A 26) beigefügt. 06.11.2013: Vorstellung des Förderprojektes bei den Ehrenamtlichen aus allen Dekanaten des Landeskreises Cloppenburg 8.1 Aktivitäten Nachfolgend sind alle Aktivitäten ab dem Bewilligungsdatum 26.06.2009 aufgeführt. Einige von den im vorhergehenden Punkt 8 aufgezählten Veranstaltungen bzw. Aktivitäten doppeln sich. 15.06.-19.06.2009: Basiscurriulum Palliative Praxis – Einrichtungsintern – August 2009: Kontaktaufnahme zum Palliativstützpunkt Sögel Nördliches Emsland, danach laufender Kontakt Oktober 2009: Kooperation mit dem Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. und dem Bildungswerk Cloppenburg e. V. bezüglich der Verbreitung des Curriculum Palliative Praxis 26.10.2009: Veranstaltungsreihe Themenabend: „Umgang mit Sterben und Tod in der Pflege“, Referent: Herr Heinrich Siefer, Dozent an der Katholischen Akademie Stapelfeld 02.11.-06.11.2009: Basiscurriculum Palliative Praxis – Öffnung der Veranstaltung für externe Interessierte – 03.11.2009: Halbjährlicher Gedenkgottesdienst für Verstorbene 09.11.2009: Moderatorenschulung für das Curriculum Palliative Praxis (zwei Mitarbeiterinnen) 17.11.2009: Die Projektgruppe wird mit neuen Mitgliedern besetzt 07.01.2010: Projektvorstellung für die Mitarbeiter im St. Pius-Stift 14.01.2010: Projektvorstellung für die Öffentlichkeit 18 16.01.2010: Netzwerktreffen in Sögel, Palliative-Care-Fachkräfte aus dem St. Pius-Stift referieren auf dem Netzwerktreffen zum Thema Ethische Fallbesprechungen 08.02.-12.02.2010: Moderatorinnen des St. Pius-Stiftes führen auf Anfrage in der Thuiner Einrichtung St. Anna, Schwagstorf das Curriculum Palliative Praxis als Inhouse-Seminar durch März 2010: Vorstellung des Förderprojektes bei den Pflegedienstleitung aus den stationären und ambulanten Einrichtungen der angeschlossenen Einrichtungen im LandesCaritasverband für Oldenburg e. V. 01.03.-06.03.2010: Curriculum Palliative Praxis – Öffnung der Veranstaltung für externe Interessierte – 04.03.2010: Tag der Krankensalbung für Heimbewohner – eine Fortbildung für Mitarbeiter geht voraus – 14.04.2010: halbjährlicher Gedenkgottesdienst 19.-20.04.2010: Vernetzungsworkshop Palliative Praxis – Projekte für alte Menschen in Duisburg 20.-22.04.2010: Fortbildung Basale Stimmulation 01.05.2010: Frau Beate Schulte wird im Palliativstützpunkt Cloppenburg mit ½ Stelle als Koordinatorin eingesetzt Mai 2010: Fortbildung Validation 05.08.2010: Beginn mit der Durchführung von Ethischen Fallbesprechungen 11.09.2010: Mitwirkung beim ersten Cloppenburger Hospizforum im Oldenburger Münsterland, Veranstaltungsort: Bildungswerk Cloppenburg e. V. 02.11.2010: halbjährlicher Gedenkgottesdienst 15.11.-19.11.2010: Basiscurriculum Palliative Praxis (ausgefallen, verlegt auf Frühjahr 2011; Begründung: Mitarbeiterausfall kann auf den Wohnbereichen nicht ersetzt werden) 01.11.-05.11.2010: Basiscurriculum Palliative Praxis in der Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift 02.11.2010: Kundenbefragungen in allen stationären Bereich der Einrichtung mit Fragen zur palliativen Pflege und Begleitung 10.11.2010: Mitwirkung bei der Fortbildungsveranstaltung „Palliativpflege: Leben bis zu letzt“ der Akademie Pflege, Veranstaltungsort: Niels-Stensen-Werk, Vechta 02.02.2011: Einführungsveranstaltung für Entscheidungsträger im Gesundheitswesen zum Thema Ethische Fallbesprechung – in Zusammenarbeit mit dem LandesCaritasverband für Oldenburg e. V. 03.02.2011: Inhouse-Einführungsseminar für Mitarbeiter: Qualifizierung für die Ethische Fallbesprechung 07.03.2011: Curriculum Palliative Praxis – Öffnung der Veranstaltung für externe Interessierte – 17.03.2011: Mitwirkung im Wallfahrtsprogramm 2011 „Wunden verwandeln neues Leben durch Bewegung“. Die Ausstellung „Palliare“ wird von der Berufsfachschule Altenpflege im Pilgerhaus Maria Einkehr in Bethen aufgestellt 19 30.05.2011: Podiumsdiskussion mit mehreren Professionen (Richter, Arzt, Mediziner, ambulanter und stationärer Hospizdienst) zum Thema Ethische Entscheidungen am Lebensende 06.04.2011: Der Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. nimmt das Thema Ethik und Ethische Fallbesprechung als Projekt auf. Auf Verbandsebene nehmen 6 Einrichtungen teil. 03.05.2011: Halbjährlicher Gedenkgottesdienst 18.05.2011: Qualitätszirkel mit dem Thema Erstellung eines Leitfadens für das allgemeine Schmerzmanagement und Schmerzen bei Demenz 30.05.2011: Veranstaltungsreihe Themenabend: Podiumsdiskussion mit mehreren Professionen (Richter, Arzt, Mediziner, ambulanter und stationärer Hospizdienst) zum Thema Ethische Entscheidungen am Lebensende. Mitwirkende auf dem Podium: Herr Dechant Hartmut Niehues, Cloppenburg; Dr. med. Christoph Paschen, niedergelassener Palliativmediziner Cappeln; Herr Udo Mathebel, Richter am Amtsgericht Cloppenburg; Herr Norbert Moormann, Vorsitzender des ambulanten Hospizdienstes für den Landkreis Cloppenburg e. V.; Herr Werner Schulze, Geschäftsführer des stationären Hospizes St. Anna Dinklage. 06.07.2011: Weiterarbeit im Qualitätszirkel zum Thema Erstellung eines Leitfadens für das allgemeine Schmerzmanagement und Schmerzen bei Demenz 05.10.2011: Erstes Modul Schmerzmanagement: Medikamentöse Behandlung und Alternativen. Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Mundipharma und dem niedergelassenen Palliativmediziner Herrn Dr. med. Wenck 01.11.2011: Halbjährlicher Gedenkgottesdienst 08.11.-10.11.2011: Inhouse-Schulung zum Thema Basale Stimmulation – Öffnung für interessierte Teilnehmer aus angeschlossenen Einrichtungen Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. 14.11.2011: Inhouse-Schulung zum Thema Validation – Öffnung für interessierte Teilnehmer aus angeschlossenen Einrichtungen Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. 22.11.2011: Fortbildung Schmerzmanagement beim Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V. 14.11.-18.11.2011: Curriculum Palliative Praxis – Öffnung der Veranstaltung für externe Interessierte – November 2011: Fortbildung Patientenverfügung beim Landes-Caritasverband für Oldenburg 17.01.2012: Zweites Modul Schmerzmanagement: Thema Dokumentation. Fortbildung mit der Firma Mundipharma 28.02.-29.02.2012: Woche der Krankensalbung in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde St. Andreas und in Kooperation mit dem St.-Josefs-Hospital. Fortbildung für Mitarbeiter zum Thema: Krankensalbung – Bedeutung und Inhalte 17.02.2012: Ausbildung der Projektleitungen für das Ethik-Projekt, Begleitet vom LandesCaritasverband für Oldenburg e. V. (Zeitrahmen insgesamt 9 Tage) 06.03.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe zur Überarbeitung des Seelsorgekonzeptes 20 08.03.2012: Tag der Krankensalbung für alle Bewohnerinnen und Bewohner im St. PiusStift 19.03.-23.04.2012: Curriculum Palliative Praxis – Öffnung der Veranstaltung für externe Interessierte – 06.03.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Palliativ- und Seelsorgekonzept bearbeiten 12.02.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Planung Projektvorgaben und Fortbildungen zum Thema Ethik 19.03.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Weiterarbeit am Palliativ- und Seelsorgekonzept 17.04.2012: Vernetzungsworkshop Palliative Praxis – Projekte für alte Menschen von der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart 24.04.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Dokumentation für Fallbesprechungen erstellen 24.04.2012: Halbjährlicher Gedenkgottesdienst 30.04.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Weiterarbeit am Palliativ- und Seelsorgekonzept 17.05.2012: Drittes Modul Schmerzmanagement. Thema: Schmerzmanagement in der palliativen Pflege. Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Mundipharma und dem niedergelassenen Palliativmediziner Herrn Dr. med. Wenck 21.05.-25.05.2012: Curriculum Palliative Praxis für die Schülerinnen und Schüler in der Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift 24.05.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Besprechung zum weiteren Vorgehen mit Ehtik-Projekt Mai 2012: Ethik-Projekt: Sensibilisierung zum Thema Ethik für Pflegehilfs- und Fachkräfte (Sensibilisierung der breiten Mitarbeiterschaft) September 2012: Ethik-Projekt: Ausbildung von Moderatoren für die Ethische Fallbesprechung (4 Tage) 19.07.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Arbeitsanweisung für Ethische Fallbesprechung 03.08.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Weiterarbeit an Arbeitsanweisungen für Ethische Fallbesprechung 10.09.2012: Veranstaltungsreihe Themenabend: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Referent Herr Stefan Riesenbeck, Geschäftsführer des Betreuungsvereins Cloppenburg e. V. 19.11.-23.11.2012: Curriculum Palliative Praxis für die Schülerinnen und Schüler in der Berufsfachschule Altenpflege St. Pius-Stift 04.12.2012: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Vorbereitung der Veröffentlichung des Palliativ- und Seelsorgekonzeptes 09.01.2013: Qualitätszirkel mit ethischen Moderatoren: Besprechung eines Fallbeispiels 18.02.2013: Veranstaltungsreihe Themenabend: Wer vertritt meine Würde? Referent Herr Dr. Stefan Sander, Sensis Beraternetz Osnabrück. 03.04.2013: Qualitätszirkel mit ethischen Moderatoren: Besprechung eines Fallbeispiels 21 07.05.2013: Qualitätszirkel mit Projektgruppe: Vorbereitungen für den EthikAbschlussworkshop für die Leitungen der teilnehmenden Einrichtungen im LCV 02.10.2013: Qualitätszirkel mit ethischen Moderatoren: Ethische Entscheidungsfindung am Beispiel 28.11.2013: Vernetzungsworkshop Palliative Praxis – Projekte für alte Menschen von der Robert Bosch Stiftung in der Berliner Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung 07.11.2013: Kundenbefragungen in allen stationären Bereich der Einrichtung mit Fragen zur christlich-konfessionellen Ausrichtung Die Steuerungsgruppe hat regelmäßig, mitunter in wöchentlichen Abständen, im so genannten Freitagsgespräch die Aktivitäten und Maßnahmen geplant. Diese Termine sind hier nicht detailliert aufgeführt. 8.2 Positive und negative Beobachtungen und Erfahrungen Auf der Ebene des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg e. V. werden für die angeschlossenen Einrichtungen in regelmäßgien Abständen mehrmals jährlich übergreifende Arbeitstagungen organisiert und durchgeführt. Insbesondere die Leitungen aus den ambulanten und stationären Pflegedienstleitungen sowie die Qualitätsmanagementbeauftragten aus den verschiedenen angeschlossenen Einrichtungen im Verband melden zurück, dass das geförderte Palliativ-Projekt in der Einrichtung St. Pius-Stift sehr wohl von anderen Einrichtungen im Caritasverband wahrgenommen wird. Wie oben beschrieben ist während des Projektes eine Verlängerung beantragt worden. Zum Abschluss des Projektes werden mit dieser verlängerten Laufzeit nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile deutlich. Das Wachhalten der Begeisterung ist bei einer langen Projektzeit um ein vielfaches schwieriger. 9 Perspektiven: Weiterführung des Projektes im St. Pius-Stift Der Aufbau der Basis- und Fachkompetenz wird im Jahr 2014 mit dem Curriculum Palliative Praxis und Aufbaumodulen zum Thema Basale Stimmulation sowie Validation fortgesetzt. Darüber hinaus sind Aufbaumodule zum Thema Ethik und eine ergänzende Fortbildung für die ethischen Moderatoren geplant. Für die ethischen Moderatoren werden im ersten Halbjahr 2014 ergänzende Stellenbeschreibungen erarbeitet. Für das Jahr 2014 ist gegebenenfalls die Ausbildung einer weiteren Moderatorin für das Curriculum Palliative Praxis geplant. Fazit des Projektes: Auf vielen verschiedenen Ebenen haben Entwicklungen stattgefunden – Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter, Leitungskräfte oder Netzwerken mit Ärzten, Einrichtungen oder Verbänden. Wir wollen und werden die palliativ-geriatrische Kompetenz im Sinne der Projektidee und der Nachhaltigkeit weiter ausbauen. 22