Inhaltsverzeichnis - Heller

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Inhaltsverzeichnis
1. Grundlagen............................................................................................................ 11
1.1 Begriffsklärung................................................................................................. 11
1.2 Die Zelle........................................................................................................... 11
Was Dozenten zu diesem Thema gerne gefragt haben ............................................ 15
Antworten .................................................................................................................. 16
2. Atmung: O2 – Aufnahme über die Lunge ............................................................... 17
2.1 Die Atemwege ................................................................................................. 17
2.2 Inspiration ........................................................................................................ 20
2.3 Exspiration ....................................................................................................... 20
2.4 Druckverhältnisse in Thorax und Lunge .......................................................... 20
2.5 Atemvolumina und Lungenkapazitäten............................................................ 24
2.6 Strömungswiderstände .................................................................................... 25
2.7 Lungenfunktionsstörungen .............................................................................. 27
2.8 Prinzip der Atemregulation .............................................................................. 28
2.9 Zusammenhang zwischen Atmung und Homöostase...................................... 31
Was Dozenten zum Kapitel Atmung gerne gefragt haben ........................................ 33
Antworten .................................................................................................................. 34
3. Das Herz ............................................................................................................... 38
3.1 Aufbau des Herzens ........................................................................................ 38
3.2 Merkmale der Herzmuskulatur......................................................................... 39
3.4 Die Herzaktionsphasen.................................................................................... 41
3.5 Erregungsbildung und –leitung des Herzens ................................................... 44
3.6 Grundlagen des EKG – Elektrokardiogramm................................................... 46
3.6 Regulation der Herztätigkeit ............................................................................ 47
Was Dozenten zum Kapitel Herz gerne gefragt haben ............................................. 50
Antworten .................................................................................................................. 51
4. Das Herz-Kreislauf-System ................................................................................... 54
4.1 Grundlagen der Kreislaufdynamik ................................................................... 54
4.2 Hochdruck- und Niederdrucksystem................................................................ 61
4.3 Blutdruck.......................................................................................................... 62
4.4 Kreislaufregulation ........................................................................................... 63
Was Dozenten zum Thema Kreislauf gerne gefragt haben....................................... 67
Antworten .................................................................................................................. 68
5. Das Blut................................................................................................................. 72
5.1 Eigenschaften und Aufgaben des Blutes ......................................................... 72
5.2 Blutstillung/ Hämostase ................................................................................... 74
5.3 Transport von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Blut .................................. 76
5.4 Säure-Base-Haushalt ...................................................................................... 80
5.5 Immunsystem .................................................................................................. 81
5.6 Blutgruppen ..................................................................................................... 85
Was Dozenten zum Thema Blut gerne gefragt haben .............................................. 87
Antworten .................................................................................................................. 88
6. Der Nerv ................................................................................................................ 93
6.1 Aufbau eines peripheren Nervs ....................................................................... 93
6.2 Grundeigenschaften einer Nervenfaser ........................................................... 94
6.3 Leitungsgeschwindigkeit eines Aktionspotentials ............................................ 97
6.4 Reizung eines Nerven ..................................................................................... 98
6.5 Synapse......................................................................................................... 101
9
6.6 Bahnung und Hemmung................................................................................ 103
Was Dozenten zum Thema Nerv gerne gefragt haben ........................................... 106
Antworten ................................................................................................................ 107
7. Der Muskel .......................................................................................................... 110
7.1 Aufbau eines Skelettmuskels......................................................................... 110
7.2 Muskelkontraktion.......................................................................................... 112
7.3 Neuromuskuläre Endplatte ............................................................................ 114
7.4 Muskelstoffwechsel........................................................................................ 118
7.5 Muskelzuckung .............................................................................................. 119
7.6 Ruhedehnungskurve...................................................................................... 121
Was Dozenten zum Thema Muskel gerne gefragt haben ....................................... 123
Antworten ................................................................................................................ 124
8. Das Zentrale Nervensystem/ ZNS....................................................................... 127
8.1 Reflexe........................................................................................................... 127
8.2 Organisation des motorischen Kortex............................................................ 133
8.3 Motorische Bahnsysteme .............................................................................. 134
8.4 Rezeptoren .................................................................................................... 140
8.6 Das sensomotorische System ....................................................................... 148
8.7 Aufsteigende Bahnen .................................................................................... 149
Was Dozenten zum Thema ZNS gerne gefragt haben ........................................... 154
Antworten ................................................................................................................ 156
9. Das Vegetative Nervensystem (VNS) ................................................................. 162
9.1 Parasympathikus ........................................................................................... 162
9.2 Sympathikus .................................................................................................. 164
Was Dozenten zum VNS gerne gefragt haben ....................................................... 167
Antworten ................................................................................................................ 168
10. Elektroenzephalogramm ................................................................................... 169
Literaturverzeichnis ................................................................................................. 171
10
1.
Grundlagen
1.1
Begriffsklärung
(physis = die Natur, logos = Lehre)
Die Physiologie befasst sich mit physikalischen (Optik, Sinne), biochemischen
(Enzyme) und informationsverarbeitenden (Gehirn) Funktionen von Lebewesen. Sie
beschäftigt sich somit mit
lebenden Organismen, deren Lebensvorgängen
und Äußerungen
Funktion von Organen und Organellen
Abstimmung der Organfunktionen aufeinander
1.2
Die Zelle
Def.: Strukturell abgrenzbares, eigenständiges und selbsterhaltendes System. Sie ist
die kleinste lebende Einheit, die selbstständig existieren kann. Man bezeichnet sie
auch als Elementarorganismus.
Grundfunktionen eines Organismus
(1) Stoffwechsel (Metabolismus):
Aufnahme, Transport und die chemische Umwandlung von Stoffen in einem
Organismus sowie die Abgabe der Stoffwechselendprodukte, d.h. energiereiche
Verbindungen werden abgebaut.
Bsp: Kohlenhydrate & Fette werden zu energiearmen Verbindungen Energie wird
frei.
C6H12O6 + 6 O2 6CO2 + 6 H2O
Man unterscheidet:
• Anabolen Stoffwechsel: aufbauender Stoffwechsel, der für Zellwachstum und
Erhaltung verantwortlich ist.
• Katabolen Stoffwechsel: durch den Abbau energieliefernder Substanzen wird die
Energieproduktion und der Vorrat an Energie sicher gestellt. Die freie Energie wird
zur Bewegung und zum Aufbau von Zellbausteinen genutzt.
(2) Wachstum
(3) Bewegung:
Auf einen Reiz wird durch Bewegung reagiert.
– Lageveränderung (z.B. Lichtausrichtung von Blättern)
– Ortswechsel von Organellen, Zellen, Organismen
(4) Vermehrung
(5) Vererbung:
Gene werden an Nachkommen weitergegeben.
11
Merksatz:
Die Zelle ist die kleinste Einheit, in der sich sämtliche Grundfunktionen des Lebens
nachweisen lassen.
Grundtypen von Zellen
– prokaryotische Zellen: keinen echten Zellkern (z.B. Bakterien)
– eukaryotische Zellen: besitzen Zellkern mit Kernmembran (z.B. Pflanzen, Tiere)
Hinweis:
Viren sind keine Zellen, da sie immer eine Wirtszelle für die Grundfunktionen
benötigen.
Abb.: Aufbau einer eukaryotischen Zelle
1) Mitochondrien, 2) Golgi-Apparat, 3) Golgi-Vesikel, 4) Ribosomen, 5) glattes ER,
6) Nukleus mit Nukleulus, 7) Zytoplasma, 8) Lysosomen
Die Organellen eukaryotischer Zellen
Zellmembran/Plasmamembran:
• Barriere gegen Außenwelt
• Gezielter Stoffaustausch
• Trennt Intra- & Extrazellulärraum
Cytoplasma (Grundsubstanz):
• Enthält die von Membranen umgebenen Zellorganellen sowie Proteine u.a.
Bestandteile
• Transportmedium
Nukleus (Zellkern) – Steuerrad der Zelle:
• Enthält chromosomale DNA ( = Erbinformation)
– Chromatin: Substanz der Erbinformation
– Chromosomen: Kondensiertes Chromatin
• Ausgangspunkt der RNA- & Proteinsynthese
Mitochondrien –Kraftwerke der Zelle:
• Bildung von ATP (energiereiche Verbindung) unter O2-Verbrauch
12
– Adenosintriphosphat (ATP) ADP (Adenosindiphosphat) + P (Phosphat)
Energie wird frei
ATP ist der Energieträger / die Energiewährung der Zelle, allerdings kein
Energiespeicher (wie z. Bsp.: Fette, Kohlenhydrate)
Endoplasmatisches Retikulum (ER)
• Raues ER - RER (mit Ribosomen)
– Zuständig für Proteinsynthese (Translation der mRNA)
– Transport von Material durch die Zelle
• Glattes ER/smooth ER - SER (ohne Ribosomen)
– Synthese von Lipiden, Fettsäuren, Steroiden
– Ionenspeicher
– Entgiftung der Zelle
Golgi-Apparat
• Modifizierung, Sortierung und Verpackung von Molekülen (z.B. Proteine aus
dem RER)
• Bildung und Speicherung sekretorischer Vesikel (z.B. Zymogengranula)
• Bildung von lysosomalen Proteinen
Lysosomen
• Enthalten abbauende Enzyme
• Beseitigen ausgediente Organellen, unerwünschte und gefährliche Substanzen
Die Zellmembran/Plasmamembran
Aufbau:
Die Zellmembran besteht aus Phospholipiden, das sind kleine Moleküle, die aus
einem hydrophilen (wasserlöslichen) und einen lipophilen (fettlöslichen) Anteil
bestehen. Der hydrophile Bereich wird durch einen Phosphatrest, der lipophile durch
Fettsäurereste gebildet.
Die Membran besteht aus einer Doppelschicht von Phospholipiden. (siehe
Abbildung: Aufbau einer Zellmembran)
Abb.: Phospholipid
Verhalten im Wasser:
Werden Phospholipide in Wasser gelöst, lagern sie sich zu Micellen oder zu einem
„Lipid-Bilayer“ zusammen. Der „Lipid-Bilayer“ ist die Grundlage zur Bildung einer
Zellmembran
Selektivität der Zellmembran:
Fettlösliche (lipophile) Stoffe sind in der Lage, eine Lipidmembran zu passieren
(z.B. Steroidhormone)
Kleine hydrophile Stoffe (z.B. H2O) können ebenfalls eine Lipidmembran
passieren
13
Große hydrophile sowie geladene Stoffe (Ionen) können nur durch bestimmte
Membranproteine passieren: Kanäle, Carrier oder Pumpen (z.B. Natrium-,
Kaliumkanal)
• Kanäle können sich öffnen oder schließen aufgrund von bestimmten Reizen geregelter Stoffaustausch
Abb.: Aufbau einer Zellmembran mit Lipid-Bilayer
Diffusion:
Konzentrationsausgleich durch Teilchenwanderung: Wanderung von Teilchen vom
Ort höherer zum Ort niedrigerer Konzentration.
Durch die Selektivität der Zellmembran entsteht osmotischer Druck
14
Was Dozenten zum VNS gerne gefragt haben
1.
Nennen Sie Funktionen des Sympathikus und des Parasympathikus! (siehe 9.1,
9.2)
2.
Beschreiben Sie die Rezeptoren des Parasympathikus! (siehe 9.1)
3.
Beschreiben Sie den groben Verlauf des Sympathikus und seine
Neurotransmitter! (siehe 9.2)
167
Antworten
1.)
• Parasympathikus:
– Herabsetzen der Herztätigkeit (Minderung der Schlagfrequenz und der
Erregungsleitungsgeschwindigkeit)
– gesteigerte Peristaltik
– entspannt die Schließmuskeln an Urethra und Anus
– Kontraktion der glatten Muskulatur der Harnleiter
– erhöhte Sekretion der exokrinen Drüsen wie Gallenblase und Pankreas
• Sympathikus:
– gesteigerte Herztätigkeit
– Blutdrucksteigerung
– Steigerung der Glykolyse
– Steigerung der Durchblutung und des Tonus der Skelettmuskulatur
– Dilatation der Bronchien
– Kontraktion der Schließmuskeln zur Sicherung der Kontinenz
– Pupillenvergrößerung (Mydriasis)
– Herabsetzung der Peristaltik und Drüsentätigkeit
2.)
• man unterscheidet zwei verschiedene cholinerge Rezeptoren
– nikotinische Rezeptoren (Acetylcholin und Nikotin haben am Rezeptor die
gleiche Wirkung): kommen an der motorischen Endplatte und in vegetativen
Ganglien vor
– muskarinische Rezeptoren (Muskarin und Ach führen am Rezeptor zu einer
Erregung): kommen v.a. in vegetativen Ganglien, im Herzen, in der glatten
Muskulatur, im Gehirn und im Verdauungstrakt vor
3.)
Die Axone verlassen das RM mit den motorischen Fasern der Spinalnerven und
begleiten sie kurz
• unmittelbar danach treten sie als Ramus communicans albus (leicht myelinisiert)
in das zugehörige Grenzstrangganglion ein
• hier werden sie auf das 2. Neuron umgeschaltet oder ziehen noch weiter zu einem
prävertebralen Ganglion kurzer Weg von 1. zu 2. Neuron (der Weg vom 2.
Neuron zum Erfolgsorgan ist dementsprechend länger)
• manche Fasern schließen sich als Ramus communicans griseum (hat keine
Myelinschicht) wieder dem Spinalnerv an und ziehen bis zu der motorischen
Endplatte des jeweiligen Muskels (dort Innervation von Blutgefäßen,
Schweißdrüsen oder glatten Muskeln der Haarschaften)
Neurotransmitter:
• Acetylcholin (zwischen dem 1. und 2. Neuron)
• Noradrenalin: (zwischen 2. Neuron und Erfolgsorgan)
• Ausnahme Schweißdrüsen: Acetylcholin ist der alleinige Transmitter
168
10.
Elektroenzephalogramm
(nicht prüfungsrelevant, steht aber im Curriculum)
= Ableitung von Gehirnströmen. Man kann die Aktivität von Nervenzellen entlang der
Hirnrinde in Form von elektrischen Potentialen ableiten elektrischen.
Vorgehensweise:
• Um die Aktivität sichtbar zu machen, werden über Elektroden an der Kopfhaut die
postsynaptischen Potentiale abgeleitet, verstärkt und aufgezeichnet
• ein Verstärker ist nötig, da sich die abgeleiteten Spannungen im Mikrovolt-Bereich
befinden
• es werden an genau definierten Stellen 19 Elektroden an der Kopfhaut angebracht
• wenn man die Gehirnströme bei geöffneten Augen misst, entstehen sog. β-Wellen,
die eine hohe Frequenz aufweisen
• Messungen am entspannten Patienten mit geschlossenen Augen führen zu sog.
α-Wellen, die eine niedrigere Frequenz aufweisen
Abb.: Elektroenzephalogramm
Abb.: α-Wellen
169
Abb.: β-Wellen
Nutzen des EEGs:
• wichtiges diagnostisches Mittel zur Diagnose neurologischer Erkrankungen
• schmerzlose Untersuchungsmethode
• Beurteilung der neonatalen Reife
EEG im Schlaf:
das Gehirn reguliert die Schlaftiefe, dabei wechseln sich während jedem Schlaf
Tiefschlafphasen mit Zyklen in denen man leichter zu erwecken ist ab
• bei einem gesunden Schlaf kann man über EEG-Ableitungen sehen, wie sich
Nervenzellverbände synchronisieren
• die Aktionspotentiale werden im gleichen Rhythmus gefeuert
• je nach Schlaftiefe kann man ein charakteristisches Muster ableiten; dieses
Muster symbolisiert unterschiedliche Schlafstadien:
– Stadium I: leichter Schlaf, kurz nach dem Einschlafen; im EEG zeigen sich
Alpha-Wellen
– Stadium II: synchrone synaptische Aktivität
– Stadium III: Übergang zum Tiefschlaf: die wellenförmigen Ableitungen werden
noch langsamer und gleichmäßiger
– Stadium IV: Tiefschlaf
– REM-Schlaf (rapid eye movement): der Schlafende macht hastige unbewusste
Bewegungen mit den Augen; im EEG lassen sich desynchronisierte Wellen
ableiten und es treten Betawellen auf
EEG bei Neugeborenen:
Unterschiede:
• die Phasen der Aufmerksamkeit und vollkommenen Wachheit sind bei
Neugeborenen (NG) kürzer (Vigilanzstadien)
• die Grundaktivität ist anders als
• bei NG kann man eine differenzierte Aussage über den Reifegrad des neonatalen
Gehirns treffen und die bioelektrische Reife bestimmen (auf 2 Wochen genau)
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