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Wilde Artgenossen 1/1
Kaninchen – so leben die
wilden Artgenossen
KLEINTIERGRUPPE
O LDE N B U RG
www.kleintiergruppe-ol.de
Rangordnung
Tunnel und Höhlen
Kaninchen leben niemals alleine. In freier Wildbahn leben
Kaninchen in großen Gruppen oder Familienverbänden. Sie legen
unterirdische Baue an und markieren rund um diese Baue mit
ihrem Urin und Kot die Grenzen ihres Reviers. Die Gruppe besitzt
ein starkes Sozialgefüge in dem die Tiere leben. Innerhalb einer
Gruppe gibt es eine sehr klare Rangordnung. Ranghöhere Tiere
leben tiefer im Bau, in den Außenbereichen leben rangniedrigere
Tiere. Die Gruppengröße hängt hauptsächlich von dem Nahrungsangebot ab. Ein großer Kaninchenbau kann bis zu 100 m2 betragen. Bei den Männchen ist diese Dominanz-Hierarchie sehr
streng. Der Anführer ist meist der größte, älteste und schwerste Rammler. Bei der Paarung mit Weibchen und den Fress- und
Ruheplätzen hat er absoluten Vorrang und pickt sich immer das
Feinste heraus. Alle männlichen Nachkommen, die dem Anführer die Rangordnung streitig machen wollen, fordern den dominanten Rammler heraus. Sie werden meistens noch, bevor sie
geschlechtsreif sind aus der Gruppe vertrieben und versuchen
sich dann neuen Gruppen innerhalb der Kolonie anzuschließen.
Oder sie verlassen den Bau ganz und versuchen ihr Glück in einem
neuen. Sobald die Paarungszeit in dem Jahr vorbei ist, werden die
jungen Männchen tendenziell in neuen Gruppen eher akzeptiert.
So vermeiden Kaninchen auf eine sehr geschickte Art die Inzucht.
Kaninchen graben für ihr Leben gern. Dies geschieht jedoch nicht
nur zum Zeitvertreib, sondern dient in der Natur dem Bau eines
Heimes. Ihre Baue bestehen aus einem komplexen Netzwerk
an Tunneln und Höhlen. Ein Kaninchenbau hat meist viele Einund Ausgänge, um so dem Feind zu entkommen. Die normalen
Eingänge sind Röhren, die sanft abfallen und meist mit einem
Erdhaufen neben dem Eingang gekennzeichnet sind. Die „Hintertüren“ sind meist unter Büschen versteckt und fallen fast senkrecht zur Eroberfläche ab. So kann sich das Kaninchen im Notfall
einfach ins Loch plumpsen lassen um dem Feind zu entkommen.
Die Tunnel sind mit ca. 15 cm Durchmesser ziemlich eng und gewunden, um eindringenden Feinden wie kleinen Hunden oder
Wieseln das Leben zu erschweren. Die Tunnel haben viele Ausgänge, damit die Flucht immer möglich ist. Es gibt aber auch Sackgassen in Form von „Wohnzimmern“. Dies sind Räume am Ende
eines Tunnels, in denen die Kaninchen zusammen liegen, sich
ausruhen und kuscheln. Einige dieser Höhlen dienen den trächtigen Weibchen auch als Kinderstube. Hier werden hauptsächlich
die Jungen der dominanten Häsinnen aufgezogen. Die rangniedrigeren Häsinnen müssen ihre Nester dagegen oft außerhalb
des Hauptbaus einrichten. Sie sind kaum 2 Meter lang und nur ca.
15 cm unter der Erde. Sie haben zudem keinen Hinterausgang,
vielleicht um dafür zu sorgen, dass die Babys in den Tunneln nicht
verloren gehen.
Bevor die jungen Kaninchen ein neues Zuhause finden, verbringen sie einige Zeit an der Erdoberfläche und leben unter Büschen
und Sträuchern. So etwas kann aber auch durchaus alten Tieren
passieren, die ihre Autorität in der Gruppe verloren haben und
von einem jungen, stärkeren Rammler vertrieben wurden. Auch
bei den Weibchen gibt es eine Rangordnung. Die Hierarchie ist
nicht so streng wie bei den Männchen, aber oft gibt es auch hier
eine dominante Häsin. Ihr Verhältnis zueinander ist entspannter
und freundschaftlicher, weil sie meist miteinander verwandt
sind. Nur in der Fortpflanzungszeit kann sich dies schnell ändern.
Für trächtige Häsinnen ist es wichtig, einen trockenen und
sicheren Bereich zu finden, wo sie ihr Nest bauen können.
Da Nistplätze oft nicht ausreichend vorhanden sind, kommt es
dann zwischen den Weibchen häufig zu heftigen Kämpfen, die
sogar tödlich enden können. Kaninchen sind wahre Meister im
Verstecken von Krankheiten. Das hat den Grund, dass die Tiere
bei offensichtlichen Krankheitsanzeichen aus der Gruppe verjagt
werden würden. Darum hat ein Kaninchenhalter die Aufgabe
seine Tiere immer genaustens zu beobachten, um mögliche
Krankheitsanzeichen frühzeitig zu erkennen.
Wenn Sie zum Thema Kaninchenhaltung weitere Fragen
haben, wenden Sie sich per E-Mail an:
[email protected]
oder unter Telefon: 01577 1840737
Buchtipps:
Christine Wilde: Leben mit Kaninchen –
Natur und Tier - Verlag 2008
Ruth Morgenegg: „Artgerechte Haltung – ein Grundrecht
auch für (Zwerg-) Kaninchen“ – Verlag: Kaufmann
Surftipps:
www.tierheim-ol.de
www.moehre-und-co.de
www.kaninchenschutz.de
www.kaninchenweb.de
www.kaninchengehege.de
www.tierische-eigenbauten.de
www.kaninchengehege.com
www.hio.de
www.kleintierbistro.de
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