AHOP-News 2/2014 Interview mit OA Dr. Maximilian J. Hochmair: Personalisierte Therapie des Lungenkarzinoms Entgeltliche Einschaltung XAK-016-14/1/29.07.2014 Für immer mehr PatientInnen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) eröffnen sich neue Perspektiven bei der Behandlung ihrer Tumorerkrankung. Bereits heute lässt sich bei etwas weniger als 20% aller metastasierten NSCLC eine an der onkogenen Treibermutation orientierte Therapie einleiten, die das progressionsfreie Überleben im Vergleich zur Chemotherapie verlängern und die objektive Ansprechrate erhöhen kann. Die Redaktion der AHOP-News hat mit dem Lungenkrebs-Spezialisten OA Dr. Maximilian J. Hochmair, der auf der 1. Internen Lungenabteilung (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Otto Burghuber, Oberschwester: DGKS Elisabeth Jexenflicker) des Sozialmedizinischen Zentrums Baumgartner Höhe – Otto-Wagner-Spital und Pflegezentrum beschäftigt ist, nachfolgendes Interview geführt: Über den Einsatz von personalisierten, zielgerichteten Therapien („Targeted Therapy“) im Bereich des Bronchuscarcinoms und welche Rolle das Pflegepersonal dabei einnimmt. 10 AHOP-News: Welche Biomarker lassen Sie bei Ihren NSCLC-PatientInnen routinemäßig testen? OA Dr. Maximilian J. Hochmair: Lassen Sie mich zu Beginn kurz anmerken, dass in Österreich laut den aktuellsten Daten der Statistik Austria rund 4.100 Personen jährlich an Lungenkrebs erkranken, eine Anzahl, die in letzter Zeit konstant ist. Das bedeutet, dass rund 10% aller neu in unserem Land diagnostizierten Tumorerkrankungen in den Bereich Bronchuscarcinom fallen, wobei die Hauptursache – das Rauchen von Zigaretten – leider anzahlmäßig ebenfalls konstant ist. Uns stehen heute bei NSCLC-PatientInnen mit einem Adenokarzinom Tests von drei Biomarkern zur Verfügung. Wir können bösartige Mutationen beim EGFR-, ALK- und ROS 1-Rezeptor testen und gesichert feststellen. Der davon betroffenen PatientInnengruppe können wir damit personalisierte, zielgerichtete Krebstherapien anbieten, die nicht nur einen großen Fortschritt gegenüber herkömmlichen Chemotherapien bei der Krankheitsstabilisierungsrate und dem Überleben gebracht haben, sondern die für die PatientInnen auch ein wesentlich besseres und angenehmeres Nebenwirkungsprofil aufweisen. Auf Grund dieser Tatsachen bin ich überzeugt davon, dass mit Hilfe intensiver Forschung in den nächsten Jahren eine Reihe weiterer, zusätzlicher Biomarker-Tests ermöglicht wird und noch viel mehr PatientInnen von personalisierten, zielgerichteten Therapien profitieren werden. Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Xalkori® bei vorbehandelten PatientInnen mit ALK-positivem NSCLC gemacht? Mit der EU-Zulassung von Xalkori® vor rund eineinhalb Jahren Was ist beim Einsatz von Xalkori® hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen zu beachten? Das Nebenwirkungsprofil von Xalkori® ist deutlich besser als bei herkömmlicher Chemotherapie. Wir beobachten in einer eher niedrigen Risikostufe eine meist nur sehr milde Form von Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Es kann auch zum Auftreten vorübergehender Sehstörungen kommen, die aber – vor allem bei guter Aufklärung durch ÄrztInnen und Pflege – keine große Beeinträchtigung für die betroffenen PatientInnen darstellen und nach Absetzen der Therapie reversibel sind. OA Dr. Maximilian J. Hochmair können wir nun einer weiteren PatientInnen-Gruppe die bereits genannten Vorteile einer neuen, personalisierten und zielgerichteten Tumortherapie anbieten. Auch, wenn es sich wie in diesem Fall nicht um eine sehr große Anzahl von Lungenkrebserkrankten handelt – betroffen sind lediglich zwischen 2% und 7% der Adenokarzinome. Für uns Fachärzte ist es immer wieder motivierend, wenn wir gemeinsam mit den von uns behandelten PatientInnen die medizinischen Verbesserungen, die meist parallel mit der Erhöhung der Lebensqualität einhergehen, miterleben können. Das fängt schon damit an, dass Xalkori® oral verabreicht wird und gut verträglich ist. Auf Grund der vielen positiven Erfahrungen, über die auch beim ASCO 2014 in Chicago berichtet wurde, ist zu hoffen, dass Xalkori® in absehbarer Zeit auch bei uns als 1st-Line Therapie zur Verfügung stehen wird. Welche unterstützende Maßnahmen kann das Pflegepersonal den PatientInnen anbieten? Ich sehe die Hauptaufgabe der Pflege neben einem professionellen Nebenwirkungsmanagement vor allem in der Unterstützung bei der Compliance. Alles, was hilft, dass die PatientInnen die vorgeschriebene Dosis von 1 Tablette zweimal täglich zum richtigen Zeitpunkt einnehmen, unterstützt den positiven Therapieverlauf. Es hat vor 10 Jahren in der Behandlung von Lungenkrebs nichts Vergleichbares zu den heute zur Verfügung stehenden personalisierten, zielgerichteten Tumortherapien wie z.B. Xalkori® gegeben. Die größte Gefahr liegt nun darin, dass es durch oftmalige Vergesslichkeit zum so genannten „Cancer Flaring“ kommt. Das bedeutet, dass bei nicht geplanter Unterbrechung einer Therapie der Krebs explodiert, was mit Unterstützung der Pflege auf jeden Fall vermieden werden muss. Danke für das Gespräch XALKORI 200 mg/250 mg Hartkapseln; Zusammensetzung: Jede Hartkapsel enthält 200 mg/250 mg Crizotinib. Sonstige Bestandteile: Kapselinhalt: Hochdisperses Siliciumdioxid, Mikrokristalline Cellulose, Calciumhydrogenphosphat, Carboxymethylstärke-Natrium (Type A), Magnesiumstearat Kapselhülle: Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172) Drucktinte: Schellack, Propylenglycol, Kaliumhydroxid, Eisen (II,III)-oxid (E 172) Anwendungsgebiete: XALKORI wird angewendet bei Erwachsenen zur Behandlung des vorbehandelten Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Schwere Leberfunktionsstörung (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 4.8 der Fachinformation) Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, Proteinkinase-Inhibitoren ATC-Code: L01XE16 Inhaber der Zulassung: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich Stand der Information: Mai 2014; Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft