modellierung von geodaten

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GEODATENBANKSYSTEME
KAPITEL 2:
MODELLIERUNG VON GEODATEN
h_da Prof. Dr. Uta Störl
Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-1
Modellierung von Geodaten
Inhalte des Kapitels
• Eigenschaften von Geodaten
• Standardisierung von Geodaten
– Simple Feature Access
– SQL/MM Spatial
• Bezugssysteme
Lernziele
• Beherrschung der grundlegenden Geodaten-ModellierungsTerminologie
• Kennenlernen der wichtigsten(!) Konzepte zur Standardisierung von
Geodaten
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-2
Modellbildung
• Modellbildung allgemein
– Ziel ist die Abbildung der Wirklichkeit in ein (mehr oder weniger)
genaues Modell
– Die Genauigkeit der Modellierung unterliegt Einschränkungen
• Speicherplatzeinschränkungen
• Handhabbarkeit
• Entstehen von paradoxen Situationen
• Zu modellierende Eigenschaften für Geodaten
– Geometrische Eigenschaften
– Thematische Eigenschaften (qualitativ und quantitativ)
– Topologische Eigenschaften
– Temporale Eigenschaften
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2-3
Geometrische Eigenschaften – 1(2)
• Geometrische Eigenschaften von Geodaten dienen zur Beschreibung
der Lage und Ausdehnung im Raum
• Wichtige Repräsentationsformen der geometrischen Eigenschaften
– Vektormodell
P2
P1
F = (P1, P2, P3, P4, P5, P6)
P3
P2 = (34,807 ; 55,352)
P5
P6
Geo-Objekte sind über
eine geordnete Liste von
Punkten definiert.
P4
– Rastermodell
Geo-Objekte sind als
Menge von Pixeln eines
Gitters gegeben.
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2-4
Geometrische Eigenschaften – 2(2)
Typ
Vorteile
Nachteile
Vektordaten
• Einfachere Repräsentation der
Gegebenheiten der realen Welt
• Speichergünstiger
• Topologische Beziehungen
einfacher zu realisieren
• Überlappungs-Layer
schwieriger zu realisieren
Rasterdaten
• Überlappungs-Layer einfach zu
realisieren
• Einfachere Integration
Fernerkundungsdaten (diese
Daten liegen i.a. als Rasterdaten
vor)
• Informationen gehen
aufgrund der
Komprimierung verloren
• Topologische
Beziehungen schwieriger
zu realisieren
• Kombinationsmöglichkeit : Objektrepräsentation mit Vektordaten;
Hintergrundbezug/-darstellung über Rasterdaten
• Schwerpunkt der Vorlesung: Vektordaten
Source: www.esri.com
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2-5
Thematische Eigenschaften
• Thematische Eigenschaften dienen zur Beschreibung der weiteren,
nicht-geometrischen Eigenschaften
– Nominale Eigenschaften (z.B. Gemeindename)
– Qualitative Eigenschaften (z.B. Status einer Gemeinde)
– Quantitative Eigenschaften (z.B. Niederschlagsmenge einer
Gemeinde)
• Bei der Zuordnung von thematischen Eigenschaften wird zwischen
objektbasierten Datenmodellen (Zuordnung zum Geobjekt) und
raumbasierten Datenmodellen (Zuordnung zum Datenraum durch
kontinuierliche Funktion) unterschieden.
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2-6
Topologische Eigenschaften
• Topologische Eigenschaften von Geodaten dienen zur Beschreibung
der relativen räumlichen Beziehungen von Objekten zueinander,
wobei von der Geometrie abstrahiert wird.
• Typische topologische Beziehungen:
– Nachbarschaft, Enthaltensein, Überschneidung, Entfernung
• Topologische Eigenschaften können
– explizit im Datenmodell gespeichert werden oder
– implizit aus den geometrischen Eigenschaften abgeleitet werden
• Beispiel für topologisch äquivalente Darstellung eines Liniennetzes:
Quelle: de Lange (Geoinformatik)
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2-7
Temporale Eigenschaften
• Temporale Eigenschaften dienen zur Beschreibung des Zeitpunktes
oder des Zeitraums, für die die übrigen Eigenschaften gelten.
• Besonders interessant: Betrachtung der Eigenschaften für mehrere
(aufeinanderfolgende) Zeitpunkt bzw. -räume. Beispiele:
– Veränderung der Bevölkerungsdichte in einem bestimmten Gebiet
– Veränderung der Größe eines Sees in einem bestimmten Zeitraum
• Aktuelles Forschungsthema: Unterstützung der raum-zeitlichen
Modellierung der Daten (Spatio-Temporal Data Modeling) durch ein
GIS oder Geodatenbanksystem.
Quelle: www.geo.de
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2-8
Modellierung von Geodaten
• Eigenschaften von Geodaten
• Standardisierung von Geodaten
– Simple Feature Access
– SQL/MM Spatial
• Bezugssysteme
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2-9
Standardisierung von Geodaten – 1(2)
• Voraussetzung für Öffnung von Geoinformationssystemen und
Interoperabilität: Standards für Datenaustausch
 Standards für Modellierung und Speicherung von Geodaten
– OGC (Open Geospatial Consortium)
• internationale, non-profit Standardisierungsorganisation mit ca. 480
Mitgliedern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft
• 1994 als Open GIS Consortium gegründet, seit 2004 Open
Geospatial Consortium
• Fokus auf Schnittstellen von Geoinformationssystemen
• sowohl abstrakte Spezifikationen als auch konkrete
Implementierungsspezifikationen
– ISO-TC211 „Geographic Information/Geomatics“
• Technisches Komitee der ISO mit ca. 30 aktiven Mitgliedsstaaten
und ca. 30 beobachtenden Mitgliedsstaaten
• Fokus auf digitalen Geoinformationen
• nur abstrakte Spezifikationen
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2-10
Standardisierung von Geodaten – 2(2)
Abstrakte Spezifikation
•
ISO-TC211/OGC
Implementierungsspezifkation
•
•
Simple Feature Access (OGC)
SQL/MM (ISO/IEC) – Bestandteil von
SQL:1999 ff.
Implementierung
•
Herstellerspezifische
Implementierungen (IBM Informix, IBM
DB2, Oracle, MS SQL Server,
PostgreSQL/PostGIS, MySQL)
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2-11
Simple Feature Access Standard
• Simple Feature Access:
– Implementierungsspezifikation zur Beschreibung der VektorGeometrie von (maximal) zweidimensionalen Objekten.
– definiert räumliche Operationen für Zugriff, Anfrage und
Verarbeitung von Geoobjekten.
– Simple Features sind Geometrien im zweidimensionalen
Datenraum, deren Stützpunkte geradlinig miteinander verbunden
sind.
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2-12
Simple Feature Access Standard
• Der Standard definiert
– Geometrieschema
– Repräsentationsformen
– Basismethoden
– Topologische Beziehungen
– Informationsschema
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2-13
Geometrieschema – 1(3)
Quelle: Brinkhoff (Geodatenbanksysteme)
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2-14
Geometrieschema – 2(3)
Punkte repräsentiert durch Klasse Point
• Methoden X() und Y() für den Zugriff auf die Koordinaten
Linien repräsentiert durch (abstrakte) Oberklasse Curve
• Methoden: Length(),StartPoint(),EndPoint(),IsClosed(),IsRing()
• Unterklasse LineString erlaubt Speicherung beliebiger Streckenzüge:
– Darstellung als Folge von Punkten
– zusätzliche Methoden: NumPoints(), PointN()
– Unterklasse Line entspricht einer Strecke (2 Punkte)
– Unterklasse LinearRing enthält einfache, geschlossene Streckenzüge
• geschlossen
– Start- und Endpunkt stimmen in ihren Koordinaten überein
• einfach
– kein Schnitt außer bei den Streckenpunkten
– zu jedem Streckenpunkt gibt es maximal zwei Strecken
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2-15
Geometrieschema – 3(3)
• Klasse Polygon stellt einfache Polygone mit Löchern zur Verfügung
– ein äußeres Polygon ≡ äußerer Ring (exteriorRing)
– optional beliebige viele innere Polygone ≡ innere Ringe (interiorRing)
– die inneren Ringe liegen innerhalb des äußeren Rings, aber nicht in
anderen inneren Ringen
– bis Version 1.2
• kein innerer Ring weist einen Schnitt mit dem äußeren Ring auf
• zwei innere Ringe schneiden sich in höchstens einem Punkt
– seit Version 1.2.1
• zwei Ringe dürfen sich nur in disjunkten (d.h. endlich vielen)
Punkten berühren
Update!
• Geometriesammlungen werden durch Objekte der Klasse
GeometryCollection oder deren Unterklassen repräsentiert.
– alle Objekte einer Geometriesammlung müssen das gleiche
Koordinatensystem besitzen.
– Unterklassen für die Aufnahme von Objekten einer gleichen Klasse.
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2-16
Repräsentationsformen
Repräsentationsformen für Simple Feature (benutzt als Ein- und Ausgabeformate)
• Well-known Text (WKT) als Textrepräsentation
– Beispiele:
•
•
•
•
POINT (100.5 130.7)
LINESTRING (100 100, 200 200, 300 250)
POLYGON ( (100 100, 100 200, 200 200, 200 150, 100 100) )
POLYGON ( (100 100, 100 200, 200 200, 200 150, 100 100) , (150 150, 150
180, 180 180, 150 150) )
• Well-known Binary (WKB) als binäre Speicherrepräsentation
– Beispiel – Punkt mit Koordinaten (1 1)
• 01|01000000|000000000000F03F|000000000000F03F mit
– 01 ≡ Byte Reihenfolge
– 01000000 ≡ Geometrie Typ
• Bereitstellung über entsprechende Methoden
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2-17
Basismethoden
Grundlegende Methoden, die in der Klasse Geometry definiert sind
(Auswahl!)
• Dimension():integer
– Rückgabewerte: 0 (Point), 1 (Curve), 2 (Surface)
• GeometryType():string
• SRID():integer
– liefert die Schlüsselnummer des räumlichen Bezugssystems
• AsText():string
• AsBinary():binary
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2-18
Simple Feature Access
• Der Standard definiert
 Geometrieschema
 Repräsentationsformen
 Basismethoden
– Topologische Beziehungen
– Informationsschema
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2-19
Topologische Beziehungen – 1(4)
• Verwendung des 9-Schnittmodells (9-Intersection-Modell, 9IM)
– für jedes Geo-Objekt O gibt es drei paarweise disjunkte Mengen:
• das Innere OI
• der Rand OR
• das Äußere OA
– Definition des Randes OR für die Geometrien:
• Polygon: äußerer Ring + innere Ringe
• Linien: Endpunkte
• Punkt: leer
– Für zwei Objekte A und B ergeben sich bzgl. des Schnitts neun
Beziehungen:
– für jede Schnittmenge AX ∩ BY ist das Ergebnis true oder false
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2-20
Topologische Beziehungen – 2(4)
• Von den theoretisch möglichen 29 = 512 verschiedene Matrizen
(≡ topologische Beziehungen) sind nur acht sinnvoll:
• A.Inside( B) ⇔ B.Contains ( A)
• A.Covers( B) ⇔ B.CoveredBy ( A)
• alle anderen Beziehungen sind symmetrisch
Quelle: Brinkhoff (Geodatenbanksysteme)
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2-21
Topologische Beziehungen – 3(4)
Räumliche Analyse eines Objektes
•
IsSimple():boolean
– testet, ob es sich um eine einfache Geometrie handelt
•
Boundary():Geometry
– liefert den Rand des Geo-Objektes
•
Envelope():Geometry
– liefert das minimal umgebende Rechteck (MUR) des Geo-Objekts
– Rückgabewert ist ein Objekt der Klasse Polygon:
(minx, miny), (maxx, miny), (maxx, maxy), (minx, maxy), (minx, miny)
•
ConvexHull():Geometry
– liefert konvexe Hülle („Gummiband-Objekt“)
•
Buffer (distance:double):Geometry
– Pufferzone der angegebenen distance um das Geo-Objekt
– wichtige GIS-Funktion (z.B. Bestimmung aller Spielplätze, die nicht
weiter als 25m von einer Straße entfernt liegen,
Bestimmung von Uferzonen entlang von Flüssen etc.)
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2-22
Topologische Beziehungen – 4(4)
Abstand zwischen zwei Objekten
•
Distance (anotherGeometry : Geometry) : double
– minimaler Abstand gemäß des räumlichen Bezugsystems des Objektes,
auf das die Methode angewandt wird
Verschneidungsoperationen (Mengenop.) zwischen zwei Objekten
•
•
•
Intersection (anotherGeometry : Geometry) : Geometry
Union (anotherGeometry : Geometry) : Geometry
Difference (anotherGeometry : Geometry) : Geometry
– entfernt die Teile von der aktuellen Geometrie, die von der zweiten
Geometrie überdeckt werden
•
SymDifference (anotherGeometry: Geometry) : Geometry
– wie Differenz, aber wechselseitig
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-23
Informationsschema
• Aufnahme von Metadaten über die in einer Datenbank
gespeicherten Geodaten
• Zwei Tabellen:
– GEOMETRY_COLUMNS zur Aufnahme von Informationen über
alle (konkreten) Tabellenspalten der Datenbank, die Geometrien
enthalten
– SPATIAL_REF_SYS für Daten über räumlichen Bezugssysteme
SPATIAL_REF_SYS
SR_ID
<weitere Informationen>
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GEOMETRY_COLUMNS
F_TABLE_CATALOG
F_TABLE_SCHEMA
F_TABLE_NAME
F_GEOMETRY_COLUMN
COORD_DIMENSION
SR_ID
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GEO_TABLE_X
GEO_A : GEOMETRY
<weitere Attribute>
GEO_TABLE_Y
GEO_B : GEOMETRY
GEO_C : GEOMETRY
<weitere Attribute>
2-24
Modellierung von Geodaten
• Eigenschaften von Geodaten
• Standardisierung von Geodaten
– Simple Feature Access





Geometrieschema
Repräsentationsformen
Basismethoden
Topologische Beziehungen
Informationsschema
– SQL/MM Spatial
• Bezugssysteme
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-25
SQL/MM Spatial
•
•
•
SQL-Standard enthält sei SQL:1999 Erweiterungen für Anwendungsgebiete, die nicht
mit „normalem“ SQL abgedeckt werden können, u.a.
SQL/MM (Multimedia) mit
– SQL/MM Full-Text
– SQL/MM Still Image (Speicherung von Rasterbildern)
– SQL/MM Data Mining
– SQL/MM Spatial für Geodaten
SQL/MM Spatial
– 1999 Version 1: Simple Feature Access mit Erweiterungen
• Kreisbögen und zusammengesetzte Linienzüge
• Methoden zum Validieren von Geometrien
• Koordinatentransformationen
• Approximation von Kreisbögen durch Streckenzüge
• Bereitstellung von GML (Geography Markup Language)
– 2006 Version 3:
• Punkte mit zusätzlichem z-Koordinatenwert und Messwert
• Netzwerk- und Topologie-Datenmodell
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2-26
SQL/MM Spatial: Geometrieschema 1(2)
Quelle: Brinkhoff (Geodatenbanksysteme)
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-27
SQL/MM Spatial: Geometrieschema 2(2)
• ST_CircularString repräsentiert Linienzüge, die aus Kreisbögen
bestehen.
• ST_CompoundCurve repräsentiert zusammengesetzte Linienzüge,
die aus (geradlinigen und kreisbogenförmigen) Linienzügen bestehen
• ST_CurvePolygon besitzt als innere und äußere Polygonzüge
Objekte der Klasse ST_Curve. Damit können diese Polygonzüge
nicht nur geradlinige Verbindungen, sondern auch Kreisbögen
aufweisen.
Quelle: Brinkhoff (Geodatenbanksysteme)
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-28
SQL/MM Spatial
• Anmerkung: Der SQL/MM-Standard benutzt konsistent den Präfix
ST* für alle Tabellen, Sichten, Typen, Methoden und
Funktionsnamen (also auch die vom Simple Feature Access
definierten)
– z.B. ST_Point, ST_Intersection etc.
• in der Vorlesung werden aus Lesbarkeitsgründen i.a. die
Bezeichnungen des Simple Feature Access verwendet
• im Praktikum sollten bei der Arbeit mit PostGIS die SQL/MMBezeichnungen verwendet werden (Details auf den
Praktikumsblättern)
* ST stand ursprünglich für Spatial and Temporal
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-29
Modellierung von Geodaten
• Eigenschaften von Geodaten
• Standardisierung von Geodaten
− Simple Feature Access
− SQL/MM Spatial
• Bezugssysteme
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-30
Räumliche Bezugssysteme
Räumliche Bezugssysteme (engl. Spatial Reference Systems) erlauben die
Interpretation der gespeicherten Koordinaten als Beschreibung von Lageund Ausdehnungsinformationen in einem (realen) Datenraum.
Kategorien
• Georeferenzierende Koordinatensysteme
– besitzen einen Bezug zur Position auf der Erdoberfläche
• Lokale Koordinaten
– beschreiben Position unabhängig von der Erdoberfläche
– Anwendung bspw. für CAD-Daten oder für (i.a. kleinräumige) Gebiete, in
denen nur die relative Lage der Objekte relevant ist
– i.a. repräsentiert durch kartesisches Koordinatensystem (rechtwinklige
Koordinatenachsen, metrischer Raum, Euklidischer Abstand)
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-31
Räumliche Bezugssysteme:
Georeferenzierte Koordinatensysteme – 1(3)
Georeferenzierte Koordinatensysteme
• Geographische Koordinatensysteme
– legen über Angaben im Winkelmaß Punkte der Erdoberfläche
bezogen auf einen Äquator und einen Nullmeridian fest.
Quelle: Brinkhoff (Geodatenbanksysteme)
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
Quelle: www.darmstadt.de
2-32
Räumliche Bezugssysteme:
Georeferenzierte Koordinatensysteme – 2(3)
Georeferenzierte Koordinatensysteme
• Projizierte Koordinatensysteme
– Motivation: Karten stellen gekrümmte Erdoberfläche auf einer
ebenen Oberfläche dar
 mathematische Abbildung von Positionen der Erdoberfläche auf
eine ebene Oberfläche, Verwendung eines rechtwinkligen,
projizierten Koordinatensystems
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-33
Räumliche Bezugssysteme:
Georeferenzierte Koordinatensysteme – 3(3)
Georeferenzierte Koordinatensysteme
• Projizierte Koordinatensysteme (Forts.)
– Vorteil: einfacheres und effizienteres Rechnen als mit
geographischen Koordinaten
– Nachteil: Flächentreue, Winkeltreue oder Längentreue gehen
verloren  Verzerrungen
– Wichtiger Vertreter: Gauß-Krüger-Koordinaten
Quelle: www.darmstadt.de
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-34
Räumliche Bezugssysteme
• Räumliche Bezugssystemen werden von
Standardisierungsorganisationen verwaltet
– Am bedeutendsten: EPSG Codes
• EPSG: European Petroleum Survey Group (heute: International
Association of Oil & Gas Producers (OGP) Surveying & Positioning
Committee)
• EPSG Code Datenbank http://www.epsg.org/
• mehrere Tausend georeferenzierende räumliche Bezugssysteme
• SRID – eindeutige Identifizierung des räumlichen
Bezugssystems innerhalb der Datenbank
• AUTH_NAME: Name des Standards,
innerhalb dessen dieses Bezugssystem
verwaltet wird, z.B. EPSG
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
SPATIAL_REF_SYS
SRID
AUTH_NAME
AUTH_SRID
SRTEXT
2-35
Lineare Bezugssysteme
Lineare Bezugssysteme (engl. Linear Reference Systems) erlauben die
Identifizierung von Punkten auf einer Linie durch Abstandsangaben zu
einem ausgezeichneten Anfangspunkt.
• Beispiel:
• Anwendung für Netzwerke (z.B. Straßennetze, Ver- und Entsorgungsnetze)
• Wichtige Operationen
– Berechnung der Entfernung zum Anfangspunkt für einen beliebigen
Punkt auf dem Linienzug
– Berechnung der Koordinaten eines Punktes auf dem Linienzug aus
seiner Entfernungsangabe
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-36
Zusammenfassung
• Geometrische, thematische, topologische und temporale
Eigenschaften von Geodaten müssen adäquat modelliert werden
• Standardisierung von Geodaten
– Simple Feature Access
– SQL/MM Spatial
• Bezugssysteme
– Räumliche Bezugssysteme
– Lineare Bezugssysteme
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-37
Geodatenbanksysteme
 Einführung
 Modellierung von Geodaten
• Speicherung von Geodaten
• Anfragebearbeitung in Geodatenbanksystemen
• Zusammenfassung und Ausblick
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Geodatenbanksysteme − WS 2014/15
2-38
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