Adiabate Luftbefeuchtung im Zeichen der Zeit V 12.0 Dr.R.Hüster, SCIENTICON scienticon.de dr.r.hüster 1 Schnupfen scienticon.de dr.r.hüster 2 Niessen scienticon.de dr.r.hüster 3 O NIESSEN: Aerosole mit Viren verteilen sich O Einatmen: Aerosole + Viren gelangen in die Nase O Die Viren dringen in die Zellen ein (Kapern) O Die Viren übernehmen die Leitung (Machtwechsel) O Die Zellen produzieren nur noch Viren O Die Zellen schwellen an, die Nase ist völlig zu O Die Zellen zerplatzen, Viren werden freigesetzt Die Nase läuft, Niessen ohne Ende O Viren-Aerosole verteilen sich neu in der Raumluft scienticon.de dr.r.hüster 4 Auch Husten enthält Viren scienticon.de dr.r.hüster 5 Aerosol-Übertragung von Influenza A Viren 75-100 % Übertragungsrate bei 20-30% RF /20°C 3,5 - 5,2 g H2O/m3 25 % Übertragungsrate bei 50% RF /20°C 8,7 g H2O/m3 0 % Übertragungsrate bei 80% RF /20°C 20°C 14 g H2O/m3 O Tiefe Temperaturen fördern eine Infektion O Hohe Temperaturen verhindern eine Infektion scienticon.de dr.r.hüster 6 scienticon.de dr.r.hüster 7 scienticon.de dr.r.hüster 8 Viren werden als Partikel oder kleine Wassertröpfchen (Aerosole) eingeatmet und gelangen so in uns: Bei geringer Luftfeuchtigkeit verlieren die Aerosole Wasser. Sie werden kleiner oder die Viren liegen als Partikel vor. Je trockener die Luft, desto höher ist das Infektionsrisiko. Hygienische Luftbefeuchtung senkt das Infektionsrisiko. scienticon.de dr.r.hüster 9 Bei ausreichender rel. Luftfeuchtigkeit (45%RF und 20°C) ist die Gesundheitsgefährdung durch Bakterien, Viren, Pilze und Milben am geringsten. Eine hygienische Luftbefeuchtung ist vorbeugender Infektionsschutz scienticon.de dr.r.hüster 10 Generelles Risiko: Zu trockene Luft O Der Mensch hat keinen Sensor für Luftfeuchtigkeit O Objektiv festgestellte niedrige Hautfeuchte korreliert mit subjektiv mehr Hautbeschwerden* O Signifikanter Einfluss der rel. Luftfeuchte < 22 % auf das Symptom trockene Haut* (*ProKlima Studie) Brasche, S., Bullinger M., Schwab R., Gebhardt H., Herzog V., Bischof W.: Comparison of risk factor profiles concerning self-reported skin complaints and objectively determined skin symptoms in German office workers. Indoor Air 2004; 14 Brasche S., Bullinger M., Bronisch M., Bischof W.: Eye- and skin symptoms in German office workers. Int. J. Hyg. Environ. Health 2001, 203 scienticon.de dr.r.hüster 11 Nicht nur Frösche brauchen hohe Luftfeuchte scienticon.de dr.r.hüster 12 Medizinisch notwendige ausreichender Luftfeuchte Schematischer Schnitt durch die Schleimhaut scienticon.de dr.r.hüster 13 Cilienrasen der Schleimhaut (REM) scienticon.de dr.r.hüster 14 scienticon.de dr.r.hüster 15 Auswirkung zu trockener Luft O Der Schleim verliert Wasser an die Luft O Der Schleim dickt ein und wird viskoser O Die Cilien können den zähen Schleim und die anhaftenden Partikel nicht mehr abtransportieren O Die Selbstreinigungsfunktion erliegt O Der glasklare Schleim wird von Bakterien befallen O Der Schleim wird trübe, gelb bis grün scienticon.de dr.r.hüster 16 Immunabwehrpartner: Schleimhaut Erhaltung der Selbstreinigungsfunktion O Maßvolle, gesteuerte Luftbefeuchtung O Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme O nicht Rauchen Befeuchtete Luft darf kein gesundheitliches Risiko darstellen scienticon.de dr.r.hüster 17 Manche RLT-Anlagen erzeugen AEROSOLE Kleinere Tropfen verdunsten schneller als Große Höherer Druck ergibt kleinere Tröpfchen kleinere Tröpfchen = kürzere Befeuchtungsstrecke Folge: Feinste Zerstäubung mit Hochdruckzerstäubung (85-100 bar) Aber: kleine Tröpfchen mit 1-10 µm verdunsten wieder viel langsamer... scienticon.de dr.r.hüster 18 AEROSOL-Flug In ruhiger Luft setzt sich ein Aerosol-Partikel von 100 µm Durchmesser nach 5,8 sec ab, ein Partikel mit 10 µm benötigt bereits 8,2 min. Ein Aerosolteilchen mit 1 µm Durchmesser benötigt sogar 12 h Zeit um sich abzusetzen (Baron). In der turbulenten Luft der RLT-Anlage setzt sich nach der Sedimentationszeit für ruhige Luft die Hälfte der Aerosole ab. Die anderen Aerosole werden noch herumgewirbelt. Auch Legionellen mit ihren Amöben können mit Aerosolen transportiert werden (Beispiel Legionelleninfektion Ulm) scienticon.de dr.r.hüster 19 PRAXISTEST: Aerosolmessung im Luftkanal mit einem Aerosolmonitor Hochdruckbefeuchtersystem, Luftgeschwindigkeit 2,5 bis 3,5 m/s 6 m Entfernung von der Befeuchterkammer Beim Zuschalten des Befeuchters werden noch in 6 m Entfernung große Mengen an Aerosolen gemessen, die offenbar bis in die Büroräume getragen werden. Nicht alle Wassertröpfchen verdunsten scienticon.de dr.r.hüster 20 A e r o s o l -P r o d u k t i o n d u r c h e i n Ho c h d r u c k b e f e u c h t u n g s s y s t e m Isokinetische Messung in 6 m Abstand vom Befeuchter bei Luftgeschw. 2,5 bis 3,5 m/s gemessen: Partikel/m3 in unterschiedlichen Größenbereichen (GRIMM Aerosolmonitor) Ho c h d r u c k b e f e u c h t e r ( 0 % A n f o r d e r u n g ) 0,50,65 µm 0,65 0,8 µm 0,8 1,0 µm 1,0 1,6 µm 1,62,0 µm 2,0 3,0 µm 3,0 4,0 µm 105.000 40.000 10.000 5.000 2.000 3.000 0 Hochdruckbefeuchter (100% Anforderung, 1,2 g H2O/m3) 0,50,65 0,8 1,0 1,62,0 0,65 µm 0,8 µm 1,0 µm 1,6 µm 2,0 µm 3,0 µm 3,0 4,0 µm 150.000 40.000 40.000 10.000 19.000 24.000 5.000 Differenz zwischen befeuchteter Luft und unbefeuchteter Luft 0,50,65 0,8 1,0 1,62,0 3,0 0,65 µm 0,8 µm 1,0 µm 1,6 µm 2,0 µm 3,0 µm 4,0 µm 45.000 0 30.000 5.000 scienticon.de 17.000 21.000 5.000 4,0 5,0 7,5 5,0 µm 7,5 µm 10 µm 0 0 0 4,0 5,0 7,5 5,0 µm 7,5 µm 10 µm 2.000 4.000 1.000 4,0 5,0 7,5 5,0 µm 7,5 µm 10 µm 2.000 4.000 dr.r.hüster 1.000 10 15 µm 0 10 15 µm 0 10 15 µm 0 21 Aerosole werden eingeatmet und gelangen in unterschiedliche Bereiche unserer Atemwege: Thorakale Fraktion: Anteil, der bis in die Bronchien gelangt: Bronchien 2 - 3 µm Bronchiolen 1 - 2 µm Alveolengängige Fraktion: Anteil, der bis in die Lungenbläschen (Alveolen) gelangt: Alveolen (Lungenbläschen) 0,1 - 1 µm scienticon.de dr.r.hüster 22 Gefahr durch Aerosolbildung? O Gefährdungspotential ermitteln: Aerosolspektrum der Befeuchtungssysteme messen. O Bei Produktion von lungengängigen Aerosolen: konsequente Überwachung der Qualität des zerstäubten Wassers O Mikrobiologische Kulturverfahren erfassen nur lebende Bakterien; zerstörte Bakterien setzen Endotoxine frei, Endotoxingehalt - Bestimmung sinnvoll (notwendig). scienticon.de dr.r.hüster 23 Lebensräume für Legionellen O Legionellen lieben Biofilme O O Biofilme überziehen Rohrleitungen und Zwischenspeicher Biofilme wachsen auf Ionen-Austauscherharzen O Biofilme wachsen auf RO-Membranen O Biofilmbakterien penetrieren RO-Membranen O Biofilme wachsen auf der Permeat-Seite weiter scienticon.de dr.r.hüster 24 scienticon.de dr.r.hüster 25 Biofilm-bildende Bakterien, umhüllt von schleimigen extrazellulären polymeren Substancen (EPS) Probe: Dr.Hüster Präparation und SEM Dr. E.Wehrli, ETH Zürich scienticon.de dr.r.hüster 26 scienticon.de dr.r.hüster 27 scienticon.de dr.r.hüster 28 BIOFILME in Leitungssystemen O Abscheren von Biofilmfetzen und Biofilmpartikeln O Erst dann ist eine massive Kontamination des Wassers(>>10.000 CfU/ml)nachweisbar O Biofilm-Partikel - und Fetzen besiedeln alle feuchten Oberflächen im Luftkanal O Biofilm-Bildung auf alle feuchten Oberflächen im Luftkanal scienticon.de dr.r.hüster 29 Pilzdurchwachsener Biofilm scienticon.de dr.r.hüster 30 Alter mehrschichtiger Biofilm, hohes Korrosionspotential Gefrierschnitt scienticon.de dr.r.hüster 31 Luftbefeuchtung im Zeichen der Zeit... O Hygienegerechte Erhöhung der Luftfeuchte O keine gerätebedingte Produktion von Aerosolen O bakterienarmes Befeuchtungswasser O Legionellen-sicher O biofilmarme Leitungen scienticon.de dr.r.hüster 32 zeitgemäße Luftbefeuchtung... O kurze Leitungswege O kein Wasserspeicher nach Umkehrosmose O Sterilfilter O Niederdruckzerstäubung mit Nachverdunster O präventive Silberdosierung scienticon.de dr.r.hüster 33 Praxisnahe Schulungen Hygiene von RLT-Anlagen Forensische Mikrobiologie Suche nach Kontaminationsquellen Lehrbeauftragter an der HTWG Konstanz (FH) scienticon.de dr.r.hüster 34