Infoblatt vom 26.04.2017

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rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte!
Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und
haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu
unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde
zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio
kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an:
[email protected]
oder schicken Sie uns alles per Post an:
Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
am 26.04.2017, 20.15 - 21.00 Uhr
Die Themen
 Immer wieder krank – steckt eine Immunschwäche dahinter?
 Kardio-CT statt Herz-Katheter?
 Schmerzen in der Schulter – Beach-Volleyballer
 Gefährliche Erkrankung der Nebenniere
 Schlaftypen
Immer wieder krank – steckt eine Immunschwäche dahinter?
Ständig erkältet, immer wieder Husten oder Bronchitis - statt um eine vermeintlich
harmlose Erkältung kann es sich dabei auch um eine unerkannte Immunschwäche
handeln. Experten schätzen, dass es in Deutschland rund 100.000 Betroffene gibt, doch
nur bei einem Bruchteil davon sei der gefährliche Immundefekt bislang diagnostiziert
worden.
Wenn die ständige Erkältung, der Husten oder gar eine Bronchitis nicht nachlassen
wollen, liegt das meistens an dem wechselhaften Wetter oder nahen Angehörigen, bei
denen man sich per Tröpfcheninfektion immer wieder neu ansteckt. Bis zu drei Meter
verteilen sich die feinen Tröpfchen und können sich bis zu zwanzig Minuten in der Luft
halten.
Immunschwäche kann den Körper beherrschen
Selten kann aber hinter einer erhöhten Infektanfälligkeit aber auch eine unerkannte
Immunschwäche stecken. Das Immunsystem ist sehr komplex und kombiniert
verschiedene Abwehrstrategien für einen erfolgreichen Schutz vor Krankheitserregern.
Wird es geschwächt, treten verschiedene Immunschwächen auf.
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Experten schätzen, dass es in Deutschland rund 100.000 Betroffene mit derartigen
Immunschwächen gibt. Nur bei etwa vier Prozent der Betroffenen ist der Immundefekt
bislang diagnostiziert worden. Meist geschieht das erst nach unzähligen Arztbesuchen.
Und so legen Betroffene oft einen langen Leidensweg zurück.
Meist tritt der Immundefekt im Erwachsenenalter zutage
Eine erhöhte Infektanfälligkeit lässt sich teilweise bereits im Kindesalter feststellen.
Häufig treten die Symptome jedoch erst im Erwachsenenalter auf. Über das vermehrte
Auftreten von Infekten hinaus gibt es weitere Warnsignale, die auf eine Immunschwäche
hinweisen können: Dazu zählt zum Beispiel eine massive Erschöpfung.
Die häufigste Immunschwäche ist das variable Immundefektsyndrom (CVID). Dabei sind
die sogenannten B‐Zellen zwar vorhanden, aber nicht voll funktionsfähig. Es kann
dementsprechend keine ausreichende Zahl von Antikörpern gebildet werden. So haben
Betroffene angreifenden Viren nichts entgegenzusetzen. Die betroffenen Patienten
leiden unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Verringerung der drei
Antikörperklassen IgG, IgA und IgM.
Die genetischen Ursachen von CVID sind noch nicht vollständig geklärt. Männer und
Frauen können gleichermaßen betroffen sein. Zum Teil sind familiäre Häufungen zu
beobachten, in der Regel jedoch wird die Erkrankung nicht vererbt.
Die Beschwerden sind unterschiedlich
Die CVID äußert sich sehr unterschiedlich und variiert von Patient zu Patient. Mögliche
Anzeichen können ein chronischer Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen,
Stirnhöhlenentzündungen, Bronchitis und Lungenentzündungen (bis hin zu chronischen
Veränderungen der Lunge) und häufige Durchfälle sein. Ebenso sind Abwehrreaktionen
des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe häufig, also sogenannte
Autoimmunerkrankungen.
Die Behandlung besteht in einer Immunglobulin-Therapie, bei der die fehlenden
Antikörper ersetzt werden. Die Antikörper werden entweder als Infusion direkt über die
Vene verabreicht, oder subkutan unter die Haut gespritzt. In beiden Fällen richtet sich
die Höhe der Dosis nach der Anzahl und Schwere der auftretenden Infektionen, dem
Antikörperspiegel im Blut sowie dem Körpergewicht. Je später die Behandlung
begonnen wird, desto schwieriger gestaltet sie sich auch. Zudem steigt die Gefahr durch
schwere Komplikationen der Immunschwäche bis hin zum Tod.
Weltaktionstag weist auf Immundefekte hin
Am 29. April ist der internationale Aktionstag der Immunologie. Ziel dieses weltweiten
Aktionstages ist es, Themen rund um die Immunologie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit
zu rücken. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI), die diesen Tag auf
Bundesebene maßgeblich gestaltet, erhält dabei Unterstützung von der
Patientenorganisation dsai.eV.
Im Beitrag:
Prof. Dr. med. Carmen Scheibenbogen
Leiterin Immundefekt Ambulanz
FÄ für Hämatologie, Onkologie und Fachimmunologin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK: Campus Virchow-Klinikum
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Charité Centrum Innere Medizin und Dermatologie CC12
Institut für Medizinische Immunologie
Berlin
Tel. Anmeldung unter: 030 - 450 624 103
Terminvergabe erfolgt am
Mo, Di, Do und Fr von 8.00 - 11.00 Uhr
www.dsai.de
dsai e.V. Patientenorganisation für angeborene Immundefekte
Kardio-CT oder Herzkatheter
Jedes Jahr finden in Deutschland knapp 900.000 Herzkatheter-Untersuchungen statt.
Ein teurer Eingriff, der nicht ohne Risiko ist. Doch welche Methode könnte den
Herzkatheter ersetzen? Große Hoffnungen verbinden sich mit einer
Computertomografie des Herzens. Welche Chancen bietet dieses Verfahren wirklich?
Und in welchen Fällen bleibt der Herzkatheter unverzichtbar? Die rbb Praxis ist live bei
einem Herz-CT in der Berliner Charité dabei.
Die Herzkatheter-Untersuchung ist ein operativer Routineeingriff, bei dem die
Herzkranzgefäße von innen dargestellt werden. Dabei führen Kardiologen zunächst
einen Führungsdraht in ein arterielles Blutgefäß in der Leiste oder am Handgelenk ein.
Unter ständiger Röntgenkontrolle wird dieser Draht dann in das Herzinnere und die
angrenzenden großen Gefäße vorgeschoben. Anschließend nutzen die Ärzte diesen
Draht als „Schiene“, um darüber den eigentlichen Katheter, einen zwei Millimeter dicken
Kunststoffschlauch, bis ins Herz zu schieben. Über den Katheter können die Mediziner
Ablagerungen in den Gefäßen feststellen, die das Gefäß einengen. Sie können aber
gleichzeitig auch mehrere weitere Untersuchungen vornehmen: die Druckmessung in
den Herzkammern, eine Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße und
Herzkammern oder die Messung der Sauerstoffsättigung.
Der Katheter vereint Diagnostik und Therapie
Der größte Vorteil dieses diagnostischen Verfahrens ist der potentiell therapeutische
Einsatz: Finden Ärzte während der Untersuchung gefährliche Engstellen (Stenosen),
können sie an Ort und Stelle Stents einbringen, welche die Arterien aufdehnen und
wieder einen ungehinderten Blutfluss ermöglichen. Bei Stents, auf Deutsch auch
Gefäßstütze genannt, handelt es sich meist um ein kleines Gittergerüst in Röhrchenform
aus Kunstfasern oder Metall.
Eine Katheteruntersuchung wird empfohlen, wenn es den Verdacht auf eine koronare
Herzerkrankung (KHK) mit verengten Herzkranzgefäßen gibt. Meist klagen die Patienten
über unklare Brustschmerzen. Das Problem: Brustschmerz ist längst nicht immer die
Ursache für verengte Herzkranzgefäße, sondern kann viele andere Ursachen haben.
In Deutschland kommt der Herzkatheter in großem Stil zum Einsatz – und
durchschnittlich dreimal häufiger als in manch anderem Land. Jedes Jahr finden in
Deutschland knapp 900.000 Herzkatheter-Untersuchungen statt. In Europa werden
jährlich etwa 3,5 Millionen Herzkatheter gelegt. Der häufige Einsatz des Herzkatheters
ist hierzulande umstritten. Denn bei etwa jeder zweiten Untersuchung ergibt sich gar
kein pathologischer Befund. Die Untersuchung lässt sich medizinisch häufig nicht
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begründen. Bis zu 60 Prozent der Katheter-Eingriffe führen zu keiner weiteren
Behandlung. Die Untersucher finden keine Engstelle oder Ablagerungen.
Der Katheter birgt Risiken
Für die untersuchten Patienten wäre die Untersuchung also nicht notwendig gewesen.
Sie haben unnötig Risiken auf sich genommen. So ist bei einer Herz-KatheterUntersuchung teilweise ein Klinikaufenthalt von bis zu drei Tagen notwendig. Aber auch,
wenn der Eingriff ambulant durchgeführt werden kann, muss der Patient danach etwa
sechs Stunden möglichst bewegungslos liegen. Neben der Gefahr von Nachblutungen
und Entzündungen an der Wunde können Studien zufolge schwere Komplikationen wie
ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten, allerdings sehr selten. Häufiger kommt es
während des Eingriffs zu Herzrhythmusstörungen, die aber meist ungefährlich sind.
Vereinzelt sind sogar Todesfälle möglich.
Das Herz-CT als Alternative
Seit Jahren suchen Experten daher nach einer schonenden, nicht invasiven Alternative,
mit der sich einfacher feststellen lässt, ob ein Patient verengte Herzkranzgefäße hat.
Eventuell könnte das die Computertomografie des Herzens sein. Der Arzt spritzt dabei
über die Armvene ein Kontrastmittel – so lassen sich die Herzkranzgefäße exakt
darstellen. Die Strahlenexposition für den Patienten ist beim Kardio-CT meist geringer
als bei einer Herzkatheteruntersuchung. Die CT des Herzens wird ambulant
durchgeführt und dauert für den Patienten etwa 15 bis 20 Minuten. Anschließend stellt
der Radiologe am Computer den Befund.
Um eine möglichst scharfe Bildgebung zu erreichen, senken die Ärzte vor der
Untersuchung den Puls des Patienten mit einem blutdrucksenkenden Medikament.
Zudem werden sie an ein EKG angeschlossen. So kann das CT mit den Herzphasen des
Patienten synchronisieren und scharfe Bilder vom schlagenden Herzen liefern.
Anschließend wird das die genaue Körperregion, von der Schichtbildaufnahmen
angefertigt werden, in einer Testmessung eingestellt. Schließlich erfolgt innerhalb von
etwa zehn Sekunden die eigentliche Messung.
Auch das Herz-CT hat Vorteile
Das CT hat mehrere Vorteile: Kalkablagerungen und andere Unregelmäßigkeiten lassen
sich in sehr frühen Stadien und eher als im Katheter entdecken. Mit dem CT lässt sich
zudem die Umgebung des Herzens anschauen. Immer wieder entdecken Ärzte dabei
auch relevante Nebenbefunde wie zum Beispiel Lungenkrebs oder eine Lungenembolie.
Einziger, aber deutlicher Nachteil: Ergibt die CT-Untersuchung, dass die Kranzgefäße
verengt sind, muss der Patient noch zusätzlich den Herzkatheter über sich ergehen
lassen. Wenig ausgeprägte Ablagerungen werden zunächst medikamentös behandelt.
Um die Zahl der teuren Katheter-Untersuchungen auf die Zahl der notwendigen
Eingriffe zu reduzieren, laufen international und auch an der Berliner Charité Studien.
Sie sollen die genaue Zielgruppe für die Herzkatheter-Untersuchung und das Herz-CT
ermitteln. Neben der Filterung der genauen Zielgruppe sollen die Studien zeigen, ob das
CT eine genauso sichere Diagnose liefert wie die klassische Herzkatheter-Untersuchung.
Experte vor Ort:
Prof. Dr. Marc Dewey/ Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Campus Charité Mitte
Charité - Universitätsmedizin Berlin
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Studienbüro:
Institut für Radiologie der Charité
Tel.-Nr.: 030 – 450 627-264
E-Mail: [email protected]
Im Beitrag:
Dr. med. Andrea Marek
Campus Charité Mitte
Abteilung Kardiologie und Angiologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: 030 - 450-0
Wenn die Schulter schmerzt
Auch jüngere Menschen klagen zunehmend über Schulterprobleme – häufiges Arbeiten
über Kopfhöhe und intensiver Sport können dem empfindlichen Gelenk gleichermaßen
zusetzen. Was tun, wenn Schulter und Arm den Belastungen nicht mehr gewachsen
sind?
Sie sind jung, sportlich, erfolgreich – und überaus anfällig. Profi-Volleyballer und andere
Sportler haben oft Schmerzen und Probleme im Schultergelenk. Die Schulter ist das
beweglichste Kugelgelenk unseres Körpers. Doch die besondere Beweglichkeit macht es
auch „störanfällig“. Denn Beschwerden entstehen nicht nur am Knorpel oder Knochen
des Gelenkes, sondern vor allem auch an den Weichteilen. Dazu zählen die Sehnen,
Muskeln und Bänder, die das Schultergelenk einerseits stabil und andererseits beweglich
halten.
Überkopfarbeiten schaden dem Schultergelenk
Als Ursache für Beschwerden gilt häufig die starke Belastung des Schultergelenks bei
erhobenem Arm. Betroffen von Schulterschmerzen sind neben Sportlern vor allem
Menschen wie Malermeister oder Elektriker, die beruflich häufig Überkopftätigkeiten
ausführen, die also die Arme oft und lang über 90 Grad heben. Oft müssen sie in dieser
Stellung zusätzlich schweres Gerät bewegen wie beispielsweise einen
Vorschlaghammer.
Anfällig im Schultergelenk ist zum Beispiel die Gelenkkapsel. Im gesunden Menschen
stabilisiert sie das Gelenk und verhindert, dass es sich unkontrolliert in Richtungen
bewegt, in die es nicht soll. Die Gelenkkapsel produziert Gelenkflüssigkeit, welche die
Knochen schmiert. Durch die Gelenkflüssigkeit bewegen sich alle Strukturen im Gelenk
geschmeidig. Ist die Gelenkkapsel aber zum Beispiel durch häufige Verletzungen defekt,
führen Chirurgen eine sogenannte Kapselrekonstruktion oberhalb des
Oberarmknochens durch.
Gerissene Rotatorenmanschette nimmt Stabilität
Eine andere Schwachstelle ist die Rotatorenmanschette. Das ist eine Muskelgruppe, die
zusammen mit einer derben Sehnenkappe das Schultergelenk umfasst. Die Muskeln
ziehen vom Schulterblatt zum Oberarmknochen. Das Muskelpaket gibt Stabilität. Denn in
der Schulter ist die Gelenkpfanne im Vergleich zum Oberarmkopf sehr klein und flach –
der Kopf muss durch aktive und passive Strukturen in der Pfanne unterstützt werden.
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Chronische, also länger andauernde Beschwerden des Schultergelenkes und eine
eingeschränkte Beweglichkeit des Armes bis zur Horizontalen gehen häufig auf einen
Verschleiß im Schultergelenk zurück. Die Gelenkflächen eines gesunden Gelenkes sind
mit glattem Knorpel überzogen, der für eine schmerzfreie Beweglichkeit sorgt. Im
Schultergelenk sind die Gelenkflächen, vor allem die der Gelenkpfanne, jedoch relativ
klein. Wirken große Kräfte darauf, können diese kaum verteilt werden. Das fördert
Verschleißprozesse.
Bei einer Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose) ist der Gelenkspalt komplett
verschwunden, der schützende Knorpel verschlissen; die Knochen stoßen bei jeder
Bewegung schmerzhaft aufeinander. Sind zusätzlich die bindegewebigen Verbindungen
zwischen Knochen und Muskeln, die Sehnen, ein- oder gar abgerissen, verliert der
Oberarmknochen komplett seine Fixierung.
Bei Schulterschmerz erst Physiotherapie
Doch ganz gleich, ob die Schmerzen, Instabilität und Bewegungsverluste auf eine
defekte Kapsel, eine Arthrose oder eine eingerissene Rotatorenmanschette
zurückzuführen sind: Eine Operation versuchen Schulterexperten so lange wie möglich
zu vermeiden. Der erste therapeutische Schritt ist daher immer eine konservative
Therapie. Sie dauert meist etwa zwölf Wochen und beinhaltet tägliche
physiotherapeutische Übungen. Reicht die Physiotherapie nicht aus, um die Schulter
wieder stabil und beweglich zu bekommen, erfolgt in einem nächsten Schritt meist die
minimalinvasive Arthroskopie. In Schlüssellochtechnik korrigieren die Operateure die
Gelenkkapsel und befestigen gerissene Sehnen wieder am Gelenkknochen. Bei einer
Schultergelenksarthrose empfehlen Orthopäden nicht selten eine
Schultergelenkendoprothese.
Experte im Studio
PD Dr. Karsten Labs
Leiter Department für Bewegungschirurgie, Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie
Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin
Am Nordgraben 2
13509 Berlin
Tel.: 030 - 130 12 0
Im Beitrag:
Jana Wolf, Physiotherapeutin
PD Dr. Karsten Labs, Orthopäde
Olympiastützpunkt
Sportforum Hohenschönhausen
OSP-Zentrale
Fritz-Lesch-Str. 29
13053 Berlin
Tel.: 030 - 9717 2237
E-Mail: [email protected]
https://www.osp-berlin.de/1-0-Startseite.html
Links im www:
http://www.schulterinfo.de
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Infos rund um Schulteranatomie und -verletzungen. Ein Service der
Schultersprechstunde, Orthopädie, Klinikum Dortmund
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
http://www.dgou.de/start.html
Arztsuche Schulterchirurgie
https://focus-arztsuche.de/suche/Schulterchirurgie/Deutschland
Gefährliche Erkrankung der Nebenniere
Jahrelang bleibt die Krankheit unbemerkt: Irgendwann fallen die Patienten mit einem
stark erhöhten Blutdruck auf oder sie haben extrem niedrige Kaliumspiegel. Dramatisch
wird es, wenn eine Muskelschwäche oder gar eine Muskellähmung hinzukommen oder
die Patienten Herzrhythmusstörungen bekommen. Der Grund für die seltene
Erkrankung: eine gefährliche Erkrankung der Nebenniere.
Mehr als 23 Millionen Menschen mit Bluthochdruck haben einen Hyperaldosteronismus.
Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich eine Hormonstörung der Nebennieren, bei der
das Hormon Aldosteron überproduziert wird.
Selten gibt es auch einen sekundären Hyperaldosteronismus. Er wird nicht durch eine
Störung der Nebennieren verursacht, sondern dabei wird das sogenannte ReninAngiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) zum Beispiel bei chronischen
Nierenerkrankungen krankhaft stimuliert.
Zuviel Aldosteron provoziert Bluthochdruck
Die Nebennieren sind kleine eigenständige Organe, die den Nieren aufsitzen und eng mit
ihnen zusammenarbeiten. Die beiden Nebennieren produzieren eine Vielzahl
lebenswichtiger Hormone wie zum Beispiel Aldosteron. Das Hormon wird in der
äußersten Schicht der Nebennierenrinde gebildet. Es reguliert den Wasser- und
Salzhaushalt des Körpers. Der Botenstoff führt dazu, dass Kalium über die Niere
ausgeschieden und Natrium und Wasser rückresorbiert werden.
Der primäre Hyperaldosteronismus gilt heute eine der häufigsten Ursachen für einen
Bluthochdruck, der nicht essentiell, der also nicht „normal“ bedingt ist. Die Ursachen des
primären Hyperaldosteronismus sind entweder ein hormonproduzierendes Adenom oder
ein durch Hormone verursachtes Wachstum des Gewebes. Wird zu viel Aldosteron
produziert, nimmt der Körper zu viel Natrium und nachfolgend zu viel Wasser über die
Niere auf.
Jeder fünfte Hypertoniker hat wahrscheinlich eine Hormonstörung
Die Leitsymptome des Hyperaldosteronismus sind ein schlecht einstellbarer
Bluthochdruck (trotz drei oder mehr Blutdruckmedikamenten) und ein erniedrigter BlutKalium-Spiegel. Früher ging man davon aus, dass gerade ein Prozent aller Menschen mit
Bluthochdruck eigentlich ein Nebennierenproblem haben. Heute weiß man aus Studien
und einer verbesserten Labordiagnostik: Viel mehr Hypertoniker haben einen primären
Hyperaldosteronismus. Schätzungen reichen von fünf bis zu zwanzig Prozent.
Tückisch ist, dass sich die Beschwerden mit denen eines „normalen“ Bluthochdrucks
gleichen. Allerdings ist das Risiko, Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, oder
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eine Nierenschädigung zu erleiden, für Patienten mit einem Hyperaldosteronismus
deutlich höher. Vor allem wenn es in der Familie schon Schlaganfälle gab oder
Angehörige unter 40 Jahre bereits einen Bluthochdruck haben, werden Ärzte hellhörig.
Akribische Diagnostik ist entscheidend
Haben Ärzte bei Patienten den Verdacht auf einen Hyperaldosteronismus, kommt eine
Blutuntersuchung zur Bestimmung des Aldosteron-Renin-Quotienten zum Einsatz. Da
viele Blutdruckmedikamente den Suchtest verfälschen können, muss die medikamentöse
Behandlung vorher umgestellt werden. Ist der Laborbefund dann auffällig, erfolgt ein
Bestätigungstest zum Beispiel in Form eines Kochsalzbelastungstests. Erst danach ist
die Diagnose des primären Hyperaldosteronismus gesichert.
Um zu wissen, wo genau das Hormon Aldosteron in zu hohen Dosen produziert wird,
empfehlen Hormonexperten neben einer Dünnschicht-Computertomographie (CT) eine
Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine seitengetrennte Blutentnahme direkt aus
den Nebennierenblutgefäßen.
Der Mensch kann nur eine Nebenniere entbehren
Therapeutisch wird die betroffene Nebenniere minimal-invasiv operativ entfernt. Da der
Mensch nur auf eine Nebenniere verzichten kann, wird nicht operiert, wenn beide
Nebennieren betroffen sind. Bevor eine Nebenniere entnommen wird, läuft zunächst
immer die akribische Diagnostik ab und alle möglichen Ursachen werden
ausgeschlossen. Erst wenn klar ist, dass die Nebenniere die Ursache für den Hochdruck
ist, darf sie entfernt werden.
Bringt die Operation der einen Nebenniere dann nicht den gewünschten
blutdrucksenkenden Effekt oder kommt eine Operation ohnehin nicht in Frage, erhalten
die Patienten eine lebenslange medikamentöse Therapie. Das dabei eingesetzte
Medikament hebt die Wirkung des übermäßig gebildeten Hormons Aldosterons auf. Falls
dies nicht für eine gute Blutdruckeinstellung ausreicht, können weitere zusätzlich
blutdrucksenkende Medikamente gegeben werden.
Experten im Beitrag
Dr. Eckart Braasch
Hypertensiologe, Nephrologe
Facharzt für Innere Medizin
Medizinische Klinik II
KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V.
KfH-Nierenzentrum
Dr. med. Jörg Seemann
Facharzt für Radiologie und Neuroradiologie
Klinikum Barnim Werner Forßmann Krankenhaus
Rudolf-Breitscheid-Str. 100
16225 Eberswalde
Tel.: 03334 – 278 80
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Wer seinen Schlaftyp kennt, schläft besser
Etwa zehn Millionen Deutsche leiden Schätzungen führender Schlafmediziner zufolge an
chronischen Schlafstörungen. Die Schlafstörungen werden häufig erst spät erkannt und
können unbehandelt zu schweren Erkrankungen führen. Welche Schlaftypen gibt es?
Schlaf ist lebensnotwendig
Wir brauchen regelmäßigen Schlaf, um uns körperlich und geistig zu erholen. Beim
Einschlafen und während der Nacht sind Hormone aktiv. Sobald es um uns herum dunkel
wird, schüttet das Gehirn Melatonin aus. Es bewirkt, dass wir ruhig werden, gut
einschlafen und in den Tiefschlaf gelangen. Dann beginnen Wachstumshormone ihre
Arbeit. Die Botenstoffe verbessern die Immunabwehr und fördern die Zellregeneration.
Ab drei Uhr morgens schüttet der Organismus zunehmend Kortisol aus. Der
Gegenspieler des Melatonins sorgt dafür, dass wir wach werden. Kortisol stellt Energie
bereit, indem es den Blutzuckerspiegel erhöht und macht uns so fit und leistungsfähig
für den neuen Tag.
Schlafphasen
Unser Schlaf besteht aus mehreren Phasen, die unterschiedlich tief und lang sind.
Tiefschlaf, Leichtschlaf und Traumphasen wechseln sich dabei ab. Etwa eine halbe
Stunde nach dem Einschlafen beginnt die erste Tiefschlafphase. Sie ist besonders
wichtig für die Erholung. Danach wird der Schlaf wieder leichter; es folgt die erste
Traumphase. Dieser Wechsel wiederholt sich im 90 bis 100 Minuten-Takt. Nur wer die
einzelnen Phasen nachts vier bis fünf Mal ungestört durchläuft, erholt sich auch gut.
Eine innere Uhr in bestimmten Gehirnzellen erzeugt den gleichbleibenden
Schlafrhythmus.
Schlafstörungen
Fast jede zweite Frau und fast jeder dritte Mann leiden in Deutschland unter Schlafproblemen. Das ergab eine aktuelle Studie der Universität Leipzig. Schlafstörungen
verhindern die Kontinuität der Schlafzyklen. Experten unterscheiden zwischen zwei
Formen von Schlafstörungen: Bei einer Einschlafstörung vergehen mindestens dreißig
Minuten, bis der Betroffene in den Schlaf findet. Die Durchschlafstörung zeichnet sich
dagegen durch häufiges Erwachen in der Nacht oder am frühen Morgen aus.
Wer hin und wieder ungewollt wach liegt, sollte sich nicht sorgen: Nach einem Streit,
einem stressigen Arbeitstag oder einem Krankheitsfall in der Familie ist eine unruhige
Nacht normal. Eine echte Schlafstörung (Insomnie) liegt nur dann vor, wenn Ein- und
Durchschlafstörungen länger über Wochen anhalten und sich die Betroffenen dadurch
weniger leistungsfähig fühlen.
Schlaftypen
Wissenschaftler teilen Menschen in verschiedene Schlaftypen ein. Hier die drei
wichtigsten:
Der Mittagsschläfer braucht nicht auf die Uhr zu schauen, wann endlich
Mittagspause ist. Er merkt es an seiner plötzlich auftretenden Müdigkeit zwischen 13
und 17 Uhr. Ein effektives Gegenmittel ist ein Nickerchen – gern auch Powernap
genannt - von maximal 30 Minuten. Danach beginnt die erste Tiefschlafphase.
Erholsam ist die Mittagspause, wenn man vorher wieder erwacht. Wer nachts nicht
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genügend Schlaf bekommt, sollte die Mittagszeit oder späte Nachmittagszeit nutzen,
um das Schlafdefizit abzubauen.
Die Nachteule kommt nicht vor Mitternacht zur Ruhe. Das kleine Mittagschläfchen
hilft, um den langen Tag zu überbrücken. Oft sind die Nachteulen berufsbedingte
Spätschläfer. So leiden beispielsweise Taxifahrer, Ärzte und Krankenschwestern, die
nachts arbeiten müssen, oft unter dem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Wichtig ist,
ein Schlafritual zu finden. Lüften Sie das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen. Die
Temperatur im Schlafzimmer sollte zwischen 18 und 21 Grad Celsius liegen.
Versuchen Sie, den Lärm und das Tageslicht auszusperren, z.B. durch Ohrstöpsel
und Schlafmaske.
Der Grübler beschäftigt sich gedanklich mit beruflichen und privaten Problemen und
nimmt diese Sorgen mit ins Bett. Betroffene sollten vor dem Schlafengehen klären,
was sie bedrückt. Die alltäglichen Probleme werden so aus dem Schlafzimmer
ausgesperrt. Manchmal hilft ein gutes Buch, damit sich das Sorgenkarussell beim
Einschlafen unterbrochen wird. Auch verschiedene Entspannungstechniken wie
Autogenes Training oder Qi Gong können beim Abschalten helfen.
Experte im Beitrag
Prof. Dr. med. Ingo Fietze
Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums
Facharzt für Innere Medizin, Pulmologie, Somnologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte
Charitéplatz 1
10117 Berlin
https://schlafmedizin.charite.de/
RBB
„rbb Praxis“
Masurenallee 8 –14
14057 Berlin
www.rbb-praxis.de
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
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Infotext:
Stand der Information:
Kristina Henss
Christine Salminger
Raiko Thal
Beate Wagner
26.04.2017
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