Einführung in die Logik (Vorkurs) Jürgen Koslowski 2014-04-07 Ein Beispiel Familie A will im kommenden Jahr eine Waschmaschine, ein Auto und ein Moped anschaffen. Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten. Die Waschmaschine ist aber unverzichtbar. Zudem braucht die Familie mindestens ein Fortbewegungmittel. Wenn sie in den Urlaub fahren will, kann sie sich kein Auto leisten. Wenn sie nicht in den Urlaub fahren, muß sie aber ein Moped kaufen, um den Sohn zu besänftigen. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Ein Beispiel Familie A will im kommenden Jahr eine Waschmaschine, ein Auto und ein Moped anschaffen. Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten. Die Waschmaschine ist aber unverzichtbar. Zudem braucht die Familie mindestens ein Fortbewegungmittel. Wenn sie in den Urlaub fahren will, kann sie sich kein Auto leisten. Wenn sie nicht in den Urlaub fahren, muß sie aber ein Moped kaufen, um den Sohn zu besänftigen. Zeigen Sie, dass Familie A ein Moped und kein Auto anschafft, sofern Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. Zunächst wollen wir die Informationen extrahieren und miteinander in Beziehung setzen: J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. Zunächst wollen wir die Informationen extrahieren und miteinander in Beziehung setzen: Dazu führen wir für die relevanten Aktionen Abkürzungen ein: J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. Zunächst wollen wir die Informationen extrahieren und miteinander in Beziehung setzen: Dazu führen wir für die relevanten Aktionen Abkürzungen ein: − Der Kauf einer Waschmaschine/eines Autos/eines Mopeds wird mit W , A, bzw. M abgekürzt. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. Zunächst wollen wir die Informationen extrahieren und miteinander in Beziehung setzen: Dazu führen wir für die relevanten Aktionen Abkürzungen ein: − Der Kauf einer Waschmaschine/eines Autos/eines Mopeds wird mit W , A, bzw. M abgekürzt. − Weiterhin stehen B für den Erhalt eines Bonusses J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. Zunächst wollen wir die Informationen extrahieren und miteinander in Beziehung setzen: Dazu führen wir für die relevanten Aktionen Abkürzungen ein: − Der Kauf einer Waschmaschine/eines Autos/eines Mopeds wird mit W , A, bzw. M abgekürzt. − Weiterhin stehen B für den Erhalt eines Bonusses − und U für den Antritt einer Urlaubsreise. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Solche Probleme direkt anzugehen wird schnell unübersichtlich. Wir würden sie lieber mechanisch lösen, ohne weiter nachzudenken. Zunächst wollen wir die Informationen extrahieren und miteinander in Beziehung setzen: Dazu führen wir für die relevanten Aktionen Abkürzungen ein: − Der Kauf einer Waschmaschine/eines Autos/eines Mopeds wird mit W , A, bzw. M abgekürzt. − Weiterhin stehen B für den Erhalt eines Bonusses − und U für den Antritt einer Urlaubsreise. Diese verknüpfen wir dann gemäß der (informell sicherlich bekannten) logischen Junktoren ¬ “nicht” , ∧ “und” , ∨ “oder” , ⇒ “impliziert” > “Tautologie” , ⊥ “Absurdität” J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) − “Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten.” ¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) − “Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten.” ¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M) − “Die Waschmaschine ist aber unverzichtbar.” W J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) − “Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten.” ¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M) − “Die Waschmaschine ist aber unverzichtbar.” W − “Die Familie braucht mindestens ein Fortbewegungsmittel.” A∨M J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) − “Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten.” ¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M) − “Die Waschmaschine ist aber unverzichtbar.” W − “Die Familie braucht mindestens ein Fortbewegungsmittel.” A∨M − “Wenn sie in den Urlaub fahren will, kann sie sich kein Auto leisten.” U ⇒ ¬A J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) − “Aber falls Herr A seinen üblichen Bonus nicht bekommt, können sie sich nicht alles leisten.” ¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M) − “Die Waschmaschine ist aber unverzichtbar.” W − “Die Familie braucht mindestens ein Fortbewegungsmittel.” A∨M − “Wenn sie in den Urlaub fahren will, kann sie sich kein Auto leisten.” U ⇒ ¬A − “Wenn sie nicht in den Urlaub fahren, muß sie aber ein Moped kaufen.” ¬U ⇒ M J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) logischen Junktoren J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) logischen Junktoren Hilfssymbolen wie Klammern J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) logischen Junktoren Hilfssymbolen wie Klammern bildet man Formeln gemäß bestimmter Regeln, J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) logischen Junktoren Hilfssymbolen wie Klammern bildet man Formeln gemäß bestimmter Regeln, denen die Stelligkeit der Junktoren J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) logischen Junktoren Hilfssymbolen wie Klammern bildet man Formeln gemäß bestimmter Regeln, denen die Stelligkeit der Junktoren und die korrekte Klammerung zugrunde liegen: J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax Nun verbinden wir all diese Aussagen mittels “und” (∧): (¬B ⇒ ¬(W ∧ A ∧ M)) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (U ⇒ ¬A) ∧ (¬U ⇒ M) (∗) Das bisherige Vorgehen ist syntaktisch: mit einem Alphabets aus atomaren Aussagen (die wahr oder falsch sein können) logischen Junktoren Hilfssymbolen wie Klammern bildet man Formeln gemäß bestimmter Regeln, denen die Stelligkeit der Junktoren und die korrekte Klammerung zugrunde liegen: ¬ unär , J. Koslowski ∧, ∨, ⇒ binär : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik Mit der obigen Formel (∗) kann man noch nicht viel anfangen, wir müssen sie umformen. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik Mit der obigen Formel (∗) kann man noch nicht viel anfangen, wir müssen sie umformen. Das erfordert aber eine Interpretation der logischen Junktoren, d.h., welche Wahrheitswerte zusammengesetzten Formeln zuzuordnen sind, sofern die Werte der Teilformeln bekannt sind. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik Mit der obigen Formel (∗) kann man noch nicht viel anfangen, wir müssen sie umformen. Das erfordert aber eine Interpretation der logischen Junktoren, d.h., welche Wahrheitswerte zusammengesetzten Formeln zuzuordnen sind, sofern die Werte der Teilformeln bekannt sind. Dann spricht man von Semantik. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik Mit der obigen Formel (∗) kann man noch nicht viel anfangen, wir müssen sie umformen. Das erfordert aber eine Interpretation der logischen Junktoren, d.h., welche Wahrheitswerte zusammengesetzten Formeln zuzuordnen sind, sofern die Werte der Teilformeln bekannt sind. Dann spricht man von Semantik. Diese kann Wahrheitstabellen verwenden, oder “algebraisch” vorgehen: belegt α die relevanten atomaren Aussagen mit Wahrheitswerten aus {0, 1}, so definiert man (klassisch) α b(¬φ) = 1 − α b(φ) α b(φ ∧ ψ) = inf{b α(φ), α b(ψ)} α b(φ ∨ ψ) = sup{b α(φ), α b(ψ)} α b(φ ⇒ ψ) = sup{1 − α b(φ), α b(ψ)} J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik Mit der obigen Formel (∗) kann man noch nicht viel anfangen, wir müssen sie umformen. Das erfordert aber eine Interpretation der logischen Junktoren, d.h., welche Wahrheitswerte zusammengesetzten Formeln zuzuordnen sind, sofern die Werte der Teilformeln bekannt sind. Dann spricht man von Semantik. Diese kann Wahrheitstabellen verwenden, oder “algebraisch” vorgehen: belegt α die relevanten atomaren Aussagen mit Wahrheitswerten aus {0, 1}, so definiert man (klassisch) α b(¬φ) = 1 − α b(φ) α b(φ ∧ ψ) = inf{b α(φ), α b(ψ)} α b(φ ∨ ψ) = sup{b α(φ), α b(ψ)} α b(φ ⇒ ψ) = sup{1 − α b(φ), α b(ψ)} φ heißt erfüllbar, wenn eine Belegung α existiert mit α b(φ) = 1. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Umformungsregeln Als Konsequenz der Semantik erhält man Äquivalenzregeln zwischen Formeln, unter anderem X ⇒ Y ≡ Y ∨ ¬X ¬(X ∧ Y ) ≡ ¬X ∨ ¬Y ¬¬X ≡ X J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Umformungsregeln Als Konsequenz der Semantik erhält man Äquivalenzregeln zwischen Formeln, unter anderem X ⇒ Y ≡ Y ∨ ¬X ¬(X ∧ Y ) ≡ ¬X ∨ ¬Y ¬¬X ≡ X Damit läßt sich (∗) umformen in konjunktive Normalform (KNF) (¬W ∨ ¬A ∨ ¬M ∨ B) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (¬A ∨ ¬U) ∧ (M ∨ U) (∗∗) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Umformungsregeln Als Konsequenz der Semantik erhält man Äquivalenzregeln zwischen Formeln, unter anderem X ⇒ Y ≡ Y ∨ ¬X ¬(X ∧ Y ) ≡ ¬X ∨ ¬Y ¬¬X ≡ X Damit läßt sich (∗) umformen in konjunktive Normalform (KNF) (¬W ∨ ¬A ∨ ¬M ∨ B) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (¬A ∨ ¬U) ∧ (M ∨ U) (∗∗) eine Konjunktion (“und”-Verknüpfung) sogenannter Klauseln, die wiederum aus Disjunktionen (“oder”-Verknüpfungen) atomarer Aussagen oder deren Negationen, sogenannter Literale, bestehen. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Resolventen Definition Eine Resolvente zweier Klauseln der Form φ ∨ X und ¬X ∨ ψ, wobei φ und ψ selber Klauseln sind, wird durch φ ∨ ψ gegeben. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Resolventen Definition Eine Resolvente zweier Klauseln der Form φ ∨ X und ¬X ∨ ψ, wobei φ und ψ selber Klauseln sind, wird durch φ ∨ ψ gegeben. Satz Ist σ eine Formel in KNF und τ eine Resolvente zweier Klauseln von σ, dann gilt σ ≡ σ ∧ τ . J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Resolventen Definition Eine Resolvente zweier Klauseln der Form φ ∨ X und ¬X ∨ ψ, wobei φ und ψ selber Klauseln sind, wird durch φ ∨ ψ gegeben. Satz Ist σ eine Formel in KNF und τ eine Resolvente zweier Klauseln von σ, dann gilt σ ≡ σ ∧ τ . Satz Eine Formel in KNF ist genau dann nicht erfüllbar, wenn aus ihr die Absurdität als Resolvente herleitbar ist. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Resolventen Definition Eine Resolvente zweier Klauseln der Form φ ∨ X und ¬X ∨ ψ, wobei φ und ψ selber Klauseln sind, wird durch φ ∨ ψ gegeben. Satz Ist σ eine Formel in KNF und τ eine Resolvente zweier Klauseln von σ, dann gilt σ ≡ σ ∧ τ . Satz Eine Formel in KNF ist genau dann nicht erfüllbar, wenn aus ihr die Absurdität als Resolvente herleitbar ist. Dies ermöglicht die mechanische Behandlung der Ausgangsfrage: J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auflösung der Frage (¬W ∨ ¬A ∨ ¬M ∨ B) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (¬A ∨ ¬U) ∧ (M ∨ U) (∗∗) liefert zusammen mit der Voraussetzung ¬B u.a. die Resolventen ¬A ∨ ¬M, ¬A ∨ U und somit ¬A. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auflösung der Frage (¬W ∨ ¬A ∨ ¬M ∨ B) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (¬A ∨ ¬U) ∧ (M ∨ U) (∗∗) liefert zusammen mit der Voraussetzung ¬B u.a. die Resolventen ¬A ∨ ¬M, ¬A ∨ U und somit ¬A. Beim Kauf eines Autos wäre die Klausel A hinzuzufügen, die mit der Resolvente ¬A die Resolvente ⊥ erzeugt; damit ist der Kauf eines Autos nicht mit den anderen Voraussetzungen einschließlich ¬B verträglich. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auflösung der Frage (¬W ∨ ¬A ∨ ¬M ∨ B) ∧ W ∧ (A ∨ M) ∧ (¬A ∨ ¬U) ∧ (M ∨ U) (∗∗) liefert zusammen mit der Voraussetzung ¬B u.a. die Resolventen ¬A ∨ ¬M, ¬A ∨ U und somit ¬A. Beim Kauf eines Autos wäre die Klausel A hinzuzufügen, die mit der Resolvente ¬A die Resolvente ⊥ erzeugt; damit ist der Kauf eines Autos nicht mit den anderen Voraussetzungen einschließlich ¬B verträglich. Beim Kauf eines Mopeds wäre die Klausel M hinzuzufügen, mit der die neuen Resolventen ¬W ∨ ¬A ∨ B. Aber ⊥ läßt sich nicht erzeugen, insofern ist der Kauf eines Mopeds mit den anderen Voraussetzungen einschließlich ¬B verträglich. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Zeitkomplexität Leider ist die Resolutionsmethode nicht effizient. Bei Formeln der Länge O(n) kann bereits die Umwandlung in KNF eine Zeitkomplexität von O(2n ) aufweisen. Aber selbst bei Formeln, die bereits in KNF vorliegen, kann die Resolutionsmethode exponentiell viele Schritte erfordern. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Zeitkomplexität Leider ist die Resolutionsmethode nicht effizient. Bei Formeln der Länge O(n) kann bereits die Umwandlung in KNF eine Zeitkomplexität von O(2n ) aufweisen. Aber selbst bei Formeln, die bereits in KNF vorliegen, kann die Resolutionsmethode exponentiell viele Schritte erfordern. Definition Unter einer Hornformel versteht man eine Formel in KNF, in der pro Klausel höchstens ein positives Literal und keine negatives Literal doppelt vorkommt. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Zeitkomplexität Leider ist die Resolutionsmethode nicht effizient. Bei Formeln der Länge O(n) kann bereits die Umwandlung in KNF eine Zeitkomplexität von O(2n ) aufweisen. Aber selbst bei Formeln, die bereits in KNF vorliegen, kann die Resolutionsmethode exponentiell viele Schritte erfordern. Definition Unter einer Hornformel versteht man eine Formel in KNF, in der pro Klausel höchstens ein positives Literal und keine negatives Literal doppelt vorkommt. Für Hornformeln existieren Algorithmen zur Analyse der Erfüllbarkeit, deren Laufzeit höchstens quadratisch in der Anzahl der Literale ist (mit Wiederholungen). J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Bemerkungen Im realen Leben“, etwa in der Bahnindustrie, werden zur ” Steuerung von Weichenanlagen Formeln mit bis zu 300.000 atomaren Aussagen formuliert und deren Erfüllbarkeit getestet. Dieses Problem wird in der Theoretischen Informatik intensiv erforscht und heißt dort SAT (von englisch satisfiable“). ” J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Bemerkungen Im realen Leben“, etwa in der Bahnindustrie, werden zur ” Steuerung von Weichenanlagen Formeln mit bis zu 300.000 atomaren Aussagen formuliert und deren Erfüllbarkeit getestet. Dieses Problem wird in der Theoretischen Informatik intensiv erforscht und heißt dort SAT (von englisch satisfiable“). ” SAT ist das prototypische NP-vollständige Problem, bisher nicht deterministisch in polynomialer Zeit in der Größe der Eingabe zu lösen (vergl. Theoretische Informatik 2). J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Bemerkungen Im realen Leben“, etwa in der Bahnindustrie, werden zur ” Steuerung von Weichenanlagen Formeln mit bis zu 300.000 atomaren Aussagen formuliert und deren Erfüllbarkeit getestet. Dieses Problem wird in der Theoretischen Informatik intensiv erforscht und heißt dort SAT (von englisch satisfiable“). ” SAT ist das prototypische NP-vollständige Problem, bisher nicht deterministisch in polynomialer Zeit in der Größe der Eingabe zu lösen (vergl. Theoretische Informatik 2). Die Programmiersprache Prolog basiert auf dem Konzept der Hornformeln. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Bemerkungen Im realen Leben“, etwa in der Bahnindustrie, werden zur ” Steuerung von Weichenanlagen Formeln mit bis zu 300.000 atomaren Aussagen formuliert und deren Erfüllbarkeit getestet. Dieses Problem wird in der Theoretischen Informatik intensiv erforscht und heißt dort SAT (von englisch satisfiable“). ” SAT ist das prototypische NP-vollständige Problem, bisher nicht deterministisch in polynomialer Zeit in der Größe der Eingabe zu lösen (vergl. Theoretische Informatik 2). Die Programmiersprache Prolog basiert auf dem Konzept der Hornformeln. In der Aussagenlogik ist alles was syntaktisch herleitbar ist auch wahr ist (Korrektheit), und alles was wahr ist, auch syntaktisch herleitbar (Vollständigkeit). J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Prädikatenlogik Das obige Beispiel stammte aus der Logik atomarer und zusammengesetzter Aussagen, die wahr oder falsch sein können. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Prädikatenlogik Das obige Beispiel stammte aus der Logik atomarer und zusammengesetzter Aussagen, die wahr oder falsch sein können. Die Prädikatenlogik (auch als Logik der ersten Stufe“ bekannt) ist ” viel stärker als die Aussagenlogik, denn sie ermöglicht es, Aussagen über die Objekte eines spezifischen mathematischen Universums“ ” zu formulieren, genauer, über Eigenschaften solcher Objekte, Relationen zwischen derartigen Objekten, und Funktionen, die auf Teilmengen solcher Objekte definiert sind. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax der Prädikatenlogik In der Prädikatenlogik werden symbolische Vertreter der für das konkrete Universum intendierten Funktionen und Relationen in einer Signatur zusammengefasst. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax der Prädikatenlogik In der Prädikatenlogik werden symbolische Vertreter der für das konkrete Universum intendierten Funktionen und Relationen in einer Signatur zusammengefasst. Mittels der Funktionssymbole der Signatur lassen sich Terme bilden, deren Auswertung in konkreten Modellen bestimmte Elemente der Grundmenge liefern. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax der Prädikatenlogik In der Prädikatenlogik werden symbolische Vertreter der für das konkrete Universum intendierten Funktionen und Relationen in einer Signatur zusammengefasst. Mittels der Funktionssymbole der Signatur lassen sich Terme bilden, deren Auswertung in konkreten Modellen bestimmte Elemente der Grundmenge liefern. Die atomaren Formeln der Prädikatenlogik postulieren die Gleichheit von Termen, oder dass bestimmte Terme in spezifischen Relationen der Signatur stehen. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Syntax der Prädikatenlogik In der Prädikatenlogik werden symbolische Vertreter der für das konkrete Universum intendierten Funktionen und Relationen in einer Signatur zusammengefasst. Mittels der Funktionssymbole der Signatur lassen sich Terme bilden, deren Auswertung in konkreten Modellen bestimmte Elemente der Grundmenge liefern. Die atomaren Formeln der Prädikatenlogik postulieren die Gleichheit von Termen, oder dass bestimmte Terme in spezifischen Relationen der Signatur stehen. Der Abschluss dieser Menge unter aussagenlogischer Verknüpfung mittels Junktoren und unter Quantifizierung mittels neuer Quantoren ∀ (“für alle”) und ∃ (“es existiert”) liefert die Menge der Formeln für die gegebene Signatur. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auch wenn sich das sehr abstrakt anhört kennen Sie alle Beispiele solcher Formeln. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auch wenn sich das sehr abstrakt anhört kennen Sie alle Beispiele solcher Formeln. Z.B. wird “die Funktion f (x) ist stetig in Punkt 2” J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auch wenn sich das sehr abstrakt anhört kennen Sie alle Beispiele solcher Formeln. Z.B. wird “die Funktion f (x) ist stetig in Punkt 2” häufig wie folgt mit Hilfe von Quantoren leicht schlampig formuliert: J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auch wenn sich das sehr abstrakt anhört kennen Sie alle Beispiele solcher Formeln. Z.B. wird “die Funktion f (x) ist stetig in Punkt 2” häufig wie folgt mit Hilfe von Quantoren leicht schlampig formuliert: ∀ε > 0 : ∃δ > 0 : ∀x : (|x − 2| < δ ⇒ (|f (x) − f (2)| < ε)) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Auch wenn sich das sehr abstrakt anhört kennen Sie alle Beispiele solcher Formeln. Z.B. wird “die Funktion f (x) ist stetig in Punkt 2” häufig wie folgt mit Hilfe von Quantoren leicht schlampig formuliert: ∀ε > 0 : ∃δ > 0 : ∀x : (|x − 2| < δ ⇒ (|f (x) − f (2)| < ε)) Mit den einstelligen Funktionssymbolen f (x) und a(x) (für Betrag) und dem 2-stelligen m(x, y ) (für Differenz), den Konstanten 0 und 2 und dem zweistelliges Prädikat >: bekommt die obige Formel die korrekte aber leider etwas unübersichtlichere Form ∀ε : ε > 0 ⇒ ∃δ : δ > 0 ∧ ∀x : δ > a(m(x, 2)) ⇒ ε > a(m(f (x), f (2))) J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik der Prädikatenlogik Die Semantik von Σ-Formeln erfordert konkrete Funktionen und Relationen gemäß der Symbole in Σ auf einer gegebenen Grundmenge A. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik der Prädikatenlogik Die Semantik von Σ-Formeln erfordert konkrete Funktionen und Relationen gemäß der Symbole in Σ auf einer gegebenen Grundmenge A. Terme spezifizieren dann konkrete Elemente von A. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik der Prädikatenlogik Die Semantik von Σ-Formeln erfordert konkrete Funktionen und Relationen gemäß der Symbole in Σ auf einer gegebenen Grundmenge A. Terme spezifizieren dann konkrete Elemente von A. Bei der Interpretation von ∀x : φ bzw. ∃x : φ sind alle Elemente der Grundmenge A für die nunmehr freie Variable x in φ zu substituieren, und das Infimum, bzw. Supremum aller resultierenden Wahrheitswerts zu bilden. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Semantik der Prädikatenlogik Die Semantik von Σ-Formeln erfordert konkrete Funktionen und Relationen gemäß der Symbole in Σ auf einer gegebenen Grundmenge A. Terme spezifizieren dann konkrete Elemente von A. Bei der Interpretation von ∀x : φ bzw. ∃x : φ sind alle Elemente der Grundmenge A für die nunmehr freie Variable x in φ zu substituieren, und das Infimum, bzw. Supremum aller resultierenden Wahrheitswerts zu bilden. Hier können wir nicht in die Tiefe gehen. J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs) Inhalt der Vorlesung (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) Einleitung Aussagenlogik Eigenschaften von Formeln Normalformen Resolutionsmethode der Aussagenlogik Semantische Folgerung Natürliche Deduktion Horn Logik Syntax der Prädikatenlogik Semantik der Prädikatenlogik Logische Äquivalenz Normalformen Herbrandtsche Modelle und abstrakte Datentypen Resolutionsmethode der Prädikatenlogik J. Koslowski : Einführung in die Logik (Vorkurs)