BENDAMUSTIN (B) WÖCHENTLICH + / – TRASTUZUMAB (T) ALS SECOND - LINE THERAPIE BEIM METASTASIERTEN MAMMAKARZINOM ( MMK ) : ENDERGEBNISSE EINER PHASE II - STUDIE Tanja Khbeis 1, Andreas Schneeweiss 1, Frank Foerster 2, Christian Rudlowski 1, Gunther Bastert 1 1 Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, 2 Onkologische Schwerpunkt-Klinik Krankenhaus Marienstift, Schwarzenberg Einleitung: Ziele der Studie: Einschlusskriterien: Aufgrund der Unheilbarkeit der Mammakarzinomerkrankung im metastasierten Um Effektivität und Toxizität einer wöchentlichen Gabe von B alleine oder bei • Histologisch nachgewiesenes Mammakarzinom im met.Stadium. Stadium sind vorrangige Ziele in der Behandlung des MMK die Reduktion HER2-Überexpression in Kombination mit T als 2nd-line Therapie des MMK zu • Eine zytostatische systemische Therapie im met.Stadium. tumorinduzierter Symptome, der Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit und evaluieren, führten wir eine bizentrische Phase II-Studie durch. • Keine Vorbehandlung mit Bendamustin • Vorhandensein mindestens einer messbaren Läsion. • Alter >18 Jahre Behandlung von 34 Patientinnen mit der Diagnose MMK im Zeitraum von • Performance-Status gemäß ECOG/WHO < 2. 03/2001 bis 09/2002. • Lebenserwartung von mindestens 3 Monaten. • Bei Frauen im gebärfähigem Alter: negativer Schwangerschaftstest • Ausreichende hämatologische und hepatische Funktionen: die Verlängerung des symptomfreien Überlebens bei möglichst guter Verträglichkeit. Bendamustin ist eine antineoplastisch wirkende Substanz aus der Gruppe der Untersuchungsrahmen: Alkylanzien und wird bei hämatologischen Neoplasien als auch bei soliden Tumoren wie dem MMK eingesetzt. Dosierung: B erreichte als Monotherapie bei Patientinnen mit Anthrazyklin-vorbehandeltem Stratum 1: HER2-negative Patientinnen : MMK eine Ansprechrate von 26% (Höffken et al. 1998) bei günstigem B wöchentl. 60 mg/m2 i.v. über 30 Min, Therapiepause in jeder 4. Woche. Toxizitätsprofil in der palliativen Situation. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Stratum 2: HER2-positive Patientinnen ohne T-Vorbehandlung: Leukopenie, sowie Übelkeit und Erbrechen. T am Tag 0 mit 4 mg/kg Körpergewicht i.v. über 90 Min. als Initialdosis, dann Bei HER2/neu Überexpression verbessert Trastuzumab in Kombination mit Chemotherapie signifikant das Ansprechen und Überleben (Slamon et al. 2001). Diese Phase II Studie wurde initiiert, um die Effektivität und Toxizität einer wöchentlichen Gabe von B+/– T als Second-line Therapie des MMK zu evaluieren. und adäquate Kontrazeption. -Leukozyten* > 3 x 109/l -Thrombozyten* > 100 x 109/l -Gesamtbilirubin, SGOT/SGPT < 1,5 x des oberen Normbereichs wöchentlich 2 mg/kg ab Tag 8 über 30 Min. gefolgt von -Serumkreatinin < 1,5 x des oberen Normbereichs 2 B wöchentl. 60 mg/m i.v. über 30 Min., Beginn Tag 1, Therapiepause in jeder 4. Woche. (*Ausnahme: Zytopenie bei Knochenmarkinfiltration) • HER2-positive Patientinnen mit T-Vorbehandlung: Unterschriebene Einverständniserklärung. T wöchentlich 2 mg/kg über 30 Min. gefolgt von B wöchentl. 60 mg/m2 i.v. über 30 Min., Therapiepause in jeder 4. Woche. ERGEBNISSE: Patientinnen: Ansprechen: Patientencharakteristika 27 evaluierbare Patientinnen Toxizitäten: (Anzahl der Patientinnen) Behandelte Patientinnen: 34 WHO CR: Medianes Alter: 53 (29 -76) HER2 positiv: 10 (29%) Hormonrezeptor positiv 26 (76%) 0 % ( 0/27 ) PR: 19 % ( 5 /27 ) NC: 33 % ( 9 / 27 ) PD: 48 % (13 / 27 ) Gesamtansprechen: 19 % ( 5 / 27 ) Clinical Benefit ( CR + PR + NC > – 6Monate) 48 % Mediane Beobachtungszeit: 14 Monate ( 2 - 28 ) Hämatotoxizität Leukopenie Thrombopenie Anämie Nicht - Hämatolog. Toxizität Cojunctivitis Schwindelgefühl Neuropathie Obstipation Diarrhoe Alopezie Stomatitis Fatigue Infektion Allergie Hypotension Haut Übelkeit / Erbrechen Metastasenlokalisation Viszeral: 88% Weichteil: 9% Anzahl der Metastasierungsorte: 2 (1-4) Vorbehandlung Patientinnenzahl mit Vorbehandlung mit Anthrazyklinen Taxanen Trastuzumab 30 24 4 (88%) (71%) (12%) Grad 2 Grad 3 Grad 4 6 3 2 1 1 1 - - 2 3 4 1 2 5 10 2 1 8 3 1 1 6 2 7 1 1 2 1 - - • Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit und Erbrechen in milder • Grad 3 Toxizitäten traten in Form von allergischen Reaktionen, Fatigue, • Es gab keine Grad 4 Toxizitäten. Ausprägung (Grad1/2) bei 44% der Patientinnen. Infektion und Hypotension auf. Anzahl applizierter Zyklen: 12 Gesamtüberleben: Progressionsfreies Überleben: Medianes Überleben: 15 Monate (2-28) Mediane TTP: 6 Monate (1-16) 10 100 6 % Progressionsfreies Überleben 100 8 80 4 2 0 1 2 3 4 5 6 Anzahl der Zyklen Überleben in % Patientenanzahl Grad 1 60 40 20 Gesamtzyklenanzahl: 119; median 3 pro Patientin (1-6) Dosisintensität von Bendamustin: 98% (92-100%) Behandlung mit Bendamustin +Trastuzumab: 80 60 40 20 0 0 0 0 6 12 18 24 30 3 6 9 12 Monate Monate 10 Patientinnen (29%) mit Her2/neu-Überexpression erhielten neben Bendamustin Trastuzumab. ZUSAMMENFASSUNG: Die wöchentliche Gabe von Bendamustin + / – Trastuzumab ist gut verträglich und scheint vergleichbar effektiv zu anderen Chemotherapieprotokollen beim zum Großteil Anthrazyklin- und Taxan-vorbehandelten MMK. Insbesondere für Patientinnen mit Begleiterkrankungen stellt Bendamustin eine nebenwirkungsarme Behandlungsoption dar. 55. Kongress der DGGG, 14.–17.September 2004, CCH Hamburg 15 18