Fachinformation - OmniVision ® AG

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Neotracin®
OMNIVISION
AMZV 9.11.2001
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Neomycinum (ut Neomycini sulfas), Bacitracinum.
Hilfsstoffe: Adeps lanae, Excip. ad ungt. ophthalm.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Augensalbe: Neomycinum (ut Neomycini sulfas) 3,5 mg/g, Bacitracinum 250 UI/g.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Infektionen des äusseren Augenabschnittes mit empfindlichen Erregern: bakterielle Konjunktivitiden,
Blepharitiden, Keratitiden und Hornhautulcera, Infektionen des Tränenkanalsystems. Zur Prophylaxe
vor und nach Augenoperationen; bei Verletzungen, Verätzungen und Verbrennungen.
Dosierung/Anwendung
3-5 mal täglich einen Salbenstrang von ca. 5 mm in den unteren Bindehautsack einstreichen, bei
schweren Infektionen alle 2 Stunden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Es sind keine speziellen Daten bezüglich der Anwendung von Neotracin Augensalbe bei Kindern und
älteren Patienten vorhanden.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber einem der Wirk- oder Hilfsstoffe.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Wenn nach 7-8 Tagen keine Besserung eingetreten ist, sind andere therapeutische Massnahmen zu
erwägen. Eine Langzeitanwendung sollte vermieden werden, um einer Überwucherung mit nicht
empfindlichen Keimen oder Pilzen vorzubeugen.
Kreuzallergien mit anderen Aminoglykosiden können vorkommen. Wenn die Symptome einer
chronischen Augenentzündung nach einer Behandlung mit dem Präparat persistieren, muss eine
Pilzinfektion in Betracht gezogen werden.
Hinweis für Kontaktlinsenträger
Auf das Tragen von Kontaktlinsen sollte während der Behandlung einer infektiösen Augenentzündung
generell verzichtet werden, da die Gefahr einer Verschleppung der Keime besteht.
Interaktionen
Eine immunologische Kreuzreaktion zwischen Neomycin und Gentamycin besteht.
Patienten, welche Neomycin nicht tolerieren, können auch gegen Gentamycin intolerant sein.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar.
Die Möglichkeit von oto- und nephrotoxischen Wirkungen nach der systemischen Anwendung von
Aminoglykosiden sollte jedoch beachtet werden. Unter diesen Umständen soll das Arzneimittel in der
Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn es ist unbedingt erforderlich.
Informationen über die Ausscheidung der aktiven Substanzen und deren Metaboliten in die
Muttermilch gibt es nicht, weshalb Neotracin während der Stillzeit nicht angewendet werden sollte.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Patienten, bei denen unmittelbar nach der Applikation verschwommenes Sehen auftritt, sollten darauf
verzichten, Fahrzeuge zu lenken oder Maschinen zu bedienen bis diese Beeinträchtigung
abgeklungen ist.
Unerwünschte Wirkungen
Auge
Es kann kurze Zeit nach der Applikation ein leichtes Brennen, erhöhter Tränenfluss und eine
vorübergehende Beeinträchtigung des Sehvermögens auftreten.
Haut
Häufig bis sehr häufig: Kontaktallergie (5-15%).
Infektionen
Bei längerem Gebrauch von Neomycin-Bacitracin kann es zum Wachstum von resistenten Keimen
oder auch von Pilzen (z.B. Candida) kommen. Die nötigen Massnahmen (evtl. Anwendung eines
systemischen Fungistatikums) sollten in diesem Falle getroffen werden.
Überdosierung
Eine Überdosierung durch die korrekte ophthalmische Anwendung ist aufgrund der geringen
Resorption nicht zu erwarten. Durch akzidentielle orale Einnahme von Neotracin sind keine negativen
Folgen zu erwarten, da Neomycin nur zu ca. 3%, bzw. das Bacitracin vom Gastro-Intestinaltrakt nicht
resorbiert werden kann.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: S01AA30
Wirkungsmechanismus
Neomycin wirkt bakterizid durch Hemmung und Störung der bakteriellen Proteinsynthese.
Empfindliche Keime werden durch Konzentrationen von 5 bis 10 µg/ml gehemmt.
Neomycin ist ein Antibiotikum mit Wirkung gegen gramnegative Species wie E. coli, Klebsiella
pneumoniae, Proteus vulgaris und Pseudomonas aeruginosa und gegen grampositive Species wie C.
diphteriae und Staphylococcus aureus.
Bacitracin hemmt die bakterielle Zellwandsynthese. Eine Reihe von grampositiven Kokken und H.
influenza sind gegen Bacitracin in einer Konzentration von 0,1 µg/ml sensibel.
Enterobacteriaceae, Pseudomonas und andere Erreger sind gegen dieses Antibiotikum resistent.
Neomycin und Bacitracin weisen in vitro folgendes Wirkspektrum auf:
---------------------------------------------------Neomycin
Bacitracin
---------------------------------------------------Sensibel
MHK <16 µg/ml
MHK <16 µg/ml
Intermediär
MHK 16-64 µg/ml
MHK <64 µg/ml
Resistent
MHK >64 µg/ml
MHK >64 µg/ml
------------------------------------------------------------------------------------------------------Neomycin
Bacitracin
---------------------------------------------------Gram positiv
Staph. aureus
sensibel
sensibel
Strept. pneumoniae resistent
sensibel
Strept. pyogenes
resistent
sensibel
---------------------------------------------------Gram negativ
Haemophilus infl.
sensibel
E. coli
sensibel
resistent
Enterobacter ssp
resistent
Klebsiellen
resistent
resistent
Serratia marcesc.
resistent
P. aeruginosa
meist resistent
---------------------------------------------------In der Kombination addiert sich das Wirkspektrum der Teilkomponenten und es wird somit eine
Wirksamkeit gegen die meisten augenpathogenen Bakterien wie Staphylococcus, Streptococci,
Neisseria, E. coli, Haemophilus, Klebsiella, Moraxella, Proteus und Serratia geboten. Pseudomonas
ist im allgemeinen resistent gegen beide Antibiotika.
Pharmakokinetik
Die geringe Resorption beider Wirkstoffe führt zu einer wirksamen örtlichen und auf die Oberfläche
beschränkten Konzentration auf Konjunktiva und Kornea. Kornealäsionen begünstigen die
Penetration, es muss mit einer systemischen Resorption von Neomycin und Bacitracin gerechnet
werden, über deren Ausmass keine Daten vorliegen. Systemisch absorbiertes Neomycin und
Bacitracin werden durch die Nieren exkretiert.
Präklinische Daten
Von Neomycin ist bekannt, dass die chronische parenterale Anwendung sowohl bei Versuchstieren
wie auch am Menschen ototoxische und nephrotoxische Wirkungen zeigt.
Diese Nebenwirkungen treten nicht auf, wenn Neomycin nicht parenteral appliziert wird.
Bei lokaler Applikation wird Neomycin praktisch nicht resorbiert.
Mit Neomycin wurde bei Hunden nach oraler Verabreichung eine ausgeprägte Nierentoxizität
beobachtet.
Für Bacitracin sind keine für diese Anwendung relevanten präklinischen Daten vorhanden.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Neotracin Augensalbe kann ungeöffnet bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum
verwendet werden. Nach Anbruch nicht länger als einen Monat verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Tube nach Gebrauch sofort verschliessen.
Zulassungsvermerk
57197 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
OmniVision AG, 8212 Neuhausen.
Stand der Information
Oktober 2004.
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