bräuche leben - ÖVP Salzburg

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Ausgabe 3
Das Karwochenratschen soll den Verrat durch Judas
und den Aufruhr der Elemente beim Tode Jesu kundtun. Die Ministranten ratschen auch außerhalb der
Kirche im Ort. Seit mehr als tausend Jahren erhalten
sie dafür eine Gabe für das ganze Jahr (Fleisch, Brot,
Ostereier u.ä.).
Karfreitag
Der Karfreitag erinnert an Christi Leiden, Kreuzweg
und Tod, daher die Trauerminute um 15.00 Uhr.
Verschiedene Bräuche des Karfreitags wie der Karwoche wurden im 18. Jh. durch Erzbischof Colloredo verboten. Heute entstehen manche wieder im Bedürfnis die Inhalte nachzuempfinden. Einst waren es die
Ölbergspiele, die Todesangst-Christi-Andachten oder
das „Christi-Leiden-Singen“ der Barockzeit.
Die ebenfalls einst verbotene Aufrichtung von Heiligen Gräbern mit 40-stündiger Grabwache oder
mechanischem Theater lebt in den letzten Jahren
wieder auf. Ein barockes hl. Grab befindet sich in der
Stiftskirche von Stift St. Peter in Salzburg.
Karsamstag
Am Karsamstag findet die Taufwasserweihe statt.
Das Weihwasser für den Weihbrunn wird in Flaschen
mit nach Hause genommen.
Die Osterkerze symbolisiert seit dem 4. Jahrhundert
das „Licht Christi“, die Auferstehung. Die Bräuche mit
und um die Osterkerze haben sich stetig verändert.
So kamen Alpha und Omega (Christus als Anfang
und Ende) mit der Jahreszahl erst im Laufe der Zeit
hinzu.
Ein weit verbreiteter typischer Osterbrauch sind die
Osterfeuer als Freudenfeuer am Karsamstag.
Speisenweihe
Nach dem Gottesdienst am Ostersonntag oder der
Osternachtsfeier am Karsamstag findet die Speisenweihe statt. Dazu werden die Speisen im Weihkorb
vor dem Altar aufgestellt und gesegnet. Der Inhalt
des Weihkorbes wird am Osterwochenende als erste
Festspeise nach der Fastenzeit sowie am Abend der
beiden Feiertage gegessen.
Ostersonntag
Den Ostersonntag prägt die Freude über die Auferstehung Jesu Christi, bildlich dargestellt als siegreich Auferstandener oder als Osterlamm mit der Kreuzfahne.
Gerne werden zum Osterfest Biskuitlämmer gebacken
und am Ostersonntag verteilt. Das Osterlamm, als
christliches Siegeszeichen, gilt in der Volkskunst als
starker Schutz und Segen.
Am Ostersonntag bieten der Kirchenchor, Kirchenorchester, Blasmusik und Schützen alles auf, was sie an
Prunk darbieten können.
Das Osterei
Das Ei als Sinnbild für das neue Leben ist seit dem Mittelalter auch Symbol für das Osterfest. Fleisch- und Eiergenuss waren in der Fastenzeit verboten. Zu Ostern
war der Eierzins an die Grundherrschaft fällig, welche
die Eier wieder als Naturallohn verteilte. So wurde das
Ei zur vorrangigen Osterspeise wie zum verzierten
Geschenk. Die Eier werden am Gründonnerstag aber
auch noch am Karsamstag gefärbt. Bis heute beliebt
ist das Eierpecken, bei dem der Sieger ursprünglich das
Ei des Verlierers behalten durfte. Daneben gibt es noch
das Eierhauen, Eierscheiben und Eierklauben, die aber
nicht mehr sehr verbreitet sind.
IMPRESSUM: MHV: ÖVP Salzburg, Merianstraße 13, 5020 Salzburg
Fotos und Auswahl: Neumayr, ÖVP Salzburg
Mit besonderem Dank an Frau Prof. U. Kammerhofer-Aggermann
für die inhaltliche Beratung.
BRÄUCHE
LEBEN
Ostern
Eine Initiative von Wilfried Haslauer
und der ÖVP Flachgau
www.oevp-sbg.at
Bräuche leben
Christinnen und Christen
feiern seit 2000 Jahren das
Osterfest und die Kartage
zur Erinnerung an die Auferstehung von Jesus Christus.
Für die christliche Kirchengemeinschaft ist das Osterfest das höchste kirchliche Fest im Jahr. Im Laufe
der Generationen gehen jedoch häufig die Hintergründe und der tiefe religiöse Sinn der Kartage und
des Osterfestes verloren.
So manches Kind sucht am Ostersonntag ein prall
gefülltes Osternest mit bunten Eier und vielen Schokoladenosterhasen, ohne die Bedeutung von Ostern
zu kennen. Es wäre schön, wenn uns am höchsten
Festtag neben dem familiären Zusammensein und
der Nestersuche bewusst ist, dass die Ostertage mit
ihren Riten und Bräuchen auf das Erlösungswerk
hinweisen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie in diesem Sinne eine schöne Osterwoche und viel Freude beim
neuen Entdecken von vielleicht vergessenen Hintergründen und Bräuchen zu diesem Fest.
Ihr
LAbg. Dr. Josef Schöchl
Bezirksobmann ÖVP Flachgau
Das Osterfest
Ostern ist das jährliche Fest des Christentums zur Erinnerung an die Auferstehung von Jesus Christus. Das Osterfest selbst umfasst die Karwoche bis zum Ostermontag.
Gestalt und Zeremonien des Osterfestes unterlagen im
Laufe der Geschichte immer wieder Wandlungen. Seit einem Beschluss des Konzils von Nizäa (4.Jh.) folgt der Ostersonntag direkt auf den Frühjahrsneumond.
Osterbräuche sind regionale Eigenheiten, sie erstrecken
sich über den gesamten Osterfestkreis. Er umspannt die
Fastenzeit, die Karwoche, das Osterfest sowie das kleine
Osterfest am weißen Sonntag, dem ersten Sonntag nach
Ostern.
Ostern ist das höchste christliche Fest, dennoch sind viele
Osterbräuche nicht christlicher Herkunft.
Der Osterhase
Ein weltliches Symbol des Osterfestes ist der Osterhase.
Als Abbildung für den Monat März zierte er bereits mittelalterliche Messbücher. Seine Fruchtbarkeit machte ihn
zu einem Kennzeichen des Frühlings, des Osterfestes und
zum Gabenbringer für die Kinder.
Die Fastenzeit
Die Fastenzeit, in Erinnerung an das 40-tägige Fasten
Jesu, ist die Vorbereitung auf das Osterfest. Sie beginnt
am Aschermittwoch und endet in der Osternacht.
Den alten Fastengeboten entsprechen die Fastenspeisen.
In Salzburg waren die weißen Fastenbrezeln als Beichtgeschenke allgegenwärtig. Daraus entwickelten sich Brezelreißen und Brezelhacken als Brauchspiele.
Die Karwoche
In der vom Palmsonntag bis zum Karsamstag dauernden Karwoche wird des Leidens Christi gedacht.
Palmsonntag und Palmbuschen
Die Palmprozessionen am Palmsonntag erinnern an
den Einzug Jesu in Jerusalem und führen alte Huldigungs- und Segensrituale fort. Am Palmsonntag werden die Palmzweige und –buschen gesegnet. Der „geweihte“ Palmzweig gilt als Heil und Segen bringend.
Ganze Palmbuschen werden im Flachgau auf den
Feldern in die Erde gesteckt, um die Ernte zu fördern
und Unheil, vor allem Hagel, abzuwenden. Rund um
den Palmbuschen existieren heute viele Sprüche und
Bräuche. So soll es etwa, wenn die Palmzweige auf
dem Feld austreiben, im nächsten Jahr eine Hochzeit
oder Kindstaufe geben.
Gründonnerstag
Der Gründonnerstag ist der letzte Tag der 40-tägigen Fastenzeit, die Einsetzung der Eucharistie. Während Katholiken am Karfreitag den Kreuzestod Christi betrauern, feiern Evangelische an diesem Tag das
Erlösungswerk. Vom Gründonnerstag bis zur Auferstehungsfeier „fliegen die Glocken nach Rom“ und
schweigen. Ihre Aufgabe des Gebetsläutens wird
durch Ratschen und Klappern übernommen.
Nach altem Brauch werden in der Karwoche Spottnamen an jene vergeben, die zuletzt aufstehen, etwa:
„Palmesel“ am Palmsonntag,„Antlasskarrn“ am Gründonnerstag, „Karfreitagsratschen“ am Karfreitag.
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