„Strecksehnenverletzungen der Finger“ Die Streckung der Finger und des Daumens entsteht aus dem komplexen Zusammenspiel von insgesamt 18 Muskel-Sehnen-Einheiten. Unterschieden werden sogenannte intrinsische (Muskeln der Hand) und extrinsische Muskeln (Muskeln des Unterarmes). Die Gleitamplitude beträgt am Handrücken 3-5 Zentimeter, an den Fingern nur wenige Millimeter woraus bereits bei minimaler Verlängerung erhebliche Streckbeeinträchtigungen resultieren. Strecksehnenverletzungen sind häufige Verletzungen der Finger. Sie können sowohl durch stumpfe als auch scharfe Gewalteinwirkung entstehen. Die Einteilung der Verletzungslokalisation erfolgt nach den Zonen 1-8 nach Verdan. Die Behandlung richtet sich nach der Lokalisation und Art der Verletzung. Im körpernahen Bereich ist eine Naht der Sehne bei Durchtrennung wie bei den Beugesehnen durch Naht und Frühmobilisierung möglich. Im körperfernen Bereich bei subkutaner Ruptur ist eine konservativ-statische Nachbehandlung die Regel. Knöcherne Verletzungen an den Fingerendgelenken sind häufige Sportverletzungen. Die Behandlung richtet sich nach der Verschiebung der Fragmente und erfolgt meist operativ. Während die Verletzungen körpernah häufig ohne Beeinträchtigung der Funktion ausheilen, bleiben bei den Verletzungen am Finger häufig Bewegungsstörungen erhalten. Eine frühe korrekte Einschätzung und Behandlung von manchmal unbedeutend wirkenden Verletzungen ist essentiell für eine zeitnahe Behandlung um somit erhebliche Störungen der Handfunktion zu vermeiden.