Clostridium difficile Erreger Clostridium difficile ist ein sporenbildendes,grampositives Stäbchen, mit hoher Umweltresistenz. Bakterienformen Kokken Streptokokken Diplokokken Stäbchen Schraubenformen Streptokokken Bildung von Sporen Einige Bakterien können in ihrem Inneren Dauerformen /Sporen bilden, die für das Bakterium ungünstige Lebensbedingungen überstehen. Sporen enthalten in einer sehr stabilen Hülle das genetische Material des Bakteriums.Sie überdauern lange Zeit, Jahre, Jahrzehnte und manchmal auch Jahrhunderte . Wenn die Umgebungsbedingungen wieder günstiger werden keimt die Spore aus, und es entsteht wieder ein stoffwechselaktives (Vegetatives) Bakterium !! Wachstumsbedingungen(2) Sauerstoff Nicht alle Bakterien benötigen Sauerstoff, andere vermehren sich nur bei Anwesenheit von Sauerstoff und es gibt Bakterien die mit und ohne Sauerstoff wachsen können. Merke: Wachstum nur mit O² Wachstum nur ohne O² Wachstum mit und ohne O² aerobe Bakterien anaerobe Bakterien fakultativ anaerobe Bakterien Allgemeines zu Clostridium difficile 2 – 5 % gesunde Erwachsene, sind damit asymtomatisch im Gastrointestinaltrakt besiedelt Gehäuft bei Kindern Älteren Menschen u. Krankenhauspatienten Allgemeines Toxin produzierende Stämme von Clost. difficile: Toxin A :EnterotoxinTcdA Toxin B: ZytotoxinTcdB Rufen folgende Erkrankungen hervor Erkrankungen / Klinik 1 Leichte, wässrige Durchfälle Faulig, riechende, schwere Diarrhoen, Blutige Colitis, Pseudomembranöse Enterocolitis, Toxisches Megacolon und Colonperforation Erhöhte Leukozytenzahl Fieber möglich Erkrankungen / Klinik 2 Auslöser der Erkrankung sind in der Regel: Antibiotikatherapie Chemotherapie oder große bauchchirurgische Eingriffe Epidemiologie Nosokomiale Diarrhoen- stehen an 5. Stelle der häufigsten Krankenhausinfektionen Anstieg der Erkrankungen an Clostridium difficile- assoziierten Diarrhoen in den letzten 2 – 3 Jahren Ribotyp 027 (neuer Stamm) mit vermehrter Toxinbildung und hoher Virulenz USA, Kanada, Belgien, Frankreich und Niederlande zu beobachten Risikofaktoren 1 Antibiotikatherapie Hohes Risiko Clindamycin, Zweit- und Dritt- Generations Cephalosporine, Fluorchinolone( Ciprofloxacin, Levofloxacin) Ampicillin und Amoxicillin Risikofaktoren 2 Mittleres Risiko Tetrazykline, Imipenem, Meropenem, Trimethoprim Geringes Risiko Aminoglycoside, Clarithromycin, Azithromacin, Breitspektrum- Penicilline, Piperacillin und Vancomycin Risikofaktoren 3 Verlängerter Krankenhausaufenthalt Alter >65 Jahre Ernährung durch Sonde Unterbringung im gleichen Zimmer wie ein Pat. mit manifester Clostridium difficile Infektion (CDI) Immunsuppression Nosokomiale Ausbrüche werden in Kliniken beschrieben, begünstigt, durch die Fähigkeit des Bakteriums umweltresistente Sporen zu bilden. Übertragung Von Mensch zu Mensch fäkal- oral kontaminierte Hände des Personals Gegenstände, wie Rektal- Thermometer, RRManschetten Sporen kontaminierte Flächen Sporen Inkubationszeit Umfasst in der Regel einen Zeitraum von 1 – 3 Tagen, die Symptomatik kann auch erst 1 – 2 Wochen nach dem Absetzen des Antibiotikums einsetzen. Dauer der Ansteckungsfähigkeit Während der akuten Erkrankung. Maßnahmen der Händehygiene, sind bis zu 2 Wochen nach Abklingen der Diarrhoe durch zu führen Beobachtet werden hohe Rezidivraten bis zu 30% Diagnostik Toxinnachweis im Stuhl Toxin sehr labil ( Transport kühl) Bei Ausbrüchen – Erregeranzucht mit Antibiogramm und anschließender Typisierung Meldepflicht Neu: Namentliche Meldung durch den Arzt § 6 IfSG, für schwer verlaufende Formen. Bei gehäuftem Auftreten nosokomialer Infektionen (>2) Therapie Asymptomatische Patienten- mit toxinbildendem Stamm- keine Therapie Bei symptomatischen Pat. Absetzen der Antibiotika- Therapie ( wenn möglich) Metronidazol 4 x 250 mg oder 3 x 500mg für 10 Tage, p. o. oder i.v. Bei Rezidiv:Vancomycin oral 4 x 125- 250mg, kombiniert mit Perenterol ( Saccharomyces boulardii) Therapieschema 1. Woche: 4 x 125mg Vancomycin 2. Woche: 3 x 125mg Vancomycin 3. Woche: 2 x 125mg Vancomycin 4. Woche: 1 x 125mg Vancomycin 1-5 Woche: Perenterol Die Vancomycin- Dosis kann auf 250mg erhöht werden. Neue Medikamente sind in Erprobung, aber in Deutschland noch nicht zugelassen Therapie bei schwerem Verlauf z.B. Toxisches Megacolon, Darmerforation kann Metronidazol i.v. mit Vancomycin über die Ernährungssonde gegeben werden. Räumliche Unterbringung Einzelzimmer, bei schwerem Verlauf Eigener Toilettenstuhl, bei leichterem Verlauf Patienten zum Händewaschen anhalten, und Schutzkittel, falls er das Zimmer verläßt. Kohortenisolierung möglich! Schutzmaßnahmen Mitarbeiter Handschuh- Schutzkittel Tätigkeiten im Zimmer nur mit Schutzkittel und Handschuhen durchführen Konsequente Händehygiene für Erkrankte, Mitarbeiter und Besucher Besucher- Schutzkittel Transport des Patienten Auf das Mindestmaß beschränken Zielbereich informieren Nach der Maßnahme, Transportmittel und Zielbereich desinfizierend reinigen. Wichtig!!! Händedesinfektion, danach Hände waschen!!!! Alkoholische Händedesinfektionsmittel sind gegen Sporen nur unzureichend wirksam. Abfälle / Wäsche Mit Stuhl kontaminierte Abfälleschwarze Tonne- infektiös Wäsche: Bettwäsche täglich wechselnDoppelsackmethode-gelber Plastiksack- - infektiös. Aufbebung der Isolierung Dauer der Isolierung bis zum Sistieren der Durchfälle, danach für 2 Wochen Maßnahmen der Händehygiene fortführen. Aufbereitung- Medizinprodukte RR- Manschette, Stethoskop, Thermometer etc. patientenbezogen verwenden. Instrumente, geschlossener Transport zur ZSVA Verwendung von Rektal-Thermometer wird kontrovers diskutiert. Desinfektion Bewohnerumfeld: tägliche Desinfektion, Sanitärbereich etc. Perform 1% Schlussdesinfektion: Komplette gründliche Reinigung des Patientenzimmers Perform 1% Noch Fragen ? [email protected]