Le Laudi di San Francesco dLAssisi

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Konzerthaus Berlin
Mittwoch, 18. April 2012, 20 Uhr
Berliner Singakademie
3. Abonnementkonzert
Hermann Suter (1870–1926)
Le Laudi di San Francesco d’Assisi op. 25
Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi
(Cantico delle Creature)
Martina Welschenbach, Sopran
Katharina Kammerloher, Mezzosopran
Stephan Rügamer, Tenor
Roman Trekel, Bariton
Berliner Mozart-Kinderchor und Mozartini
(Einstudierung: Anja Kirov-Vogler, Sabine Fenske)
Berliner Singakademie
Suhler Singakademie
(Einstudierung: Matthias Beckert)
Konzerthausorchester Berlin
Leitung: Achim Zimmermann
Gefördert durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
4
Einführung
Lobgesang der Kreaturen:
Hermann Suters Oratorium Le Laudi
Franz von Assisi (1182–1226) war ein charismatischer, wortgewaltiger Mann. Als einer der berühmtesten Heiligen des Mittelalters, ja
der gesamten Kirchengeschichte, zog (und zieht) er großes Interesse
auf sich – sowohl im Blick auf sein bewegtes Leben als auch auf sein
Wirken und Werk. Seine durch die Schau einer göttlichen Vision motivierte Abwendung von Reichtum und Prunk hin zu einer Existenz
in Askese und Demut übte auf die Zeitgenossen wie die Nachgeborenen eine besondere Faszination aus. Durch die Gründung des Minoritenordens, der sich auf den Spuren von Jesus Christus dem Ideal
der Armut, aber auch der Mission in den Städten und Gemeinden
verschrieben hatte, legte er zudem den Grundstein für eine neue
Form des Mönchtums, die vom Beginn des 13. Jahrhunderts an sehr
einflussreich werden sollte.
Die Überzeugungskraft des Franz von Assisi, der bereits zwei Jahre
nach seinem Tod durch Papst Gregor IX. heilig gesprochen wurde,
gründete sich vor allem auf seine Reden und Schriften. Als durch Italien ziehender Wanderprediger fand er enorme Resonanz, aber auch
als Autor von Gebeten und Meditationen sowie von geistlichen Briefen und Ermahnungen. Viele seiner Texte sind von hoher literarischer
Qualität und poetischer Magie. Dabei begriff er sich selbst – womöglich
aus übergroßer Bescheidenheit heraus – als ungebildet, vermochte es
jedoch, mit seinen entweder auf Latein oder Altitalienisch verfassten
Schriften ungewöhnlich viele Menschen anzusprechen.
Besondere Bedeutung erlangte dabei Il Cantico di Frate Sole, der sogenannte Sonnengesang. Franz von Assisi dichtete ihn wahrscheinlich
um die Jahreswende 1224/25, in einer von schwerer Krankheit überschatteten Phase seines Lebens. Es handelt sich um einen ekstatischen
Lobgesang, mit dem alle Geschöpfe dazu aufgefordert werden, Gott
zu preisen und für alle seine Taten zu danken. Inspiriert wurde Franz
zu seinem Cantico – einem frühen Beispiel für die Verwendung der in
der Dichtkunst seinerzeit kaum präsenten italienischen Volkssprache –
ganz offensichtlich von Psalm 148. Auch dieser ruft mit eindringlichen
Worten zum Gotteslob auf (und zwar im Himmel wie auf Erden) und
gibt der Freude über die Schöpfung beredten Ausdruck:
Hallelujah! Lobet den HERRN vom Himmel her, lobet ihn in der Höhe!
Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, alle seine Heerscharen!
Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle leuchtenden Sterne!
Lobet ihn, ihr Himmelshöhen und ihr Wasser oben am Himmel!
Sie sollen loben den Namen des HERRN;
denn sie entstanden auf sein Geheiß,
und er verlieh ihnen ewigen Bestand; er gab ein Gesetz, das nicht
überschritten wird.
Einführung
Lobet den HERRN von der Erde her, ihr Walfische und alle Meeresfluten!
Feuer und Hagel, Schnee und Dunst, Sturmwind, der sein Wort ausführt;
Berge und alle Hügel, Obstbäume und alle Zedern;
wilde Tiere und alles Vieh, alles, was kriecht und fliegt;
die Könige der Erde und alle Nationen, die Fürsten und alle Richter auf Erden;
Jünglinge und auch Jungfrauen, Greise mitsamt den Knaben;
sie sollen loben den Namen des HERRN! Denn sein Name allein ist erhaben,
sein Glanz überstrahlt Erde und Himmel.
Und er hat das Horn seines Volkes erhöht, allen seinen Frommen zum Ruhm,
den Kindern Israel, dem Volk, das ihm nahe ist. Hallelujah!
Nicht wenige Komponisten, namentlich im 19.
und 20. Jahrhundert, haben sich von Leben und
Werk des Heiligen Franz
von Assisi anregen lassen.
Bühnenwerke entstanden ebenso wie Kompositionen für Chor oder für
Klavier. So schrieb Franz
Liszt 1862/63 eine sehr
stimmungsvolle »Legende« mit dem Titel St. François d‘Assise: La prédication
aux oiseaux (Der Heilige
Franz von Assisi: Die Predigt zu den Vögeln) für Klavier sowie zur selben Zeit
eine Vertonung des Sonnengesangs für Bariton,
Heiliger Franziskus
Männerchor, Orchester
(Ausschnitt aus einem Fresko von Cimabue, Assisi)
und Orgel. Der Italiener
Gian Francesco Malipiero
verfasste 1920/21 ein Mysterienspiel San Francesco d’Assisi, die einzige, wirkungsmächtige Oper Olivier Messiaens, Saint François d’Assise
(1975–1983), ist ebenfalls dem berühmten Heiligen gewidmet. Der
Sonnengesang wurde mehrfach zum Gegenstand von Chorwerken:
Exemplarisch genannt seien die ästhetisch und stilistisch sehr unterschiedlichen Vertonungen von Carl Orff (Sonnengesang des Heiligen Franziskus für Frauen- oder Kinderchor, 1954), William Walton
(Cantico del sole für Chor a cappella, 1973/74) und Sofia Gubaidulina
(Sonnengesang für Violoncello, gemischten Chor, Schlagzeug und
Celesta, 1997).
Ein weiteres Werk, das auf dem Cantico del Sole des Franz von Assisi
basiert, stammt aus der Feder eines Schweizer Komponisten. Hermann Suter komponierte Le Laudi di San Francesco d’Assisi, ein groß
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6
Einführung
angelegtes chorsinfonisches Stück, im Sommer 1923; im Juni 1924
erklang es unter seiner eigenen Leitung erstmals in Basel. Anlass für
die Uraufführung war die Feier des 100-jährigen Bestehens des Basler Gesangsvereins, dessen Dirigent Suter seit 1902 war. Als Leiter der
Sinfoniekonzerte der Allgemeinen Musikgesellschaft, als Direktor
der Liedertafel sowie der städtischen Musikschule und des Konservatoriums war er über mehr als zwei Jahrzehnte die Zentralgestalt des
Basler Musiklebens. 1925 zwang ihn eine Krankheit zum Rückzug von
allen Ämtern und Aufgaben, im Jahr darauf verstarb der von seinen
Fachkollegen, seinen musikalischen Mitstreitern und dem Publikum
hochgeschätzte Künstler.
Nicht nur als Dirigent und Pädagoge hat sich Hermann Suter einen Namen machen können, sondern auch als Komponist. Obgleich sein Œuvre
nicht allzu umfangreich ist – es umfasst 27 mit Opuszahl versehene Werke,
meistenteils Vokalkompositionen, aber auch eine Sinfonie, ein Violinkonzert und mehrere Streichquartette –, zeigt sich in ihm doch eine durchaus
eigenständige musikalische Handschrift. Ist in frühen Jahren – vor seiner
Tätigkeit in Basel war Suter in Zürich aktiv, studiert hatte er in Stuttgart
und Leipzig – die Prägung durch die Musik von Johannes Brahms entscheidend gewesen, so lassen sich in seinen reifen Kompositionen kaum
mehr Vorbilder, allenfalls Orientierungspunkte feststellen. Die Klangwelt
des französischen Impressionismus war ihm offenbar ebensowenig fremd
wie die kirchenmusikalischen Traditionen aus Renaissance, Barock, Klassik
und Romantik. Und selbst den Rückgriff auf die Gregorianik scheute er
nicht, um seine Tonsprache zu bereichern.
Le Laudi ist zweifellos ein, wenn nicht sogar das Hauptwerk Suters. Nach
dem Erfolg der Basler Uraufführung ist es in ganz Europa bekannt geworden. Bedeutende Dirigenten (wie etwa Wilhelm Furtwängler) haben
sich bereits in den 1920er Jahren dieser Komposition für vier Solisten,
gemischten Chor, Kinderchor und großes Orchester angenommen. Vor
allem in der Schweiz wurde Le Laudi zu einem populären Werk: Regelmäßig taucht es auf den Programmen von Chorvereinigungen und Orchestern in Zürich, Basel und anderen Städten auf und findet engagierte
Interpreten sowie eine interessierte Zuhörerschaft.
Was Suters Komposition auszeichnet, ist die originelle Verbindung von
spätromantischer Klangästhetik mit archaisierenden Stilelementen. Wiederholt sind Melodielinien in die Partitur integriert, die an mittelalterliches
Psalmodieren erinnern, auch gibt es sehr eindrucksvolle A-cappella-Passagen, die sofort eine Atmosphäre erzeugen, die man ohne Weiteres als
»erhaben« bezeichnen könnte. Suter bringt aber auch den Klangfarbenzauber des großen, ausdifferenzierten Orchesters zur Erscheinung, ebenso
das effektvolle Entgegensetzen von Solostimmen und Tutti. Und nicht
zuletzt werden auch die klanglichen Unterschiede des groß besetzten gemischten Chores und der »Ragazzi« mit ihrem besonderen hellen Timbre
als Ausdrucksmittel genutzt.
Suter hat sein Werk in neun Sätze gegliedert, die ihren jeweils eigenen Charakter besitzen. Häufig dominiert eine bestimmte musika-
Einführung
lische Form oder ein bestimmter Klang. Seine satztechnische Meisterschaft – etwa in Gestalt von kunstvoll gearbeiteten Fugen (in den
Sätzen 1, 3 und 9) oder einer Passacaglia (in Satz 5, dem Zentrum des
Werkes) – beweist Suter ebenso wie seine Sensibilität gegenüber den
klanglichen Möglichkeiten der Singstimmen und des Orchesters. Jedem Gesangssolisten gibt er Raum zur Entfaltung, desgleichen auch
vielen Instrumenten, indem ihnen Kantilenen von großer Expressivität
zugedacht werden. Bei der kompositorischen Ausgestaltung orientiert
er sich stets am Text, an seinen Sinn- und Bedeutungsgehalten: Immer dort, wo der Lobpreis Gottes mit aller Leidenschaft zutage tritt,
beginnt die Musik gleichsam von innen her zu leuchten. Gerade jene
Passagen gewinnen an Strahlkraft, in denen von der Sonne die Rede
ist – nicht von ungefähr war dieses Schöpfungswunder ja auch titelgebend für die Dichtung des Heiligen Franz von Assisi. Sowohl mittels
einer ausgefeilten Satztechnik als auch mittels einer raffinierten Instrumentierung gelingt es Suter an vielen Stellen, schier überwältigende
Ausdruckswirkungen zu
erzeugen – im Zusammenspiel aller Beteiligten
entfaltet sich eine Klangintensität, die der in anderen spätromantischen
chorsinfonischen Werken
(man denke beispielsweise an Brahms’ Deutsches
Requiem, Liszts Christus,
Francks Les Béatitudes oder
sogar an Verdis Messa da
Requiem) in nichts nachsteht.
Die sprachlichen Bilder
des Textes finden eine
stimmige musikalische
Hermann Suter
Umsetzung. Spürbar wird
dies etwa in der eindringlichen Beschwörung der vier Elemente Luft (bzw. Wind), Wasser, Feuer
und Erde, aber auch in der Schau von Mond und Sternen sowie bei
der Reflexion über die unbegreiflichen Dinge von Zeit und Ewigkeit.
Hier – im achten Satz – bringt ein trauermarschähnlicher Abschnitt
eine grundlegend andere Farbe in die Musik hinein, bevor der Schluss
eine merkliche Aufhellung erfährt. Und dennoch endet das Werk nicht
in hochgesteigerter Grandezza und klanglicher Ekstase: Nach einem
letzten dynamischen Höhepunkt klingt es mit feierlichen Akkorden
der Gesangssolisten und des Chores verlöschend aus – als ein Lobgesang, in den elementare Freude eingeflossen ist, aber zugleich auch
tiefe Nachdenklichkeit.
Detlef Giese
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Text
HERMANN SUTER
Le Laudi di San Francesco d’Assisi op. 25
Cantico delle Creature di San Francesco d‘Assisi
NR. 1 INTRODUZIONE: TENORE SOLO, CORO E VOCI DI RAGAZZI
Altissimo, omnipotente, bon Signore,
tue son le laude, la gloria e l’onore
ed ogni benedizione.
A te solo, altissimo, se confanno
e nullo omo enne degno te mentovare.
Laudato sia, mio Signore, con tutte le tue creature,
specialmente messer lo frate sole,
lo quale giorna ed illumina per lui,
ed ello è bello e radiante con grande splendore,
di te, altissimo, porta significazione.
NR. 2 QUATTRO VOCI SOLE E CORO
Laudato sia, mia Signore,
per sora luna e le stelle,
in cielo l’hai formate chiarite
e preziose e belle.
NR. 3 CORO E SOLI
Laudato sia, mio Signore, per frate vento
e per aere e nuvolo e sereno ed ogni tempo,
per lo quale alle tue creature
dai sustentamento.
NR. 4 QUARTETTO
Laudato sia, mio Signore, per sor’acqua,
la quale è molto utile ed umile
e preziosa e casta e pura.
NR. 5 CORO
Laudato sia, mio Signore,
per frate foco,
per lo quale tu allumini la notte,
ed ello è bello e giocondo
e robustoso e forte.
Pause
Text
HERMANN SUTER
Le Laudi di San Francesco d’Assisi op. 25
Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi
NR. 1 INTRODUKTION: TENOR SOLO, CHOR UND KINDERCHOR
Allmächtiger, gütiger und erhabener Herrscher,
alles Lob ist dein, alle Herrlichkeit und Ehre,
und dir gehöret jede Segnung.
Dir alleine nur, Erhabener, sind sie eigen,
und von den Menschen dich zu nennen ist keiner würdig.
Sei hochgelobt, Herr, unser Herrscher, mit allen deinen Kreaturen,
im Besonderen der edlen Schwester Sonne,
die uns den Tag bringt und scheinet herrlich
in mächtigem Glanze, von Dir, Erhabener,
ein Bild und Gleichnis uns zu kündigen.
NR. 2 VIER SOLOSTIMMEN UND CHOR
Sei hochgelobt, unser Schöpfer,
durch Bruder Mond und alle Sterne,
am himmlischen Gezelte sie funkeln
so kostbar und hell.
NR. 3 CHOR UND SOLI
Gelobet seist Du, Herr, mein Schöpfer,
vom Bruder Sturmwind und von Sommerluft und Nebelflor
und vom heiteren wie jedem Wetter, die Du sendest,
allen deinen Kreaturen Lebensodem zu spenden.
NR. 4 QUARTETT
Sei gelobt, o Herr, durch die rieselnde Quelle,
sie dienet uns in Demut und mit Freudigkeit
und in Klarheit und Reine.
NR. 5 CHOR
Gelobet seist Du, unser Herrscher,
von unserem Bruder, dem Feuer,
denn durch ihn erleuchtest Du die dunklen Nächte,
und ist voll Schönheit, Wärme und sprühendem Glanz
und voller Riesenkraft und Stärke.
Pause
9
10
Text
NR. 6 ALTO SOLO
Laudato sia, mio Signore,
per sora nostra matre terra,
la quale ne sustenta e governa
e produce diversi frutti
con coloriti fiori ed erba.
NR. 7 TENORE SOLO E CORO DI DONNE, SOPRANO SOLO E CORO
Laudato sia, mio Signore,
per quelli che perdonano per lo tuo amore
e sostengono infirmitate e tribulazione.
Beati quelli che sosterranno in pace,
che da te, altissimo, saranno incoronati.
NR. 8 BASSO SOLO, CORO E VOCI DI RAGAZZI
Laudato sia, mio Signore,
per sora nostra morte corporale,
dalla quale nullo omo vivente po scappare.
Guai a quelli che morranno
nelle peccata mortali, beati quelli che si troverà
nelle tue santissime voluntati,
che la morte seconda nol farà male.
NR. 9 VOCI DI RAGAZZI, CORO E SOLI
Laudate et benedite mio Signore
e ringraziate e serviteli
con grande umilitate.
Amen.
Text
NR. 6 ALT SOLO
Sei hochgelobt, unser Schöpfer,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die unser Leben hegt und unsere Schritte leitet
und hervorbringt der Früchte Fülle,
Farben und Düfte der Blumen und Kräuter.
NR. 7 TENOR SOLO UND FRAUENCHOR, SOPRAN SOLO UND CHOR
Dich preisen alle, hoher Meister,
die Deine treuen Jünger sind in verzeihender Liebe
und geduldig tragen alle Krankheit und ungemessne Qualen.
O selig jene, die Deiner harren in Frieden,
die von Dir, Erhabener, empfangen des Lebens Krone.
NR. 8 BASS SOLO, CHOR UND KINDERCHOR
Gelobet seist Du, Herr unser Schöpfer,
durch unsere Schwester, unseres Leibes Sterben,
welchem keiner von den lebenden Menschen kann entweichen.
Wehe denen, die in ihren sündigen Taten verderben!
O selig jene, die in deinem heiligen Willen entschlafen,
in Frieden ruhen,
denn dem ewigen Tode sind sie entronnen.
NR. 9 KINDERCHOR, CHOR UND SOLI
Lobpreiset und benedeiet unseren Herren,
naht ihm mit Danken, dient mit Freuden ihm
aus tiefem, bescheidenem Herzen!
Amen.
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Mitwirkende
MARTINA WELSCHENBACH
Die in Stuttgart geborene Sopranistin begann ihre künstlerische Laufbahn 2004 am Opernstudio Zürich.
Währenddessen debütierte sie bereits am Nationaltheater Zagreb als
Pamina in der Zauberflöte. 2005 wurde sie als festes Ensemblemitglied
an das Opernhaus Zürich engagiert.
Dort arbeitete sie mit namhaften
Dirigenten zusammen wie z. B. Nikolaus Harnoncourt, Nello Santi, Carlo
Rizzi und Franz Welser-Möst.
2008 kam sie an die Deutsche Oper Berlin, wo sie bisher als Gretel,
Musetta (La Bohème), Micaëla (Carmen), Oscar (Un ballo in maschera),
Susanna (Le nozze di Figaro), Pamina (Die Zauberflöte), Ännchen (Der
Freischütz) und Zerlina (Don Giovanni) zu erleben war.
Als Gast sang sie an verschiedenen Opernhäusern im In- und Ausland
sowie bei den Sommerfestspielen Eutin. Außerdem führt sie ihre Konzerttätigkeit durch ganz Europa. 2010 gab sie ihr Debüt an der Opéra
de Bastille Paris als Regina in Hindemiths Mathis der Maler unter der
Leitung von Christoph Eschenbach.
KATHARINA KAMMERLOHER
Die in München geborene Mezzosopranistin absolvierte zuerst ein
komplettes Oboenstudium bei Gernot Schmalfuß in Detmold, bevor
sie dort bei Mechthild Böhme Gesang studierte. Sie arbeitete mit Vera
Rózsa in London und mit Johanna
Peine in Berlin.
Mehrere erfolgreiche Wettbewerbe
führten sie nach Berlin, wo sie 1993
von Daniel Barenboim an die Staatsoper Unter den Linden engagiert
wurde. Dort war sie in zahlreichen
Produktionen zu hören, u. a. als Rosina in Il barbiere di Siviglia, als
Cherubino in Le nozze di Figaro, als Annio in La clemenza di Tito unter
Philippe Jordan, als Costanza in L’isola disabitata unter Alessandro de
Marchi, als Meg Page in Falstaff unter Claudio Abbado, als Mélisande in
Pelléas et Mélisande unter Michael Gielen, als Lola in Cavalleria rusticana
unter Antonio Pappano, als Warwara in Katja Kabanova unter Julien
Salemkour, als Octavian in Der Rosenkavalier unter Philippe Jordan und
als Komponist in Ariadne auf Naxos unter Fabio Luisi.
Mitwirkende
Unter Daniel Barenboim sang sie u. a. in den Neuproduktionen von Die
Meistersinger von Nürnberg die Magdalene, im Ring des Nibelungen die
Wellgunde (jeweils in der Regie von Harry Kupfer), die Zerlina in Don
Giovanni und die Dorabella in Così fan tutte (Regie: Doris Dörrie).
Bei den Salzburger Festspielen debütierte sie 1995 in Lulu unter Michael Gielen. 2002 sang sie dort in Mozarts Requiem unter Kent Nagano
und unter Bertrand de Billy die Zweite Dame in der Zauberflöte. Bei den
Münchner Opernfestspielen war sie als Octavian unter Peter Schneider
zu hören, dort sang sie in einer Neuproduktion auch die Magdalene
in Die Meistersinger von Nürnberg unter Zubin Mehta.
An der Staatsoper Unter den Linden sang sie u. a. die Larina in Eugen
Onegin, Dorabella in Così fan tutte und Rosina in Il barbiere di Siviglia.
Sie gab erfolgreiche Liederabende, sang Cherubino in Le nozze di
Figaro mit Ivan Fischer in Budapest und an der Oper in Las Palmas
de Gran Canaria, zudem sang sie Haydns Nelson-Messe unter Marek
Janowski in Berlin und Bachs Matthäuspassion unter Enoch zu Guttenberg in München.
Neben ihrer Operntätigkeit ist Katharina Kammerloher auch eine gefragte Konzertsängerin. Sie sang u. a. Bach-Kantaten mit René Jacobs
und der Akademie für Alte Musik Berlin, Bachs Messe in h-Moll mit den
Berliner Philharmonikern unter Sir Roger Norrington, Mendelssohns
Elias mit dem London Symphony Orchestra unter Wolfgang Sawallisch,
die Anita in Bernsteins West Side Story mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Kent Nagano und Berlioz’ Roméo et Juliette
unter Fabio Luisi mit der Staatskapelle Berlin. Bei den BBC Proms und
dem Edinburgh Festival war sie mit dem London Symphony Orchestra
unter Pierre Boulez mit dessen Le visage nuptial zu hören. Ebenfalls mit
Boulez sang sie Schönbergs Orchesterlieder op. 22 bei mehreren Festivals, u. a. in München, Wien und Frankfurt. Unter Daniel Barenboim
sang sie u. a. in Beethovens 9. Sinfonie sowie Wolfgang Rihms Orchesterlieder nach Gedichten von Heiner Müller, Ravels Liederzyklus Shéhérazade, jeweils mit der Staatskapelle Berlin, Mozarts Krönungsmesse
mit den Berliner Philharmonikern, Bruckners Messe in f-Moll und Gija
Kantschelis Lamento mit Gidon Kremer und dem Chicago Symphony
Orchestra. Zur Wiedereröffnung der Dresdner Frauenkirche sang sie
unter der Leitung von Fabio Luisi in einer Aufführung von Mendelssohns Elias mit dem MDR-Sinfonieorchester. Die 9. Sinfonie Beethovens
gab sie 2011 mit dem Rundfunksinfonieorchester Berlin unter Marek
Janowski im Konzerthaus Berlin.
Zahlreiche Rundfunk- und Plattenaufnahmen dokumentieren ihre
künstlerische Tätigkeit. So spielte sie u. a. Bach-Kantaten mit René Jacobs ein, Joseph Haydns L’isola disabitata unter Alessandro de Marchi,
Pietro Francesco Cavallis La Didone (Anna) unter Thomas Hengelbrock
und Beethovens Chorfantasie mit den Berliner Philharmonikern unter
Daniel Barenboim. Auf DVD erschienen Verdis Otello (Emilia) sowie
Mozarts Così fan tutte (Dorabella), jeweils mit der Staatskapelle Berlin
unter Daniel Barenboim.
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Mitwirkende
STEPHAN RÜGAMER
Stephan Rügamer stammt aus Kempten
und studierte zunächst Schulmusik,
bevor er sich dem Gesangsstudium
bei Prof. James Wagner und Prof.
Günter Binge an der Hochschule für
Musik in Lübeck zuwandte.
Von 1996 bis 1998 war er am Theater
Lübeck als lyrischer Tenor engagiert.
Daniel Barenboim verpflichtete den
jungen Tenor 1999 an die Deutsche
Staatsoper Berlin, zu deren Ensemble
er seitdem gehört. Hier interpretiert
er Partien wie zum Beispiel David
in Die Meistersinger von Nürnberg (Neuinszenierung mit dem Leitungsteam Barenboim/Kupfer), Andres (Wozzeck), Chateauneuf (Zar
und Zimmermann), Cassio (Otello) (TV-Mitschnitt/Arte), Froh (Das
Rheingold), Walther von der Vogelweide (Tannhäuser) (Neuinszenierung, Leitungsteam: Barenboim/Kupfer), Chevalier (Der ferne Klang)
(Neuinszenierung, Leitungsteam: Gielen/Mussbach), Narraboth (Salome), Raimbaut (Robert le diable), Tamino (Die Zauberflöte), Maler/
Neger (Lulu), Boris unter der Leitung von Michael Gielen in Michael
Thalheimers Neuinszenierung von Katja Kabanova, Schuiskij in der
Neuinszenierung von Boris Godunow (2005) und Marquis in Prokofjews
Der Spieler (2008), jeweils unter der Leitung von Daniel Barenboim.
Gastverpflichtungen führten Stephan Rügamer u. a. an die Staatsoper
Stuttgart (Maler/Neger in Alban Bergs Lulu), an die Semperoper Dresden (David in Die Meistersinger von Nürnberg, 2001), an das Essener
Aalto-Theater sowie 2004 als Tamino an die Oper Frankfurt und als
Cassio an die Staatsoper München. Am Teatro Real in Madrid debütierte er im Juli 2003 mit der Partie des Erik in Der fliegende Holländer
(Gastspiel der Staatsoper Unter den Linden). Am Pariser Théâtre du
Châtelet verkörperte er die Rolle des Matteo in Strauss’ Arabella im
Mai 2005. Bei den Bregenzer Festspielen 2005 sang er die Partie des
Umberto Spinola in Johann Strauß’ Operette Der lustige Krieg. Am Teatro alla Scala di Milano folgte Prokofjews Der Spieler (Marquis) im Mai
2008 mit Wiedereinladung für die Spielzeit 2009/10. Am Teatro Real
Madrid sang er Boris in Katja Kabanova (Spielzeit 2007/08) und Walther
von der Vogelweide in Tannhäuser (März/April 2009 unter der Leitung
von Jesús López Cobos). Beim Festival of the White Nights 2010 in St.
Petersburg trat er als Loge in Das Rheingold unter Valery Gergiev auf.
Künftige Engagements beinhalten eine Wiederaufnahme von Das
Rheingold (Loge) an der Staatsoper im Schiller Theater und am Teatro
alla Scala di Milano 2013.
Neben Liederabenden hat sich Stephan Rügamer ein breites Konzertrepertoire erarbeitet. Zahlreiche Konzertauftritte führten ihn zum
Mitwirkende
Beispiel nach München, Wien, Tel Aviv, Amsterdam, Paris, Chicago und
Los Angeles, unter anderem mit dem Ensemble Modern, mit Concerto
Köln, dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra (Ravinia Festival
2004), dem Montréal Symphony Orchestra unter Kent Nagano (2006)
und der Tschechischen Philharmonie Prag (2007). Zudem war Stephan
Rügamer beim Abschlusschorkonzert der Salzburger Festspiele 2005
Tenor-Solist in Strauss’ Deutscher Motette mit dem Chor der Wiener
Staatsoper. Mit dem Orquesta Ciudad de Granada unter Sebastian
Weigle sang er in einer Aufführung von Mendelssohns 2. Sinfonie
Lobgesang sowie mit dem New Japan Philharmonic Orchestra Tokio
in Beethovens 9. Sinfonie. Mit dem Deutschen Symphonie Orchester
Berlin unter Ingo Metzmacher war Stephan Rügamer in konzertanten
Aufführungen von Humperdincks Oper Königskinder zu erleben.
Zudem wirkte der Tenor bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Martin Haselböck, Helmuth Rilling, Hugh Wolff, Kent Nagano, Ingo Metzmacher,
Peter Ruzicka und Sebastian Weigle mit.
ROMAN TREKEL
Nach seiner Gesangsausbildung bei
Prof. Heinz Reeh begann der Bariton Roman Trekel seine berufliche
Laufbahn an der Berliner Staatsoper
Unter den Linden. Diesem Haus und
seinem Chefdirigenten Daniel Barenboim bleibt er bis heute fest verbunden. Von hier aus startete er seine Karriere, die ihn an die großen
Opernbühnen führte, wie z. B. an
die Mailänder Scala, das Royal Opera
House Covent Garden London, die
Bayerische Staatsoper München, die
Sächsische Staatsoper Dresden, die Staatsoper Hamburg, die Opernhäuser in Amsterdam, Brüssel, Genf, Florenz, Wien, Madrid und Zürich,
das New National Theatre Tokio und über elf Jahre in Folge zu den
Bayreuther Festspielen, wo er vor allem in seiner Paraderolle als Wolfram
von Eschenbach in Wagners Tannhäuser Triumphe feiern konnte.
Über die Partien seines Fachs hinaus (Wolfram, Conte Almaviva, Posa,
Valentin, Don Alfonso und viele andere) beeindruckt Roman Trekel
seit einigen Jahren zunehmend in Rollen des dramatischen und des
Charakterfachs. Sein Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg), Amfortas (Parsifal) und Faust (in Busonis Doktor Faust) waren gleichermaßen packende Charakterstudien wie im April 2011 sein phänomenales
Debüt als Wozzeck von Alban Berg mit Daniel Barenboim und Andrea
Breth an der Staatsoper im Schiller Theater Berlin.
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Mitwirkende
Neben seiner Tätigkeit auf der Opernbühne ist er ein gefragter
Konzertsänger und hat bereits mit den größten Orchestern und
Dirigenten musiziert: mit den Berliner Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Houston
Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra und den
Münchner Philharmonikern unter Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Christian Thielemann,
Kent Nagano und vielen anderen.
Seit über einem Jahrzehnt gilt Roman Trekel als einer der herausragenden Liedinterpreten seiner Generation. Dies belegen nicht nur
seine weltweit gefeierten Liederabende, sondern auch seine mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Diskografie. Neben seinem festen
Liedpianisten Oliver Pohl, mit dem ihn eine über zwanzigjährige
Partnerschaft verbindet, arbeitet Roman Trekel u. a. mit Burkhard
Kehring, Hartmut Höll, Malcolm Martineau, Hideyo Harda, Elena
Bashkirova, Helmut Deutsch und Daniel Barenboim.
Seit über zwei Jahrzehnten unterrichtet Roman Trekel Gesang an
der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Er gibt Meisterkurse
und wird regelmäßig als Juror zu internationalen Wettbewerben
eingeladen.
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN
Das Konzerthausorchester Berlin kann auf eine mittlerweile über 60jährige Tradition zurückblicken. 1952 als Berliner Sinfonie-Orchester
(BSO) gegründet, erfuhr es unter Kurt Sanderling als Chefdirigenten
(1960–1977) seine entscheidende Profilierung. Mit ihm erwarb das
BSO internationale Anerkennung, zahlreiche Größen der Musikszene wie David Oistrach und Emil Gilels musizierten regelmäßig mit
dem Orchester. Obwohl das BSO für seine Konzerte zwischen mehreren Spielorten wechseln musste, gelang es Sanderling, eine große
Stammhörerschaft für seine erfolgreichen Abonnementreihen aufzubauen.
1977 wurde Günther Herbig zum Chefdirigenten berufen. Nach
dessen Ausscheiden übernahm 1984 Claus Peter Flor die Leitung
des Orchesters. Im selben Jahr wurde Karl Friedrich Schinkels berühmtes Schauspielhaus als Konzerthaus wiedereröffnet – das BSO
erhielt am schönsten Platz der Stadt, dem Gendarmenmarkt, eine
feste Spielstätte für seine Konzertreihen. Von diesem Heimathafen
aus führte Flor das Orchester in zahlreichen Gastspielreisen um die
ganze Welt. 1988 tourte er mit dem BSO sieben Wochen lang durch
Großbritannien, die USA und Japan und festigte auch international
den hervorragenden Ruf des Orchesters.
In Michael Schønwandts Amtszeit (1992–1998) wurde das BSO
offiziell zum Hausorchester des Konzerthauses Berlin. Ihm folgte
Mitwirkende
2001 Eliahu Inbal, der das mittlerweile 50-jährige Orchester in die
nächste Generation führte. Neue, junge Musiker aus allen Teilen
der Welt veränderten das Gesicht und die Strahlkraft des BSO. 2001
absolvierte es eine außerordentlich erfolgreiche Japan-Tournee
mit 15 Konzerten in 13 Städten, 2004 konzertierte Inbal mit dem
Orchester zwei Wochen lang in Spanien. 2005 war das BSO zu Gast
in China, Japan und Korea. 2006 standen Tourneen durch Spanien
und Deutschland auf dem Programm.
Im August 2006 begann mit dem neuen Chefdirigenten Lothar
Zagrosek und unter neuem Namen ein weiteres spannendes Kapitel: Aus dem Berliner Sinfonie-Orchester wurde das Konzerthausorchester Berlin. Der Name zeigt, wie sehr das Orchester mit seinem
Haus verbunden ist: Mit fast 100 Konzerten pro Saison prägt es
den Spielplan des Konzerthauses. Repertoire und Stilistik wurden
kontinuierlich erweitert, um Musik von Monteverdi bis Lachenmann gleichermaßen kompetent zu interpretieren. Mit Neuzugängen verjüngte sich das Orchester stetig. Mit der Gründung der
Orchesterakademie im Januar 2010 fördert das Haus zudem junge
Nachwuchstalente.
Lothar Zagrosek führte die neuen Formate Mozart-Matinee, Orchesterfest und Silvester »à la carte« ein. Die erste Konzertreise
unter dem neuen Chefdirigenten führte das Konzerthausorchester
durch Deutschland und die Niederlande. Im Februar 2008 folgte
eine umjubelte Tournee durch Spanien, die tagesaktuell mit einem
Online-Blog dokumentiert wurde. Im September 2008 nahm das
Orchester beim »Prague Autumn Festival« teil, im März 2009 erntete es auf seiner zweiwöchigen Tournee durch Großbritannien
(verbunden mit einer Residency in der Londoner Cadogan Hall)
ein begeistertes Presseecho. Es wurde zu internationalen Festivals
eingeladen, u. a. zum Prager Frühling und Athens Festival, La folle
journée de Nantes und zum Budapester Frühlingsfestival. Im Rahmen des jährlichen Festivals für Neue Musik »MaerzMusik« war das
Konzerthausorchester bisher viermal zu Gast. Regelmäßig gastiert
das Orchester beim Choriner Musiksommer sowie bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern.
Zur Saison 2012/13 wird Iván Fischer Musikdirektor des Konzerthauses Berlin und Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Als
designierter Chefdirigent wird er bereits in der Saison 2011/12 mit
dem Konzerthausorchester zusammenarbeiten. Ihm zur Seite steht
Dmitrij Kitajenko als Erster Gastdirigent ab der Saison 2012/13.
Erster Gastdirigent und Ehrenmitglied des Konzerthausorchesters
ist Michael Gielen. Ehrendirigent und Ehrenmitglied ist Prof. Kurt
Sanderling. Eliahu Inbal ist Ehrenmitglied des Orchesters.
Heute gehört das Konzerthausorchester Berlin mit seinen über
12 000 Abonnenten zu den Klangkörpern mit der größten Stammhörerschaft in ganz Deutschland.
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Mitwirkende
BERLINER MOZART-KINDERCHOR | MOZARTINI
Im Berliner Mozart-Kinderchor singen Mädchen und Jungen im Alter
von 6 bis 10 Jahren. Einmal in der Woche treffen sich die Kinder und
ihre Chorleiterin Anja Kirov-Vogler in der Aula der Grundschule »Birger
Forell« in Berlin-Wilmersdorf zur Probe.
Bei den Mozartini sind Kinder und Jugendliche von 10 bis 15 Jahren
versammelt, die von der Dirigentin Sabine Fenske musikalisch betreut
werden. Gemeinsam erarbeiten sie ein- und mehrstimmige Lieder aus
verschiedenen Epochen.
SUHLER SINGAKADEMIE
Die Suhler Singakademie – 1976 gegründet – entwickelte sich in kurzer
Zeit zu einem führenden Klangkörper der Region. Mit erlebnisreichen
Konzerten trägt die Suhler Singakademie zum wertvollen kulturellen
Angebot der Stadt und der Region bei.
Eine große Zahl an gemeinsamen Konzerten verbindet den Chor mit
der weltweit renommierten Thüringen-Philharmonie. Die Konzerte
zusammen mit dem Suhler Knabenchor, wie zuletzt Kodálys Psalmus
Hungaricus, schenken dem Chor und dem Publikum immer wieder
besondere Musikerlebnisse.
Das Repertoire umfasst die großen Chorwerke aller Epochen mit
einem Schwerpunkt auf romantischer Oratorienliteratur. Die Vielseitigkeit des Chores belegen Rock-Sinfonik-Konzerte zusammen mit
der Gruppe Vital und der Queen Tribute Band MerQury. Besondere
Verdienste erwarb sich der Chor mit zahlreichen Suhler Erstaufführungen wie kürzlich Anton Rubinsteins Das verlorene Paradies, Michael Tippets A Child of our Time, Edward Elgars The Dream of Gerontius,
Antonín Dvořáks Requiem, Arvo Pärts Passio oder Robert Schumanns
Das Paradies und die Peri.
Mitwirkende
In der Suhler Singakademie organisiert sich der junge Kammerchor NEW VOICES. Bei den New Voices treffen sich junge talentierte
Sängerinnen und Sänger aus ganz Thüringen. Außergewöhnliche
Konzertprogramme, von Klassik bis Jazz und Gospel begeistern das
Publikum.
Konzertreisen führten die Sänger und Sängerinnen der Suhler Singakademie in viele deutsche Städte (darunter: Berlin, Bremen, Dresden, Frankfurt, Gotha, Leipzig, Regensburg, Saarbrücken, Schwerin,
Weimar und Würzburg) sowie über die Grenzen Deutschlands hinaus
nach Frankreich, Italien, Ungarn, Österreich, Russland und die Niederlande.
BERLINER SINGAKADEMIE
Die Berliner Singakademie zählt zu den großen Oratorienchören Berlins.
Mit Aufführungen chorsinfonischer Werke und mit A-cappella-Konzerten hat sie regen Anteil am Musikleben der deutschen Hauptstadt.
Konzeptionell und künstlerisch steht der Chor in der Tradition der 1791
von Carl Friedrich Fasch gegründeten Sing-Akademie zu Berlin.
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Mitwirkende
Die Spaltung der Stadt Berlin im Jahre 1961 führte zu einer erheblichen
Beeinträchtigung der Arbeit der Sing-Akademie, die nur noch im Westteil Berlins künstlerisch aktiv sein durfte. Um auch im Ostteil der Stadt
an diese Tradition anknüpfen zu können, erfolgte 1963 an der Deutschen Staatsoper durch Intendant Hans Pischner die Gründung der
Berliner Singakademie. Zum Direktor wurde Helmut Koch berufen. Wie
zuvor bildeten die Werke Johann Sebastian Bachs, Georg Friedrich Händels und Felix Mendelssohn Bartholdys den Kern der chorischen Arbeit.
Künstlerisch stark geprägt wurde der Chor bis 1989 von Dietrich
Knothe. Er schuf stets Raum für vergessene Werke der Chormusik, ob
es nun Mendelssohns Magnificat, Schuberts Lazarus oder E.T.A. Hoffmanns Miserere war. Er nahm sich auch der bedeutenden Werke
Hanns Eislers an.
Seit 1984 finden die meisten Konzerte der Berliner Singakademie im
Konzerthaus Berlin, dem früheren Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, statt. Aufführungsorte sind aber auch die Berliner Philharmonie
und das Maxim Gorki Theater, das ehemalige Haus der Sing-Akademie zu Berlin.
1989 wurde Achim Zimmermann zum Direktor der Berliner Singakademie berufen. Was schon vor seiner Zeit begonnen wurde, nämlich
die Pflege der zeitgenössischen Chormusik, setzt er mit großem Engagement fort. Komponisten wie Honegger, Martinů, Martin oder
Britten fanden in der Proben- und Konzertarbeit ihren festen Platz. Ein
Höhepunkt war im September 2002 die Uraufführung des Oratoriums
Medea in Korinth von Georg Katzer – nach einem Text von Gerhard und
Christa Wolf – ein Auftragswerk der Berliner Singakademie.
Die Berliner Singakademie gastierte bereits in vielen Ländern der Erde.
Gastspielen in der früheren Sowjetunion, in Polen und der Tschechoslowakei folgten nach 1989 Konzertreisen nach Spanien, Frankreich,
Israel und Schottland. 1999 sang der Chor erstmals in Japan, im Jahre
2001 in Brasilien und 2007 und 2011 in Italien.
In Berlin arbeitet der Chor mit herausragenden Gesangssolistinnen
und -solisten und nahezu allen großen Orchestern Berlins zusammen.
Ständige Partner sind das Konzerthausorchester, das Kammerorchester
Carl Philipp Emanuel Bach und das Orchester der Komischen Oper. Engagements erfolgten ebenfalls durch das Rundfunk-Sinfonieorchester
Berlin und durch das Berliner Philharmonische Orchester.
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ACHIM ZIMMERMANN
Achim Zimmermann wurde 1958 in Dippoldiswalde bei Dresden geboren, war von 1969 bis 1977 Mitglied des Dresdner Kreuzchores und
studierte an der Musikhochschule »Franz Liszt« in Weimar Chor- und Orchesterdirigieren. Darüber hinaus absolvierte er internationale Dirigierseminare bei Helmuth Rilling in Deutschland und in den USA.
1984 wurde Achim Zimmermann Chordirektor der Suhler Philharmonie sowie Leiter der Singakademie Suhl. 1989 wählte ihn die Berliner
Singakademie als Nachfolger von Dietrich Knothe zu ihrem Direktor.
Mit diesem in variablen Besetzungen auftretenden Chor gilt seine
Aufmerksamkeit der ganzen Breite und Vielfalt des Repertoires. Die
Werke Bachs und Mendelssohns sowie Chorsinfonik und A-cappella-Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen dabei im
Zentrum seiner Arbeit.
Von 1991 bis 2001 unterrichtete Achim Zimmermann an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler«, von 1993 bis 1998 hatte er eine Professur für Chorleitung inne. Seit Januar 2002 leitet er zusätzlich zu
seiner Arbeit mit der Berliner Singakademie den Bach-Chor und das
Bach-Collegium an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und damit
die regelmäßigen Aufführungen der Bach'schen Kirchenkantaten.
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KONZERTVORSCHAU
35 Jahre Suhler Singakademie
Sa 19. 05. 2012 · Kongresszentrum Suhl
BEGINN: 17 UHR
HERMANN SUTER
z Le Laudi di San Francesco d'Assisi op. 25
Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi
Nathalie de Montmollin - Sopran
Barbara Bräckelmann, Alt
Frieder Aurich, Tenor
Daniel Ochoa, Bass
Suhler Singakademie e.V.
Berliner Singakademie
Suhler Knabenchor e.V.
Thüringen-Philharmonie Gotha
Dirigent: Matthias Beckert
4. Abonnementkonzert
So | 17. 06. 2012 · Konzerthaus Berlin | 20 Uhr
ZOLTÁN KODÁLY
z Missa brevis
JOSEPH HAYDN
z Harmoniemesse
Anja Zügner, Sopran
Silvia Hauer , Mezzosopran
Eric Stoklossa, Tenor
Andreas Wolf, Bass
Berliner Singakademie
Kammersymphonie Berlin
Leitung: Achim Zimmermann
MEHR UNTER WWW.BERLINER-SINGAKADEMIE.DE
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