Kurzdarstellung der Astropolarity-Methode

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© 1981-2012 Peter-Johannes Hensel, AstroPolarity Ausbildungs & Beratungscentrum Berlin.
AstroPolarity
APM-Kompendium
Credo I - VIII
Tierkreis
Elemente
Quandranten
Aspekte & Figurinen
Konstellationsbilder
Deutungsmethodik
Prognostik
Astromedizin
Psychologie
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AstroPolarity Ausbildungs & Beratungscentrum Berlin
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I. CREDO ...mit auf den Weg...
Wenn man Astrologie im Sinne der AstroPolarity-Methode betreibt, darf man sich nicht von
allgemeinen Lehrmeinungen oder von eigenen Absichten, dieses oder jenes bewirken zu
wollen, einfangen lassen. Man muß lernen, eigene und fremde Lebensvorgänge selbstdenkend,
absichtslos und furchtlos zu durchschauen, damit man nicht in der Herde eingebunden ist denn erst dann, wenn man nicht mehr den Zwecken der Herde verfangen ist, wenn man also
„außerhalb“ steht, erst dann hat man das wirkliche Vertrauen der Menschen, vor allem der
Menschen in Not.
Es heißt: Wer nichts bewegt, bewegt am meisten.
Der Ort der Wahrheit, der „Heilige Ort“, liegt außerhalb der Ansiedlungen. An ihm versammeln
sich die Heiligen. Dagegen werden die Bilder der Wahrheit in den Ansiedlungen aufbewahrt,
von den Priestern behütet und „aus dem Schrein gelassen“, um die Menschen zu orientieren.
Oder anders:
Der Ort der Ursachen, das “ferne Reich der Herkunft”, liegt immer im Verborgenen. Er öffnet
sich “zur rechten Zeit” nur jenem, der absichtslos und furchtlos schaut und wahrnimmt, was
ist. Dagegen ist das Phänomen der Wirkung offensichtlich, sie ist “die Nachricht des Boten aus
dem fernen Reich”.
Beide, der Priester und der Heilige, die Ursache und die Wirkung, der Inhalt und die Form, das
Problem und die Lösung, sind archetypisch als Polarität im Menschen verankert. Die „Heiligen
Orte im fernen Reich der Herkunft” sind heute verwaist, doch im Menschenherz sind sie -wie
die Liebe- nicht zu tilgen.
Wir können Sie finden.
Es ist Aufgabe und wahrscheinlich eigentliche Kunst ausgebildeter AstroPolarity-Berater, diese
verwaisten Stellen erfahrbar und die Bilder der augenblicklichen Wahrheit gegenwärtig zu
machen und sich frei von den Absichten der Herde und des eigenen Stolzes an den Orten der
Wahrheit vom Wind des Schicksals bewegen zu lassen - gleichsam einem Floß mit
aufgespanntem Segel... ruhig wartend, ruhig hörend...
Aus dieser Aufgabe heraus sollte jeder, der AstroPolarity ernsthaft studiert, folgendes wissen:
AstroPolarity basiert einzig auf universellen, nicht vom Menschen entworfenen und damit
fundamentalen Lebensgesetzen, welche - in ihrer beruhigenden Einfachheit erhalten bleibend konsequent in der Ausbildung Anwendung und Würdigung finden. Daher ist das Studium mehr
als reine Aufnahme von Informationen. Es werden Konflikte der Gewissensinstanzen entstehen
bzw. sichtbar, ein Gefühl der Verantwortung für das eigene Handeln und dessen Ausmaß
wächst. Erlebnishorizonte werden freigelegt, die ohne das erworbene und erfahrene Wissen
verborgen geblieben wären.
Anstelle eines sofortigen schmerz- und problemfreieren Daseins steht zu Beginn zunächst ein
tiefgehender Erkenntnisprozeß, der in annähernder Richtigkeit wie folgt beschrieben werden
kann:
Alle Einzelteile des Lebens stehen in einer bestimmten Ordnung und bedingen sich. Sie hängen
in Form und Inhalt, in Ursache und Wirkung, in Problem und Lösung wechselseitig untrennbar
zusammen. Mein Problem war: Ich war problemorientiert, ohne die wahren Zusammenhänge
erkennen zu können. Meine Lösung ist: Ich bin lösungsorientiert, ich lerne Zusammenhänge
sehen, lerne anerkennen was ist...
Das Erleben neuer geordneter Zusammenhänge führt unweigerlich und rasch zu einer
bestimmenden Wesensveränderung und ist i.d.R. eine eindrucksvolle Erfahrung. Der
Lebensfluß ändert seine Richtung. Lebenszusammenhänge werden zunehmend als archaische
Bildketten erlebt und immer weniger auf dem logisch, wissenschaftlich aufgeklärten
Denkhintergrund der Neuzeit gesehen. Die Dinge werden greifbarer und authentischer, der
Bezug zum Leben gelingt mehr und mehr über bildhaftes Empfinden, über die Intuition des
Herzens. Wo man zuvor wenig sah, schaut das nun geschlossene Auge weiter in die
Landschaften der Seele, als es Gedanken je vermochten.
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Die eingepflanzte und während der Ausbildung stetig im Innen heranwachsende geänderte
Haltung, läßt uns die Dinge zunächst anerkennen, wie sie sind. Lösungen erschließen sich nicht
über eine von Absichten getragene, aktive Deutung des Geburtsbildes, sondern über das in
sich immer geordnete Horoskopsystem, welches wir aus einer “Leeren Mitte” heraus
betrachten lernen. Nicht wir “besprechen” das Horoskop, die Karte des Lebens spricht zu uns!
Dies ermöglicht im Laufe der Zeit genauere, intensivere und tiefergehende Einsichten, als es
die herkömmlichen Formen der Astrologie vermögen. Der Lern- und Erfahrungsprozeß ist
zunächst auch mit erheblich größeren geistigen, emotionalen Anstrengungen verbunden. Aber
auch der Lohn ist größer. Die Anwendung des Erlernten gelingt bald ohne unser Zutun in
ruhigerer, innerer Gelassenheit.
Man beginnt mit zu schwingen. Die wesentlichen Dinge des Lebens sind immer einfacher
Natur.
II. kurzdarstellung der astropolarity-methode
hinweis vorab: die folgende kurzdarstellung der astropolarity-methode theoretisiert und
abstrahiert. sie richtet sich in diesem sinne vor allem an diesbezüglich interessierte. im
praktischen anwenden und umsetzen stellt sich das hier beschriebene sehr einfach -fast
simpel- dar unabhängig davon, dass der “unterbau” ev. den eindruck von komplexität und
schwieriger anwendbarkeit erweckt. das folgend beschriebene muss also “nicht gewusst
werden”, wenn man astrologisch mit APM arbeiten will.
APM basiert als astrologischer denkansatz, als moderne astrologische schulrichtung bzw. als
innovativer astrologischer, psychologischer, systemischer und philosophischer erkenntnisweg
auf dem universellen polaritätsgesetz von ursache und wirkung. dieses grundprinzip wird
innerhalb APM von der monokausalen stufe -dem linear prozesshaften- auf die multikausale
verknüpfungsebene der nicht-linearen prozesse transponiert. dadurch vermittelt sich innerhalb
der astrologischen arbeit (gespräch, beratung, coaching etc.) der eindruck, das geburtsbild
“organisiere sich selbst” bzw. - es bedürfe keinerlei “interpretation” im herkömmlichen sinne.
es wird deutlich, dass jedes geburtsbild “in selbstorganisiertheit existiert” und sich dem
traditionellen astrologischen paradigma mechanisch-statischer deutung (... viele astrologen
wissen gar nicht, dass sie darin arbeiten ...) -zumindest in den tiefenschichten- völlig entzieht.
der zirkuläre, nicht-lineare deutungsansatz von APM lässt dagegen einsichten in die
mikroebenen (tiefenstrukturen der inneren welten) zu. diese erkenntnisse machen
vergleichsweise leicht erklärbar, warum es auf der makroebene (oberflächenstrukturen der
äusseren welten) sprunghafte, nicht vorhersehbare negativänderungen in der ordnungsform also einfacher gesagt: probleme- gibt. das hilft immens bei der -auch wichtigenursachenanalyse! zudem können ebenen interpretiert werden, die bislang unzugänglich blieben
oder bei denen es erheblichen erklärungsnotstand gab. APM überschreitet die grenze des
territoriums linearer ordnung, vermeintlich klar vorhersagbarer formen, identitäten und
vorausliegender bedeutungen. in diesem sinne ist APM das exakte gegenteil der “wahrsagerei”
- gleichzeitig aber auch ungleich genauer im erkennen der wirkenden inhaltsbilder. in lyrischen
worten: APM gleicht “dem absichtslosen mitschwingen im freien spiel der lebenskräfte”. die
zwischen strukturiertheit und variabilität wechselnden lebenskräfte verdeutlichen die grenze
zwischen ordnung und chaos, APM passt sich den jeweiligen anforderungen in die eine oder
andere richtung an. allerdings immer erst im moment des geschehens selbst, nicht im sinne
von vorbereitender planung. denn: “planung ersetzt schicksal durch irrtum”!
neben vielen anderen effekten wächst im arbeiten mit der methode die erkenntnis, dass
determination (also schicksalsbestimmtheit - ein wichtiges astrologisches reizwort) kein ansich
bestimmendes oder entmündigendes wesen hat, sondern vielmehr den rahmen der
individuellen persönlichen freiheit markiert. ohne determination wäre menschliche freiheit und
weiterentwicklung nicht möglich - weder körperlich, noch seelisch, geistig oder spirituell! APM
definiert determination als “ursächliches so-sein”, als “erfahrungsspeicher der ahnen”, als
“immaterielle-dns”.
die spezifischen vorgehensweisen von APM stellen eine spiegelung elementarer komplexer
lebensprozesse dar und sind insofern “nicht von menschenhand gemacht”. peter-johannes
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hensel betont immer wieder, dass APM nicht von ihm “entwickelt” sondern eher “als prinzipiell
vorhandenes, unzusammenhängendes materialangebot gefunden” wurde. seine über 30igjährige arbeit bestand und besteht im wesentlichen darin, die universellen, oft paradoxlogischen wirkungszusammenhänge des lebendigen astrologisch erfassbar, methodisch
nachweisbar und innerhalb APM konkret nutz- und erfahrbar zu machen.
auf diesem wege ist eine der effizientesten, tiefgründigsten und zugleich universell
einsetzbaren astrologischen methoden entstanden. die methodischen vorgehensweisen sind
jahrzehntelang erprobt und von hunderten APM-schülern in erfolgreicher anwendung in der
astrologischen praxis bestätigt. neben vielen einmaligkeiten der deutungs- und
prognoseverfahren bietet APM auch als vermutlich einzige astrologische schulrichtung eine
direkte verschmelzung der deutungs- und beratungsmethodik, d.h.: die beratungsstrategien
werden direkt mithilfe der deutungssystematik aus dem geburtsbild geschlussfolgert. die
daraus erwachsenden möglichkeiten stellen eine enorme bereicherung für jeden dar, der mit
menschen kommunikativ arbeitet - egal ob auf sprachlicher, intuitiver, emotionaler oder
spirituell-mentaler ebene. sie sind daher nutzbar natürlich von astrologen, aber auch von
medizinern, therapeuten, psychologen, consultants, coaches, unternehmensberatern, trainern,
seelsorgern, pädagogen usw.
APM basiert auf 9 kernprinzipien bzw. arbeitsstrategien:
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kreative reduktion (erkennen des wesentlichen)
schnelle und sichere kernthema-fokussierung (worum geht es wirklich)
konstellationsbasierte sicht (inhaltliche wirklichkeit vor formeller fiktion)
synergetisch-multikausales deutungssystem (ursache-wirkung-kontext)
pyramiden-rhythmik (bestimmung und korrelationen von zeitqualitäten)
diagnostisch-therapeutische astromedizin (angewandte phänomenologie)
direkte korrelation (1:1) zwischen deutungs-und beratungsprozess
striktes, bewusstes “unvorbereitet-sein” auf den klienten (leere im zuhören)
handlungsfreiheit und weiterentwicklung durch annehmen des determinierten
die aus dem geburtsbild über APM geschlussfolgerten symbol-informationen werden -auch im
unterschied zu nicht-astrologischen vorgehensweisen- in kürzester zeit und gesichert
verfügbar. sie spiegeln sich sowohl auf der vorgeburtlichen und frühkindlichen, als auch auf
der erwachsenen ebene konkret wider. sie repräsentieren analoge innere und äussere
ereignisse, erlebnisse und erfahrungen in unentwickelter und in transformierter form. in
diesem sinne sind astrologische symbol-informationen von grösster werthaltigkeit für jede
arbeit!
APM ist ein mächtiges, thematisch nicht eingeschränkendes werkzeug zur begutachtung,
diagnostizierung und lösungsorientierten intervention innerhalb der arbeit mit ratsuchenden
menschen.
besonders
deutlich
zeigt
sich
dies
bei
hochkomplexen,
scheinbar
undurchdringbaren oder bislang unverständlich gebliebenen menschlichen oder sachlichen
“problemfällen” bzw. notsituationen.
III. Unorthodoxes Credo wider Eingesessenes!
Stichwort Beratungsmaxime:
Keinerlei klienten- oder geburtsbildbezogene Vorbereitung. Anstelle ansonsten entstehender
Vor-Urteile: Leere im Zuhören – wie ein Segel, das den Wind erwartet.
Anfängergeist!
Erfahrbarer Vorteil für den Berater: Klarer Kopf, offenes Herz. Erfahrbarer Vorteil für den
Klienten: Grösstmögliche Weite und geringstmögliche Befangenheit seines Gegenübers. Freies
Spiel bipolarer menschlicher Kräfte.
Wahrhaftigkeit! Lebendigkeit! Gelingen!
Dies will ... zuvor ... mit allen Sinnen ernsthaft erlernt sein. Vergessen ist hier Kunst!
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Geburtsbilder sind nichts als schlichte Bestätigungen dessen, was sich zeigt.
Gesprächsvorbereitung –erst recht ausgiebige- schadet der Sache, stiehlt Schicksal, stiehlt
Bilder, stiehlt Räume und Zeiten, stiehlt die einzigartige Wirklichkeit des Augenblickes.
Vorbereitung ersetzt Schicksal durch Irrtum. Vorbereitung ist letztlich immer Angst vor der
Gewalt des Augenblickes, der eigenes Unvermögen jederzeit bloßstellen kann.
Wenn überhaupt, dann: ... sollte Vorbereitung kurze Gehilfe auf den ersten Astrometern sein
(damit man als Anfänger weiß, wie sich das Gehen anfühlt). Wer sich aber länger an
Vorbereitungsritualen festhält oder sie gar zum Qualitätsmerkmal mutiert, wird schnell zum
"Profi mit Gehilfe". Denn: bereits hinter der ersten Biegung muss frei gelaufen werden (das
geht!), zwar zittrig, torkelnd, ängstlich – aber mental und seelisch frei! Und dann, nach
längerem Freilauf am ersten astrologischen Erfahrungshorizont angelangt, ... meint man nicht
selten, ... fliegen zu können.
Der Astrologische Flugschein. Erworben im Anfängergeist und auf dem Boden der Tatsachen.
Was mag der Eingesessene nun denken? Am besten wär, er dächte: „Ich will fliegen lernen!“
IV. Zur Freude Saturns
"Fun & Play-Astrologie" muss nicht wirklich erlernt werden, sie vermittelt sich als Hobby. Als
"Guided Life-Tour" ähnlich einer Camel-Throphy - da kann ja in Wirklichkeit nichts passieren die Wege sind markiert - Helfer hinter jedem Busch - eben "Fake".
Wer aber ernsthaft lernt, der weiss: Zuweilen muss man weite und wahre astrologische
Textwüsten durchqueren, in Artikeln, in Büchern oder auch in Seminaren. Ernsthaftes Lernen
ist manchmal einfach richtig harte Arbeit!
Manch schweres Wissensterrain wird begehbarer, wenn man zwischendurch - vielleicht bei
einem schattigen Absatz oder in einer grammatikfreien Leerzeile - einfach mal Mentalpause
macht, ´nen Schluck aus der Einsichtsflasche nimmt, in sich hineinfühlt und sagt: “Lauf
einfach weiter, hinter dem nächsten Kapitelhügel liegt die Oase des Verstehens”.
Stehenbleiben heisst nämlich oft: Verdursten an Unverstandenem ...
V. Kreative Reduktion
Halten wir einen Moment inne ...
Die heutige Zeit, das heutige Leben ist... für den einzelnen Menschen... im Grunde
unüberschaubar geworden. Der Mensch ist im Begriff, seine Wurzeln zu vergessen, sich in
oberflächlicher und unüberschaubarer Vielfältigkeit des alltäglichen Reizüberangebotes zu
verlieren. Nur Weniges ist noch echt, noch wahrhaftig, noch authentisch. Vieles hat nur noch
einen Anschein, den Anschein von Individualität, den Anschein von Empathie, den Anschein
von Sinn. Tatsache ist: Nur noch ganz weniges hat Bestand und Tiefe. Alles wird schnell
ersetzt, an der Oberfläche der Erscheinung ausgetauscht, tausendfach von einem längst
vergessenen Original reproduziert. Je mehr Merkmale, Neuheiten, Ablenkungen, um so besser.
Moderne, weltweit vernetzte Technik und die Medien tun ein Übriges, um die Datenflut in Herz
und Hirn zu erhöhen. Überflutung!
Der Mensch, in der Tiefe seines eigentlichen Wesens längst überfordert und verunsichert mit
und durch all die nutzlosen, inhaltsleeren, sinnfreien Informationen, hält dem Druck kaum
stand. Unterbewußte Eindrucksallergie. Millionen sind zivilisationsbedingt psychisch und
physisch erkrankt, der Mensch steht vor seiner mentalen Kapitulation. Was ihn rettet ist die
Oberflächlichkeit, ist die Ignoranz, ist die innere Kapitulation... ist also paradoxerweise der
Teufelskreis, in dem er steckt. Wie kann das sein?
Der Trieb der Neugier, des „Wissen-Wollens“ ist ein elementarer - und er ist stark! „Kenne ich
schon alles? Könnte ich etwas versäumen? Haben andere mehr von diesem und jenem als ich?
Bin ich „auf dem Laufenden“, auf der „Höhe der Zeit“, folge ich dem Zeitgeist? Fließt das Leben
nicht an mir vorbei? Bestehe ich im Angesicht der anderen? Kann ich alle Fragen beantworten,
die man mir stellt? Weiß ich genug?“.
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Alle Bereiche des Lebens sind davon betroffen und selbstverständlich auch, leider, die
Astrologie und die Astrologen. Die Astrologen haben´s schwer. Sie schauen auf ein Geburtsbild
und meinen... so viele Informationen sehen zu müssen. Eigentlich müßte ihnen ganz schnell
schwindelig werden. So viele Planeten, so viele Felder und Zeichen, so viele
Querverbindungen, Dutzende Aspektarten, Hunderte Halbsummen, Hunderte Planetoiden, so
viele Interpretations- und Deutungsvarianten, so viele Prognosemöglichkeiten, so viele
„Spezialgebiete“, so viele Techniken, so viele Bücher, so viele Computeranalysen, so viele
Softwarevarianten. Aber nicht genug! Ungezählte „Schulrichtungen“ und Ausbildungszentren,
Dutzende Vereine und Verbände, Dutzende Wochen- und Monatszeitschriften mit Hunderten
von „Horoskopen“, immer neue TV-Sendungen mit immer mehr „Experten“, immer mehr
Internet- und Chat-Portale, ständige internationale, nationale, regionale und private
Kongresse, Tagungen, Informationsbörsen, Tausende Meinungen, Hunderttausende Fragen.
Aber: Astrologie ist so stolz so viel zu sein und so viel zu haben und so viel zu bieten.
Nun, ich kann das gut verstehen. Man kann mithalten! Die innere und äußere, methodische
und formelle Selbstvervielfältigung, welche den Zustand der zeitgenössischen Astrologie in
großem Maße kennzeichnet, scheint es ihr ja zu ermöglichen, sich in der Nähe anderer
humanistisch ausgerichteter Disziplinen wie der Medizin, Sozialwissenschaft, Psychologie,
Philosophie usw. aufhalten zu dürfen. Diese sind auch sog. „komplexe Wissenschaften“. Die
Astrologen und die Astrologie ringen dennoch bis heute gegenüber den „etablierten
Denksystemen“ um Würdigung und Anerkennung, um endlich aus der „Duldung“ heraus zu
kommen, und Eigenkomplexität ist eines ihrer Hauptargumente, dies Ringen zu rechtfertigen.
Andererseits ist aber die Selbstdarstellung der Astrologie gegenüber der breiten Öffentlichkeit
(speziell auch auf dem Fortbildungsmarkt) in weiten Teilen derart auf Freizeit-, Hobby- und
Spaßebene
angesiedelt,
so
daß
dadurch
automatisch
ein
Widerspruch
zum
Würdigungsbedürfnis provoziert wird. In diesem Sinne ist Astrologie auch heute ein Spiegel der
überaus komplexen und widersprüchlichen Zeit. Nun gut, insofern ist das alles einfach ganz
normal...
Jedoch und nur darum wurden diese Zeilen geschrieben: Komplexität, Selbstvervielfältigung,
Informationsreproduktion usw. haben an sich zunächst keinerlei Werthaltigkeit, sind per se
nicht Wissen, geschweige denn Erkenntnis. Auch in der astrologischen Aussage geht heute auf
breiter Front unabwendbar Wesentlichstes verloren: Ruhe... Tiefe... Klarheit... Einfachheit...
Besinnung. Es geht um Verzicht! Doch Verzicht ist kein gutes Zeichen in einer Zeit wie dieser,
in der auch die Astrologen immer öfter glauben, die Quantität und formale Differenziertheit
oder auch die betont spielerisch leichte Darstellung der Kern-Information könne auf Dauer
deren Qualität und inhaltliche Differenziertheit ersetzen. Der Mut zum Verzicht wird heute
selten belohnt, in einer Zeit, in der einerseits das „Mehr“ im Mittelpunkt auch des
wissenschaftlichen Interesses steht, andererseits zudem der Spaßfaktor erfüllt sein will. Denn
jeder Verzicht geht einher mit einem „Weniger“. Astrologische Reizüberflutung versus
Reizreduktion.
Und es geht auch um das Vergessen! Die Schlüsselkompetenz der Astrologie als dem
Referenzsystem zur Begutachtung von Zeitqualität war (und ist) seit Alters her die Fähigkeit
der „Kreativen Reduktion auf das Wesentliche“. Viele interdisziplinäre Forschungsergebnisse
vornehmlich der letzten zehn Jahre sehen das Prinzip der Reduktion ebenfalls als eine der
entscheidenden Voraussetzungen an, dem Menschen zukünftig wirkliche werthaltige Antworten
auf seine existentiellen Fragestellungen geben zu können. Insofern eigentlich eine große
Chance – für die Astrologie.
Doch selbst wenn Reduktion als wesentliche Aufgabe auch heutiger Astrologie wieder erkannt
wäre - unter Zuhilfenahme von Unmengen formeller Einzelmerkmale bei der Analyse eines
Geburtsbildes und mittels einer Selbstdarstellungstendenz in Richtung „Astro-Entertainment“
kann das nicht funktionieren! Ablenkung versus Aufmerksamkeit! Der Weg muß ein anderer
sein.
Das Grundprinzip der „Kreativen Reduktion“ wird in der AstroPolarity-Methode seit zwei
Jahrzehnten konsequent angewendet und in den Fachausbildungsgängen vermittelt. Viele
Astrologieschüler und Berufs-Astrologen wundern sich beim ersten Kennenlernen (zunächst),
wie und warum diese astrologische Methode gegen vermeintliche „Regeln“ astrologischer
Arbeit und Erkenntnis verstoßen kann und wie wenig „formal differenziert“ hier auf den ersten
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Blick vorgegangen wird. Die vermeintlichen Vereinfachungen scheinen nicht „fachgerecht“, die
„Regelverstöße“ gegen herkömmliches Vorgehen provozieren vermeintlich „ungenaue“ und
scheinbar „verallgemeinerbare“ Aussagen“, die deutliche, methodisch gezielte Reduziertheit
scheint „Wesentliches“ vor zu enthalten, usw. Doch, lieber Leser, liebe Leserin, wir alle wissen:
die Essenz der Dinge ist immer einfacher Natur und sie liegt in der Tiefe. Und sie offenbart sich
nicht von selbst, erst recht nicht in einer Zeit wie dieser, in der man sich ihr – auch
astrologisch - mit einerseits komplexen Werkzeugen und andererseits mit Spaßbedürfnis
nähert.
Auch ein gutes persönliches Beratungsgespräch ist u.a. gekennzeichnet durch die „Kreative
Reduktion“! Der Weg ist: Nur die entscheidenden, d.h. also wenige Merkmale betrachten - und
diese in die Tiefe ihres Wesens verfolgen und dem Menschen darstellen. Mögen an der
Oberfläche des Vielfältigen heftige Winde sich mühen, in der Tiefe bleibt das Unnötige
ungesagt. In der Tiefe reicht eine kleine, intensiv erlebte Bewegung, um die Welt im Innen und in der Folge im Außen - zu verändern. Halten Sie einen Moment inne ...
VI. Ein Bild des Augenblicks:
In einer Zeit wie dieser, in der dem ernsthaft an Ausbildung Interessierten auf breiter Front
und oft von selbsternannt "offiziellen Instanzen" im Grunde vielfach tatsächlich nur "NichtWissen" (damit Nicht-Wissenschaftlichkeit) angeboten wird, ist es sehr schwer geworden eine
Ausbildungsentscheidung zu treffen, die sich langfristig als werthaltig und damit richtig
erweist. Dies gilt leider auch zunehmend für den astrologischen Angebotsdschungel, wo es
viele "Einäugige Könige unter den Blinden" gibt. Wirklich gute Astrologie im Sinne dessen, was
Astrologie heute eigentlich leisten und auch in Ausbildungen vermitteln kann, ist immer
schwerer zu finden!
Ich bewege mich seit über drei Jahrzehnten mit grösstem Respekt vor der höchsten aller
Wissenschaften in ihren unterschiedlichen Landschaften und stelle fest: Das Angebot des
Fortbildungsmarktes verflacht unserer Tage inhaltlich mehr und mehr - an seiner Quantität.
Aber auch das qualitative Ausbildungsniveau der Astrologen in Bezug auf rein astrologisches
Wissen entwickelt sich seit Jahrzehnten trotz ständiger Bemühungen um "Andockung" an
Psychologie, Medizin, Kurzzeittherapien usw. durchschnittlich nicht wirklich weiter bzw. sinkt in
Einzelfällen sogar dramatisch ab. Es gibt eine deutlich wahrnehmbare Relation zwischen
ansteigender Quantität und absinkender Qualität. Der Fortbildungsmarkt selbst -und darin das
sich als "offiziell" oder "renommiert" Bezeichnende- trägt dafür naturgemäss einen Großteil der
Verantwortung.
Wenn der durchschnittliche Ausbildungsstand der Astrologen auf dem momentanen Niveau
verbleibt, wird Astrologie neben anderen Disziplinen auch in Zukunft weiterhin keinen ernst zu
nehmenden Platz inmitten wahrer Wissenschaftlichkeit - geschweige denn in der Gesellschaft
ansich - finden.
Dem Laien gegenüber werden die sich als "offiziell" oder "renommiert" darstellende Verbände
oder Institute zwangsläufig anderes in der Öffentlichkeit verlautbaren, auch um "ihre Stellung
am Fortbildungsmarkt zu halten", doch eines ist deutlich sichtbar:
Der beratende, unterrichtende oder schreibende Astrologe gibt heute viel zu oft nur noch
reproduzierte Beschreibungen und kaum noch tiefgehende Begründungen innerhalb seiner
Aussagen ab. Hinzu kommt, dass die tausendfach reproduzierten Beschreibungen ohne
erkennbare nennenswerte Eigenanteilserfahrung auskommen müssen, also im Grunde völlig
ohne die "fachliche Identität" des Astrologen auswechselbar existieren.
Einen Umstand zu beschreiben ist leicht, ihn zu begründen viel schwerer! Beschreibungen sind
-als das Formelle- der Widerhall des Phänomenologischen, die Begründungen sind -als das
Inhaltliche- ihre Genese. Das Phänomenologische (als die Erscheinung der Welt) steht
besonders in unserer Zeit als Vordergründiges selbst im Vordergrund menschlicher
Wahrnehmung.
Industrialisierung
und
Verwissenschaftlichung
als
Ausklammerung
mystisch/spiritueller/urgrundlicher Erfahrung tut ein übriges. Der Ursprung (die Genese der
Erscheinung) fällt als Vergessenes in den Hintergrund zurück. Was bleibt ist der beschreibende
Blick auf die Oberfläche.
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So ist heute im Verhältnis zu dem was eigentlich möglich ist die inhaltliche Substanz
weitergegebener astrologischer Information auf breiter Front verarmt. Wenn Begründungen
astrologischer Beschreibungen versucht werden dann oftmals nur in weit auslegbarer und
damit im Sinne wichtiger Ursachenforschung (Begründung = Grund = Ursache) wenig
hilfreicher Form. Ein Blick z.B. auch in die Flut astrologischer Print-Analysen, in die Darstellung
von Konstellationen auch in neuerer Literatur oder auf Internetportalen oder sonstiger
Veröffentlichungen zeigt dies überdeutlich. Hier sind selbstverständlich nicht die formellen
Begründungen gemeint (Mars Quadrat Uranus, Saturn in 5 usw.), sondern die inhaltlichen!
Man vermißt schlicht eine dbzgl. angemessene Aussagetiefe- und dichte. Also z.B. konkrete
Bezugnahme auf vorgeburtliche oder frühkindliche Erfahrungsbilder, Verhaltensherleitungen
aus verdrängten traumatischen Erlebnissen, Reaktionsmuster (auch körperliche) basierend auf
Depersonalierung und dutzende "bekannter" Möglichkeiten mehr.
Die Ende der achtziger Jahre einsetzende sog. „Lösungsorientiertheit“ der Psychologen und
neuen Kurzzeit-Therapeuten (die im übrigen nach kurzer Checkphase auch von vielen
Astrologen freudig übernommen wurde) führte dazu, dass weniger dem Problem als dessen
Lösung Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Dies ist an sich keineswegs falsch, doch in der
damals betriebenen Form (welche sich glücklicherweise heute wieder relativiert) war es
deutlich überzogen. Lösungsorientiertheit führt zwingend nur zur Betrachtung von (im
therapeutischen Rahmen negativen) Wirkungen (und in der Folge dann hoffentlich auch zur
tatsächlich hilfreichen Intervention). Lösungsorientiertheit führt also bewusst nicht zum
Problem, damit aber bewusst auch nicht zu den Ursachen und damit auch nicht zu
Begründungsmöglichkeiten des Wahrgenommenen.
Dies hat sich, neben vielen zusätzlich noch „hausgemachten Verflachungstendenzen“ innerhalb
der Astrologie, direkt auf die Aussagequalität beratender, unterrichtender oder schreibender
Astrologen ausgewirkt. Die Frage, warum viele Astrologen nur erlernte Beschreibungen
reproduzieren und diese nicht auch inhaltlich begründen, ist einfach zu beantworten: Weil sie
es nicht können! Und können tun sie es nicht, weil es dafür kaum Lehrangebote gibt. So beisst
sich die Katze in den Schwanz. Es herrscht Entwicklungsnotstand. Dieses häufig anzutreffende
Unvermögen führt fast zwingend dazu, dass die astrologische Aussage als solche
vergleichsweise flach bleibt und dadurch beliebig austauschbar erscheint, da ihr die tiefe
Begründung im Sinne einer individuell unterscheidenden Prägung archetypischer Konstitution
als tragende Kernsubstanz fehlt. Zudem entbehren derartige astrologische Aussagen dann
auch der eigentlich möglichen Kraft, denn es fehlt ihnen die Anbindung an den kraftgebenden
Urgrund. Man muss fragen: Was nützt ein kraftloser Rat?
Andererseits vergrössert sich solches Unvermögen in seiner Auswirkung umsomehr, je
weitreichender und vor allem thematisch sensibler die rein beschreibende, kernlose Aussage
ist. Astromedizinische Aussagen sind dabei traditionell immer besonders sensibel und
betroffen. Hier bewegen sich viele Astrologen oft -soweit Sie überhaupt ein Mindestmaß
ernstzunehmender astromedizinischer Kenntnisse haben- in der Nähe rein schulmedizinisch
einseitiger Symptomdiagnostik und dann i.d.R. auch ohne Kenntnis der astromedizinisch
nachweisbaren Symptomverschiebungen innerhalb von Konstellationsbildern (von den
externen Verschiebungen, die durch Bedingungsverhältnisse einzelner Anlageprägungen
bestimmt sind ganz zu schweigen). Das ist - mit Verlaub - eindeutig zu wenig! Zugegeben:
Astrologische Medizin lernt man nicht in wenigen Jahren, aber in "heiklen" Themenbereichen
sollte man dann besser gar nichts sagen, wenn man fundierte Aussagebegründungen schuldig
bleiben muss.
Gerade in Zeiten, in denen jeder gerne von "Ganzheitlichkeit" spricht, ist dies Paradox
eigentlich unverzeihlich. Wer die beratende, unterrichtende oder schreibende Astrologenschaft
aufmerksam "von aussen" betrachtet muss oft zu Recht den Eindruck haben: "Ernst nehmen
kann man das nicht"! - Hier fehlt einiges ...
Der Astrologe begibt sich also auf dünnstes Eis, wenn er nur "Wie" und nicht auch tief fundiert
"Warum" zu sagen vermag! Der lange Zeit verpönte und schon fast negativ belegte Begriff
„Problemorientiertheit“ sollte im Sinne von "ausgleichender Ausrichtung auf Ursächliches" auch
von den Astrologen aufgegriffen werden, um ihre Aussagen gegenüber sich selbst und dem
Klienten inhaltlich begründbarer, damit kraftvoller zu machen. Kein Klient kann handlungsfähig
sein oder werden, wenn er sich nicht in der Nähe seiner eigenen tiefsitzenden Kraftquellen
bewegt.
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Inhaltlicher Low-Flow und stagnierendes Ausbildungsniveau durch sich selbst reproduzierende
Lehrinhalte können auf Dauer durch nichts kompensiert werden. Auch nicht durch die
vergleichsweise wenigen astrologischen Qualitätsträger, die es immer gab und auch gibt - als
kreative treibende Ausnahmeerscheinungen wahren astrologischen Entwicklertums wider die
Reproduktion ... aber in den "offiziellen Instanzen" kann man diese immer seltener finden. Sie
haben sie aus gutem Grunde verlassen.
Auch in Deutschland sind die "offiziellen Vertreter der astrologischen Berufsgruppe" entgegen
ihrer Selbstdarstellung weder irgendein Qualitätsmaßstab noch Instrumente der
Qualitätssicherung. Sie sind zuweilen leider das genaue Gegenteil. Astrologische Qualität muss
verbessert werden, das meinen alle. Auch ich. Die Frage ist: Auf welchem Wege? Hier liegt der
Unterschied! Die "Wahre Astrologische Qualität" ist ein hohes, individuelles Gut, das sich
jedweder Obrigkeitskontrolle oder Maßgebung aus sich selbst heraus entzieht. Der Wind weht
in die falsche Richtung.
Astrologisches Vermögen entsteht im einzelnen Menschen aufgrund seiner ihm möglich
gewordenen menschlichen und fachlichen Erfahrung und ist ansich weder mess- noch
kontrollierbar geschweige denn "offiziell" von Dritter Stelle verbürgt. Wenn Sie ein nach
Ausbildung Suchender sind sollten Sie wissen: Nur allein Sie persönlich sollten entscheiden,
was "gute Ausbildung", was "gute Astrologie" ist. Lassen Sie sich dabei nicht Ihre
selbstbestimmte Urteilskraft blenden. Sie leisten damit im übrigen einen grossen Beitrag zur
wahren Freiheit und damit vor allem zur ungehinderten Weiterentwicklung des astrologischen
Erfahrungsgutes.
In diesem Sinne sollten Sie auch den Wert von Ausbildungszertifikaten (egal welcher Herkunft)
ausschliesslich in der Bestätigung einer Ausbildungsteilnahme sehen, nicht mehr und nicht
weniger - keinesfalls in irgendwelchen vermeintlich "übergeordneten Legitimationen" (z.B. im
Sinne abgenommener Prüfungen) die -wie erwähnt- ohnehin keinen wahren Wert haben.
"Geprüfter Astrologe ..." - was ist das? Und: wer sollte denn prüfen?
Es ist zu hoffen, dass der Wind sich dreht und Astrologie sich auf breiter Front abwenden kann
von
reproduzierter
Beschreibung,
von
staatlichen
Reglementierungstendenzen
(Offizialisierung), von Prüfungs- und Diplomierungswahn und anderen Unangemessenheiten.
Qualität wird dadurch nicht gesichert sondern verspielt. Die Popularität der Astrologie steigt im
Medienzeitalter wieder stetig an. Helfen wir mit, ihre innere Werthaltigkeit, die dann auch den
Menschen nach aussen entgegenströmt, in den beschriebenen Feldern zu verbessern – auch,
um ihrer steigenden Popularität eine neue fachliche Qualität zur Seite zu stellen. Dies kann
man als wichtigen Beitrag zur menschlichen Evolution verstehen.
VII. Nachfühlenswertes
Wirkung von gestern ist Ursache von heute – und umgekehrt. Oder: Antwort von gestern ist
Frage von heute – und umgekehrt. Oder: Lösung von gestern ist Problem von heute – und
umgekehrt! Insofern entsteht immer eine unendliche Ursache-Wirkungs-Kette.
In diesem Sinn ist Ursache und Wirkung eigentlich EINS und als solches in Wahrheit nicht
unterschieden! Ebenso wie Frage und Antwort oder Problem und Lösung. Die Unterscheidung
trifft der Mensch nur im normalen dualen, damit vorstellungsgebundenen Bewußtseinszustand
über eine Zeitachse von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ursache und Wirkung sind
insofern Phänomene, die nur innerhalb der Relativität bzw. Dualität von Zeit - also rein in der
menschlichen Vorstellung existieren. Dies zeigt: In der absoluten Zeit -der wirkenden Ewigkeitexistieren Ursache und Wirkung nicht ... der Schönheit wahres Antlitz.
VIII. Vom Irrtum der formellen Fiktion
Astrologen unterscheiden gerne. Das bringt Vielfalt, das bringt Merk-Stoff, das bringt
funktionale Wissensunterschiede und –wem das wichtig ist- auch Wissensgefälle. Ein typisches
Credo herkömmlicher astrologischer Methodik ist, Tierkreiszeichen, Planeten und Felder als
inhaltlich unterschiedlich zu deklarieren. Dies entspricht jedoch keinesfalls astrologisch
nachweisbarer bzw. aussschliesslicher Wirklichkeit bzw. erscheint nur bei höchst
oberflächlicher –sprich auf Formelles ausgerichteter- Betrachtungsweise so, denn: inhaltlich ist
z.B. die archetypische Analogiekette des Zeichens Krebs, des Planeten Mond und des Feldes 4
vollkommen identisch. Diese (vierte) archetypische Analogiekette entspricht EINEM INHALT in
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© 1981-2012 Peter-Johannes Hensel, AstroPolarity Ausbildungs & Beratungscentrum Berlin.
DREI FORMEN. Mit allen
selbstverständlich genauso.
anderen
elf
archetypischen
Analogieketten
verhält
es
sich
Aufgrund dieser fälschlichen inhaltichen Unterscheidung innerhalb einer archetypischen
Analogiekette
entsteht
bei herkömmlicher
astrologischer
Betrachtungsweise
eines
Geburtsbildes das, was wir innerhalb der AstroPolarity-Methode eine „formell-örtlichthematische Fiktion“ nennen. Diese zeigt sich üblicherweise in der Unterscheidung von Zeichen
gegenüber Feld/Quadrant (aber auch zusätzlich Planet). D.h., daß z.B. das Thema
Partnerschaft normalerweise besonders im 3. Quadranten, oder vornehmlich dort den Feldern
7 und 8, oder durch die Planeten Sonne-Mond-Venus-Mars oder den Oppositionsaspekt usw.
abgelichtet sein soll. Astrologen suchen dann hauptsächlich bei den genannten Merkmalen
nach Antworten und Erklärungen für eine jew. Fragestellung.
Was bei dieser formell fixierten Vorgehensweise i.d.R. übersehen wird ist, dass INHALTE
innerhalb JEDES EINZELNEN Geburtsbildmerkmales (diese nennt man sinnvollerweise
Konstellationsbilder) in einer jeweils spezifischen Weise existieren – und zwar unabhängig von
ihrem FORMELLEN Zustandekommen!. Beispiel: Eine Saturn-Pluto-Konstellation (formell
beliebig, z.B. durch Pluto in 10) wirkt sich unabhängig von ihrem formellen Zustandekommen
immer sehr wohl auch partnerschaftlich aus, denn sie trägt „dieses Thema“ wie alle anderen
auch in sich. Zum Beispiel oft in Form eines unterschwelligen, starken Erwartungsdruckes, der
als irgendeine "vom Partner zu erfüllende Forderung" auf das Gegenüber projiziert wird. Häufig
verbunden mit sowohl grössten Verlust- als auch Bestrafungsängsten (rigid/zwanghaftes
Naturell) - und das vollkommen unabhängig davon, ob es FORMELLE Bezüge zu
partnerschaftlich vermeintlich relevanten Bereichen (s.o.) des Geburtsbildes gibt oder nicht!
Wer im Sinne besagter Fiktion glaubt, "Beziehungsangelegenheiten liegen im 3. Quadranten",
"Geschwister sind im dritten Feld" oder "Erbschaften im achten" (um einige von vielen
typischen astrologischen Fiktionen auf Quadranten/Felder zu nennen), der irrt.
JEDE Konstellation kennt JEDES Thema – auf ihre spezifische Weise! Konstellationen sind
„FORMELL unabhängige (damit vielfältig mögliche) Zustandsbilder jeweils EINER
INHALTLICHEN Wirklichkeit“. Archetypen. Anlagepotentiale. Baustoffe. Wer als Astrologe/in die
Konstellationsbilder nicht oder nur ungenügend kennt bzw. sich anstelle dessen auf formelle
Unterscheidungskriterien stützt, kann Astrologie nur mit verständnis- und vor allem
GEFÜHLSMÄSSIGEN (weil auf Tiefe beruhenden) Einschränkungen betreiben. Er/Sie baut
astrologische Gebäude, die schon bei nur durchschnittlicher Belastung einsturzgefährdet sind
(ohne dies bezeichnenderweise selbst auch immer derart wahrzunehmen – vom Klienten ganz
zu schweigen). Das Eindringen in die letztlich nur „fühl- und nicht denkbare inhaltliche
Wesenheit eines Konstellationsbildes“ führt hingegen zur eigentlichen Erkenntnis des
jeweiligen Sinnzusammenhanges. Formelle Fiktion verhindert dies vergleichsweise frühzeitig.
Kein Wunder: Formen begrenzen immer. Dies kann jederzeit und leicht an jedem beliebigen
Lebensbeispiel
und
dem
dazugehörigen
Geburtsbild
nachgewiesen
werden.
Daß
Formbetrachtung ansich aber selbstverständlich sehr wichtig ist und im Sinne z.B. des
„phänomenologischen Ansatzes“ auch innerhalb der AstroPolarity-Methode (Beispiel
Astromedizin) ihren Platz hat, ist unbestritten. Formbetrachtung im Sinne INHALTLICHER
Unterscheidung ist jedoch völlig unsinnig.
So können also ALLE KONSTELLATIONEN auf Partnerschaft bezogen werden (und Partnerschaft
steht als Thema hier nur beispielhaft). Das Gesagte gilt auch für jeden anderen Lebensbereich,
z.B. Beruf. Zusammengezimmertes Augenblicksbeispiel: wer bei beruflichen Themen
klassischerweise z.B. ins zweite, sechste oder zehnte Feld schaut (....klar warum!) sieht
natürlich auch irgendwas, denn wie heißt es so schön: irgendwas ist ja immer! Vielleicht ist da
auch alles ganz schön und erfolgversprechend anzusehen – aber: es klappt beruflich
merkwürdigerweise dennoch nicht bei demjenigen. Warum? Vielleicht hat er/sie irgendwo
außerhalb dieses formell-örtlich-themengebundenen Bereiches einen unentwickelten NeptunMond oder Uranus-Pluto, der ihm/ihr immer einen Strich durch die Rechnung macht (... klar
warum!). Ich kenne viele Astrologen, die in solchen Fällen berufliche Verhinderungen schlicht
nicht oder nur im Ansatz erkennen, geschweige denn begründen können. Leider! Wie gesagt,
auf jedes andere Lebensthema trifft dies gleichermaßen zu.
Nun, ein wichtiger Unterschied der konstellationsbasierten Sicht der AstroPolarity-Methode
gegenüber herkömmlicher astrologischer Vorgehensweise ist die "Ablösung von FORMELLörtlichen-thematischen Fiktionen im Geburtsbild". Die konstellationsbasierte Sicht von APM
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ermöglicht es, tieferliegende Zusammenhänge im Sinne eines Erkenntnisprozesses deutlich zu
machen. Denn in Wirklichkeit gibt es gar keine reinen „Partnerschaftshäuser-, quadranten-,
aspekte- oder planeten“, ebensowenig wie auch Zeichen, Planeten und Felder innerhalb einer
archetypischen Analogiekette inhaltlich unterscheidbar sind. In Wirklichkeit gibt es nur
"formfreie" Inhalte, die in "konstellationsgebundener Gestalt" - also prinzipiell in JEDER auch
astrologischen Form auftauchen können. Das gilt natürlich für alle klassischen Lebensthemen
des Geburtsbildes: Beruf, Kinder, Geld, Gesundheit usw. (von den „Spezialthemen“ ganz zu
schweigen).
Formelle astrologische Unterscheidungsmerkmale sind also reine Fiktionen - im Sinne des
Wortes Unterstellungen, ein „Tun-als-ob“. Sie sollen astrologisches Arbeiten thematisch
steuern. Das tun diese Fiktionen auch, nur leider auf Kosten all der Informationen, die dabei
unbemerkt ausgeblendet werden. Fiktionen bewirken Verhinderung bzw. die Ausblendung
wichtigster inhaltlicher Tiefeninformation. Am Anfang einer astrologischen Erfahrung mag das
vielleicht noch tolerierbar sein, leider bleiben aber auch viele langjährig erfahrene Astrologen
in diesen Fiktionen einfach hängen. Viele wenden gerne ein, sie würden doch erfolgreich in
herkömmlicher Weise arbeiten. Das mag subjektiv geurteilt so sein, jedoch: was ich nicht
weiß, macht mich nicht heiß. Und auch nicht den Klienten. Würde man es anders kennen und
vor allem können, wäre die Entscheidung klar.
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