Antennarius striatus EN: DE: Hairy Frogfish Gestreifter Anglerfisch | Streifen Anglerfisch | Haariger Anglerfisch Der Gestreifter Anglerfisch gehört zur Anglerfisch-Gattung Antennarius und wird teilweise auch Haariger Anglerfisch genannt. Innerhalb dieser Gattung gehört er wiederum zur Gruppe der A. striatus und ist besonders nah mit A. hispidus verwandt, mit dem er auch am ehesten verwechselt wird. Wie alle Anglerfische hat er seine Tarnung perfektioniert und ist so sehr schwer zu sehen. In einigen Gebieten (zum Beispiel in Sulawesi oder in den Philippinen), innerhalb seiner natürlichen Verbreitung, weist der Streifen Anglerfisch besonders lange und Haarzottel ähnliche Anhängsel auf und wird dann in der Regel als Haariger Anglerfisch (Englisch: Hairy Frogfish) bezeichnet. Lebt ein A. striatus in einem Algen- oder Seegrasreichen Gebiet, hat er auch entsprechend viel mehr «Haare» also Anhängsel. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber über den Indopazifik, vom Roten Meer bis nach Japan, Neuseeland, Gesellschaftsinseln und bis nach Südafrika. Er ist also weit verbreitet, aber eben sehr schwierig zu finden. A. striatus lebt in Tiefen von 10 bis 200 m (meistens weniger als 40 m) auf sandigem und schlammigem Grund, Geröllhalden, Seegras-Gebieten aber stets wo auch anderen Objekte wie Korallen, Schwämme oder Abfall vorhanden sind. Er lebt sowohl im Meer- als auch im Brackwasser. Der Streifen Anglerfisch ist nicht nur wegen seinen haarigen Anhängseln ein gern gefundenes Kerlchen, sondern auch aufgrund seiner ebenfalls haarigen, gut sichtbaren Köderangel (Esca genannt) interessant. Im Ruhezustand hält der Anglerfisch sie nah am Körper, teils zusammengewickelt und im Falle des Streifen Anglerfisches sieht es auch gerne mal wie eine Masche im Haar aus. Seine Körperfarbe kann aufgrund der Umgebung (Farbwechsel!) von gelb, orange zu grünlich oder braun stark variieren, wobei sie immer ausgeprägte Streifen aufweisen. Ausgewachsen misst A. striatus bis zu 22 cm, wobei das Männchen nur ca. 12 cm gross wird. Gestreifte Anglerfische bilden nach der Paarung Bänder aus winzigen Eiern, welche vom Männchen getragen werden, bis die Eier in der nächsten Phase reifen und sich aus dem Band lösen. So ein Eier-Band enthält bis ca. 300‘000 Eier. Besonders schön sind auch ihre Augen, die in einem Regenbogenspektrum von gelb-grün bis orange erstrahlen. Spannenderweise haben Haarige Anglerfische nur dann blaue Augen, wenn ihr Körper komplett schwarz. Verhalten Dieser kleine, haarige Lauerjäger hat gleich zwei JagdTricks auf Lager: Ködern und Anpirschen. Im ersten Fall setzt er sich vor ein Grundelloch oder nahe an ein Objekt, das von Fischen behaust oder frequentiert wird, und zückt seinen wurmartigen Köder. Damit führt er verschiedene Wedelbewegungen aus, um so das Interesse eines Futterfisches zu wecken. Kommt der nichtsahnende Fisch dann genug nah ran, verschluckt ihn der Anglerfisch in einer 16 Millisekunde, was zu einer der schnellsten Fresszeiten im Tieruniversum gehört. Im zweiten Fall pirscht er sich mit einer Kriechbewegung auf seinen Brustflossen an seine auserwählte Beute heran und schnappt dann schnell zu. Beim Fressen weitete sich nicht nur der Kiefer für die Schnappbewegung aus, sondern notfalls auch der Magen. So kann der ambitionierte Anglerfisch selbst Futter fressen, das doppelt so gross wie er selber ist. In diesem Youtube-Video sieht man das Fressverhalten sehr gut, inklusive ein Beispiel mit der Futtergrösse: https://www.youtube.com/watch?v=xoWMHK4aBzA. Haarige Anglerfische sind schlechte, unwillige Schwimmer und tun dies nur wenn sie mit einem Fressfeind konfrontiert sind und keine andere Wahl haben. Ausserdem können sie ihren Körper analog den Kugelfischen mit Wasser aufblasen, um so eine viel grössere Körpergrösse zu erlangen. Das Wasser können sie dann durch röhrenartige Kiemenlöcher als Strahlantrieb loslassen, was ihrer Fluchtgeschwindigkeit richtig Antrieb gibt. Die Paarungszeit ist für männliche Anglerfische eine besonders gefährliche Zeit. Nähern sie sich zu unvorsichtig einem eigentlich paarungswilligen, aber sehr hungrigen Weibchen, endet das Männchen meist als Futter statt als Partner. UW-Fotografen (oder Videografen) sollten unter keinen Umständen für ein Bild zwei oder mehrere Anglerfische zusammentreiben, denn das endet meistens in einer Tragödie. Denn Anglerfische fressen nicht nur andere Fische, sondern auch Fische aus der gleichen Gattung oder Spezies. © Text & Bilder: Angela Loetscher / aekai.ch