Was ist Hautkrebs? Dr. med. Konstantina Belouli Dr. med. Nathalie Krügel Spital Sanitas, Kilchberg, 8. Mai 2008 Hautkrebs • • • • • • • Hautkrebstypen (Basaliom, Spinaliom, Melanom) Risikofaktoren Prophylaxe Chirurgie als Therapie der Wahl Plastische Deckung Narben allgemein Behandlungsmöglichkeiten Hautkrebs • Die Haut ist das am häufigsten von Krebs betroffene menschliche Organ • Weltweit Australien, Neuseeland, Hawaii • Schweiz zweithöchste Rate in Europa • 15‘000 Menschen erkranken jährlich • 250 Menschen sterben jährlich • Mehrheitlich helle Hautkrebsformen (Basaliom, Spinaliom) • Schwarzer Hautkrebs (Melanom) viel seltener Hautkrebs - Risikofaktoren • übermässige Sonnenexposition – Sonnenbrände in Kindheit / Jugend • Persönliche Veranlagung – Besondere Lichtempfindlichkeit – Keltischer Typ (blond/rothaarig, helle Augen) Spinaliom - Risikofaktoren • Entwicklung aus einer Krebsvorstufe – Alte Narben (Verbrennung) – Chronische Wunden oder Entzündungen – Haut nach Bestrahlung – Chemische Noxen (Arsen, Teer) – Mund: Tabak, Alkohol, Hitze – Immunschwäche Hautkrebs - Prophylaxe • SONNENSCHUTZ – 11 bis 15 Uhr möglichst Schatten – geeignete Kleidung, Hut, Sonnenbrille – Sonnenschutzmittel mind 15 LSF – Sonnenbrand vermeiden Basaliom (heller Hautkrebs) • Langsames Wachstum über Jahre / Jahrzehnte • Wächst später in die Tiefe und zerstört das Gewebe • Extrem selten Ableger (halb-bösartig) Basaliom - Häufigkeit • Häufigster bösartiger Hauttumor in Europa • Keine Geschlechtsbevorzugung • Auftreten steigt mit dem Alter • Selten vor dem 40. Lebensjahr Basaliom - Lokalisation • 80% mittleres Gesicht (Lichtterassen) • 15% unteres Gesichtsdrittel Ohrmuschel behaarte Kopfhaut • 5% Stamm und Extremitäten Basaliom - Klinik Zu Beginn kleines, hautfarbenes, derbes Knötchen Solides Basaliom Zikatrisierendes Basaliom Basaliom - Beispiele Basaliom - Beispiele Spinaliom (heller Hautkrebs) • Schnelles Wachstum, in der Regel aus einer Vorstufe (aktinische Keratose) heraus • Wächst in die Tiefe und zerstört das Gewebe (Knorpel, Muskel, Knochen) • Kann Ableger bilden (Lymphknoten,Lunge, Leber) Spinaliom - Häufigkeit • Zweithäufigster Hautkrebs (10x seltener als Basaliom) • Häufigster Hautkrebs an den Schleimhäuten • Häufigkeit steigt mit dem Alter (Gipfel 70-80J) • Männer 2 bis 5 x häufiger betroffen Spinaliom - Lokalisation • Übergangsschleimhäute Mund, Genitale • Sonnenexponierte Haut Gesicht, Ohren Handrücken, Unterarme Spinaliom - Klinik • Zu Beginn kleine Rötung, nicht schmerzhaft • Fest aufsitzende, bräunliche Kruste Spinaliom - Beispiele Spinaliom - Beispiele Heller Hautkrebs - Therapie • Chirurgische Exzision (ein- oder zweizeitig) Plastische Deckung mit – Hauttransplantat – Lappenplastik • Laser / Kryotherapie: kleine solide Tumore, alte kranke Patienten • Strahlentherapie: ungünstige Lokalisation, grosse Ausdehnung Heller Hautkrebs - Prognose • Heilung bei mehr als 90% der Patienten • Rückfallgefahr 5% (Basaliom / Spinaliom) • Ableger (Spinaliom) • > 50% Auftreten von weiteren Tumoren an anderen Hautstellen • Gute Nachsorge und regelmässige Kontrollen Melanom (schwarzer Hautkrebs) • Viel seltener als die hellen Formen • Gefährlichste Form des Hautkrebses • Bildet relativ früh Ableger • Je früher ein Melanom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen Melanom - Häufigkeit • 1‘700 Betroffene im Jahr • Frauen und Männer erkranken gleich häufig • Häufiger bei Hauttyp 1 und 2 (helle Haut, rotblonde Haare, Sommersprossen, blauen Augen) • In Alpenländern 5-6 x häufiger als in Südeuropa Melanom - Risikofaktoren • Starke Sonnenbestrahlung • Viele Muttermale • Heller Hauttyp (Typ 1 und 2) • einzelne sehr grosse, angeborene Muttermale • Melanome in der Familie Melanom - Lokalisation Melanom - Klinik • Entsteht in 30% aus einem Pigmentmal (Muttermal), in 70% „de novo“ • Pigmentzellen der Haut (Melanozyten) entarten • Juckreiz als erstes Symptom Melanom - Klinik Melanom - Therapie • Chirurgische Exzision – Sicherheitsabstand 1-2cm • Plastische Deckung mit – Hauttransplantat – Lappenplastik • Wächter-Lymphknoten-Entfernung (Sentinel) Melanom - Prognose • Tumordicke • Lymphknotenmetastasen • Anzahl involvierter Lymphknoten • Fernmetastasen (Lunge, Leber, Gehirn, Knochen) – Chemotherapie mit sehr schlechter Prognose