Gestern Sonne, heute Sonne, morgen Hautkrebs? Sind Sie ein Bruzzler? Ein Sonnenanbeter? Denken Sie, nur wer braun aus dem Urlaub kommt, hat sich anständig erholt, hat "alles richtig" gemacht? Braun sein wird assoziiert mit gesund sein, sexy und attraktiv sein. Wer allerdings nur an die Tönung seiner Haut denkt, leistet nicht nur Faltenbildung Vorschub, sondern auch Hautkrebs. Die Zahlen erschrecken: Jedes Jahr 140.000 Neuerkrankungen. Das Basalzellkarzinom gilt als der häufigste Tumor des Menschen überhaupt! Schauen wir uns die wichtigsten Hautkrebsarten einmal genauer an. Benannt werden die verschiedenen Hautkrebsarten danach, aus welchen Zellen Sie entstehen. Basalzellkarzinom Dieser Tumor, auch Basaliom genannt, kann zwar recht aggressiv werden und sogar Knochen befallen, Gott sei dank bildet er aber selten Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen. Zu finden ist er am häufigsten am Kopf- oder Halsbereich. Es können rote Flecken sein, die aussehen wie eine Hautabschürfung oder dunkle, knotige Tumore, etwa an der Nase. Nur ein Arzt kann letztendlich sagen, um was es sich handelt. Die Ursache ist hingegen klar: Zu viel UV-Strahlung! Dass auch hier erbliche Faktoren - beispielsweise eine Hautkrebserkrankung innerhalb der Familie - eine Rolle spielt, ist ebenfalls erwiesen. Wobei nicht automatisch jeder Mensch mit Hautkrebs in der Familie selbst auch erkrankt. Wie wird therapiert? Gewöhnlich wird man den Tumor herausoperieren. Ebenso möglich sind Strahlentherapie, Kältebehandlung (Frühstadium), Lasertherapie, Herausschaben (nur wenn die Tumore oberflächlich sind), photodynamische Therapie oder die Behandlung mit einer Creme, die die Wirkstoffe Imiquimod oder 5-Fluorouracil enthält. Plattenepithelkarzinom Auch Stachelzellkarzinom oder Spinaliom genannt. Hier haben wir es mit dem zweithäufigsten bösartigen Hauttumor zu tun und wieder ein Beispiel dafür, dass übermäßiges Sonnenbaden ein Spiel mit dem Feuer sein kann. Oft sieht der Tumor völlig harmlos aus, man kann ihn beispielsweise irrtümlich für eine Warze oder eine schlecht heilende Wunde halten. Tatsächlich kann dieser Tumor aber gefährliche Metastasen im Körper bilden. Daher gehört er auch unbedingt in die Hände eines Arztes. Hände und Lippen sind typische Regionen, an denen wir das Spinaliom finden können, aber auch alle anderen "Sonnenterassen" wie etwa Nasenrücken, Ohrläppchen, Schulter, Dekolleté, Stirn oder Glatze sind betroffen. Es gibt eine Vorstufe zu diesem Tumor, die aktinische Keratose. Am besten wird schon in diesem Vorstadium der Verhornungsstörungen gehandelt. Dann hat der Arzt noch die Möglichkeit nicht operative Methoden anzuwenden, was ab einem gewissen Stadium nicht mehr möglich ist. Malignes Melanom Der schwarze Hautkrebs ist die bösartigste Form von Hautkrebs. Er kommt bei Frauen häufig am Unterschenkel vor, bei Männern hingegen ist die bevorzugte Partie der Rücken. Die Farbe ähnelt einem Leberfleck. Melanome können auch aus einem vorhandenen Leberfleck entstehen, daher sollten Sie Ihre Leberflecke aufmerksam beobachten. Auch ohne Leberfleck können Melanome entstehen. Wir möchten Ihnen hier die ABCD-Regel vorstellen, mit der Sie verdächtige Stellen erkennen können: A wie Asymmetrie Ist der Fleck in seiner Form asymmetrisch statt gleichmäßig rund oder oval? B wie Begrenzung Verläuft der Rand des Flecks, ist mal gewellt, mal gezackt? C wie Color Ist die Farbe eher ungleichmäßig, gibt es mal helle, mal dunklere Stellen statt eine gleichmäßige Durchfärbung? D wie Durchmesser Ist der Durchmesser über zwei Millimeter? Sollten Sie eine dieser Fragen mit ja beantworten, ist der Arzt Ihre nächste Anlaufstelle. Das gleiche gilt, wenn das vermeintliche Muttermal plötzlich wächst, juckt, blutet oder nässt. Wir können Sie nur sensibilisieren, diagnostizieren muss der Arzt. Jeder Veränderung sollte nachgegangen werden. Was macht der Arzt eigentlich bei dieser Untersuchung? Michael Kistner, Wir fragten dazu Herrn Kistner, Hausarzt und Internist aus Schwerte. Seine Hausarzt und Internist aus Schwerte: Erklärungen finden Sie im Textkasten. "Nach Terminvergabe erfolgt die Hautkrebs kann tödlich sein, wenn er zu spät erkannt wird. Früh erkannt Untersuchung am unbekleideten sind die Heilungschancen für diese Krebsart sehr gut. Seit 1.7.2008 Patienten/Patientin unter Wahrung der übernehmen die Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für ein Hautkrebs-Screening für Erwachsene ab 35 Jahren. Warum ab 35, werden Sie sich fragen. Die Generation der heute Intimsphäre, denn es wird auch Kopfhaut, Fußsohlen, Genital- und Analregion untersucht. Hierbei wird durch den Untersucher differenziert zwischen harmlosen und verdächtigen 35-jährigen hat das größte Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Daher lautet Hautveränderungen. Gegebenenfalls wird das Motto Vorsorge statt Therapie, denn solch eine Untersuchung richtet eine Kontrolle vereinbart, beziehungsweise sich an Gesunde. Jeder denkt erst mal "das trifft mich nicht, das geht mich es erfolgt bei Verdacht auf einen der drei nichts an". Aber selbst Prominente sind betroffen. Nicole Kidman hatte ein Hauttumoren (Basaliom, Spinaliom, malignes Melanom am Unterschenkel, auch Liz Taylor, Kim Basinger und der Frauenliebling Julio Iglesias waren betroffen. Es kann jeden treffen und die Patienten werden immer jünger. Melanom) eine Überweisung zum Hautarzt zur Probeentnahme. Zusätzlich zur Befundermittlung erhält der Patient/die Patientin eine eingehende Beratung über Risikofaktoren der Hautkrebsentstehung und Verhaltensweisen zur Vermeidung. Zudem wird Informationsmaterial ausgehändigt." Sonnenschutzfaktor Mensch - Sonnen mit Köpfchen Beim Sonnen wollen Sie entspannen, das heißt aber nicht, dass man auch den Kopf ausschalten muss. Hier ein paar Tipps für Sonnenhungrige, die kein böses Erwachen erleben wollen: Kinder brauchen besonderen Schutz. Jeder Sonnenbrand, der uns in der Kindheit widerfährt, wird von der Haut registriert und nicht vergessen. Wir zahlen sozusagen auf ein Hautkrebskonto ein. Kinder sind empfindlich. Schützen Sie sie durch Kleidung. Es gibt sogar UV-Schutz- Kleidung in poppigen Farben ( www.myhyphen.de). Ferner gehören ein Hut mit Krempe und ein kindgerechter, hoher Sonnenschutz dazu. Säuglinge bitte absolut von der Sonne fernhalten! Mittagssonne bitte meiden. Zwischen elf und fünfzehn Uhr ist die UV-Strahlung am intensivsten. Nicht mit Sonnenschutz geizen. 25 ml (etwa ein Schnapspinnchen voll) sollte es schon sein. Nachcremen nicht vergessen. Nach dem Schwimmen ist der Sonnenschutz eher im Handtuch als auf der Haut. Sie können damit natürlich nur den Sonnenschutz erhalten, nicht jedoch verlängern. Schatten ist schön! Auch im Schatten wird man braun und bekommt auf jeden Fall weniger UV-Strahlung ab. Solarien haben keinen Schatten. Diese Portion UV(A)-Strahlung ist unnötig und wieder ein Posten auf unserem Hautkrebskonto. Wenn es schon sein muss, besuchen Sie bitte ein zertifiziertes Sonnenstudio und benutzen wenigstens eine UV-Schutzbrille für Ihre Augen. Kampf dem Sonnenbrand. Je weniger Sonnenbrände, desto wohler fühlt sich unsere Haut. Für Interessierte empfehlen wir die Internet-Seite der deutschen Krebshilfe ( www.krebshilfe.de) und die Seite der deutschen Hautkrebsstiftung ( www.hautkrebsstiftung.de). Jederzeit können Sie bei uns auch Broschüren zum Thema Hautkrebs bekommen. Wenn Sie mehr über Sonne, UV-Strahlung und Sonnenschutz erfahren möchten, schauen Sie in unserem Top-Thema Archiv unter "Hautsache Sonne" nach. Dort finden Sie noch viele interessante Informationen. Bleiben Sie gesund! Bettina Knauf