Bösartige Tumoren der Haut (Teil 3) - der schwarze Hautkrebs, so leicht zu erkennen, so häufig übersehen - Eine Ursache für die Entstehung eines Melanoms (schwarzer Hautkrebs) ist das ultraviolette Licht im Sonnenlicht. Statistisch konnte nachgewiesen werden, dass das Melanom besonders häufig bei Patienten auftritt, die als Kinder über kurze Zeit und intensiv mit zuviel Sonnenlicht Kontakt kamen. Kinder mit häufigen Sonnenbränden hatten in Untersuchungen, die in Australien durchgeführt wurden, eine deutlich höhere Gefahr, ein Melanom zu entwickeln, als Menschen, die als Kind nur wenige oder keine Sonnenbrände aufwiesen. Auf Grund der relativ geringen Farbpigmentierung in der Haut sind Menschen mit Hauttyp I (z. B. Boris Becker) und Hauttyp II (z. B. Claudia Schiffer) besonders stark gefährdet. Des Weiteren können erblich bedingte Faktoren eine Rolle für die Entstehung eines schwarzen Hautkrebses von Bedeutung sein. Deshalb ist es gerade für Menschen mit vielen und/oder großen Leberflecken besonders wichtig, regelmäßige Untersuchungen beim Hautarzt durchführen zu lassen. Diese Empfehlung gilt auch für Patienten, die Elternteile oder nahe Blutsverwandte haben, die in der Vergangenheit an einem Melanom erkrankt sind. Auch Selbstkontrollen sind wichtig. Wenn man einen Leberfleck entdeckt, der sich auffällig verändert hat, so sollte man möglichst schnell seinen Hautarzt aufsuchen. Das Melanom ist hinsichtlich seiner Bösartigkeit sehr wahrscheinlich einer der gefährlichsten Tumoren, die sich bei einem Menschen entwickeln können. Der schwarze Hautkrebs ist die zehnthäufigste Tumorerkrankung des Menschen, die zum Tode führt. Die Häufigkeit, dass Menschen an einem Melanom erkranken, ist in den letzten 70 Jahren um das 20-fache gestiegen. Der Tumor ist deshalb so gefährlich, weil er schon in einem relativ frühen Stadium Tochtergeschwülste in anderen Organen absetzt (Metastasierung). Die Chance, einen schwarzen Hautkrebs zu überleben, richtet sich nach den so genannten Tumordicken. Bei einem Tumordicken von weniger als 1,5 mm haben 9 von 10 Patienten die Chance, den Tumor über mehr als 10 Jahre zu überleben. Ist die Tumordicke z. B. größer als 4 mm, ist davon auszugehen, dass 6 von 10 Patienten innerhalb von 10 Jahren an diesem Tumor versterben. Haben sich einmal Tochtergeschwülste gebildet, so überleben dieses statistisch gesehen nur 3 von 100 Patienten über mehr als 10 Jahre. Einen bösartigen Tumor in der Brust, der etwa 2 mm groß ist, kann man nur sehr schwer erkennen. Der Patient oder die Patientin spürt diesen Tumor in der Regel nicht und man sieht ihn auch nicht. Der schwarze Hautkrebs kann aber schon in einer solchen Größe bei genauem Hinsehen erkannt werden, auch dann, wenn er noch sehr dünn ist und noch nicht tief in die gewachsen ist. Deshalb gilt beim Melanom der Leitspruch, dass frühes Erkennen das Leben rettet. „Da ist so ein komischer Fleck“ ist ein häufiger Satz, den ich in meiner Hautpraxis höre. Oft bringt die Selbstbeobachtung den Patienten zum Hautarzt. Sehr häufig vernehme ich bei Männern den Spruch: „Meine Frau sagt, ich soll mal kommen“. Es wird dann berichtet, dass sich ein Leberfleck schnell verändert hat und irgendwie komisch aussieht. Diese Beobachtung gehört zu den wichtigsten Alarmzeichen, und der Weg zum Hautarzt sollte schnell angetreten werden. Jedoch sollte man nicht Panik verfallen, denn auch viele gutartige Leberflecke verändern sich im Laufe des Lebens. Tumoren die sich entwickeln und wachsen, neigen auch dazu, zu jucken. Deshalb ist auch der Juckreiz bei einem Pigmentmal ein bedeutsames Alarmzeichen. Aber auch hier ist festzustellen, dass gutartige Leberflecken bei manchen Menschen zu Juckreiz führen. Dieses gilt insbesondere bei erhabenen Muttermalen, die sich im Bereich des Hosenbundes oder zum Beispiel des BH-Trägers befinden. Auch wenn ein Leberfleck nur ein ganz wenig blutet, kann dieses Alarmstufe „rot“ bedeuten. Blutende Melanome sind schon in einem fortgeschrittenen Stadium und haben oft schon Tochtergeschwülste in der Haut, in den Lymphknoten und in anderen Organen abgesetzt. Auch bei entzündeten oder blutenden Pigmentmalen sollte man nicht in Panik geraten sondern den Hautarzt schnell aufsuchen, damit ein bösartiges Geschehen ausgeschlossen werden kann. Die Reihenfolge der Bedeutsamkeit für die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein bösartiger Tumor in der Haut entwickelt, ist zuerst Veränderung des Pigmentmals, dann der Juckreiz und zuletzt die Blutung. Aufgrund meiner Erfahrungen mit bösartigen Tumoren der Haut möchte ich Ihnen raten, mindestens 1 x pro Jahr zu ihrem Hautarzt zur „Fleckensprechstunde“ zu gehen, und das auch, wenn sie meinen, keine gefährlichen Leberflecken zu haben. Bitte, denken Sie daran, dass es Bereiche der Haut und der Schleimhaut gibt, die sie selbst nicht einsehen können. Eine gute Kontrolle der Leberflecke macht aus, dass in jeder Falte und in jeder Region des Körpers (auch in der Intimregion) nach auffälligen Veränderungen gesucht wird. Im nächsten Artikel werde ich darüber berichten, wie der Hautarzt bei der Überprüfung der Haut nach auffälligen Leberflecken vorgeht.