Bösartige Tumoren der Haut (Teil 4)

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Bösartige Tumoren der Haut (Teil 4)
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der schwarze Hautkrebs, so leicht zu erkennen, so häufig übersehen –
Das Melanom („schwarzer Hautkrebs“) ist einer der gefährlichsten Tumore, an denen ein
Mensch erkranken kann. Je früher der Tumor erkannt und entfernt wird, desto größer ist die
Wahrscheinlichkeit, diese lebensgefährliche Erkrankung zu überleben. Diese Tatsache hängt
mit dem Tumorwachstum und der Tumordicke zusammen. Je dicker und größer der Tumor
ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, zu überleben. Deshalb ist es so wichtig, die
bösartige Geschwulst frühzeitig zu erkennen und die Gefahr der Absiedelung von
Tochtergeschwülsten zu verhindern.
In meinem vorangegangenen Artikel habe ich den Leserinnen und Lesern nahe gebracht,
worauf zu achten ist, um möglichst früh den Weg zum Hautarzt anzutreten. Wichtige
Kriterien in der Reihenfolge der Bedeutsamkeit sind:
1.
Die Veränderung des Hautmales
2.
Wenn der Leberfleck juckt
3.
Wenn ein Pigmentmal anfängt zu bluten
Im Folgenden werde ich beschreiben, worauf der Hautarzt achtet, um ein verdächtiges
Pigmentmal zu identifizieren. Neben einer guten Ausbildung sind eine gründliche
Untersuchung und die Erfahrung des Arztes von großer Bedeutung. Die Untersuchung des
Hautorgans schließt den gesamten Körper ein. Häufig werden Tumore im Bereich der
Mundschleimhaut, der Finger- und Fußnägel sowie an schlecht einsehbaren Stellen (z. B. im
Bereich der Gesäßfalte, am After oder im Bereich der Genitalien) übersehen. Auch wenn es
dem einen oder dem anderen Patienten unangenehm ist, intime Bereiche des Körpers auf
gefährliche Pigmentmale kontrollieren zu lassen, sollte sie oder er auf eine gründliche
Untersuchung bestehen.
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Wie geht der Hautarzt in der „Fleckensprechstunde“ nun vor? Am Anfang tritt er etwa einen
bis zwei Meter von dem Patienten zurück und verschafft sich einen Überblick. So kann der
Arzt schon Flecken erkennen, die einzeln gelegen sind und „irgendwie anders“ aussehen. In
englischen Fachzeitschriften wurde dieses Vorgehen als Suche nach dem „ugly duckling“
beschrieben, was so viel bedeutet, wie das „hässliche Entlein“ zu finden, das sich relativ
auffällig von anderen Leberflecken abhebt. Schaut der Hautarzt sich dann den auffälligen
Fleck etwas näher an, so wirkt er für den erfahrenen Arzt eher „unruhig“, „irgendwie seltsam“
oder einfach „bösartig“.
Ihr Hautarzt wird dann mit einer zielgerichteten Strategie ergründen, ob dieser Fleck ein
bösartiger Tumor ist oder nicht. Mit Hilfe einer speziellen Leuchtlupe für die Haut
(Dermatoskop) wendet er die sogenannte A, B, C, D (E)-Regel an:
A
steht für die Asymmetrie (nicht spiegelbildlich)
B
für Begrenzung
C
für Colorierung (Farbe)
D
für den Durchmesser oder für die Differentialstruktur
E
für die Erhabenheit eines Pigmentfleckes oder aber auch für das Wort
Evolution, womit die Veränderung eines Leberflecks gemeint ist.
Ich möchte nun auf die einzelnen Kriterien der ABCD-Regel näher eingehen:
Beim „A“, der Symmetrie oder Asymmetrie, geht es darum, einen Leberfleck wie einen
Schmetterling zu betrachten. Beide Flügel eines Schmetterlings sind geometrisch gleich, d. h.,
man kann sie aufeinander klappen, und die Ränder der Flügel decken sich exakt ab. Der
Körper des Schmetterlings ist die Achse, die sich durch den symmetrischen Aufbau des
Insekts ziehen lässt. Im Frisörgewerbe gibt es auch symmetrische und asymmetrische
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Frisuren. Stellen Sie sich einen Herrn vor, der einen sogenannten „Poposcheitel“ und einen
„Schnauzbart“ trägt. Der Scheitel, der sich genau in der Mitte des Kopfes befindet und die
Mitte der Oberlippe, wo zu beiden Seiten der Schnauzbart steht, wären dann die Achse eines
symmetrischen Gebildes. Ich überlasse es gerne ihrer Phantasie, sich Frisuren vorzustellen,
die eben nicht symmetrisch, sondern asymmetrisch sind. Die Asymmetrie eines bösartigen
Tumors der Haut ist eines der wichtigsten Merkmale zur Erkennung von Melanomen, denn
wenn man schon in einer gedachten Achse keine Symmetrie findet, sollte der Fleck schon
sehr genau weiter betrachtet werden.
Das „B“ in der ABCD-Regel bedeutet die Begrenzung des Farbpigmentmusters. Wenn die
Begrenzung nicht ebenmäßig ist, sondern sich kleine Ausstülpungen und Inseln ausbilden, die
Ausläufer wie kleine Füßchen haben (der Arzt nennt diese „Pseudopodien“), muss an ein
bösartiges Geschehen gedacht werden. Die Pseudopodien können Wachstum von Krebszellen
in das anliegende Gewebe bedeuten. Sie sind in der Regel nur schwer mit dem bloßen Auge
sichtbar; deshalb nutzt der Arzt die Hautlupe (Dermatoskop), um diese Strukturen zu
entdecken.
Das „C“ steht für Colorierung und bedeutet, Veränderungen bzw. unterschiedliche Farben, die
sich in einem Pigmentmal befinden. Mit Hilfe des Dermatoskops kann man sehr gut die
unterschiedlichen Farben identifizieren. Die Farben können hellbraun, dunkelbraun,
blaubraun bis schwarz, rot oder auch weiß sein. Bei mehr als zwei Farben sollte dem
Leberfleck besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Der Buchstabe „D“ steht für zwei Kriterien der Bösartigkeit eines Leberflecks und zwar zum
einen für den Durchmesser und zum anderen für die sogenannte „Differentialstrukturierung“
des Flecks. In meinem nächsten Artikel werde ich unter anderem näher auf die Bedeutungen
des Durchmessers und der „Differentialstrukturierung“ eines Leberflecks eingehen sowie die
Bedeutung des Buchstaben E wie Erhabenheit oder Evolution (Veränderung) erklären.
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