Informationen für Patienten und Angehörige

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Heller Hautkrebs
Informationen für Patienten
und Angehörige
Vorwort
1
2
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
in Deutschland erkranken jährlich mindestens 206.000 Frauen und Männer an
hellem Hautkrebs. Das Basalzellkarzinom ist dabei die weltweit häufigste Tumorart. Und doch kennen viele diese Krebsart nicht. Denn die Tumoren bleiben oft lange unbemerkt – ganz einfach, weil die Betroffenen die Symptome
nicht deuten können. In dieser Broschüre wollen wir Ihnen das Thema heller
Hautkrebs verständlich näherbringen. Auf einige Fachbegriffe können wir allerdings nicht verzichten. Alle verwendeten medizinischen Ausdrücke sind am
Ende noch einmal in einem Glossar aufgeführt. Es soll Ihnen gleichzeitig auch
dabei helfen, Ihren Arzt besser zu verstehen.
Auf den folgenden Seiten erklären wir Ihnen, wie heller Hautkrebs entsteht,
woran man ihn erkennen kann und mit welchen Methoden wir Ärzte ihn behandeln. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Vorsorge und zeigen Ihnen, wie
Sie sich selbst auf mögliche Anzeichen zu untersuchen können.
Professor Rudolf Stadler
ist Chefarzt der Hautklinik am Johannes Wesling
Klinikum Minden.
Ein Gespräch mit Ihrem Arzt kann und will der Ratgeber selbstverständlich
nicht ersetzen. Er soll Ihnen vielmehr als Informationsgrundlage dienen. Suchen Sie immer den Dialog mit Ihrem Arzt, wenn Ihnen etwas unklar ist.
Ich möchte Ihnen Mut machen: Früh erkannt ist heller Hautkrebs in den meisten Fällen gut behandelbar. Nur sehr selten „streut“ er und bildet Metastasen.
Für Ihren weiteren Weg wünsche ich Ihnen viel Kraft und Zuversicht – und
hoffe, dass der Ratgeber einen kleinen Teil dazu beitragen kann.
Ihr
Professor Rudolf Stadler
Chefarzt der Hautklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden,
Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG)
- In Bearbeitung -
Inhalt
03
Heller
Hautkrebs
6
Therapien
08
24
Die Haut
Therapien bei hellem
Hautkrebs
10
Was ist heller Hautkrebs?
Chirurgische Verfahren
18
Interview mit
Prof. Dr. Stephan Grabbe
04
25
Inhalt
27
Nicht-chirurgische
Verfahren
Leben mit der
Erkrankung
22
28
42
Medikamentöse Therapien
Nachsorge
31
44
Interview mit
Prof. Dr. Ralf Gutzmer
Interview mit
Dr. Bianca Senf
38
36
Interview mit Patient
Andreas H.
48
56
Hilfreiche Adressen
Glossar
54
63
Unsere Experten
Impressum
Inhalt
05
Heller
Hautkrebs
Oberhaut
Pigmentzelle
Proteinschicht
(Basalmembran)
Lederhaut
Haarzwiebel
Blutgefäß
Unterhaut
Fettgewebe
Die Haut besteht aus drei Schichten: Ober-,
Leder- und Unterhaut. Als äußere Schutzhülle
des Körpers nimmt sie verschiedene Aufgaben
gleichzeitig wahr.
Die Haut
Die Haut ist mit etwa zwei Quadratmetern
Fläche das größte Organ des Menschen. Sie
erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen:
Wir atmen und fühlen über die Haut. Als
äußere Schutzhülle wehrt sie außerdem
Druck, Verletzungen, Keime und ultraviolette Strahlung ab. Sie speichert Wärme
und reguliert die Körpertemperatur, indem
wir schwitzen. Darüber hinaus wandelt die
Haut mithilfe der UV-Strahlung ein körpereigenes Hormon in Vitamin D um, das
die Knochen stärkt.
kommt die Hornschicht, danach folgen die Stachelzellund die Basalzellschicht. Die Oberhaut erneuert sich im
Rhythmus von vier Wochen komplett, weil permanent
alte Zellen abgestoßen und frische produziert werden,
die an die Oberfläche drängen. In der Oberhaut sitzen
auch die pigmentbildenden Zellen. Diese Melanozyten
sorgen für den Farbstoff Melanin, der die Haut bräunt
und sie damit vor der Sonne schützt.
Die drei Hautschichten
Die Oberhaut ist die äußerste Schicht. Sie
besteht im Ganzen aus drei Ebenen: Zuerst
Die Unterhaut ist das Bindeglied zwischen Haut und
Muskulatur. Sie setzt sich aus Fettgewebe, Blutgefäßen,
Haarwurzeln und Nerven zusammen.
08
Heller Hautkrebs
Die Lederhaut als stärkste Schicht befindet sich in der Mitte. Hier liegen Blut- und Lymphgefäße, Schweiß-, Duftund Talgdrüsen sowie Haarfollikel und Nervenfasern.
Haar
Schweißdrüse
Nerv
Blutgefäß
UV-Strahlen verletzen die Haut
Ungefähr ab dem 25. Lebensjahr zeigen
sich erste Anzeichen dafür, dass die Haut
altert. Sie wird dünner und verliert ihre
Spannkraft, Fältchen treten auf. Stress, wenig Schlaf, Alkohol, Nikotin und Sonnenlicht hinterlassen ebenfalls ihre Spuren.
Um die Haut vor UV-Strahlen zu schützen, produzieren die Melanozyten aus der
Oberhaut das Pigment Melanin. Dennoch
schädigen häufige, lange Sonnenbäder
und insbesondere Sonnenbrände die Haut
langfristig – und irreparabel.
Oberhaut (Epidermis): Schirmt den Menschen von
seiner Umwelt ab. Die Oberhaut besteht aus drei Ebenen: Hornschicht, Stachelzell- und Basalzellschicht.
Lederhaut (Dermis, Corium): Das elastische Bindegewebe des Körpers. Sie ist eng mit der Oberhaut verbunden und gibt der Haut Halt.
Unterhaut (Subcutis): Fettschicht, die Organe, Muskulatur und Knochen gegen Stöße abpolstert. Sie
wärmt den Körper und speichert Energie.
Heller Hautkrebs
09
Aktinische Keratose
Basalzellkarzinom
Morbus Bowen
Gorlin-Goltz-Syndrom
Plattenepithelkarzinom
- Körperillustration in
Bearbeitung -
Was ist heller Hautkrebs?
Heller Hautkrebs entsteht fast immer an Körperstellen,
die der UV-Strahlung über viele Jahre stark ausgesetzt
waren, nämlich an den sogenannten „Sonnenterrassen“: an Nase, Stirn, Ohren, Nacken, Lippen, Wangen,
Unterarmen, den Handrücken und der unbehaarten
Kopfhaut. Zum hellen Hautkrebs zählen das Basalzellkarzinom (früher Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom, auch spinozelluläres Karzinom genannt
(früher Spinaliom und Stachelzellkrebs). Vorstufen des
Plattenepithelkarzinoms sind die aktinische Keratose
und der Morbus Bowen.
10
Heller Hautkrebs
Basalzellkarzinom
Das Basalzellkarzinom ist der häufigste bösartige Hauttumor und auch der häufigste
Tumor überhaupt. Diese Krebsart stammt
von den Basalzellen in der Oberhaut und/
oder aus einem Bestandteil der Haarfollikel
ab. Es wächst langsam, kann sich aber stark
in das Gewebe hineindrängen und Knorpel sowie Knochen zerstören. Der Tumor
bildet nur extrem selten Tochtergeschwüre, die Metastasen. In 80 Prozent der Fälle
Stadieneinteilung beim Basalzellkarzinom
Fortgeschrittene
Basalzellkarzinome
Metastasiertes
Basalzellkarzinom
Vorliegen einer Metastase
(z. B. Lunge, Leber, regionale
Lymphknoten oder Knochen)
Lokal fortgeschrittenes
Basalzellkarzinom
Tumor, der für eine chirurgische
Entfernung oder Radiotherapie
nicht geeignet ist
Basalzellkarzinom
tritt das Karzinom an Kopf und Nacken auf. Bei 15
Prozent entwickelt es sich am Rumpf und bei 5 Prozent an den Armen und Beinen. Das durchschnittliche
Erkrankungsalter liegt bei 60 Jahren, allerdings kommt
das Basalzellkarzinom mittlerweile auch vermehrt bei
jüngeren Menschen vor. Männer sind öfter davon betroffen als Frauen.
Das Basalzellkarzinom hat unterschiedliche Erscheinungsformen: Es zeigt sich häufig als leicht erhabener,
harter Knoten mit einem perlschnurartigen Randsaum,
entweder hautfarben oder gelb-rötlich. Außerdem führen deutlich sichtbare Blutgefäße ins Tumorinnere. Andere Formen sind
mitunter kaum als Tumoren erkennbar:
etwa rot-bräunliche Flecken oder Hautveränderungen, die wie Narben aussehen.
Bleibt ein Basalzellkarzinom lange unbehandelt, können größere Geschwüre entstehen, die nässen, bluten und Krusten bilden. In diesem fortgeschritten Stadium ist
das Karzinom in die tieferen Hautschichten
Heller Hautkrebs
11
„
In Deutschland erkranken pro
Jahr mindestens 206.000 Menschen
an hellem Hautkrebs, an schwarzem
Hautkrebs leiden über 28.000 Frauen
und Männer. (GEKID 2013)
eingewachsen, sodass eine Operation oder die Strahlentherapie nicht geeignet sind.
Gorlin-Goltz-Syndrom
Eine Ausprägung des Basalzellkarzinoms ist das Gorlin-Goltz-Syndrom oder auch Basalzellkarzinom-Syndrom, eine Erbkrankheit. Die Betroffenen entwickeln
im Laufe des Lebens zahlreiche Basalzellkarzinome,
sogar an Stellen, an denen der Tumor bereits entfernt
wurde. Die Erkrankung geht unter anderem mit Skelettfehlbildungen und Zysten im Kiefer einher.
Das Hautkrebs-Screening
Es gibt eine verlässliche Vorsorgeuntersuchung für Hautkrebs: das HautkrebsScreening. Bei dieser Maßnahme un-
Plattenepithelkarzinom
Das spinozelluläre Karzinom ist der zweithäufigste
bösartige Hauttumor. Er entstammt der Stachelzellschicht in der Oberhaut. Der Zusammenhang der
Erkrankung mit UV-Strahlung ist noch eindeutiger
als beim Basalzellkarzinom: Plattenepithelkarzinome
entstehen hauptsächlich auf schwer lichtgeschädigter
Haut. Der Tumor tritt vor allem an den Sonnenterassen auf, beispielsweise im Gesicht, an der Stirn, den
Lippen oder an der Nase. In fortgeschrittenen Stadien
kann das Plattenepithelkarzinom sich in angrenzende Lymphknoten, Knochen und Organe ausbreiten
und dort Tochtergeschwülste bilden. Das passiert jedoch selten. Das durchschnittliche Erkrankungsalter
von Männern und Frauen liegt bei 70 Jahren, Männer
entwickeln öfter ein spinozelluläres Karzinom. Das
12
Heller Hautkrebs
tersuchen speziell geschulte Ärzte den
Körper auf Anzeichen dieser Erkrankung.
Die Krankenkassen übernehmen für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle
zwei Jahre die Kosten – viele Kassen zahlen auch schon früher dafür. Ziel ist es,
die Hautkrebsarten malignes Melanom,
Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom möglichst frühzeitig zu erkennen.
In der Regel führen Haus- oder Hautärzte
das Screening durch.
Vor der Untersuchung wird der Arzt
mit Ihnen ein Gespräch über Ihren gesundheitlichen Zustand führen. Im Anschluss bittet er Sie, sich vollständig zu
Bösartige Tumorerkrankungen
werden als Krebs bezeichnet.
Hautkrebs ist der Überbegriff für
verschiedene Tumoren der Haut.
„
Plattenepithelkarzinom ähnelt einer knotigen, schuppigen Warze und ist grau oder gelblich-braun. Wenn
der Tumor weiter wächst, verhornt er immer mehr und
kann spontan bluten.
Stadieneinteilung beim Plattenepithelkarzinom
Stadium I
T1
T2-T3
ausbrechen kann. Der Mediziner wird
T1-T4
haut, in den Mund, zwischen die Zehen
einem Verdacht zu einem Hautarzt, dem
Dermatologen, überweisen. Der Dermatologe untersucht Sie erneut und entscheidet über das weitere Vorgehen.
Sobald Sie selbst feststellen, dass sich
eine Stelle an ihrer Haut oder ein Leberfleck verändert hat, oder Sie diesbezüglich unsicher sind, sollten Sie einen Arzt
aufsuchen – unabhängig davon, wann Ihr
letztes Hautkrebs-Screening war.
M0
N0 oder N1
M0
Stadium IV
und unter die Füße. Hat Ihr Hausarzt das
Screening durchgeführt, wird er Sie bei
N0
Stadium III
Sie dann gründlich untersuchen. Dabei
schaut er unter anderem auf die Kopf-
M0
Stadium II
entkleiden. Das ist nötig, weil Hautkrebs
selbst am After oder an den Genitalien
N0
T1-T4
N0 oder N1
M1
Die TNM-Klassifikation gibt Auskunft über:
T (Tumor): Ausdehnung des Tumors (T1-4)
T1: Es liegt ein Tumor vor, der auf höchstens zwei Zentimeter
angewachsen ist.
T2: Der Tumor misst bis zu fünf Zentimeter.
T3: Der Tumor ist größer als fünf Zentimeter.
T4: Der Tumor hat Muskeln, Knorpel, Knochen oder andere
Organe befallen.
N (Knoten, lat. Nodus): Fehlen (N0) bzw. Vorhandensein (N1)
von Lymphknotenmetastasen
M (Metastase): Fehlen (M0) bzw. Vorhandensein (M1) von
Fernmetastasen
Heller Hautkrebs
13
Aktinische Keratose
Die aktinische Keratose ist eine gutartige Hautveränderung, also kein Krebs. Sie gilt aber als eine Vorstufe
(Präkanzerose) des Plattenepithelkarzinoms und kann
– unbehandelt – zu Hautkrebs werden. Der Übergang
ist fließend. Aktinische Keratosen zeigen sich auf Hautpartien, die viel der Sonne ausgesetzt waren: im Gesicht,
auf der unbehaarten Kopfhaut, an den Ohren oder auf
dem Handrücken. Aktinische Keratosen treten flächig
als rauhe, schuppige Stellen auf. Sie sind hautfarben bis
rötlich verhornt und eher spür- als sichtbar. Da sie den
sogenannten Altersflecken ähneln, bleiben sie oft lange
Zeit unbehandelt.
Der schwarze Hautkrebs
Ein malignes Melanom, der schwarze Hautkrebs, ist der gefährlichste Hauttumor. Er
entsteht, wenn sich pigmentbildende Zellen
(Melanozyten) in bösartige Zellen umwandeln. Schwarzer Hautkrebs tritt überall am
Körper auf – sogar an Stellen, die kaum oder
so gut wie nie in der Sonne sind, beispielsweise im Genitalbereich. Maligne Melanome entwickeln sich aus einem bestehenden
Leberfleck oder spontan. Darüber hinaus
können sie an Schleimhäuten wie in der
Nase auftauchen, denn dort gibt es ebenfalls pigmentbildende Zellen. Maligne Melanome streuen sehr früh Metastasen: Das
sind Tochtergeschwüre, die sich im ganzen
Aktinische Keratosen treten flächig
als rauhe, schuppige Stellen auf. Sie
sind hautfarben bis rötlich verhornt
und eher spür- als sichtbar.
Körper ausbreiten können.
Detaillierte Informationen über das maligne Melanom finden Sie in der Broschüre
„Schwarzer Hautkrebs – Informationen für
Patienten und Angehörige“, die Sie auf der
Internetseite www.roche.de bestellen oder
Morbus Bowen
Wie die aktinische Keratose gilt Morbus Bowen als
eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms. Er bildet
sich an den Unterschenkeln, am Rumpf, im Gesicht, an
den Fingern und darüber hinaus an Stellen, die kaum
im Sonnenlicht waren. Die Krebszellen befinden sich
aber nur in der obersten Hautschicht. Morbus Bowen
hat mehrere mögliche Ursachen: starke UV-Strahlung,
regelmäßiger Kontakt mit chemischen Stoffen wie
Arsen oder Teerprodukten und bestimmte humane
Papillomviren. Der Morbus Bowen ist durch eine flache, schorfige, rötlich-braune Erhebung auf der Haut
geprägt. Die Stelle hat ein unregelmäßiges Muster, sie
kann nässen und verkrusten.
14
Heller Hautkrebs
herunterladen können.
Selbstuntersuchung
der Haut
Gesicht
Kopfhaut
Gucken Sie auch
Nehmen Sie einen
in/hinter die Ohren und
Kamm zur Hilfe.
kontrollieren Sie Zunge
und Zahnfleisch.
Brust und Bauch
Arme
Heben Sie die Brust
Kontrollieren Sie auch
auch an.
Ellenbogen und Achsel.
Hände
Rücken
Prüfen Sie Handflächen
Stellen Sie sich vor einen
und -rücken, Nägel und
Spiegel, um Nacken,
Unterarme.
Schultern und Ohren zu
sehen. Nutzen Sie einen
Handspiegel.
Beine und Füße
Po und Beine
Im Sitzen prüfen Sie die
Prüfen Sie die Rückseite
Vorderseite von Beinen, Fuß-
der Schenkel. Nutzen Sie
sohlen, -rücken und -nägeln.
dafür einen Handspiegel.
Vergessen Sie den Genitalbereich nicht.
Heller Hautkrebs
15
Mischtyp
Mediterraner
Typ
Dunkler Typ
Schwarzer
Typ
helle,
empfindliche
Haut
mittelhelle Haut
hellbraun, oliv
dunkelbraun
schwarz
stark
selten
keine
keine
keine
keine
Haare
blond oder rot
blond
dunkelblond,
braun
dunkelbraun
schwarz
schwarz
Augen
helle
Augenfarbe
blau, grün, grau
braun
dunkel
dunkel
dunkel
Auftreten von
Sonnenbrand
ohne Schutzmaßnahmen
innerhalb
von etwa 10
Minuten
innerhalb
von etwa 20
Minuten
innerhalb
von etwa 30
Minuten
innerhalb
von etwa 45
Minuten
innerhalb
von etwa 60
Minuten
innerhalb
von etwa 90
Minuten
Haut
Sommersprossen
Keltischer
Typ
Nordischer
Typ
helle, sehr
empfindliche
Haut
Die sechs Hauttypen
Ein sensibler Umgang mit der Sonne ist besonders
wichtig. Wie lange Sie sich gefahrlos in der Sonne aufhalten können, hängt von Ihrem Hauttyp ab. Der amerikanische Dermatologe Thomas Fitzpatrick entwickelte 1975 ein Schema, in dem er sechs Typen unterschied.
Die Einteilung richtet sich nach äußeren Erscheinungsmerkmalen wie der Haut- und Haarfarbe und danach,
wie die Haut auf Sonne bzw. UV-Strahlung reagiert.
Die UV-Strahlung
Die ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne teilt sich in
drei Arten: UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlen. Sie sind
für das menschliche Auge unsichtbar und werden in
der Einheit Nanometer gemessen. Je kurzwelliger bzw.
energiereicher die Strahlen sind, desto schädlicher sind
sie für Menschen. Während UV-A- und UV-B-Strahlen in unterschiedlicher Intensität auf die Erde treffen,
16
Heller Hautkrebs
wird die UV-C-Strahlung bereits in der Atmosphäre komplett gefiltert.
UV-A-Strahlen erreichen die Erdoberfläche
relativ ungehindert. Sie regen die Produktion von Melanin an, dem Farbstoff, der die
Haut bräunt. Deshalb werden künstliche
UV-A-Strahlen in Solarien eingesetzt. Sie
dringen aber auch bis in die Lederhaut
vor und zerstören das Bindegewebe. Die
Haut verliert ihre Geschmeidigkeit, altert
schneller und bekommt Falten. Weiterhin
beeinträchtigen UV-A-Strahlen das Erbgut
in den Zellen der Oberhaut. UV-B-Strahlen
gelangen zu etwa zehn Prozent auf die Erde,
den Großteil schluckt die Ozonschicht. Für
die Oberhaut sind diese Strahlen besonders
gefährlich. Die Verletzungen zeigen sich
Umgang mit der
Sonne: Die wichtigsten
Schutzmaßnahmen
Unabhängig von Ihrem Hauttyp sollten
Sie die folgenden Regeln beachten,
um das Risiko einer Hautkrebserkrankung durch den Einfluss der
Sonne zu verringern.
Vermeiden
Sie
jede
Rötung der Haut. Meiden Sie die Sonne zwischen 11 und 15 Uhr. Tragen Sie langärmlige Kleidung, die dichtgewebt ist und locker sitzt.
Tragen Sie eine Kopfbedeckung. Eine breite Krempe schützt
Augen, Ohren, Gesicht und Nacken. Setzen Sie eine Sonnenbrille mit 100 Prozent UV-A- und UV-B-Schutz auf. Cremen Sie
– gleich welche Jahreszeit – alle unbedeckten Körperstellen dick
mit Sonnencreme ein, die Ihrem Hauttyp entspricht (mindestens 25;
mit UV-A- und UV-B-Schutz). Sie können auch eine Tagescreme mit
integriertem Lichtschutzfaktor wählen. Tragen Sie die Creme 30
Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf. Wählen Sie eine
wasserfeste Sonnencreme, wenn Sie baden gehen möchten. Denken Sie daran, den Schutz danach wieder
aufzufrischen. Ziehen Sie sich vor dem Baden
ein T-Shirt über. Verzichten Sie auf
Solariumbesuche.
zunächst in Form eines Sonnenbrands, der
in verschiedenen Schweregraden auftreten
kann – die Haut wird rot, heiß und schwillt
an. Gravierender sind jedoch die nachhaltigen Schäden in den Zellen: Jahre später
können aus diesen Zellen bösartige Krebszellen entstehen.
Das Risiko für Hautkrebs steigt mit der Menge der
aufgenommenen UV-Strahlung und jedem einzelnen
Sonnenbrand. Generell wirkt die Strahlung in den
Bergen, am Meer und am Äquator stärker. Im Sommer ist bei klarem Himmel zudem mehr Strahlung
messbar als an einem bewölkten Wintertag.
Heller Hautkrebs
17
18
Heller Hautkrebs
Prof. Dr. Stephan Grabbe leitet die Haut­­­­­­­­­­­­k­linik der Universitätsmedizin Mainz.
Der Dermatologe erklärt, woran er hellen
Hautkrebs erkennt und wer besonders
gefährdet ist.
„Je früher wir
einen Hautkrebs
erkennen, desto
besser können
wir ihn behandeln“
Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor
der Hautklinik und Poliklinik der
Universitätsmedizin der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz
Hat die Anzahl der an Hautkrebs erkrankten
Menschen zugenommen?
Eindeutig ja! Das gilt vor allem für die hellhäutige Bevölkerung. Dieser Trend ist in den letzten dreißig Jahren eindeutig aus den Statistiken ablesbar und weiterhin ungebrochen. Wir gehen davon aus, dass dies zum
Teil daran liegt, weil sich die Freizeitgewohnheiten
verändert haben und sich die Menschen mehr in der
Sonne aufhalten.
Wir müssen uns die Haut wie ein
Fass vorstellen, in das eine bestimmte
Menge Wasser hineinpasst. Wenn
das Fass überläuft, hat man,
bildlich gesprochen, Hautkrebs.
Heller Hautkrebs ist die häufigste Krebsart.
Warum tritt er bei so vielen Menschen auf?
Ob jemand erkrankt, hängt einerseits davon ab, wie
viel UV-Licht er im Laufe seines Lebens aufnimmt. Andererseits sind genetische Faktoren verantwortlich, also
Dinge, die uns in die Wiege gelegt wurden. Dazu gehört
in erster Linie der Hauttyp. Wir müssen uns die Haut
wie ein Fass vorstellen, in das eine bestimmte Menge
Wasser hineinpasst. Wenn das Fass überläuft, hat man,
Heller Hautkrebs
19
bildlich gesprochen, Hautkrebs. Bei hellen, empfindlichen Hauttypen ist das Fass kleiner und früher voll. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, einen hellen Hautkrebs zu entwickeln. Der
Grund ist logisch: Je älter eine Person wird, desto
mehr Sonnenlicht bekommt sie ab.
Wie lässt sich das Hautkrebsrisiko
senken?
Einen vernünftigen Umgang mit der Sonne pflegen. Das bedeutet nicht, ihr fernzubleiben, sondern sich seinem Hauttyp entsprechend zu verhalten. Ganz wichtig: unbedingt Sonnenbrände
vermeiden! Das geht am besten mit Textilien. Unbedeckte Körperstellen sollten mit Sonnencreme
eingerieben werden, vornehmlich das Gesicht
und die Handrücken. Diese beiden Partien sind
der Sonne ständig ausgesetzt. Daher ist es auch
sinnvoll, täglich einen Lichtschutzfaktor aufzutragen. In Tagescremes für Frauen ist er meist
schon enthalten. Bei den Männern ist das tägliche
Eincremen längst nicht so verbreitet. Das ist ein
Grund, weshalb sie öfter Hautkrebs haben.
Hautkrebs in Zukunft als Berufskrankheit für bestimmte Berufsgruppen anerkannt.
Warum und in welchen Abständen sollte
man zum Hautkrebsscreening gehen?
Je früher wir einen Hautkrebs erkennen, desto
besser können wir ihn behandeln. Die gesetzlichen Krankenkassen raten, ab dem 35. Lebensjahr
alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening wahrzunehmen. Das ist eine allgemein gute Empfehlung.
Menschen, die sehr helle Haut haben, vielleicht
bereits Hautkrebs oder eine Vorstufe hatten, sollten sich natürlich öfter untersuchen lassen.
Männer bekommen in ­­
der Regel mehr Sonne ab.
Woran kann ein Laie eine auffällige Hautpartie erkennen?
Bildet sich eine rote, schuppende, erhabene Stelle, die innerhalb von drei Monaten nicht abheilt,
sondern eher größer wird, sollte ein Arzt draufschauen. Insbesondere, wenn sie dort auftritt, wo
viel Sonnenlicht hingelangt, könnte dies ein Hinweis auf hellen Hautkrebs sein. Bei einem offenen
Geschwür ist der Gang in die Arztpraxis erst recht
angezeigt. Für den schwarzen Hautkrebs gilt es,
alle Muttermale im Auge zu behalten: bestehende
Leberflecke aber auch solche, die neu aufgetreten
sind. Man sollte schauen, ob sie sich in Form oder
Farbe verändern.
Ist das der einzige Grund?
Nein, Männer bekommen in der Regel insgesamt
mehr Sonne ab – zum Beispiel im Job. Dachdecker, Bauarbeiter oder Landwirte, die hauptsächlich draußen arbeiten, sind der UV-Strahlung
ständig ausgesetzt. Unter anderem deshalb wird
Mit welchen Untersuchungen können Sie
feststellen, ob jemand einen hellen Hautkrebs hat?
Um eine Stelle als verdächtig einzustufen, reicht
meist schon der Blick mit dem geschulten Auge.
Man kann ergänzend Hilfsmittel wie das Dermatoskop nutzen, eine Art Lupe. Erscheint eine Partie auffällig, entnehmen wir ein kleines Stückchen
20
Heller Hautkrebs
Haut. Das Verfahren heißt Biopsie. Die Probe
wird dann unter dem Mikroskop analysiert: Das
ist die histologische Untersuchung. Anschließend wissen wir, ob die Hautstelle gutartig, eine
Vorstufe oder wirklich heller Hautkrebs ist. Von
auffälligen Hautveränderungen sollte immer eine
Probe ins Labor gegeben werden. Dahinter kann
sich auch mal eine seltene, gefährliche Hautkrebsart verbergen.
Wie unterscheiden sich die einzelnen Formen des hellen Hautkrebses vom Aussehen her?
Das Plattenepithelkarzinom geht überwiegend
aus einer aktinischen Keratose hervor. Sie zeigt
sich als gerötete, schuppende Stelle, die sich über
Monate bis Jahre langsam verdickt. Bleibt sie unbehandelt, wird daraus irgendwann ein Plattenepithelkarzinom. Es kann erhaben und mit fest
haftenden Schuppen belegt sein. Mitunter entsteht daraus ein Geschwür: Der innere Teil zerfällt
und ein Randwall bleibt übrig. Das Basalzellkarzinom schuppt dagegen nicht und ist durch eine
halbkugelige Wölbung gekennzeichnet. Erweiterte Äderchen ziehen sich von außen nach innen.
Das Zentrum kann ebenfalls zu einem Geschwür
zerfallen.
Was passiert nach der Diagnose?
Was für ein Tumor liegt vor, wo genau befindet er
sich und wie groß ist er? Das sind drei ausschlaggebende Faktoren für die Therapieentscheidung.
Ein weiterer Faktor ist die körperliche Verfassung
des Patienten. Bei älteren Menschen kann ich
nicht mehr alle Operationen durchführen, die ich
bei jüngeren Leuten machen würde. Und umgekehrt: Strahlentherapien können auf Dauer auch
Spätfolgen haben. Für einen 95-Jährigen ist das
weniger relevant als für einen 45-Jährigen. Welche Behandlungsform wir wählen, beschließen
wir immer individuell von Patient zu Patient.
Meist reicht schon der Blick
mit dem geschulten Auge.
Basalzellkarzinome sind überwiegend
heilbar. Trifft das auf alle Stadien zu?
Dieser Krebs ist in der Regel gut zu behandeln.
Bei fortgeschrittenen Basalzellkarzinomen sieht
die Lage etwas anders aus: Das sind Tumoren,
die wir mit einer Operation oder einer Strahlentherapie nicht vollständig beseitigen können.
Fortgeschrittene Basalzellkarzinome wachsen in
die Breite und können zusätzlich in die Tiefe vordringen. Da sie sich oftmals im Gesicht befinden,
ist es möglich, dass sie in die Knochen, in ein Ohr,
Auge oder in die Nase einwachsen. Dann können
wir eben nicht mehr so ohne Weiteres operieren,
weil der Verlust eines Organs oder dessen Funktion zu befürchten wäre. Fortgeschritten sind Basalzellkarzinome außerdem, wenn sie Metastasen
in anderen Körperregionen gebildet haben. Das
kommt jedoch sehr selten vor. Bei diesen Tumoren hilft uns nun eine neue Substanzgruppe von
Medikamenten maßgeblich weiter: Sie greifen
zielgerichtet in den Stoffwechsel der Krebszellen
ein. Dank ihnen können wir bislang gar nicht
oder nicht ausreichend therapierbare fortgeschrittene Basalzellkarzinome behandeln. Heller Hautkrebs
21
Therapien
Therapien bei hellem Hautkrebs
Vielleicht haben Sie selbst eine auffällige Stelle bemerkt
oder Ihr Dermatologe hat beim Hautkrebs-Screening
etwas entdeckt: Bei einem Verdacht schneidet er die
Hautveränderung heraus – das nennt man in der Fachsprache Biopsie. Bei diesem Eingriff müssen Sie keine
Angst vor Schmerzen haben. Vorab erhalten sie eine
lokale Betäubung, sodass Sie in der betroffenen Region nichts spüren. Das entnommene Gewebe reicht der
Arzt dann zur Analyse ins Labor weiter. Dort wird die
Diagnose „Hautkrebs“ gegebenenfalls bestätigt. Hat
sich der Verdacht auf hellen Hautkrebs bestätigt, gilt
es nun die passende Therapie zu finden. Die Chancen,
geheilt zu werden, sind in der Regel gut. Sobald die Untersuchungsergebnisse vorliegen, spricht Ihr Arzt mit Ihnen über mögliche Therapien. Erkundigen Sie sich genau
nach Ihrem Befund, den verschiedenen
Behandlungsformen,
Nebenwirkungen
und Ihren Heilungschancen. Vielen Patienten hilft es, im Gespräch einen vertrauten Menschen an ihrer Seite zu wissen, mit
dem sie die umfangreichen Informationen
später noch einmal durchgehen können.
Die Therapieentscheidung wird von mehreren Punkten beeinflusst:
• von der Art des Tumors und vom betroffenen Hautabschnitt,
• von der Größe, Tiefe und Ausbreitung des Tumors,
• vom Alter und gesundheitlichen Zustand des Patienten.
24
Therapien
Ablauf einer Biopsie
- Illustration in
Bearbeitung -
Der Arzt entfernt das auffällige Gewebe. Dann wird es in Scheibchen geschnitten, auf Glasplättchen aufgetragen und eingefärbt. Bei der anschließenden Untersuchung mit dem Mikroskop prüft der Patholge, ob das
Gewebe bösartig ist.
Chirurgische Verfahren
Mikrografische Chirurgie
Die mikrografische Chirurgie gilt bei vielen Hauttumoren als Therapie der ersten Wahl. Der Arzt entfernt
den Tumor meist unter einer örtlichen Betäubung. Zusätzlich schneidet er – um einen Sicherheitsabstand zu
schaffen – gesunde Haut heraus. Dieses Gewebe wird
anschließend eingefärbt und begutachtet. Man spricht
hier von einer histologischen Untersuchung. Unter
dem Mikroskop wird dabei geprüft, ob sich in dem gesunden Gewebe Krebszellen befinden. Ist das der Fall,
operiert der Mediziner erneut und entfernt gezielt die
restlichen Tumorausläufer. Auch diese Proben gehen
wieder zur Untersuchung ins Labor. Da die mikrografische Chirurgie mitunter mehrere Sitzungen umfasst,
wird die Wunde zwischendurch abgedeckt. Wenn im
Gewebe keine bösartigen Zellen mehr nachweisbar
sind, verschließt der Arzt die Wunde endgültig. Je nach
Größe der offenen Stelle muss er dafür eventuell ein
Stück Haut von einer anderen Körperregion auf die
operierte Stelle transplantieren. Mithilfe
dieser schrittweisen Technik kann der Arzt
den Tumor sowie umliegende Krebszellen
sicher entfernen. So will er einerseits verhindern, dass bösartige Zellen übersehen
werden, die sich weiter im Körper ausbreiten könnten. Andererseits schont er die
gesunde Haut, indem wirklich nur so viel
Gewebe wie nötig herausgeschnitten wird.
Kürettage
Das Verfahren ist bei oberflächlichen Tumoren angemessen, die noch nicht in tiefere Hautschichten vorgedrungen sind.
Nach einer lokalen Betäubung schabt der
Arzt die Geschwulst von der Oberfläche ab:
Dafür nutzt er entweder ein ringförmiges
Skalpell oder eine Löffelkürette – das ist ein
scharfkantiger Löffel. Umliegendes Gewebe
Therapien
25
soll bei dieser Methode geschont werden.
Nachteil des Verfahrens: Das Gewebe, das
der Mediziner dabei gewinnt, kann anschließend nur eingeschränkt untersucht
werden. Je nachdem, wie intensiv der Arzt
die Kürettage durchführt, kann sich eine
Narbe bilden.
Laserchirurgie und Elektrokaustik
Die Laserchirurgie und die Elektrokaustik
eignen sich nur für flache, oberflächliche
Tumoren. Innerhalb beider Verfahren kann
der Arzt keine Gewebeproben für eine histologische Untersuchung gewinnen. Im
Vergleich zur mikrografischen Chirurgie
besteht sowohl bei der Kürettage als auch
bei der Lasertherapie und der Elektrokaustik ein erhöhtes Risiko, dass der Tumor an
derselben Stelle wieder auftaucht. Man spricht in diesem Fall von einem lokalen Rezidiv.
Im Rahmen der Laserchirurgie entfernt der Mediziner
das kranke Gewebe mit einem punktuellen Laserstrahl,
einem Licht-Skalpell. Vorab wird die betroffene Stelle
örtlich betäubt. Die Wunde heilt nur verzögert ab und
es kann eine Narbe zurückbleiben.
Für die elektrokaustische Therapie verwendet der
Arzt ein Gerät, an dessen Spitze eine Schlinge, Kugel
oder Nadel sitzt. Durch starke Hitze, die der Elektrokauter per Strom erzeugt, trennt er das erkrankte Gewebe ab. Gleichzeitig wird die Blutung gestillt, da der
Kauter die Gefäße verödet. Die Hautstelle wird vorher
örtlich betäubt. Während der Behandlung können
Schmerzen auftreten, später sind Narben möglich.
Wundversorgung nach Operationen
26
Wenn der Arzt den Tumor entfernt, klebt er an-
Hauttransplantation oder ein anderes plastisch-
schließend ein Pflaster auf die vernähte Wunde.
chirurgisches Verfahren nötig. Bei der Transplanta-
Das Pflaster sollte mehrere Tage dort verbleiben,
tion stammt die Haut, die an der betroffenen Stelle
die Fäden werden wenig später gezogen. Verzich-
eingesetzt werden soll, häufig vom Oberschenkel
ten Sie eine Zeit lang auf sportliche Aktivitäten
oder aus der Leiste. Dieses Spenderareal wird zu-
und vermeiden Sie Wärme. Halten Sie die operierte
genäht oder verheilt von selbst wie eine Schürf-
Fläche trocken, da auf feuchten Wunden leichter
wunde. Die versetzte Haut muss in die ehemalige
Infektionen entstehen können. Weitere Hinweise,
Tumorwunde einwachsen. Ob die nach der jewei-
wie Sie sich nach der Operation am besten ver-
ligen Operation entstehenden Narben besonders
halten sollten, gibt Ihnen Ihr behandelnder Arzt.
versorgt werden müssen, entscheidet der behan-
In einigen Fällen muss bei der Operation sehr viel
delnde Arzt. Wichtig ist, dass Sie die Narben der
Tumorgewebe entfernt werden. Dann wird eine
Sonne nur wenig aussetzen.
Therapien
Nicht-chirurgische Verfahren
Die Strahlen- und die Kryotherapie setzen
Ärzte eher selten bei Patienten mit hellem
Hautkrebs ein. Auf diese Weise können sie
den Tumor zwar zerstören, aber nicht immer vollständig entfernen. Deshalb besteht
die Gefahr, dass sie nicht alle Krebszellen
erreichen und an derselben Stelle wieder
ein Tumor entsteht. Beide Therapien wenden Mediziner nur bei Patienten an, deren
Tumor sie nicht operieren können: entweder weil er groß ist oder an einer nur
schwer zu erreichenden Körperstelle liegt,
etwa am Augenlid, am Ohr oder an der
Nase. Auch bei älteren Menschen, deren
Gesundheit möglicherweise geschwächt ist,
greifen sie unter anderem auf die Strahlenoder Kryotherapie zurück.
Strahlentherapie
Der Arzt bestrahlt den Tumor von außen
mit energiereichen Wellen. Diese Strahlen
schädigen die Krebszellen so stark, dass sie
absterben. Dabei führt der Weg der Strahlen auch durch gesundes Gewebe. Anders
als die Krebszellen erholen sich die gesunden Zellen größtenteils wieder. Um das
Gewebe nicht zu überlasten, findet die Bestrahlung in mehreren Abschnitten statt.
Die Strahlendosis ist gering und die Sitzungen dauern nur wenige Minuten. Wie lange die Therapie insgesamt andauert, hängt
von der Art, Größe und Ausbreitung des
Tumors ab.
In der behandelten Region entsteht oft eine Hautreizung, die einem Sonnenbrand ähnelt. Patienten berichten zudem von Müdigkeit, einem allgemeinen
Krankheitsgefühl, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit
oder Kopfschmerzen.
Kryotherapie (Kältebehandlung)
Im Rahmen der Kryotherapie nutzt der Arzt flüssigen
Stickstoff, zum Beispiel in Form von Spray. Damit vereist er den Tumor. Durch die extreme Kälte des Stickstoffs sterben die Krebszellen ab. Es bildet sich eine
Kruste, die nach einiger Zeit von alleine abfällt. Das
Verfahren ist schnell durchführbar, ist für Betroffene
überwiegend gut verträglich und kann mehrfach wiederholt werden.
Mediziner wenden die Kältebehandlung am häufigsten
bei aktinischen Keratosen an. Auch im Fall einer Morbus-Bowen-Erkrankung können die Ärzte sie sinnvoll
einsetzen. Während oder nach der Behandlung treten
gelegentlich Blasen, Rötungen oder Schwellungen an
der Haut auf. Schmerzen und ein brennendes Gefühl
sind ebenfalls möglich. Die Wunden heilen teilweise
langsam ab und es können sich Narben bilden.
BLINDTEXT: Die Haut besteht aus drei Schichten: Haut.
Als äußere Schutzhülle.
Medikamentöse Therapien
Zu den medikamentösen Behandlungen, auf die Ärzte
beim hellen Hautkrebs zurückgreifen, gehörten bislang
vornehmlich topische Therapien. Sie werden auch als
örtliche oder lokale Behandlung bezeichnet. Cremes,
Salben und Gels sind typische Grundlagen dieser
Therapieform. Anders als Tabletten oder Infusionen
erreichen die Wirkstoffe nur die vom Tumor betroffene Hautpartie. Eine topische Therapie dauert im Vergleich zu chirurgischen Verfahren zwar länger, erzielt
aber gute kosmetische Ergebnisse. Gerade großflächig
geschädigte Hautregionen lassen sich so wirkungsvoll
behandeln. Darüber hinaus kommt in seltenen Fällen
eine Chemotherapie infrage. Für das fortgeschrittene
Basalzellkarzinoms ist nun eine neue medikamentöse Behandlung in Tablettenform verfügbar: der sogenannte Hedgehog-Signalhemmer.
Diclofenac-Hyaluronsäure-Gel
Der Wirkstoff Diclofenac plus Hyaluronsäure steht in
Form eines Gels zur Verfügung und hilft insbesondere Patienten mit flächenhaft auftretenden aktinischen
28
Therapien
Keratosen. In 80 Prozent der Fälle heilt die
erkrankte Hautstelle weitgehend ab. Das
Gel ist meist gut verträglich und leicht anzuwenden: Der Betroffene trägt es maximal
drei Monate lang zweimal täglich auf.
Ingenolmebutat-Gel
Seit Ende 2012 ist in Deutschland ein Gel
mit Ingenolmebutat zugelassen. Der Wirkstoff stammt aus der Garten-Wolfsmilch –
eine Pflanzenart, die gemeinhin als Unkraut
gilt. Wissenschaftler konnten nachweisen,
dass Patienten mit aktinischer Keratose darauf ansprechen. Das Gel ist in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Befindet sich
die betroffene Stelle im Gesicht oder auf
der Kopfhaut, ist das schwächer dosierte
Gel empfehlenswert. Der Patient sollte die
Stelle an drei aufeinanderfolgenden Tagen
eincremen. Das stärker dosierte Gel eignet
sich für Hautpartien unterhalb des Kopfes,
BLINDTEXT: Igent rereritiur? Optatiatur sundignis ea ium
etwa den Nacken, Arme und Beine oder
den Rumpf. Die Behandlungszeit beträgt
dann nur zwei aufeinanderfolgende Tage.
Ob die Therapie wirkt, kann der Arzt nach
etwa acht Wochen beurteilen. Oftmals rötet
sich die Haut, sie schuppt oder löst sich an
den behandelten Stellen ab. Zudem können sich Blasen, Schorf oder Schwellungen
bilden. Die Nebenwirkungen treten meist
kurz nach Therapiebeginn auf und klingen
nach zwei bis vier Wochen wieder ab.
Imiquimod-Creme
Relativ neu ist die Behandlung mit einer
Imiquimod-Creme, eine sogenannte Immuntherapie. Der Wirkstoff Imiquimod
aktiviert das körpereigene Immunsystem,
die Krebszellen zu bekämpfen. Der Patient reibt die Stellen über ein bis vier Monate drei- bis fünfmal wöchentlich mit der
Creme ein. Wenn sich die Haut vorübergehend rötet, nässt und anschwillt, wirkt das
Medikament: Das Immunsystem beginnt
dann spürbar, sich gegen den Krebs zu
wehren. Die Entzündung sorgt dafür, dass
die Hautveränderung nach und nach vollständig abheilt.
Die Imiquimod-Creme hilft bei aktinischen Keratosen und bestimmten Arten
des Basalzellkarzinoms, unter anderem
beim Gorlin-Goltz-Syndrom. Im Vergleich
zur Kryotherapie und der lokalen Chemotherapie sorgt Imiquimod für ein besseres
optisches Ergebnis – es hinterlässt meist
keine Narben. Allerdings verursacht auch
diese Creme Nebenwirkungen: Die Haut kann sich röten, schuppen, nässen und verkrusten. Damit verbunden sind Juckreiz, Schmerzen und Brennen.
Photodynamische Therapie (PDT)
Die photodynamische Therapie hat sich bei Tumoren
bewährt, die nur bis zu einer bestimmten Tiefe in die
Haut eingewachsen sind. Da sie gute Behandlungsergebnisse erzielt, gilt sie oftmals als Therapie der Wahl
bei aktinischen Keratosen, Morbus Bowen und einigen
Basalzellkarzinomen. Das Verfahren ist außerdem von
Vorteil, wenn ausgedehnte, flächige Tumoren behandelt werden müssen – oder ein Bereich wie die Nasenspitze, bei dem ein chirurgischer Eingriff heikel wäre.
Patienten mit einem Basalzellkarzinom oder Morbus
Bowen wird empfohlen, die Therapie nach einer Woche zu wiederholen.
Der Arzt befreit die betreffende Hautfläche im Vorfeld der Therapie per Kürettage von Krusten und
Schüppchen. Danach trägt er dort eine Creme auf, die
Therapien
29
„
Die örtliche Chemo- und
Immuntherapie werden vor
allem bei besonderen Arten
des Basalzellkarzinoms
eingesetzt.
lichtempfindliche Stoffe enthält. Mit einer
Folie bedeckt, muss sie nun einige Stunden einziehen. Die Tumorzellen nehmen
die Creme in dieser Zeit sehr viel stärker
auf als die normalen Zellen. Anschließend
bestrahlt der Mediziner die Stelle, zum Beispiel mit kaltem Rotlicht. Die bösartigen
Zellen reagieren darauf und sterben ab.
Chemotherapie
Im Verlauf der Bestrahlung verspüren viele
Patienten Schmerzen, die sie aber größtenteils als problemlos einstufen. Die behandelte Fläche kann sich jedoch röten, nässen
und Krusten bilden. Zudem kann die Haut
helle oder dunkle Flecken aufweisen, die
üblicherweise innerhalb von sechs Monaten wieder verschwinden.
Ärzte greifen auf eine Chemotherapie zurück, wenn ein
Tumor Tochtergeschwulste gebildet hat: etwa in nahegelegenen Lymphknoten, in benachbarten Knochen
oder entfernten Organen wie Lunge oder Leber. Dies ist
bei hellem Hautkrebs jedoch selten der Fall und betrifft
– wenn überhaupt – das fortgeschrittene Plattenepithelkarzinom und das fortgeschrittene Basalzellkarzinom.
Anders als eine Operation oder Cremes und Salben
wirkt eine Chemotherapie auf den ganzen Organismus. Mediziner bezeichnen sie deshalb als systemische
Therapie. Ziel ist es, das Wachstum der Tumorzellen zu
hemmen und sie bestenfalls zu zerstören. Die Arzneistoffe der Chemotherapie heißen Zytostatika. Sie verteilen sich über die Blutbahnen im ganzen Körper. Der
Patient erhält die Chemotherapie meist in regelmäßigen
Abständen in Form einer Infusion. Eine Behandlung einschließlich der nachfolgenden Pause nennt man Zyklus.
Die Behandlung geht mit teilweise starken Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und körperlicher Erschöpfung einher. Weiterhin sind die Patienten anfällig
für ansteckende Krankheiten, zum Beispiel Erkältungen.
Es kann auch zu grippeähnlichen Symptomen, Leberschäden, Blutarmut und Haarausfall kommen. Dem Arzt
stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die
den Begleiterscheinungen des Patienten vorbeugen
oder sie erträglicher machen können.
30
Therapien
5-Fluorouracil-Creme
Cremes mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil, auch 5-FU genannt, sind vor allem bei
aktinischen Keratosen, bestimmten Arten
des Basalzellkarzinoms und beim GorlinGoltz-Syndrom effektiv. 5-FU ist ein zellschädigender Wirkstoff, der im Rahmen
von Chemotherapien angewendet wird.
Die Behandlung mit einer Creme bezeichnet man als lokale Chemotherapie, weil
sie – im Gegensatz zur herkömmlichen
Chemotherapie – nur an der Körperstelle wirkt, an der sie aufgetragen wird. Der
Patient muss die Haut zwischen vier und
sechs Wochen lang zweimal am Tag damit
einreiben. Die Creme kann für den Körper
belastend sein: Hauptsächlich leiden die
Betroffenen unter schmerzhaften Entzündungen, Blasen, Juckreiz und Rötungen.
„Eine Therapieoption für Menschen,
denen wir bis jetzt
nicht ausreichend
helfen konnten“
Prof. Dr. Ralf Gutzmer ist
Leitender Oberarzt für operative
Dermatologie und DermatoOnkologie an der Medizinischen
Hochschule Hannover.
Ein neues Medikament verspricht Hoffnung bei der Therapie des fortgeschrittenen
Basalzellkarzinoms. Prof. Dr. Ralf Gutzmer hat Patienten im Rahmen von Studien
bereits damit behandelt.
Das Basalzellkarzinom ist der häufigste helle Hautkrebs. In welchem
Stadium ist er gut behandelbar?
Oberflächliche Basalzellkarzinome – in
der Fachsprache superfiziell – können wir
effektiv therapieren. Sie wachsen nur in den oberen
Hautschichten. Gleiches gilt für Basalzellkarzinome,
die nicht in tiefere Strukturen wie Knochen oder Organe eingedrungen sind. Diese Tumoren können wir gut
operativ entfernen.
Therapien
31
Wie wurde das fortgeschrittene Basalzellkarzinom bislang therapiert?
Beim fortgeschrittenen Basalzellkarzinom hat der Tumor gestreut oder ist stark eingewachsen. Oftmals haben wir umfangreiche Operationen durchgeführt, die
große Narben und bleibende Einschränkungen hinterließen. Wir mussten dabei auch schon mal ein Auge
oder Knochen entnehmen. Die zweite Therapieoption
ist eine Bestrahlung, und die dritte Möglichkeit eine
Chemotherapie.
Warum ist der Leidensdruck bei Patienten mit
einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom
besonders hoch?
Patienten, die einen offenen, blutenden Tumor haben,
sind sehr eingeschränkt. Entweder, weil das Geschwür
deutlich sichtbar ist oder einen unangenehmen Geruch
verströmt. Durch den Blutverlust können sie zusätzlich
geschwächt sein. Wenn das Basalzellkarzinom metastasiert, etwa in die Knochen, kommen Schmerzen hinzu.
Der Hedgehog-Signal­hemmer
richtet sich an Patienten mit einem
fortgeschrittenen Basalzell­karzinom.
Für die Therapie des fortgeschrittenen Basalzellkarzinoms ist seit Mitte des Jahres ein
Medikament zugelassen, das den sogenannten
Hedgehog-Signalweg hemmt. Welche Funktion
hat dieser Signalweg im Körper?
Der Hedgehog-Signalweg ist wichtig für die Entwicklung des Embryos. Er wurde bei Fruchtfliegen entdeckt. Als man den Signalweg bei ihnen manipulierte,
32
Therapien
veränderten sich die Embryos: Die Larven
sahen aus wie Igel. Daher der Name Hedgehog, was auf Englisch Igel heißt. Normalerweise schaltet sich der Signalweg wieder ab
und spielt bei Erwachsenen eigentlich keine Rolle mehr. Es sei denn, er wird im Rahmen einer Tumorentstehung angeschaltet
– und das passiert bei praktisch allen Basalzellkarzinomen. Ist der Signalweg aktiv,
regt er die Zellen zum Wachstum an. Sie
teilen sich unkontrolliert und es bildet sich
ein Tumor.
Wie wirkt das Medikament?
Der Hedgehog-Signalhemmer schaltet den
Signalweg an einer bestimmten Stelle ab.
Damit fällt der Wachstumsimpuls weg und
die Zellen hören auf sich zu teilen. Der Tumor schrumpft.
Für welche Patienten kommt der
Hedgehog-Signalhemmer infrage?
Er richtet sich an Patienten mit einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom: Also an
diejenigen, deren Tumoren wir durch eine
Operation oder eine Strahlentherapie nicht
mehr in den Griff kriegen. Sie nehmen einmal täglich eine Tablette ein und erhalten
das Medikament so lange, wie sie von der
Therapie profitieren.
Welche Nebenwirkungen können
auftreten?
Am häufigsten kommt es zu Muskelproblemen, zum Beispiel Krämpfe, Muskelkater oder -schwäche. Weiterhin berichten
Patienten, dass sie Geschmacksrichtungen
„
„Die meisten Betroffenen
sprechen gut auf die Behandlung
an. Sie ist einfach durchzuführen
und effektiv. Durch das Medikament
gehen die Beschwerden schnell
zurück. Das hat einen positiven Einfluss
auf ihre Lebensqualität.“
wie süß oder salzig nicht schmecken können. Manche
schmecken gar nichts mehr. Haarausfall ist ebenfalls
möglich. Die vierte Nebenwirkung ist eine Mischung
aus Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Darum
verlieren die Patienten an Gewicht. Die Betroffenen
können sehr zum Erfolg der Behandlung beitragen, indem sie positiv denken und nicht gleich bei der ersten
Nebenwirkung das Handtuch werfen. Es ist letztlich
bei jeder Behandlung so: Motivierte Patienten sind in
der Regel diejenigen, die die Therapie durchhalten und
dann auch Erfolg haben.
sprechen gut auf die Behandlung an. Sie ist
einfach durchzuführen und effektiv. Die
Patienten haben mitunter große, offene
Wunden, die bluten und riechen. Durch
das Medikament gehen die Beschwerden
schnell zurück. Das hat einen positiven
Einfluss auf ihre Lebensqualität.
Worin liegt die Zukunft der Krebstherapie – und im Speziellen beim fortgeschrittenen Basalzellkarzinom?
Wir müssen bessere und nebenwirkungsärmere Medikamente entwickeln. Das wird
immer individueller: Man arbeitet Untergruppen heraus, bei denen gewisse Therapien wirken – Stichwort individualisierte
Medizin. Die Hedgehog-Signalhemmer
sind beim fortgeschrittenen Basalzellkarzinom ein erster Schritt in die richtige Richtung. Aber auch hier müssen wir
versuchen, weiterzukommen, indem wir
neue Therapien entwickeln oder andere
Kombinationen ausprobieren.
Die Betroffenen können sehr zum
Erfolg der Behandlung beitragen.
Was ist der Vorteil der neuen Therapie
und welche Erfahrungen haben Sie damit
gesammelt?
Mit dem Hedgehog-Signalhemmer haben wir nun eine
Therapieoption für Menschen, denen wir vorher nicht
ausreichend helfen konnten. Die meisten Betroffenen
Therapien
33
Hedgehog-Signalhemmer
SignalEiweiß
Zellhülle
Signalübermittlung
gestoppt
Was heißt Hedgehog?
Das englische Wort Hedgehog bedeutet Igel.
Wissenschaftler hatten den Einfluss des Hedgehog-Signalwegs bei der embryonalen Entwicklung erstmals in der Fruchtfliege entdeckt. Da
ihre Larven aufgrund einer Mutation wie Igel
aussahen, erhielt der daran beteiligte Signalweg
die Bezeichnung Hedgehog.
Zellkern
Bei den meisten Patienten ist ein wichtiger Signalweg in
den Zellen aktiv, der für die Tumorentstehung verantwortlich ist. Der Hedgehog-Signalhemmer blockiert gezielt die
Signalübermittlung und damit das Tumorwachstum.
Therapie mit einem Hedgehog-Signalhemmer
Basalzellkarzinome können häufig durch einen chirurgischen Eingriff oder durch ein nicht-operatives
Verfahren entfernt werden. Manche Karzinome sind
jedoch nicht für Operationen oder Bestrahlungen geeignet. Das ist der Fall, wenn die Funktion eines Organs, beispielsweise eines Auges oder Ohrs, verloren
gehen könnte. Auch bei einem lange unbehandelten
Karzinom, das vermutlich sehr tief in die Haut eingewachsen ist, kommen diese beiden Therapien nicht
mehr infrage. Ärzte sprechen dann von einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom. Sie unterscheiden zwei
Formen: Beim lokal fortgeschrittenen Basalzellkarzinom hat der Tumor das umliegende Gewebe befallen.
Das metastasierte Basalzellkarzinom hat sich dagegen
in weiter entfernte Bereiche des Körpers ausgebreitet
und Metastasen – etwa in die Lunge – gestreut.
34
Therapien
Lange Zeit gab es für Patienten mit einem
fortgeschrittenen Basalzellkarzinom keine
angemessene Behandlungsform. Seit XY
2013 steht ein neues Medikament zur Verfügung, der Hedgehog-Signalhemmer. Die
Therapie setzt am sogenannten HedgehogSignalweg an. Er befindet sich in jeder Zelle
des menschlichen Körpers, sollte bei Erwachsenen aber keine Funktion mehr haben. Der Hedgehog-Signalweg sorgt während der Entwicklungsphase des Menschen
im Mutterleib unter anderem dafür, dass
sich verschiedene Gewebearten in der richtigen Größe, Lage und Zusammensetzung
bilden. In den Hautzellen ist der Signalweg
an der Entwicklung von Haarfollikeln und
Talgdrüsen beteiligt.
Der Hedgehog-Signalweg ist bei den meisten Erwachsenen nicht mehr aktiv. Ganz
anders sieht es aber bei Patienten mit einem Basalzellkarzinom aus: Bei mehr als
90 Prozent ist im Tumorgewebe ein funktionierender Hedgehog-Signalweg nachweisbar. Durch Veränderungen (Mutationen)
im Erbgut ist er wieder aktiv geworden und
sendet Signale aus: Als Folge entsteht ein
Tumor. Beim Gorlin-Goltz-Syndrom, einer
erblich bedingten Erkrankung, ist der Signalweg dagegen in allen Körperzellen aktiv.
Deshalb treten bei diesen Patienten immer
wieder Tumoren am gesamten Körper auf.
Aufgabe des neuen Medikaments ist es, den
Hedgehog-Signalweg lahmzulegen, damit
er keine Botschaften mehr weiterleiten
kann. Diese Blockade kann dazu führen,
dass der Tumor langsamer wächst, kleiner
wird oder sogar ganz verschwindet.
Schmerztherapie
Basalzellkarzinome lösen im Allgemeinen
keine Schmerzen aus. Fortgeschrittene
Plattenepithelkarzinome der Schleimhäute
verursachen dagegen häufig Beschwerden,
wenn sie weiter wachsen und Gewebe verdrängen. Durch chirurgische Eingriffe oder
andere Therapieformen können jedoch bei
allen Patienten Schmerzen auftreten. Der
Arzt hat verschiedene Möglichkeiten, die
Beschwerden mithilfe einer medikamentösen Therapie zu lindern. Er stimmt die
Präparate gezielt auf die Beschwerden ab.
Schmerzmedikamente gibt es in mehreren
Darreichungsformen – zum Beispiel als Tabletten, Zäpfchen oder Spritzen.
Wenn Sie Schmerzen haben, sollten Sie
diese nicht aushalten, sondern Ihren Arzt
frühzeitig darüber informieren. Unbehandelte Beschwerden sind auf Dauer nicht
Patienten mit einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom nehmen das Medikament
einmal pro Tag als Tablette ein. Sie sollten
die Einnahme nicht beenden, ohne vorher mit ihrem Arzt gesprochen zu haben:
Werden die Tabletten frühzeitig abgesetzt,
sind sie eventuell weniger wirksam. Als
Nebenwirkungen des Hedgehog-Signalhemmers können Muskelkrämpfe, Müdigkeit und Haarausfall auftreten. Möglich
sind auch Appetitverlust, Gewichtsabnahme, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall,
Verstopfung und eine Veränderung oder
der Verlust des Geschmacksempfindens.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter kann
die Regelblutung ausbleiben.
nur körperlich, sondern auch psychisch sehr
belastend. Nehmen Sie die Medikamente regelmäßig ein und nicht erst, wenn Sie
wieder Schmerzen haben – Sie sollten nicht
unnötig leiden.
Therapien
35
„Ich
habe viel
zu lange
gewartet“
Im Sommer 2011 erhielt Andreas H. (57) die
Diagnose heller Hautkrebs. Auf seiner Wange diagnostizierte die behandelnde Ärztin
ein Basalzellkarzinom im fortgeschrittenen
Stadium. Nachdem die erste Behandlung
nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte,
begann er im Juli 2012 eine medikamentöse
Therapie mit dem Hedgehog-Signalhemmer.
Bereits nach drei Monaten war der Tumor
deutlich geschrumpft.
Wie haben Sie von Ihrer Krankheit erfahren?
Im August 2011 war ich das erste Mal beim Arzt. Ich
hatte damals seit gut einem Jahr Probleme mit meiner
rechten Wange. Mehrere Hautstellen waren entzündet
und bluteten teilweise stark. Bis dahin sind die Wunden
eigentlich immer von allein abgeklungen, und ich habe
mir nichts weiter dabei gedacht. Dann wurden die Entzündungen größer und hörten nicht mehr auf zu bluten. Ein Bekannter im Sportverein sprach mich darauf
an und riet mir, umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Also bin ich losgegangen: zunächst zum Hausarzt, der
mich direkt an eine Hautärztin verwies. Ihr war sofort
klar: Es handelt sich um hellen Hautkrebs. Sie schickte
mich daher gleich in die nächstgelegene Uniklinik.
Was passierte dann?
Die Oberärztin in der Hautklinik erklärte mir, dass
ich an einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom leide. Der Tumor war nicht tief in die Haut eingewachsen. Jedoch hatte er sich bereits über einen großen Teil
meiner Wange ausgebreitet. Eine der Wunden lag sogar nur einen Zentimeter von meinem rechten Auge
entfernt. Deshalb kam eine Operation zunächst nicht
infrage. Meine Ärztin schlug darum vor, mit einer
Therapien
37
photodynamischen Therapie zu beginnen, das ist eine
Art Bestrahlung mit Licht.
Wie ging es Ihnen nach der Diagnose?
Mir war bewusst: Ich muss dringend etwas un­­­­­­­­­­­ter­
nehmen und auf die Ärztin hören. Meine Familie und
Freunde hatten mich auch schon seit Längerem gedrängt, die Stellen behandeln zu lassen. Da ich grundsätzlich selten zum Arzt gehe und mich nie ernsthaft
krank fühlte, habe ich die Ratschläge und die Entzündungen im Gesicht nicht ernst genommen. Mit der Diagnose Krebs hatte ich allerdings nicht gerechnet.
Therapiebilder
Haben Sie sich vorher schon einmal mit dem Thema Hautkrebs
beschäftigt?
Nein. Wenn ich besser informiert gewesen
wäre, hätte ich die Sache sicher nicht so auf
die lange Bank geschoben.
Der Tumor hatte sich über
einen großen Teil meiner
Wange ausgebreitet.
Wie lief ihre erste Behandlung ab?
Die Ärztin hat die Haut zunächst mit einer Salbe behandelt. Dann wurde die Stelle
mit Licht bestrahlt. Der Tumor ist dadurch
zwar kleiner geworden, aber meine Ärztin
zeigte sich mit dem Resultat unzufrieden.
Sie war sich nicht sicher, ob sie mit einer
Strahlentherapie fortfahren oder doch operieren sollte. Glücklicherweise hatte sie eine
weitere Alternative parat: Denn sie wusste
von einem neuen Medikament, einem sogenannten Hedgehog-Signalhemmer, und
verwies mich an einen Kollegen, der dieses
Arzneimittel in einer Studie testete.
Hat sich das Basalzellkarzinom
durch den Hedgehog-Signalhemmer
verändert?
Nach drei Monaten war der Tumor stark
zurückgegangen. Ich durfte sogar das
Wundpflaster ablegen, das ich vorher die
38
Therapien
„
Die Therapie mit dem
Hedgehog-Signalhemmer ist
nicht schmerzhaft – und das
ist ein großer Vorteil gegenüber der ersten Behandlung.
ganze Zeit tragen musste, um die betroffene Stelle zu
schützen. Zwei Mal in der Woche musste ich zu meiner Hautärztin im Ort, damit sie das Pflaster wechseln
konnte. Manchmal habe ich es zusätzlich Zuhause ausgetauscht. Umso erleichterter habe ich mich gefühlt,
als es endlich voranging. Auch weil fremde Leute oft
fragten: Was haben Sie denn da? So ein großes Pflaster fällt eben auf. Ich bin mit solchen Kommentaren
selbstbewusst umgegangen – unangenehm war es aber
trotzdem.
Gehen Sie regelmäßig zur Kontrolle?
Ja. Der Arzt, der mir das neue Medikament seit Juli
2012 verabreicht, untersucht meine Haut alle vier Wochen, führt Bluttests durch und nimmt Gewebeproben.
Vierteljährlich wird ein CT-Bild gemacht. So haben
wir den Tumor genau im Blick und können rechtzeitig
feststellen, ob er Metastasen gebildet hat.
Wie vertragen Sie die Therapie?
Sie ist nicht schmerzhaft – und das ist ein großer
Vorteil gegenüber der ersten Behandlung. Das Medikament hat allerdings Nebenwirkungen. Mein Geschmackssinn ist stark beeinträchtigt. Vor allem Kaffee
und Süßes schmecken anders als sonst. Herzhafte Lebensmittel wie Bratwurst oder Pommes sind hingegen
unverfälscht. Ich habe Krämpfe in den Beinen – gerade morgens. Mein Haarwuchs hat sich ebenfalls verändert: Ich habe nur noch geringen Bartwuchs, meine
Augenbrauen sind kaum zu sehen und meine Kopfhaare sind dünner geworden. Außerdem bin ich viel müder als früher.
Wie kommen Sie mit diesen Begleiterscheinungen zurecht?
Ich passe mich an, indem ich mir zum Beispiel nachts mehr Schlaf gönne. Morgens
nach dem Aufwachen bin ich besonders
vorsichtig: Ich räkele mich nicht, damit
ich keinen Krampf bekomme. Außerdem
verzichte ich auf bestimmte Speisen, die
merkwürdig schmecken. Die Krankheit erfordert insgesamt viel Disziplin.
Wie geht es Ihnen momentan?
Seit etwa einem halben Jahr fühle ich mich
gut. Meine Lebensqualität hat sich deutlich
verbessert. Ich muss nicht mehr so häufig
zum Arzt, weil der Wundpflasterwechsel
entfällt. Die Nebenwirkungen der aktuellen Therapie sind besser zu ertragen als die
Schmerzen der ersten. Auch die Einnahme
des Hedgehog-Signalhemmers als Tablette
macht die Behandlung angenehmer.
Gibt es etwas, das Sie anderen Betroffenen raten würden?
Wenn man Hautveränderungen an sich
bemerkt, sollte man sie sofort untersuchen
lassen. Ich habe viel zu lange damit gewartet. Bei der Arztwahl braucht man sicherlich etwas Glück. Bei meinen Ärzten bin ich
jederzeit gut aufgehoben. Wer dieses Gefühl
nicht teilen kann, sollte eine zweite oder
dritte Meinung einholen. Therapien
39
Leben mit der
Erkrankung
Nachsorge
Nach Abschluss der Behandlung wird Ihr Arzt Sie
auf regelmäßige Kontrolltermine hinweisen. Mithilfe der Nachsorgeuntersuchungen kann er rechtzeitig
feststellen, wenn ein Tumor erneut auftritt, sich ein
Zweittumor zeigt oder Metastasen bilden. Denn trotz
der Therapie kann es passieren, dass Ihre Krankheit
in den folgenden Monaten oder Jahren noch einmal
ausbricht. Bei weißem Hautkrebs ist die Haut meist
von der Sonne geschädigt – und damit erhöht sich das
Risiko eines Tumors an derselben (Rezidiv) oder einer
anderen Stelle (Zweittumor).
In welchem Rhythmus Sie die Nachsorge in Anspruch
nehmen, hängt von der Art Ihrer Erkrankung ab. Patienten, denen ein Basalzellkarzinom entfernt wurde,
sollten mindestens einmal jährlich zur Kontrolle gehen. In circa 70 Prozent der Fälle treten Rezidive in den
ersten drei Jahren nach der Operation auf. Bis zu ein
Drittel der Patienten mit Basalzellkarzinom entwickeln
einen Zweittumor.
Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen wird sich
der Arzt ausführlich mit Ihnen über Ihr körperliches
und seelisches Befinden unterhalten, Sie nach Auffälligkeiten fragen und anschließend ein Hautscreening
durchführen.
Gründliche Selbsttests
Neben der Nachsorge beim Hautarzt ist es
wichtig, dass Sie Ihren Körper regelmäßig
selbst untersuchen. Kontrollieren Sie nicht
nur die behandelte Stelle, sondern Ihre gesamte Hautoberfläche (siehe Seite x). Wenn
Sie Beschwerden haben oder sich unsicher
sind, sollten Sie Ihren Arzt unbedingt
schon vor dem nächsten Nachsorgetermin
kontaktieren.
Sonnenschutz ist das A und O
Alle Patienten mit Hautkrebs sollten auf
einen konsequenten Lichtschutz achten
– und zwar immer. Tragen Sie daher entsprechende Kleidung, nutzen Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und halten Sie
sich bevorzugt
im Schatten auf.
Nachso
rge
Weitere Tipps
für Hau pass
tkrebspa
tienten
zum Sonnenschutz erhalten Sie auf
Seite 15.
Der Nachsorgepass unterstützt Sie und Ihren behandelnden
Arzt bei der Einhaltung und Dokumentation der Kontrolltermine. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden hier re-
und vom Krankheitsstadium – das nächste Mal
gelmäßig eingetragen. So können Sie sich jederzeit einen
zur Nachsorge gehen sollten. Sie können den
Überblick verschaffen. Außerdem enthält der Nachsorgepass
Nachsorgepass im Internet unter www.roche.de
Angaben darüber, wann Sie – abhängig von der Krebsart
bestellen.
42
Leben mit der Erkrankung
Leben mit der Erkrankung
43
„Die Ratsch
so untersch
wie die Men
selbst“
44
Leben mit der Erkrankung
Dr. Bianca Senf hilft Krebspatienten und
­Angehörigen, ihre Ängste und Sorgen zu bewältigen. Dabei erlebt sie immer wieder, wie
sehr Betroffene mit sichtbaren Tumoren unter unliebsamen Blicken leiden. Zu verstehen,
warum wir kurzzeitig aufschrecken, wenn
Menschen „anders“ aussehen, entlastet die
Patienten enorm, sagt die Psychoonkologin.
hläge sind
hiedlich
nschen
Dr. Bianca Senf ist Leiterin der
Psychoonkologie am Universitären Centrum für Tumorerkrankungen in Frankfurt am Main
Welche Gefühle ruft die Diagnose Krebs bei
Patienten hervor?
Menschen verbinden das Wort Krebs in der Regel mit
Sterben und Tod. Deshalb löst es bei den allermeisten Patienten erst mal Angst aus – ganz unabhängig
von der Krebsart. Die Betroffenen befinden sich in
einer akuten Stresssituation. Sie sind gar nicht in der
Lage, den Befund einzuordnen. Patienten mit hellem
Hautkrebs können deshalb genau so große Angst
haben wie andere Krebserkrankte – obschon ihre
Heilungschancen im Vergleich sehr hoch sind. Das
hängt von vielen individuellen Faktoren ab.
Was belastet die Betroffenen am meisten?
Im ersten Moment fürchten sie sich davor, zu sterben. Wenn sie hören, „heller Hautkrebs ist gut behandelbar und metastasiert selten“, legt sich dieses
Gefühl und der Patient ist wirklich beruhigt. Danach
kommt aber die Unsicherheit und es tauchen eine
Menge Fragen auf: Wie geht es jetzt weiter? Muss
ich in die Klinik? Wie sieht die Therapie aus? Je
nachdem, wo der Hauttumor sitzt, haben die Betroffenen auch Angst vor der Operation, vor Narben
oder anschließend entstellt zu sein.
Leben mit der Erkrankung
45
Die Sonne gilt als hauptsächliche Ursache von
hellem Hautkrebs. Machen sich die Patienten
Vorwürfe, weil sie sich früher möglicherweise
ungeschützt in der Sonne aufgehalten haben?
Sie setzen sich schon damit auseinander – Frauen
allerdings mehr als Männer. Jeder sucht nach Gründen, warum er krank geworden ist. Der Umgang mit
der Sonne spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir dürfen
die Schuldgefühle nicht wegreden, sondern müssen
herausfinden, was sich hinter den Selbstvorwürfen
verbirgt. Dabei kommt immer ein Stück Lebensgeschichte zum Vorschein. Die Sonnenstrahlung ist ein
wichtiger Faktor, aber es gibt noch zahlreiche andere Umstände, auf die wir keinen Einfluss haben.
Einige Betroffene lassen sich über viele Jahre
nicht behandeln. Warum ist das so?
Oftmals deuten sie die erkrankte Hautstelle falsch.
Ein Großteil der Bevölkerung hell nicht, wie ein
Basalzellkarzinom ausschaut – das kann man niemandem vorwerfen: In der Öffentlichkeit wird heller
Hautkrebs kaum thematisiert. Ein zweiter Grund ist
die Angst vor einer Operation. Manche wissen sogar von ihrer Krankheit, jedoch wiegt der Gang in
den OP-Saal für sie schwerer als ein Leben mit dem
Hauttumor. Diese Personengruppe ist in der Regel
gut informiert und geht davon aus, dass der Krebs
nicht streut.
Warum sucht der Erkrankte schließlich doch
einen Arzt auf?
Meist drängen Angehörige den Betroffenen. Sie
können nicht nachvollziehen, dass jemand die Wucherung nicht entfernen lassen möchte. Darüber
hinaus machen sie sich natürlich Sorgen. Außenstehende nehmen einfach eine andere Perspektive
ein: Die Person, die unter einer Hautkrankheit leidet,
46
Leben mit der Erkrankung
übersieht diese oft über kurz oder lang,
da sie zum eigenen Körperbild gehört.
Was raten Sie Menschen, die sich
schämen, weil sie einen sichtbaren
Tumor oder Narben haben?
Der Patient muss zunächst verstehen:
Wir reagieren emotional noch immer so
wie die Jäger und Sammler. Das heißt:
Ein Teil unseres Gehirns springt auf Veränderungen in der Umwelt an. Wir sind
so programmiert, dass alles Ungewohnte
potenziell bedrohlich sein könnte. Deshalb schrecken wir kurzzeitig auf, wenn
jemand „anders“ aussieht. Erkläre ich das
den Patienten, fallen ihnen sofort Situationen ein, in denen sie sich ähnlich verhalten haben. Dann begreifen sie: Menschen gucken, weil sie gucken müssen.
Weil sie sich in dem Moment vor Gefahren schützen. Diese Tatsache ist für viele
sehr erleichternd. Im zweiten Schritt gilt
es festzustellen, was dem Betroffenen im
Alltag helfen könnte. Für den einen ist
es am besten, wenn er die Körperstelle
kaschiert. Für den anderen ist es jedoch
von Vorteil, offen zu seiner Krankheit zu
stehen. Die Ratschläge sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst.
Viele Mediziner
unterschätzen die Sorgen
der Betroffenen.
„
„Betroffene übersehen die
Wucherungen, weil sie irgendwann
zum eigenen Körperbild gehören.“
Als Psychoonkologin unterstützen Sie
Krebspatienten und Angehörige im Umgang
mit der Krankheit. Wie sieht die Betreuung
aus?
In der Uniklinik Frankfurt können sie sich jederzeit
melden und Termine vereinbaren. Erfahrungsgemäß
bekommen Betroffene erst während der Behandlung ernsthafte Probleme – sie leiden zum Beispiel
unter anhaltender Schlaflosigkeit – und nehmen
dann die Hilfe von Psychoonkologen in Anspruch.
Unsere Angebote reichen von einer wöchentlichen
Sprechstunde, über Einzel-, Paar- sowie Familiengesprächen bis hin zu Kunsttherapie und Entspannungsübungen. In zertifizierten Hautkrebszentren
sind Psychoonkologen ständig vor Ort und arbeiten
sehr eng mit Ärzten und Pflegern zusammen. Zudem schätzen wir in jedem Erstgespräch ein, ob der
Patient von einer ambulanten Psychotherapie profitieren könnte. Wir vermitteln bei Bedarf auch Therapeuten in seiner Nähe.
Patienten mit Gorlin-Goltz-Syndrom müssen
damit leben, dass sich bei ihnen immer wieder neue Basalzellkarzinome entwickeln. Wie
helfen Sie ihnen konkret?
Wir analysieren gemeinsam, wie sie trotz der extremen Last ihre Lebensqualität erhalten oder verbessern können. Was tut ihnen gut, woran haben sie
Freude? Zumeist sind es nicht die wiederkehrenden Karzinome, die so quälend sind, sondern ihre
Bewertung. Eine Patientin sagte etwa, sie
fühle sich aufgrund der Wucherungen im
Gesicht nicht mehr attraktiv. Aber was
macht Attraktivität für sie eigentlich aus?
Sie wird schnell merken: Dieser Aspekt
hängt nicht nur mit gutem Aussehen zusammen. Wir müssen also unsere Bewertungen hinterfragen.
Welche Rolle spielen Angehörige
und Freunde?
Eine riesengroße. Wir wissen aus Studien: Angehörige und nahestehende
Freunde haben einen immensen Einfluss
auf die Lebensqualität. Und wenn es um
die Frage geht, was das Leben lebenswert macht, sind Angehörige ein entscheidender Faktor.
Wo können Patienten einen geeigneten Psychoonkologen finden?
Leider ist das Angebot in den meisten Kliniken noch sehr rar. Hinzu kommt: Viele
Mediziner meinen, bei hellem Hautkrebs
sei psychoonkologische Unterstützung
nicht erforderlich. Damit bagatellisieren
sie die Krankheit und unterschätzen die
Sorgen der Betroffenen. Es gibt eine Reihe guter Websites, die Adressen vorhalten: die Deutsche Arbeitsgemeinschaft
Psychoonkologie (dapo), der Krebsinformationsdienst und die Deutsche Krebsgesellschaft. Ebenso lohnt es sich, bei
Krebsberatungsstellen in der Nähe oder
in Selbsthilfegruppen für Hautkrebspatienten nachzufragen.
Leben mit der Erkrankung
47
Hilfreiche Adressen
Allgemein
Deutsche Krebshilfe e. V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 7 29 90 - 0
Fax: 0228 / 7 29 90 - 11
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe.de
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Telefon: 030 / 32 29 329 - 0
Fax: 030 / 32 29 329 - 66
E-Mail: [email protected]
www.krebsgesellschaft.de
Krebsinformationsdienst (KID) am
Deutschen Krebsforschungszentrum
Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Krebstelefon: 0800 / 420 30 40
(täglich von 8-20 Uhr)
Rauchertelefon für Krebspatienten:
06221 / 42 42 24
(Mo-Fr von 14-17 Uhr; bietet auch eine Liste
mit psychosozialen Beratungsstellen)
E-Mail: [email protected]
www.krebsinformation.de
Internet-Krebs-Kompass der Volker Karl
Oehlrich-Gesellschaft e. V.
Eisenacher Straße 8
64560 Riedstadt
www.krebs-kompass.de
48
Leben mit der Erkrankung
DermIS – Dermatology Information System
Dermatologie-Informationsdienst in sieben
Sprachen
www.dermis.net
Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer
Universitätsklinikum Freiburg
Krebshotline: 0761 / 270 60 600
(Mo u. Fr von 10-13 Uhr,
Di u. Do von 13-17 Uhr)
Psychologischer Dienst:
0761 / 270 - 73 900 oder - 72 840 oder - 71 520
E-Mail: [email protected]
www.tumorzentrum-freiburg.de
Deutsche Tumorzentren im Internet
www.tumorzentrum-freiburg.de/patientenportal/
krebs-webweiser.html
Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Tumorzentren e. V. (ADT)
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Telefon: 030 / 322 93 29 - 82
Fax: 030 / 322 93 29 - 83
E-Mail: [email protected]
www.tumorzentren.de
Deutsche Dermatologische Gesellschaft
www.derma.de
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin-Mitte
Telefon: 030 / 24 62 53 - 0
Fax: 030 / 24 62 53 - 29
E-Mail: [email protected]
Übersicht zertifizierter Hautkrebszentren:
www.krebsgesellschaft.de/wub_zertifizierung_
krebszentren_hauttumorzentren__liste,122247.
html
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie
(PSO) in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V.
Sprecherin: Prof. Dr. Susanne Singer
Institut für Medizinische Biometrie,
Epidemiologie und Informatik,
Universitätsmedizin Mainz
Obere Zahlbacher Str. 69
55131 Mainz
Telefon: 06131 / 175 835
E-Mail: [email protected]
www.pso-ag.de
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für
Psychosoziale Onkologie e. V. (dapo)
Ludwigstraße 65
67059 Ludwigshafen
Telefon: 0700 / 20 00 66 66
(Mo-Fr von 9-18 Uhr)
E-Mail: [email protected]
www.dapo-ev.de
Verein zur Bekämpfung des Hautkrebses
e. V. der Universitäts-Hautklinik Tübingen
Liebermeisterstraße 20
72076 Tübingen
Telefon: 07071 / 29 83 768
E-Mail: [email protected]
www.hautkrebs.de
Deutsche Hautkrebsstiftung
Universitäts-Hautklinik
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 63 01 53 11
E-Mail: [email protected]
www.hautkrebsstiftung.de
ESCF – European Skin Cancer Foundation
Schumannstraße 1b
10117 Berlin
Telefon: 030 / 897 522 76
Fax: 030 / 897 522 74
E-Mail: [email protected]
www.escf-network.eu/de/
Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs
Parkallee 43
20144 Hamburg
Telefon: 040 / 413 53 758
Fax: 040 / 604 70 44
E-Mail: [email protected]
www.hiege-stiftung-gegen-hautkrebs.de
Onkologisches Patientenseminar
Berlin-Brandenburg e. V. (OPS)
Gemeinnütziger Verein Selbsthilfe Krebs
Universitätsklinikum Charité
Campus Virchow-Klinikum
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Beratungstelefon: 030 / 450 578 316
E-Mail: [email protected]
http://ops.charite.de
Leben mit der Erkrankung
49
Hilfreiche Adressen
Selbsthilfe
INKA – Informationsnetz für
Krebspatienten und Angehörige
Reuchlinstraße 10-11
10553 Berlin
Telefon: 030 / 32 51 36 30
E-Mail: [email protected]
www.inkanet.de
Basaliome-Gorlin Goltz e. V.
Selbsthilfe für Betroffene und deren
Angehörige
Postfach 12 05
17382 Anklam
[email protected]
www.shg-basaliome.de
TULPE e. V.
Bundes-Selbsthilfeverein für Hals-, Kopf- und
Gesichtsversehrte
Doris Frensel
Karl-Marx-Str. 7
37240 Calbe
Telefon: 039291 / 51 56 8
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
www.tulpe.org
Bundesverband der
Organtransplantierten e. V.
Paul-Rücker-Straße 20-22
47059 Duisburg
Telefon: 0203 / 44 20 10
Fax: 0203 / 44 21 27
E-Mail: [email protected]
www.bdo-ev.de
50
Leben mit der Erkrankung
Selbsthilfe Hautkrebs
Unabhängige Selbsthilfegruppe für
von Hautkrebs Betroffene und Angehörige
www.selbsthilfe-hautkrebs.de
Nationale Kontakt- und Informationsstelle
zur Anregung und Unterstützung
von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Datenbank von Selbsthilfegruppen in
ganz Deutschland
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 / 31 01 89 - 60
Fax: 030 / 31 01 89 - 70
E-Mail: [email protected]
www.nakos.de
SHG - Selbsthilfegruppe Hautkrebs
Freiburg
Volker Hodel
Schwarzwaldstr. 78 d
79117 Freiburg
Telefon: 07641 / 57 10 61
E-Mail: [email protected]
www.selbsthilfe-hautkrebs-bw.de
Finanzielle Hilfen
Schmerzen
Härtefonds der Deutschen Krebshilfe e. V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 72 990 - 94
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe.de/haertefonds.html
Deutsche Schmerzhilfe e. V.
Sietwende 20
21720 Grünendeich
Telefon: 04142 / 81 04 - 34
Fax: 04142 / 81 04 - 35
E-Mail: [email protected]
www.lagh-hamburg.de/schmerzhilfe.html
Hans Rosenthal-Stiftung
Schnelle Hilfe in akuter Not e. V.
Postfach 450404
12174 Berlin
Telefon: 030 / 77 24 355
Fax: 030 / 77 24 451
E-Mail: [email protected]
www.hans-rosenthal-stiftung.de
FORUM SCHMERZ
im Deutschen Grünen Kreuz e. V.
Nikolaistraße 3
35037 Marburg
E-Mail: [email protected]
www.forum-schmerz.de
Marianne Strauß Stiftung
Oettingenstraße 22
80538 München
Telefon: 089 / 29 49 67
E-Mail: [email protected]
www.msshilft.de
Deutsche Schmerzliga e. V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Telefon: 0700 / 375 375 - 375
Fax: 0700 / 375 375 - 38
(Mo-Fr von 9-12 Uhr)
E-Mail: [email protected]
www.schmerzliga.de
Palliativmedizin
Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Telefon: 030 / 81 82 68 85
Fax: 030 / 81 82 67 76
E-Mail: [email protected]
www.dgpalliativmedizin.de
Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.
Alt-Moabit 101 b
10559 Berlin
Telefon: 030 / 39 40 96 89-0
Fax: 030 / 39 40 96 89-9
E-Mail: [email protected]
www.dgss.org
Leben mit der Erkrankung
51
Hilfreiche Adressen
Soziale Fragen
Hospiz
Deutsche Rentenversicherung Bund
vormals Bundesversicherungsanstalt für
Angestellte (BfA)
Informationen zu Rente, Rentenrecht und
Rehabilitation
10704 Berlin
Servicetelefon: 0800 / 10 00 480 70
Fax: 030 / 865 - 27 240
(Mo-Do von 7.30-19.30 Uhr,
Fr von 7.30-15.30 Uhr)
E-Mail: [email protected]
www.drv-bund.de
Deutsche Stiftung Patientenschutz
Europaplatz 7
44269 Dortmund
Telefon: 0231 / 73 80 73 - 0
Fax: 0231 / 73 80 73 - 1
www.hospize.de
Theodor Springmann Stiftung
Datenbank mit Informationen und Links zu
sozialrechtlichen und sozialen Fragen sowie
Patiententelefon
Reuchlinstraße 10-11
10553 Berlin
Telefon: 030 / 44 02 40 - 79
(Mo-Do von 10-14 Uhr)
E-Mail: [email protected]
www.patiententelefon.de
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Telefon: 030 / 82 00 758 - 0
Fax: 030 / 82 00 758 - 13
E-Mail: [email protected]
www.dhpv.de
Vorsorge
Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
Prävention e. V. (ADP)
Cremon 11
20457 Hamburg
Telefon: 040 / 20 91 3 - 160
Fax: 040 / 20 91 3 - 161
E-Mail: [email protected]
www.unserehaut.de
Hautkrebs-Screening
Cremon 11
20457 Hamburg
Telefon: 040 / 20 91 3 - 160
Fax: 040 / 20 91 3 - 161
E-Mail: [email protected]
www.hautkrebs-screening.de
52
Leben mit der Erkrankung
Sport
Deutscher Olympischer Sportbund
Adressen der jeweiligen Landessportbünde mit
weiterführenden Informationen zum Thema
Sport nach Krebs sowie Anlaufstellen
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 67 000
Fax: 069 / 67 49 06
E-Mail: [email protected]
www.dosb.de
Leben mit der Erkrankung
53
Unsere Experten
Universitäts-Hautklinik Mainz
Johannes Gutenberg-Universität
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Univ.-Prof. Dr. med. Stephan Grabbe, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, ist seit 2007 Direktor an der Hautklinik der
Universitätsmedizin Mainz und des dortigen Hautkrebszentrums.
Von 2003 bis 2007 war er Direktor der Universitäts-Hautklinik
Essen. Zuvor arbeitete er von 1992 bis 2003 an der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster – zunächst als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter, später als Professor für Dermatologie und Dermatoonkologie. Prof. Stephan Grabbe ist darüber hinaus Koordinator
des Mainzer ‚Naturwissenschaftlich-Medizinischen Forschungszentrums‘ (NMFZ) und der Graduiertenschule ‚TransMed‘. Stellvertretend leitet er den Forschungsschwerpunkt ‚Immunologie‘ der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz und ist im Vorstand des
‚Universitären Tumorcentrums Mainz‘ (UCT).
Klinik für Dermatologie,
Allergologie und Venerologie
Medizinische Hochschule
Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Standort Linden:
Ricklinger Str. 5
30449 Hannover
Univ.-Prof. Dr. med. Ralf Gutzmer ist Leitender Oberarzt für operative Dermatologie und Dermato-Onkologie an der Medizinischen
Hochschule Hannover. Er leitet das dortige Haut-Tumor-Zentrum
und das dermatologische Labor. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind neue Therapieansätze für Patienten mit Hauttumoren.
Nach seinem Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule
Hannover ging er in die USA und trat eine Postdoc-Stelle am ‚Institute for Human Gene Therapy‘ der University of Pennsylvania
in Philadelphia an. Anschließend kehrte er an die Medizinische
Hochschule Hannover zurück und spezialisierte sich auf die Bereiche Dermatologie und Dermato-Onkologie. Prof. Ralf Gutzmer
ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Fachgesellschaften und
im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie
(ADO).
54
Leben mit der Erkrankung
Dr. Bianca Senf, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin und zertifizierte Psychoonkologin der Deutschen Krebsgesellschaft, leitet seit 2011 die Psychoonkologische Abteilung am
Universitätsklinikum Frankfurt. Von 2005 bis 2011 baute sie die
Psychoonkologie in einem Schwerpunktkrankenhaus auf. Zuvor
war sie zehn Jahre lang für die Deutsche Krebsgesellschaft tätig und
arbeitete dort federführend an den Leitlinien für Krebsberatungsstellen mit. Von 200x-200y saß Dr. Bianca Senf im Vorstand der
Deutschen Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Onkologie. Darüber
hinaus führt sie seit 20 Jahren eine Psychotherapeutische Privatpraxis und ist Mitbegründerin des Vereins Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e. V.
Universitäres Centrum für
Tumorerkrankungen (UCT)
Klinikum der
J.W. Goethe-Universität
Psychoonkologie
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main
Prof. Dr. med. Rudolf Stadler, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, ist Chefarzt der Hautklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden, dem akademischen Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit 2011 steht er der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft (DDG) als Präsident vor und setzt
sich dafür ein, die Hautmedizin in Deutschland erfolgreich weiterzuentwickeln. Prof. Rudolf Stadler ist darüber hinaus Präsident der
Lymphomgruppe (Leukämien der Haut) der EORTC (Europäische
Krebsgesellschaft) und von Gründungsbeginn Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO).
Hautklinik im Johannes
Wesling Klinikum Minden
Hans-Nolte-Straße 1
32429 Minden
Leben mit der Erkrankung
55
Glossar
A, B, C
aktinische Keratose
gutartige Hautveränderung, die als Vorstufe
des Plattenepithelkarzinoms gilt. Aktinische
Keratosen zeigen sich auf Hautpartien, die viel
der Sonne ausgesetzt sind: auf der unbehaarten
Kopfhaut, an den Ohren, im Gesicht oder auf
dem Handrücken.
Anamnese
Gespräch zwischen Arzt und Patient über dessen
gesundheitliche Vorgeschichte und den bisherigen Verlauf seiner Erkrankung.
Basalzellkarzinom/Basaliom
häufigster bösartiger Hauttumor und auch der
häufigste Tumor überhaupt. Entsteht in den
Basalzellen der Oberhaut, und zwar an Hautpartien, die viel Sonnenstrahlung ausgesetzt sind,
beispielsweise am Kopf. Wächst langsam, kann
aber stark in das Gewebe eindringen und Knorpel sowie Knochen zerstören. Das Basalzellkarzinom bildet sehr selten Metastasen.
benigne
gutartig.
Bestrahlung/Strahlentherapie
Behandlung, bei der eine bestimmte Hautpartie
des Patienten mit energiereichen elektromagnetischen Wellen bestrahlt wird. Die Strahlen
zerstören die Erbsubstanz der Krebszellen, die
dann absterben.
56
Leben mit der Erkrankung
bildgebende Verfahren
Untersuchungsmethoden, beispielsweise
Ultraschall, Röntgen und Magnet-ResonanzTomografie, mit deren Hilfe Ärzte Aufnahmen
des Körperinneren erstellen.
Biopsie
Entnahme einer Gewebeprobe.
Chemotherapie
medikamentöses Therapieverfahren mit Zytostatika, das im ganzen Körper (systemisch) wirkt
und die Vermehrung von Krebszellen hemmen
soll. Wird den Patienten per Tablette oder Infusion verabreicht. Patienten mit Hauttumoren
erhalten gegebenenfalls eine Creme mit Zytostatika. Diese Therapie wirkt lokal, also nur an
einer bestimmten Stelle.
Computertomografie (CT)
Röntgenuntersuchung, die Querschnittbilder
des Körpers liefert.
D, E
F, G
Dermatologe
Hautarzt.
Fatigue
Nebenwirkung medikamentöser Krebsbehandlungen, vor allem der Chemotherapie mit Zytostatika. Die Symptome sind beispielsweise Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit.
Dermatoskopie/Auflichtmikroskopie
Untersuchungsmethode, bei der der Hautarzt
sich eine auffällige Hautpartie mit dem Dermatoskop anschaut. Damit kann er auch die tieferen Schichten der Haut in Augenschein nehmen.
Diagnose
Feststellung einer Krankheit und gegebenenfalls
ihrer Ursache.
Diclofenac-Hyaluronsäure-Gel
angewendet insbesondere bei Patienten mit
flächenhaft auftretenden aktinischen Keratosen.
Das Gel wird maximal drei Monate lang zweimal täglich aufgetragen.
Elektrokaustik/Elektrodesikkation
Verfahren, bei dem der Tumor durch starke
Hitze abgetrennt wird. Dafür Hierzu verwendet
der Arzt ein Gerät, an dessen Spitze sich eine
Schlinge, Kugel oder Nadel befindet.
Fernmetastasen
Tumorzellen, die in andere Organe, in die Knochen oder ins zentrale Nervensystem (Gehirn)
gewandert sind und sich dort angesiedelt haben.
5-Fluorouracil-Creme (5-FU)
lokale Chemotherapie, die vor allem bei aktinischen Keratosen, bestimmten Arten des Basalzellkarzinoms und beim Gorlin-Goltz-Syndrom
effektiv ist. 5-FU ist ein zellschädigender
Wirkstoff, der im Rahmen von Chemotherapien
angewendet wird. Der Patient muss die Haut
zwischen vier und sechs Wochen lang zweimal
am Tag mit der Creme einreiben.
Gorlin-Goltz-Syndrom
Ausprägung des Basalzellkarzinoms, auch
Basalzellkarzinom-Syndrom genannt. Bei dieser
Erbkrankheit entwickeln die Betroffenen im
Laufe des Lebens zahlreiche Basalzellkarzinome.
Leben mit der Erkrankung
57
Glossar
H, I, K
Hautkrebs-Screening
Früherkennungsmaßnahme, um den Körper auf
Anzeichen von Hautkrebs zu untersuchen.
heller Hautkrebs
Das Plattenepithelkarzinom und das Basalzellkarzinom zählen zu den hellen Hautkrebsarten.
Hauttyp
Einteilung, die sich nach äußeren Erscheinungsmerkmalen wie der Haut- und Haarfarbe richtet
– und auch danach, wie die Haut auf Sonne bzw.
UV-Strahlung reagiert. Der Hauttyp zeigt an,
wie lange sich jemand gefahrlos ungeschützt in
der Sonne aufhalten kann.
histologische Untersuchung
Analyse von Gewebeproben.
Hedgehog-Signalhemmer
medikamentöse Behandlung in Tablettenform,
die sich gegen das fortgeschrittene Basalzellkarzinom richtet. Der Wirkstoff greift in den
Stoffwechsel der Krebszellen ein und hemmt
den sogenannten Hedgehog-Signalweg. Diese
Blockade kann dazu führen, dass der Tumor
langsamer wächst, kleiner wird oder sogar ganz
verschwindet.
Hedgehog-Signalweg
Ansatzpunkt einer neuen medikamentösen
Therapie gegen das fortgeschrittene Basalzellkarzinom. Der Hedgehog-Signalweg befindet
sich in jeder Zelle des menschlichen Körpers. Er
sorgt während der Entwicklungsphase des Menschen im Mutterleib unter anderem dafür, dass
sich verschiedene Gewebearten in der richtigen
Größe, Lage und Zusammensetzung bilden. In
den Hautzellen ist er an der Entwicklung von
Haarfollikeln und Talgdrüsen beteiligt.
58
Leben mit der Erkrankung
Imiquimod-Creme
hilft bei aktinischen Keratosen und bestimmten
Arten des Basalzellkarzinoms, unter anderem
beim Gorlin-Goltz-Syndrom. Der Patient reibt
die Stellen über ein bis vier Monate drei- bis
fünfmal wöchentlich mit der Creme ein.
Ingenolmebutat-Gel
hilfreich insbesondere bei Patienten mit aktinischer Keratose. Das Gel ist in verschiedenen
Dosierungen erhältlich. Die Behandlungsdauer
hängt von der gewählten Dosierung ab.
Karzinom
bösartiger Tumor.
Kryotherapie (Kältebehandlung)
Therapieform, bei der die Krebsgeschwulst mit
flüssigem Stickstoff vereist wird. Die Krebszellen
sterben dadurch ab. Anschließend bildet sich
eine Kruste, die nach einiger Zeit von alleine
abfällt.
Kürettage
Verfahren, bei dem der Arzt einen Tumor von
der Hautoberfläche abschabt. Dafür verwendet
er entweder ein ringförmiges Skalpell oder einen
scharfkantigen Löffel.
L, M, N
Laserchirurgie
Therapiemethode, bei der das kranke Gewebe
mit einem punktuellen Laserstrahl, einem sogenannten Lichtskalpell, entfernt wird.
Lederhaut (Dermis)
zweite Hautschicht nach der Oberhaut. Die Lederhaut ist das Bindegewebe des Körpers. In ihr
befinden sich Blut- und Lymphgefäße, Schweiß-,
Duft- und Talgdrüsen sowie Haarwurzeln und
Nervenfasern.
Lokalrezidiv
Wiederauftreten eines Tumors an derselben
Stelle.
Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT),
Kernspintomografie
bildgebendes Verfahren, das mittels starker
Magnetfelder dreidimensionale Abbildungen des
Körperinneren erstellt.
maligne
bösartig.
Melanom
bösartiger Tumor, der sich in den pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) bildet.
Wird auch schwarzer Hautkrebs genannt.
Melanozyten
pigmentbildende Zellen in der Oberhaut. Wenn
sich Melanozyten in bösartige Zellen umwandeln, entsteht ein malignes Melanom.
mikrografische Chirurgie
chirurgisches Verfahren in mehreren Schritten:
Der Arzt entfernt den Tumor und umliegendes
gesundes Gewebe, das dann unter dem Mikroskop analysiert wird. Befinden sich noch Krebszellen darin, operiert der Arzt erneut. Auch die
neu gewonnenen Hautproben gehen wieder
ins Labor. Sobald im Gewebe keine bösartigen
Zellen mehr nachweisbar sind, wird die Wunde
endgültig verschlossen.
Morbus Bowen
Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms. Morbus
Bowen bildet sich an den Unterschenkeln, am
Rumpf, im Gesicht, an den Fingern und darüber
hinaus an Stellen, die kaum dem Sonnenlicht
ausgesetzt waren. Mögliche Ursachen: regelmäßiger Kontakt mit chemischen Stoffen wie
Arsen oder Teerprodukten, bestimmte humane
Papillomviren und starke UV-Strahlung.
Mutation
Veränderung der Struktur des Erbgutes.
Nachsorge
regelmäßige Kontrolltermine nach Abschluss der
Behandlung. Mithilfe der Nachsorgeuntersuchungen können Ärzte feststellen, ob ein Tumor
an derselben Stelle erneut auftritt (Lokalrezidiv),
sich ein Zweittumor an einer anderen Stelle zeigt
oder sich Metastasen gebildet haben. In welchem
Rhythmus die Termine stattfinden, hängt von
der Art der Erkrankung ab.
Leben mit der Erkrankung
59
Glossar
O, P, R
Oberhaut (Epidermis)
äußere Schicht des Körpers, in der sich die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) befinden.
Außerdem besteht sie aus der Basalzell- und der
Stachelzellschicht.
photodynamische Therapie (PDT)
oftmals Therapie der Wahl bei aktinischen
Keratosen, Morbus Bowen und einigen Basalzellkarzinomen. Die betreffende Hautfläche
wird im Vorfeld per Kürettage von Krusten und
Schüppchen befreit. Anschließend trägt der Arzt
eine Creme auf, die lichtempfindlich machende
Stoffe enthält. Sie muss einige Stunden einziehen. Später wird die Stelle bestrahlt. Da die Tumorzellen die Creme sehr stark aufgenommen
haben, reagieren sie auf das Licht und sterben
ab. Gesunde Hautzellen können lediglich eine
Art leichten Sonnenbrand davontragen.
Plattenepithelkarzinom/spinozelluläres
Karzinom/Spinaliom
zweithäufigster bösartiger Hauttumor. Das Plattenepithelkarzinom entsteht in der Oberhaut
und bildet nur selten Metastasen. Der Tumor
tritt vor allem an den Sonnenterassen auf,
beispielsweise im Gesicht, an der Stirn, an den
Lippen oder an der Nase.
Positronen-Emissions-Tomografie (PET)
Untersuchungsmethode, bei der radioaktive Zuckermoleküle in den Körper geschleust werden.
Da Tumorzellen einen hohen Energiebedarf
haben, reichern sich die Moleküle vor allem in
60
Leben mit der Erkrankung
ihnen an. Das krankhaft veränderte Gewebe ist
auf dem späteren PET-Bild deutlich erkennbar.
Präkanzerose
Veränderungen am Gewebe, die Vorstufen einer
Krebserkrankung sein können.
Primärtumor
bei einem bösartigen, metastasierten Tumor die
ursprüngliche Geschwulst, von der die Metastasen ausgegangen sind.
Prognose
Vermutung darüber, wie eine Erkrankung
weiterverläuft.
Psychoonkologe
Arzt oder Therapeut, der eine spezielle Ausbildung zur Begleitung krebskranker Menschen absolviert hat und Patienten und Angehörige nach
Feststehen der Diagnose psychologisch betreut.
Rehabilitation
stationäre oder ambulante Maßnahmen nach
einer Krankheit – etwa Krankengymnastik oder
Entspannungsübungen –, die die körperliche
Leistungsfähigkeit des Betroffenen wiederherstellen und Langzeitschäden verhindern sollen.
Rezidiv
Wiederauftreten eines Tumors; Rückfall.
Rumpf
zentraler Bereich des Körpers (ohne Kopf, Hals
und Gliedmaßen).
S
T
Schmerztherapie
medikamentöse Therapie, die Ärzte speziell auf
die Beschwerden ihrer Patienten abstimmen.
Thoraxröntgen
Röntgenuntersuchung des Brustkorbs.
schwarzer Hautkrebs
der bösartigste Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt.
Sicherheitsabstand
gesundes Gewebe, das der Arzt bei der Entfernung des Tumors noch zusätzlich rund um die
betroffene Region entnimmt. Mit dieser Maßnahme soll der Tumor vollständig entfernt und
gleichzeitig ein Rückfall verhindert werden.
Sonnenterrassen
Bereiche des Körpers, die der UV-Strahlung sehr
stark ausgesetzt sind: Nase, Stirn, Ohren, Nacken, Lippen, Wangen, Unterarme, Handrücken
und unbehaarte Kopfhaut.
Stadieneinteilung (Staging)
Anhand der TNM-Klassifikation können
die Ärzte das Stadium der Krebserkrankung
bestimmen. Die Einteilung ist wichtig für die
Therapieplanung.
TNM-Klassifikation
Einteilung des Tumorstadiums. Die TNM-Klassifikation gibt Auskunft über die Größe eines
Tumors und über das Ausmaß seiner Verbreitung im befallenen Organ, in den Lymphknoten
und im gesamten Organismus (Fernmetastasen, zum Beispiel in Lunge oder Gehirn): T =
Tumorgröße, N = Lymphknotenbefall, M =
Metastasierung.
Tochtergeschwülste (Metastasen)
entstehen, wenn sich Krebszellen vom Ursprungstumor lösen und über das Blutgefäßund Lymphsystem in andere Körperregionen
vordringen.
Tumor
Gewebsgeschwulst, die durch vermehrtes Zellwachstum entsteht und gut- oder bösartig sein
kann.
systemische Therapie
Die Behandlung wirkt auf den gesamten Organismus, beispielsweise eine Chemotherapie.
Leben mit der Erkrankung
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Glossar
U
Z
Ultraschall (Sonografie)
bildgebendes Verfahren, bei dem der Arzt mit
einem Ultraschallkopf von außen Aufnahmen
des Körperinneren erstellt.
zielgerichtete Therapie
wirkt direkt am Tumor und greift im Gegensatz
zur Chemotherapie nicht den gesamten Körper
an. Die Behandlung mit dem Hedgehog-Signalweg-Hemmer gehört zu den zielgerichteten
Therapien.
ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung)
Teil der elektromagnetischen Strahlung, die
insbesondere die Sonne abgibt.
Unterhaut (Subcutis)
Bindeglied zwischen Haut und Muskulatur,
schützt den Körper vor Kälte.
UV-A-Strahlen
ultraviolette Strahlen, die tief in die Haut eindringen. Dort greifen sie die Zellschichten an,
die für die Erneuerung der Haut zuständig sind.
Menschen, die sich regelmäßig UV-A-Strahlen
aussetzen, haben ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
UV-B-Strahlen
ultraviolette Strahlen, die in geringer Dosis
wie ein natürlicher Sonnenschutz wirken. In
größeren Mengen kann UV-B-Strahlung Sonnenbrand verursachen und das Hautkrebsrisiko
erhöhen.
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Leben mit der Erkrankung
Zyklus
Therapie, die in regelmäßig wiederkehrenden
Abständen stattfindet. Zu einem Zyklus wird die
Behandlung mitsamt der sich anschließenden
Therapiepause gerechnet.
Zytostatika
Medikamente, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden. Über die Blutbahnen verteilen
sie sich im ganzen Körper und schädigen sowohl
den Ursprungstumor Tumor als auch dessen
Tochtergeschwülste (Metastasen).
Herausgeber Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Redaktion und Gestaltung lege artis, Münster
Titelbild corbisIMAGES
Fotos corbisIMAGES, iStockphoto
© 2013 Roche Pharma
Leben mit der Erkrankung
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