Modulare Endoprothese bei Tumoren des proximalen Femur C. R. Chandrasekar, R. J. Grimer, S. R. Carter, R. M. Tillman, A. Abudu, L. Buckley The Royal Orthopaedic Hospital, Birmingham, England J Bone Joint Surg [Br] 2009;91-B:108-12. Ein endoprothetischer Ersatz des proximalen Femur kann zur Behandlung von primären Knochentumoren oder destruktiven Metastasen – mit drohenden oder manifesten pathologischen Frakturen – indiziert sein. Modulare Prothesen stehen „von der Stange“ zur Verfügung und können für die meisten Eingriffe adaptiert werden. Wir haben die klinischen und funktionellen Ergebnisse der METS (Stanmore Implants Worldwide) modularen Tumorprothese zur Rekonstruktion des proximalen Femur bei 100 konsekutiven Patienten zwischen 2001 und 2006 evaluiert. Wir verglichen die Ergebnisse mit den publizierten Patientenserien, die modulare und individuell angefertigte Prothesen aus den gleichen Gründen erhielten. Wir inkludierten 52 Männer und 48 Frauen mit einem mittleren Alter von 56,3 Jahren (16 bis 84) und einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 24,6 Monaten (0 bis 60). Bei 65 Patienten erfolgte der Eingriff wegen Metastasen, bei 25 wegen eines primären Knochentumors und bei zehn wegen anderer maligner Erkrankungen. 46 Patienten wurde mit pathologischer Fraktur vorstellig und 19 mit Fixationsversagen nach vorangegangener pathologischer Fraktur. Die Gesamtüberlebensrate betrug 63,6% nach einem Jahr und 23,1% nach fünf Jahren und war bei Patienten mit primärem Knochentumor signifikant besser als bei Patienten mit Metastasen (82,3% bzw. 53,3%,nach einem Jahr (p = 0,003)). Es waren sechs frühe Luxationen, von denen fünf mit geschlossener Reposition behandelt werden konnten, zu verzeichnen. Kein Patient musste wegen einer Luxation nochmals operiert werden. Bei sechs Patienten (6%) erfolgte ein Revisionseingriff – in fünf Fällen wegen Schmerzen aufgrund von Pfannenabrieb und in einem Fall wegen Tumorprogression. Bei vier Patienten war eine Amputation wegen Lokalrezidiv oder Infektion notwendig. Das geschaetzte Fünf-Jahres Implantatüberleben mit Revision als Endpunkt betrug 90,7%. Der mittlere Toronto Extremity Salvage Score betrug 61 % (51% bis 95%). Das Implantatüberleben und die Komplikationen, die aufgrund der Verwendung des modularen Systems auftraten, waren mit denen anderer publizierter Serien vergleichbar (sowohl für individuell angefertigte Implantate als auch für andere modulare proximale Femur-Implantate). Wir schließen, dass die modulare Tumorprothese für proximalen Femurersatz mittelfristig eine geringe Inzidenz von implantatbezogenen Komplikationen hat, vielseitig ist und eine akzeptable Funktion für Patienten mit metastatischen Tumoren, pathologischen Frakturen und vorangegangen Fixationen bietet. Die funktionellen Ergebnisse sind genauso gut wie bei individuell angefertigten Prothesen.