NDR TV - Abenteuer Diagnose am 17.02.2015

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NDR TV - Abenteuer Diagnose am 17.02.2015
Abenteuer Diagnose – Keimbahnen (Myobacterium Marinum)
Schuldirektor Heiner B. schafft für seine Schule ein Aquarium an. Kurz danach
wächst an seiner Hand plötzlich eine blau-rötliche Beule, die immer weiter anschwillt.
Der Hausarzt vermutet ein Überbein und überweist ihn an einen Handchirurgen. Als
die Chirurgen den Knubbel sehen, sind sie sicher, dass es sich um eine Zyste mit
einer Entzündung im Innern handelt. Das befallene Gewebe muss entfernt werden,
damit sich die Entzündung nicht weiter ausbreitet. Die anschließende
Medikamententherapie schlägt nicht an und die ganze Hand schwillt an. Die Ärzte
müssen punktieren, um die Hand zu entlasten. Die Proben aus der Hand werden in
verschiedenen Laboren auf Keime untersucht – doch weder in dem Knubbel noch in
dem Serum lassen sich Bakterien aufspüren.
Inzwischen sieht die Hand wie aufgeblasen aus und der Patient muss noch einmal
operiert werden. Die Ärzte sehen, dass sich die Entzündung über die gesamte Hand
ausgebreitet hat. Sie entfernen das Gewebe und in den nächsten Wochen wird die
Hand dünner und die Narbe verheilt. Doch dann schwillt die Hand plötzlich wieder an.
Wieder wird Gewebe entnommen, doch es finden sich darin weder Keime noch
Tumorzellen. Der Hausarzt vermutet eine Rheumaerkrankung. Ein Rheumatologe
erkennt die Entzündung in der Hand und wird stutzig: Auffällig ist, dass die
Entzündung nur im linken Handrücken auftritt. Der Patient berichtet von einem
Holzsplitter im linken Ringfinger – vielleicht sind Keime in die Wunde eingetreten?
Doch weitere Untersuchungen sind negativ. Die Hand schwillt wieder an und
muss zum dritten Mal operiert werden. Als die Hand gerade wieder dick wird, kommt
die überraschende Diagnose: Es handelt sich doch um eine bakterielle Infektion – mit
dem Mikrobakterium Marinum. Es braucht wochenlang, um zu wachsen. Erst ein
Langzeittest über drei Wochen konnte den Erreger entlarven. Der Keim findet sich
auch bei einem Fisch und im Wasser des Schulaquariums. Über die
Splitterverletzung am Finger ist er in die Hand eingedrungen und hat sich im Bereich
der Strecksehnen ausgedehnt. Um den Erreger zu bekämpfen, muss der Patient drei
Monate lang Medikamente einnehmen.
Interviewpartner im Beitrag:
Dr. Rudolf Siebert, Facharzt für Allgemeinmedizin
Margaretenstraße 22, 26121 Oldenburg
Prof. Dr. Jens Gert Kuipers, Chefarzt
Klinik für internistische Rheumatologie
Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen GmbH
St.-Pauli-Deich 24, 28199 Bremen
Internet: www.roteskreuzkrankenhaus.de/kliniken/rheuma/intern
Hinweis: Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der angegebenen
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