Björn Kluge 183340 Allgemeines zu den Eichen: Die zahlreichen Arten der Gattung Quercus sind Bäume, selten auch Sträucher, mit immergrünen oder einjährigen Blättern, die oft sehr lange an den Zweigen hängen bleiben, auch wenn sie trocken sind. Sie haben einen gezähnten oder glatten Rand, oder sie sind stark gelappt. Diese Blätter sind im allgemeinen sehr vielgestaltig, so dass sich auf demselben Baum, verschiedenartige Blätter befinden können. Die Gattung ist in mehrere Untergattungen eingeteilt, je nachdem ob sie immergrüne oder nur einjährige oder gelappte Blätter haben. Auch wird z.B. nach der Reifezeit der Früchte unterschieden. Es gibt mindestens 500 Arten von Eichen. Ein Teil davon ist in Europa heimisch, andere dringen bis nach Nordafrika vor. Verschiedene andere finden sich im vorderen Orient und im Himalayagebiet, in Südsibirien, in China, in Korea und in Japan. In Nordamerika gibt es allein 160 Eichenarten, die über den ganzen Kontinent verbreitet sind. Manche dringen sogar bis nach Mexico, Guatemala und Kolumbien vor. Mythologie und Verehrung: In Deutschland gab es zur Zeit er Germanen riesige Vorkommen an Eichenwäldern. Der Baum wurde damals für heilig gehalten. Er war dem Gott Donar oder Thor geweiht. Ein Kranz aus Eichenlaub war seither ein Zeichen des Siegers. Aber nicht nur in Deutschland gehören die Eichen zu den altehrwürdigen Bäumen. In der heiligen Schrift werden viele Arten des Vorderen Orients erwähnt. Bei den Griechen waren die Eichen hauptsächlich Jupiter geweiht. Sie wurden als Verkörperung Jupiters oder zu mindestens als sein Sitz angesehen. Oft auch hielt man sie für Orakel, die mit ihrem Rauschen den Willen Jupiters verkündeten. In den Eichenwäldern lebten sagenumwobene Nymphen, Dryaden und Amadryaden. Die Druiden verehrten die Eichen und die Mistel, die auf ihr wächst. Das Wort Druide entwickelte sich aus dem urkeltischen druuid und bedeutet eichenkundig, womit auf den Gebrauch der Eichenmistel zu zauberischen Zwecken hingewiesen wird. Eichenblatt und Eichel finden sich in der Heraldik als Symbole von Kraft, Ruhm, Edelmut und Langlebigkeit. Sie werden oft auch als militärische Embleme benutzt. Nutzung und Nutzen: Der größte Nutzen wird aus dem Holz der Eiche gezogen. Es ist schwer und hart, enthält viele Gerbstoffe und fault selbst nach Jahrtausenden nicht. Es wird daher besonders für Hafen- und Brückenbauten, so wie, zur Herstellung von Schiffen, Fässern, Möbeln und andere Bauwerke, verwendet. Es ist eines der besten einheimischen Hölzer, von hellgelber bis hellrötlicher Farbe, lässt sich gut spalten, ist haltbar und verzieht sich nicht. Die Rinde enthält Tannin, das in der Gerberei verwendet wird. Die Eicheln werden als Schweinefutter verwendet und dienten früher den Menschen als Nahrungsmittel. In der Medizin spielen sie noch heute ein gewisse Rolle. Von Korkeichen wird, mit Abschälung der Rinde, Kork gewonnen. Sehr viele Insekten und Spinnentiere legen auf den Eichenblättern ihre Eier ab., wodurch Gallen oder auch Galläpfel entstehen. Aus den Galläpfeln kann z.B. Galltinte gewonnen werden. Quercus rubra Sehr viele Eichen, besonders amerikanische Arten, werden als Zierbäume angepflanzt, aber durchaus auch zur Forstung genutzt. Die Amerikanische Roteiche hat hierbei die größte Bedeutung. Sie wurde 1961 aus Nordamerika eingeführt und hat sich ohne weiteres an unser Klima angepasst. Sie begnügt sich mit den kärgsten Böden. Ihr Holz ist nicht so wertvoll, wie das der einheimischen Eichen, dafür zeichnet es sich durch sein schnelles Wachstum aus. Steckbrief Wuchs: Starkwüchsiger, großer Baum bis 25 m hoch und 22 m breit, mit rundlicher Krone und häufig bis zum Wipfel durchgehender Stamm. Die Seitenäste sind kräftig, oft horizontal ansitzend und weit ausladend. Die Triebe sind olivbraun bis rötlich olivbraun, glatt und glänzend. Die alte Borke ist dunkelgrau bis schwärzlich und im Alter schuppig gefurcht. Blätter und Knospen: Die Blätter sind sommergrün, wechselständig, im Umriß verkehrt eiförmig bis länglich. Sie sind 10 bis 25 cm lang und 7,5 bis 16 cm breit, beiderseits mit 3 bis 5 spitzen, gezähnten Lappen, die breiter als die Buchten sind. Die Herbstfärbung der Blätter ist sehr prachtvoll von orangerot bis scharlachrot, die Blätter bleiben lange am Baum und überdauern meist den Winter. Blatt von Quercus rubra Früchte: Die Eicheln sind bis 3 cm lang und nur ein Drittel vom sehr flachen, kurzgestielten Becher umgeben. Frucht von Quercus rubra Wurzel: Das Wurzelsystem ist oberflächennah ausgebildet. Verbreitung: Verbreitet im östlichen Nordamerika. Oft in Reinbeständen im Laubmischwald der montane Stufe (1000 bis 1500m); nicht an einen bestimmten Boden angepasst. Nach der Einbürgerung in Europa vermehrt sie sich auch wild wachsend (z.B. Tessin). Häufig angepflanzter Zierbaum. Literatur: DAS GROSSE ILLUSTRIERTE PFLANZENBUCH, Verlag für Wissen und Bildung, Rheda 1967, Autorenkollektiv BRUNS SORTIMENTSKATALOG 2000 LORBERG´ S GEHÖLZBERATER DER KOSMOS- BAUMFÜHRER, Humphries ..., 4. Auflage, 1990 Stuttgart