CF - Max-Planck-Institut für Astronomie

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 Astronomie für Nicht­Physiker SS 2013
18.4. Astronomie heute (Just, Fendt)
25.4. Sonne, Erde, Mond (Fohlmeister)
2.5. Das Planetensystem (Fohlmeister)
16.5. Teleskope, Instrumente, Daten (Fendt)
23.5. Geschichte der Astronomie (Just)
6.6. Sterne: Zustandsgrößen (Fendt)
13.6. Sterne: Entstehung & Entwicklung (Fendt)
20.6. Die Milchstraße (Just)
27.6.
Astrochemie, Exoplaneten & Leben (Fendt)
4.7. Galaxien (Just)
11.7. Aktive Galaxien, Quasare und Schwarze Löcher (Fendt)
18.7. Urknall und Expansion des Universums (Just)
25.7. Weltmodelle (Just)
1.8. 16:00 Besuch MPIA/LSW (Fendt)
Astronomie für Nicht­Physiker SS 2013
11.7. Aktive Galaxien, Quasare & Schwarze Löcher (Fendt)
Inhalt:
1) Galaxien und Aktive Galaxien
2) Quasare
3) AGN-Zoo
4) Schwarze Löcher
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Galaxien &
“aktive” Galaxien
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Galaxien:
”Sterneninseln”:
- bestehen aus Sternen, Gas, Staub & Dunkler Materie, Magnetfeldern, ....
- Massen 107 bis 1014 Sonnenmassen
Hubble-Sequenz: Sequenz verschiedener Typen von Galaxien,
- KEINE Entwicklung innerhalb dieser Sequenz
- Entstehung der Sequenz eigentlich unbekannt
- Galaxienentstehung und -entwicklung zum großen Teil noch unverstanden
“Typen”: Spiralen, Balkenspiralen, Ellipsen, Zwerggalaxien, ...
“Aktive Galaxien”:
-> Strahlungsenergie hauptsächlich NICHT von den Sternen der Galaxie:
z.T. starke Radio- und Röntgenstrahlung, anderes Spektrum
-> Starke Strahlungsvariablität
-> “Zoo”: Seyfert-Galaxien, Quasare (radiolaut/-leise), Radiogalaxien,
“Starburst”-Galaxien, LINER, Blazare
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Galaxien: GEMS-Durchmusterung & B.Häußler, M. Barden
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Spektrum einer “normalen” Galaxie:
-> zusammengesetzt aus den Spektren
1) der Sterne, 2) des Staubes, und 3) des Gases
z.B. Sonnenspektrum:
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Spektrum einer “normalen” Galaxie:
-> zusammengesetzt aus den Spektren
1) der Sterne, 2) des Staubes, und 3) des Gases
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Aktive Galaxien:
Seyfert-Galaxien:
-> heller Galaxienkern
-> Spektrum mit starken Emissionslinien
-> Emissionslinien deuten auf hohe
Geschwindigkeiten hin (Dopplereffekt)
-> z.T. starke Strahlung im Radio-, Infrarot-,
UV-, Röntgen-, Gammabereich
-> benannt nach Carl Seyfert (Pionierarbeiten zu S-Galaxien 1940)
HST-Bild
-> nicht-thermische Strahlung,
Strahlung im Radio-, Röntgen-, und Gamma-Bereich wird nicht
von einem “heißen Gas” erzeugt wird (kein Planck-Spektrum)
-> andere Strahlungsprozesse
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Seyfert-Galaxien:
Helligkeit (versch. Einheiten)
-> Variabilität: z.B. Markarian 79 (Breedt et al. 2009)
im Optischen (u- und V-Filter) und im Röntgen
Zeit (Tage)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Aktive Galaxien:
Radio-Galaxien:
-> Entdeckungen starker Radiostrahlung ab den 1950er Jahren
-> Identifikation der Radiostrahler mit optischen Quellen,
z.B. Sonne, Milchraße, aber auch ferne Galaxien (Bolton et al. 1949)
-> Radiogalaxien: z.B. Radioquelle CenA = optische Galaxie NGC 5128
-> Radiostrahlung meist aus zwei entgegengesetzten Gebieten der Galaxie:
Radiobögen
(“lobes”)
-> Radiostrahlung =
nicht-thermisch
(SynchrotronStrahlung von
Elektronen im
Magnetfeld)
Cyg A = 6cm Radio, Perley et al (1984)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quasare
50 Jahre Quasare
Maarten Schmidt: “3C 273: A star-like object
with large red-shift”, Nature, 197 (1963)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quasare:
-> Aufbau der Radio-Astronomie in den 1950ern
-> z.T. Radioquellen am Himmel
-> Problem der Identifizierung (Auflösungsvermögen der Teleskope)
-> erste Identifizierung von Maarten Schmidt 1963
Radioquelle 3C273 mit optischer (blauer) Punktquelle identifiziert
-> hohe Rotverschiebung / Entfernung
-> was ist das??? ein Stern???
-> Name: Quasi-stellare Radioquelle (Quasar)
-> physikalisches Verständnis lange unklar (auch heute nicht voll verstanden)
Heute:
- mehr als 200,000 Quasare bekannt (SDSS-Himmelsdurchmusterung)
-> Rotverschiebungen zwischen 0.056 und 7.085
- Mehrzahl der Quasare strahlt nicht im Radiobereich
-> QSO (quasi-stellar object)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quasare:
Optisches Spektrum: starke Emissionslinien,
z.T. mit hoher Rotverschiebung z -> beob= (1+z) Quelle
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
3C 273
Der hellste Quasar ...
-> scheinbare Helligkeit 12.8 mag (sichtbar mit Amateurteleskop)
-> absolute Helligkeit -26.7 mag
-> wäre er 33 Lj entfernt, wäre er so hell wie Sonne am Himmel
(d.h. 1000 Mrd mal leuchtkräftiger als die Sonne)
Optische Aufnahmen (Radioemission kommt vom Jet):
NOAO/AURA/NSF
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quasare:
Entferntester
(bekannter) Quasar:
ULAS J1120+0641
Licht des Quasars
vor 12.9 Mrd Jahren
gestartet
(Weltall war erst 770
MioJahre alt)
Rotverschiebung
z=7.1
(entdeckt 2011)
UKIRT/Liverpool Telescope
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quasare:
Einstein Cross
Quasar bei 8 Mrd Lj
Entfernung.
Strahlung wird verstärkt und
aufgefächert durch die
Gravitation einer Galaxie
im Vordergrund
(ZW 2237+030 bei
400 Mio Lj Entfernung).
Durchmesser (am Himmel):
Galaxie:
0.87x0.34 Bogenminuten
Einsteinkreuz:
1.6<1.6 Bogensekunden
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quasare:
Einstein Cross
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Jets
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Aktive Galaxien:
Radio-Galaxien:
-> Entdeckungen starker Radiostrahlung ab den 1950er Jahren
-> Identifikation der Radiostrahler mit optischen Quellen,
z.B. Sonne, Milchraße, aber auch ferne Galaxien (Bolton et al. 1949)
-> Radiogalaxien: z.B. Radioquelle CenA = optische Galaxie NGC 5128
-> Radiostrahlung meist aus zwei entgegengesetzten Gebieten der Galaxie:
Radiobögen
(“lobes”)
-> Radiostrahlung =
nicht-thermisch
(SynchrotronStrahlung von
Elektronen im
Magnetfeld)
Cyg A = 6cm Radio, Perley et al (1984)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Nomenklatur
extragalaktischer Radioquellen:
- Kern: zentrale Energiequelle,
aktive Kernregion (AGN)
= massereiches Schwazes Loch
+ Akkretionsscheibe
- Jet (Strahl): relativistisch schnell,
heißes Gas (Plasma) mit
Magnetfeld, “knotige” Struktur
- Gegen-Jet: oft nur teilweise sichtbar
- “hot spots”: Stoßwelle des Jets im
Umgebungsgas -> Heizung
- Kokon: Schicht von Material um den
Jet, das zurueck fliesst
- Bögen: bogenförmige Anordung
aufgeheizten Gases,
max. Auflösung: 0.00015 ''
~ 0.1pc = 130 Lichttage
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Centaurus A
Jet (meist im Radio-Licht):
gebündelter Strahl aus dem Zentrum der Galaxie
E0-elliptische Galaxie
Position am Himmel:
R.A.: 13 h : 25.5m; Dek: -43°:01'
Distanz: 10.000.000 Lichtjahre (Lj)
Durchmesser: 18.2 Bogenminuten
Helligkeit: 7.0 mag
-> hellste & nächste der
Riesen-Radio-Galaxien
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Centaurus A
maßstäblicher Größenvergleich am Himmel
www.noao.edu/image_gallery/images/d3/Fu
llMoon.jpg
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Centaurus A
- Äußere Radiobögen (z.B. Junkes et al 1990)
- Jet-Gesamtausdehnung ~ 10 Grad !! (= 2 Mio Lj)
APOD apod/ap110413.html
CSIRO-ATCA, Parkes, Morganti, 2009, Junkes 1999
- Innere Radio-Jets (Burns et al 1983)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Geschwindigkeit der
Jets von Galaxien:
-> Eigenbewegung der
Knoten am Himmel
(bei bekannter Entfernung)
-> v = L / t
Geschwindigkeit =
Wegstrecke pro Zeit
für M87 : v = 6 c !!!!
-> scheinbare
Überlichtgeschwindigkeit !?
-> geometrischer Effekt
der Relativitätstheorie
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Quelle, t=0
Scheinbare Überlichtgeschwindigkeit:
-> Zeit t = 0 wenn 1. Signal gesendet
Zeit t = t wenn 2. Signal gesendet
-> Ankunft des 1.Signals: t1=D /c
-> Projezierte Bahn der Quelle:
Entfernung
Bei relativistischer Bewegung =v/c in
Richtung Beobachter:
Quelle,
t=t
senkrecht zur Sichtlinie: d =  t sin()
parallel zur Sichtlinie:
d' =  t cos()
-> Ankunft des 2. Signals:
 D−d '
D
t2= t
= t − t  cos 
c
c
Beobachter
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Scheinbare Überlichtgeschwindigkeit:
Scheinbare Geschwindigkeit senkrecht zur Sichtlinie: Bei fester Geschwindikeit
app
wird maximal
für
Dann ist
cos max =
d
t 2− t 1
sin 
1−cos 
 v/c ist  =
=
app
d app
d
=0
und app , max = 
mit
=
Überlichtgeschwindigkeit
app ,max 1
v  c/  2 = 0.71c
ist möglich wenn also 1/  2
1
1−2 
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Scheinbare Überlichtgeschwindigkeit:
d
sin 
 app =
=
t 2−t 1 1−cos 
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Jet von 3C279
Zeitserie 1995-2001:
Auswurf von “Knoten”
aus dem Kern der
Radioquelle 3C279
-> korreliert mit
Helligkeitsausbrüchen
des Kerns
-> “Knoten” im Radio
-> Ausbruch im IR, X
-> Knotengeschw. ~ 4c
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Der “Zoo” der AGN
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
“Aktive Galaxien”:
-> Strahlungsenergie hauptsächlich NICHT von den Sternen der Galaxie:
z.T. starke Radio- und Röntgenstrahlung, anderes Spektrum
-> nicht-thermisch
-> Starke Strahlungsvariablität
-> “Zoo”: Seyfert-Galaxien, Quasare (radiolaut/-leise), Radiogalaxien,
“Starburst”-Galaxien, LINER, Blazare, ...
-> Modell-Vorstellung:
1) Aktivität wird von den Galaxienkernen getrieben
-> Active Galactic Nuclei, AGN
2) Erscheinungsformen der AGN: eine Mischung
aus Sichtwinkel und physikalischen Prozessen
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
“Aktive
Galaxien”:
Unified model /
Standard-Modell:
- Zentrales
Schwarzes Loch
- Staub-Torus
- Akkretions-Scheibe
- Gaswolken
schnell / langsam
- Jet (relativistisch)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
“Aktive
Galaxien”:
Unified model /
Standard-Modell:
“Physik”:
- mit/ohne
Radiostrahlung
= mit/ohne Jet
“Sichtwinkel”:
- Seyfert-Galaxien
- Blazare
- Galaxien mit
breiten/schmalen
Emissionslinien
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
“Aktive
Galaxien”:
Unified model /
Standard-Modell:
“Physik”:
- mit/ohne
Radiostrahlung
= mit/ohne Jet
“Sichtwinkel”:
- Seyfert-Galaxien
- Blazare
- Galaxien mit
breiten/schmalen
Emissionslinien
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
“Aktive Galaxien”:
Aktuelle Forschung
(z.B. Fendt et al.):
Entstehung der Jets:
Computersimulationen der
Wechselwirkung zwischen
Magnetfeldern und der heißen
Materie:
Jetentstehung aus
Akkretionsscheiben
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Schwarze Löcher
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Schwarze Löcher:
können verschiedene Massen haben:
-> Endstadien der Sternentwicklung: Masse > 3 Sonnenmassen
-> Zentren von Galaxien: Massen bis zu 100 Mrd. Sonnenmassen
Was ist ein Schwarzes Loch?
-> Region in der Raumzeit, die nicht mit der Außenwelt kommunizieren kann.
Die Grenze dieser Region wird Oberfläche des Schwarzen
Lochs genannt, oder Ereignishorizont (von Shapiro & Teukolski)
-> Lösung der Einstein'schen Feldgleichungen für die Raumzeit
-> “einfache” Lösungen für die Vermessung der Raumzeit (Metrik):
Schwarzschild-Metrik, Kerr-Metrik, ....
Entstehung Schwarzer Löcher:
Kollaps einer Masse, der durch keine anderen Kräfte aufgehalten werden
kann -> Gravitationskraft überwiegt (elektr. Kräfte, Kernkräfte)
-> passiert, wenn alle Masse unter bestimmten Radius fällt
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Eigenschaften eines Schwarzen Lochs?
3 Parameter: Masse, Drehimpuls,elektr. Ladung,
andere Informationen werden abgestrahlt (EM, Gravitationswellen)
-> “No-Hair-Theorem” (für Schwarze Löcher im Vakuum)
-> Horizont: kugelförmige Fläche um das Schwarze Loch , von der
aus ein Entweichen unmöglich wird
Fluchtgeschwindigkeit = Lichtgeschwindigkeit
2GM
R
=
Kugelradius: “Schwarzschildradius” (ohne Rotation)
S
2
c
Sonne RS = 3 km, Erde RS = 9 mm
Galaxienzentrum mit 10 Mrd
Sonnenmassen, RS = 3 x 1010 km = 200 AE
-> Gezeitenkräfte: Kraft-Unterschiede innerhalb
eines Körpers/Sterns/Planeten im
Gravitationsfeld eines anderen Körpers
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Eigenschaften Schwarzer Löcher:
Masse, Rotation (Drehimpuls), Ladung (unwahrscheinlich)
-> “No-Hair-Theorem” (für Schwarze Löcher im Vakuum)
von Andreas Müller, www.wissenschaft-online.de/astrowissen
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Gezeitenkraft Schwarzer Löcher:
-> Gezeitenkräfte:
Kraft-Unterschiede innerhalb
eines Körpers/Sterns/Planeten (Größe d)
im Gravitationsfeld eines anderen Körpers
(Mass M, Abstand r)
ag=
2GM d
r3
Beispiel: Schwarzes Loch mit 10 MO
-> Gezeitenkräfte sind bei 15.000 km Abstand “spürbar”
-> bei 8.000 km bereits Kräfte der vierfachen Erdbeschleunigung (ag = 4g)
-> bei 3.000 km Abstand wird man mit 15 g auseinandergezogen
-> “Spaghettifizierung”
Beispiel: Schwarzes Loch mit 100 Mio. MO
-> Gezeitenkräfte bei 100 km Abstand vom Horizont: ag = 0.0000002 g
(Horizontradius = 300 Mio km)
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Im Schwarzen Loch:
Was passiert mit Masse im SL?
-> unbekannt!
Kollaps kann nicht aufgehalten werden
-> Fall in die Singularität
?
Massedichten > 1017 g/cm3 für Sonnenmasse
> 0.4 g/cm3 für 1 Mrd Sonnenmassen
-> zentrale Singularität, kausal vom Außenraum entkoppelt (??)
Quantengravitation = Quantenphysik + Gravitationstheorie
-> Verhindert sie Singularität ??
?
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Geschichte der Schwarzen Löcher?
- 1783: John Michell: “Dark stars” : Körper mit 500 MO Entweichgeschwindigkeit > c
- 1795: Laplace: Newton'sche Korpuskulartheorie + Gravitation: ve = (2GM/r)1/2 = c
- 1915: Einstein: Allgemeine Relativitätstheorie (ART)
- 1916: K.Schwarzschild: Lösung der Einsteingleichungen für sphärische Masse:
-> Schwarzschild-Metrik
-> Einstein: “I had not expected that the exact solution
to the problem could be formulated”
- 1935: (Chandrasekhar -) Eddington:
“... when garvity becomes strong enough to hold the radiation ... I think .. there should be a law in Nature to prevent the star from behaving in this absurd way”
- 1939: Oppenheimer & Snyder:
-> Kollapsrechnung in ART: 1. Berechnung der Entstehung eines SL
- 1963: Kerr: Lösung der Feld-Gleichungen für rotierendes Loch: Kerr-Metrik
- 1968: Wheeler: “Black Hole”, no-hair theorem
=> Suche nach Schwarzen Löchern? -> indirekte Beobachtung:
-> tiefer Potentialtopf -> heisses Gas, hohe Geschwindigkeiten:
- 1963: Quasare, - 1962: Kompakte Röntgenquellen, - 1968: Pulsare
- 1970er: Binärsystem Cygnus X-1, - 1990er: Mikro-Quasare
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Beobachtung Schwarzer Löcher:
siehe www.wissenschaft-online/astrowissen/astro_sl_obs.html (Andreas Müller)
Kinematischer Nachweis
Bahn und Geschwindigkeit von Sternen um Schwarzes Loch: -> Wird eine sehr hohe,
dunkle und dichte Masse festgestellt, so kann ein Schwarzes Loch vermutet werden
Eruptiver Nachweis
Sterne werden durch die Gezeitenwirkung eines Schwarzen Lochs zerrissen und
strahlen dabei charakteristische Röntgenstrahlung ab
Akkretiver Nachweis
Schwarze Löcher sind von einer Akkretionsscheibe umgeben. Durch Reibung in der
Scheibe wird diese erhitzt und strahlt eine charakteristische Strahlung ab
Aberrativer Nachweis
Ablenkung elektromagnetischer Strahlung durch starkes Gravitationsfeld. Z.B.durch
Formverzerrung der elliptischen Bahn eines Sterns: Schwarzes Loch zwischen
Beobachter und dem Stern vorhanden ist
Obskurativer Nachweis
Gravitationsrotverschiebung bewirkt eine schwarze Färbung am Rand um das
Schwarze Loch -> meßbarer Effekt
Temporaler Nachweis
Zeitliche Verzerrung (Zeitdilatation), die ein Schwarzes Loch bei Objekten auslöst, die
es umkreisen; Analyse der Lichtkurven
Spektro-relativistischer Nachweis
Linseneffekte und Gravitationsverschiebungen verfremden die Spektren der Sterne,
die sich in der Umgebung von Schwarzen Löchern befinden
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Beobachtung Schwarzer Löocher:
Bahnbewegung der Sterne nahe des Galaktischen Zentrums ~ 12000 km/s:
1 pc
Mit Keplergesetz und aus Umlaufszeiten und -radien:
-> Masse des Zentrums der Milchstraße
~ 3.6 Mio Sonnenmassen innerhalb 0.0002 pc -> Schwarzes Loch
Ghez et al.; www.astro.ucla.edu/~ghezgroup/gc/
ESO
Aktive Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher
Beobachtung Schwarzer Löcher:
Schwarze Löcher “verbiegen” den Weg des Lichts (wie jede Masse etwas)
Bild: berechnete Bildverformung durch ein 10 MO-Loch in 600km Entfernung
(Milchstraße im Hintergrund. Anziehung (Gravitationskraft beträgt das
400-millionen fache der Erdbeschleuingung (von Wiki)
Astrochemie, Exoplaneten, Leben
Besuch am MPIA am 1.8.2013
1) Treffpunkt: MPI für Astronomie, Eingang: 16:00- 16:15
2a)
Führung Optisches Labor (Dr. Stefan Hippler, 20 min)
3a)
Führung 70cm-Teleskop MPIA (20 min)
4)
Vortrag im Planetarium (30 min)
5)
Besuch Teleskope LSW (40 min)
6) “Büro Fendt”: Arbeitsalltag
Gruppe
Raum
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe Fendt
12 pers
12 pers
12-20 pers
Dauer
Programmpunkt
Treffen
16:00-16:15
115
Optics Lab
16:15 Uhr
16:35 Uhr
20 min
EOK
70cm King
16:35 Uhr
16:15 Uhr
20 min
Planetarium
Vortrag
17:00 Uhr
30 min
MPIA/LSW
LSW, Fendt
Ende
17:35 Uhr
18:15 Uhr
40 min
Astronomie für Nicht­Physiker SS 2013
18.4. Astronomie heute (Just, Fendt)
25.4. Sonne, Erde, Mond (Fohlmeister)
2.5. Das Planetensystem (Fohlmeister)
16.5. Teleskope, Instrumente, Daten (Fendt)
23.5. Geschichte der Astronomie (Just)
6.6. Sterne: Zustandsgrößen (Fendt)
13.6. Sterne: Entstehung & Entwicklung (Fendt)
20.6. Die Milchstraße (Just)
27.6.
Astrochemie, Exoplaneten & Leben (Fendt)
4.7. Galaxien (Just)
11.7. Aktive Galaxien, Quasare und Schwarze Löcher (Fendt)
18.7. Urknall und Expansion des Universums (Just)
25.7. Weltmodelle (Just)
1.8. 16:00 Besuch MPIA/LSW (Fendt)
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