Proteinen - Fraunhofer IFAM

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R ferti g un g ste c hnik un d an g e w an d te materia l fors c hun g I F A M
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Proteinbasierte Materialien
Fraunhofer-Institut für
Vorbild Natur
Fertigungstechnik und
Adhäsion von Organismen an Oberflächen,
sondern auch den Zusammenhalt von Zellen
Angewandte Materialforschung IFAM
Aus der Natur sind proteinbasierte Kleb-
untereinander. Ohne diese Fähigkeiten
– Klebtechnik und Oberflächen –
systeme mit Eigenschaftskombinationen
gäbe es zum Beispiel keine mehrzelligen
Wiener Straße 12
bekannt, die synthetische Klebstoffe bisher
Lebewesen. Auf der Grundlage dieser
28359 Bremen
nicht erreichen. So vermögen zum Beispiel
Adhäsionsmechanismen beschäftigt sich das
marine Organismen wie Muscheln oder
Fraunhofer IFAM mit dem Design und der
Institutsleiter
Seepocken im Salzwasser auf verschie-
Synthese proteinbasierter Klebstoffe.
Prof. Dr. rer. nat. Bernd Mayer
denen Untergründen zu haften. Diese
Klebverbindungen sind nicht nur dauerhaft,
Zentrale Forschungsgebiete sind das
sondern halten stärksten Strömungen
Verständnis von Protein-Protein- und Protein-
stand. Von weiterem Interesse sind auch
Oberflächen-Wechselwirkungen unter
Klebstoffe und Polymerchemie
marine Lebensformen, die bei Bedarf die
Berücksichtigung der dabei ausgebildeten
Dr. Ingo Grunwald
Klebverbindung innerhalb von Sekunden
molekularen Adhäsionsmechanismen. Die hie-
Telefon +49 421 2246-630
wieder lösen können.
raus gewonnenen Erkenntnisse werden für die
Kontakt
[email protected]
Entwicklung von Peptid-Polymer-Hybriden auf
der Basis von Mefp-Peptiden der Miesmuschel
Dr. Klaus Rischka
Proteinbasierte Klebstoffe
Telefon +49 421 2246-482
[email protected]
genutzt. Es wird daran gearbeitet, die Wirkprinzipien auf voll-synthetische Materialien zu
Als Hauptkomponente der natürlichen
übertragen.
Klebstoffe konnte die Substanzklasse der
www.ifam.fraunhofer.de
© Fraunhofer IFAM
Proteine identifiziert werden. Diese Makro-
Anwendungsgebiete für Proteinklebstoffe
moleküle sind aus Aminosäuren aufgebaut
ergeben sich hierbei nicht nur im Bereich des
und haben je nach Zusammensetzung
»Klebens unter Wasser«, sondern insbeson-
unterschiedliche Funktionen. Proteine
dere in der Medizin, also zum Kleben von
vermitteln aber nicht nur die gezielte
Wunden.
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Biofunktionalisierte Oberflächen
Das Arbeitsgebiet umfasst weiterhin die
Nutzung von Oberflächeninteraktionen im
Bereich lebender Materie. Hierzu zählen gezielte Zellwechselwirkungen mit artifiziellen
Oberflächen oder mit biofunktionalisierten
Nanopartikeln. Diese werden als Aktuatoren oder als Proteinchips zur Diagnostik
verwendet. Darüber hinaus ermöglichen
sie, technische Oberflächen mit besonderen
Funktionen auszustatten, z. B. Anti-Eis und
Antifouling.
Portfolio des Fraunhofer IFAM
Als Serviceleistung wird die Festphasensynthese von Peptiden sowie die Charakterisierung von Proteinen und Peptiden
mittels MALDI-TOF-Massenspektrometrie
angeboten. Ferner erfolgen Sekundärstruktur- und Interaktionsbestimmungen von
Proteinen und Peptiden mittels FT-IR-Spektroskopie. Zudem werden Untersuchungen
zur Wirksamkeit und Biokompabilität von
Beschichtungen auf Medizinprodukten und
weiteren technischen Oberflächen (z. B.
Schiffsbeschichtungen) durchgeführt.
1 Die Miesmuschel befestigt sich über ihre Byssusfäden mit einem Proteinklebstoff an Oberflächen. Der Klebstoff ist in Form weißer Haftungspunkte an der Glasober-
fläche erkennbar.
2 Menschliche Zelle auf Dentalimplantat.
3 Zelladhäsion – REM-Aufnahme einer Bakte-
rienzelle (Escherichia coli) auf Nitrocellulose.
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