Eine Information aus dem Gesundheitsamt des Landkreises Peine Kryptosporidiose Allgemeines: Kryptosporiedien sind Darmparasiten. Erreger der Kryptosporidiose ist Cryptosporidium parvum, der den Kokzidien zugeordnet wird. Von den vier bekannten Spezies führen zwei (C. muris und C. parvum) zu Erkrankungen bei Säugetieren. Die Erreger der Kryptosporidiose bilden Zysten (Oozysten). Kryptosporidien sind weltweit verbreitet. Sie kommen beim Menschen und zahlreichen anderen Säugetieren (Kälber, Lämmer, Haustiere) vor. Übertragungsweg: Die Infektion erfolgt überwiegend durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser. Aber auch fäkal-orale Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch, Tier zu Mensch oder Infektionen durch kontaminierte Nahrung (z.B. mit Oozysten kontaminiertes Fleisch) sind möglich. Inkubationszeit und Symptome: Die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Krankheitszeichen (Inkubationszeit) beträgt 1 bis 12 Tage, in der Regel 7 bis 10 Tage. Das klinische Bild variiert von asymptomatischen Infektionen bis zu erheblichen wässrigen Durchfällen, die teilweise mit großen Flüssigkeitsverlusten einhergehen können und manchmal in Verbindung mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber und/oder Gewichtsverlust auftreten. Beim sonst gesunden Menschen verschwinden die Symptome nach 1 bis 2 Wochen, während der Durchfall bei Säuglingen und immunsupprimierten Patienten – insbesondere bei AIDS-Patienten – chronisch werden kann. Die Schwere und Dauer der Erkrankung hängt vom Grad der Immunschwäche ab, sie kann im Extremfall zum Tode führen. Dauer der Ansteckungsfähigkeit: Zwischen 5 bis 21 Tage nach Infektion beginnt die Ausscheidung der Oozysten im Stuhl. Mit der Ausscheidung besteht eine Ansteckungsfähigkeit. Oozysten können noch etliche Wochen nach Rückgang der Symptome im Stuhl ausgeschieden werden. Diagnose: Methode der Wahl ist der mikroskopische Nachweis von Oozysten im Stuhl. Behandlung: Es gibt bisher keine spezifische Therapie. Die Therapie erfolgt daher im Allgemeinen symptomatisch durch Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten. Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung: • Sorgfältige Hygiene ist die effektivste Maßnahme (regelmäßiges Händewaschen nach Toilettenbenutzung, Kontakt mit Windeln sowie Abwasser, Gartenerde und Haustieren, ebenso vor der Nahrungszubereitung und dem Essen). • Vorsicht ist angeraten bei Kontakt mit infizierten Menschen und Tieren. • Im Ausland sollte Obst nur geschält gegessen und Trinkwasser nur aus abgefüllten und verschlossenen Flaschen getrunken werden. • Weitere Möglichkeiten zur Vermeidung einer Ansteckung sind eine gute sanitäre Hygiene Was Erkrankte beachten müssen! • Erkrankte müssen eine strikte Händehygiene einhalten. • Infizierte sollten bei bestehendem Durchfall sowie bis zwei Wochen danach keine öffentlichen Schwimmbäder besuchen. • Bei stationärer Unterbringung sollte eine eigene Toilette gewährleistet sein. • Kinder unter 6 Jahren mit Durchfall dürfen während der Erkrankung keine Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kindergarten) besuchen (§ 34 IfSG). • Personen die eine Tätigkeit im Lebensmittelbereich ausüben, dürfen während dieses Erkrankung in diesem Bereich nicht tätig sein (§ 42 IfSG). Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Gesundheitsamt Peine Maschweg 21 31224 Peine Tel.: 05171 / 401-7001