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Das Krankheitsbild des Planeten Erde
Der Linzer Autor Thomas Baum (55) hat für das Linzer Theater Phönix ein Stück
geschrieben: In „Happy Planet“ geht es um Klimawandel, einen Konzern, der mit Bio-Sprit
das große Geschäft machen will und auch um Versuche, den Planeten Erde zu retten. Die
groteske Komödie, inszeniert von Heidelinde Leutgöb, wird am Donnerstag im Theater
Phönix uraufgeführt. Thomas Baum im OÖNachrichten-Interview.
Das Krankheitsbild des Planeten Erde ist offenbar noch nicht schlimm genug.« Thomas Baum, Linzer
Autor Bild: privat
Der Linzer Autor Thomas Baum (55), seit längerem auch mit Drehbüchern für die
TV-Krimiserie "Rosenheim Cops" beschäftigt, hat für das Linzer Theater Phönix ein Stück
geschrieben: "Happy Planet" wird übermorgen um 20 Uhr im Theater Phönix uraufgeführt.
OÖNachrichten: Schildern Sie kurz den Inhalt Ihres Stückes?
Thomas Baum: Langzeitstudentin Mia ernährt sich von Abfällen aus Müllcontainern, die
ihr über Nacht von einem Konzern weggesperrt werden, der die Abfälle zur Erzeugung
von Bio-Sprit verwenden will. Das lässt sich Mia nicht gefallen...
Sie recherchieren immer sehr genau für Ihre Stücke. Wie sind Sie diesmal fündig
geworden?
Vielfach im Internet. Ich habe einen Vorbild-Konzern für mein Stück gefunden, werde aber
nicht sagen, welcher, um mich nicht in Schwierigkeiten zu bringen.
Was hat Sie bei den Recherchen besonders überrascht oder entsetzt?
Überraschend für mich war die Tatsache, dass es in Amerika üblich wird, Rinder nur mehr
zur Herstellung von Tierfett zu züchten, also nicht mehr für den Ernährungskreislauf. Diese
Tiere werden mit Süßigkeiten gefüttert, weil die billiger sind als Tierfutter. Entsetzlich finde
ich das Land-Crabbing: Firmen übernehmen, oft illegal, riesige Agrarflächen, um Rohstoffe
für Bio-Sprit anzubauen, zerstören dort aber die kleinbäuerlichen Strukturen.
Sie beschäftigen sich im Stück auch mit Klimawandel. Gibt’s noch Rettung für den
Planeten?
Solange sich mit dem Klimawandel nicht das große Geschäft machen lässt, sind
Veränderungspotenziale nur schwer zu heben. Das ist wie bei uns selbst: Wir gehen mit
unserem Körper oft fahrlässig um, bis er ernsthaft krank wird. Das Krankheitsbild des
Planeten Erde ist offenbar noch nicht schlimm genug.
Sind Menschen, die Joghurtbecher auswaschen und zum Plastikmüll werfen,
Träumer?
Ich glaube, dass die kleinen Beiträge ganz wichtig sind. Für die wirklich wichtigen
Veränderungsschübe aber bringen sie nicht viel. Dafür braucht es politischen Willen und
Durchsetzungskraft. Dafür muss die Politik Autorität übernehmen, die haben derzeit aber
Wirtschaftstreibende und Konzerne.
Gibt es noch Überlebenschancen für Menschen im Jahr 2280?
Ich bin Optimist. Der Mensch ist lernfähig, es werden sich neue Formen des Widerstandes
bilden. Bis dahin aber werden noch schwere Verwundungen nötig sein.
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Sie haben Ihr Stück mit viel Ironie verfasst...
Ich wollte ja keinen Kurs mit belehrendem Effekt schreiben. Der schwarze Humor ist mir
wichtig, um die Schwere der Thematik bewältigen zu können.
Über die Inszenierung
Die Linzer Regisseurin Heidelinde Leutgöb inszeniert – nach „Hart auf hart“ und dem
Kinderstück „Tschomolungma“ – nun mit „Happy Planet“ das dritte Stück von Thomas
Baum: „Dieses Stück verführt zur Überhöhung, zur Karikatur. Mir aber ist wichtig, richtige
Menschen auf die Bühne zu stellen, denn es geht um sehr wichtige und komplexe
Themen.“ Wobei der Humor in ihrer Inszenierung sicher nicht zu kurz kommt. Das
Bühnenbild hat Kunstuni-Student Moritz Oliver Benatzky gestaltet, der im Rahmen des
Uni-Lehrgangs „Stage Design“ an einem Wettbewerb für diese Produktion teilgenommen
und gewonnen hat.
Es spielen Lisa Fuchs, Felix Rank, David Fuchs, Judith Richter, Matthias Hack, Sven
Sorring.
Uraufführung am 8. Mai, 20 Uhr, weiters rund 30 Termine bis Saisonende; Karten: Tel.
0732 / 666 500; www.theater-phoenix.at
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1 Kommentar
von Ameise (38919) · 06.05.2014 15:22 Uhr
Ned schlecht...
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Silvia Nagl
06. Mai 2014 - 00:04 Uhr
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