Artenschutzprojekt Kleiner Moorbläuling Pfannenstiel ZH

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Artenschutzprojekt Kleiner Moorbläuling Pfannenstiel
ZH
Auftraggeber: Verein Schmetterlingsförderung Kanton Zürich &
Naturnetz Pfannenstil
In Zusammenarbeit mit: Dani Bolt, Rainer Neumeyer, Vincent Sohni,
Heiri Schiess
Kleiner Moorbläuling
Zeitraum: 2009-2010
Ausgangslage
Der Kleine Moorbläuling ist in der Schweiz vom Aussterben bedroht und
kommt im Mittelland nur noch lokal vor. Die Einstufung in die höchste
Schutzpriorität gemäss "Swiss Butterfly Conservation" verweist auch auf die
besondere internationale Verantwortung, welche die Schweiz, und
insbesondere der Kanton Zürich, für diese Art besitzt. Eine bedeutende
Metapopulation des Kleinen Moorbläulings lebt auf mehreren Riedwiesen am
Pfannenstiel.
Markierungsfahne mit Ameisenfalle
Deutscher Enzian mit Moorbläulings-Eiern
Schwalbenzurzenzian
Lungenenzian mit Moorbläulings-Eiern
Ziel und Aufgabenstellung
Das Ziel des Projektes ist, konkrete Fördermassnahmen für die
Moorbläulinge am Pfannenstiel zu erarbeiten. Dazu soll aufgezeigt werden,
wo und an welchen Enzian-Arten der Kleine Moorbläuling im Gebiet
insgesamt wie viele Eier legt und welche Myrmica-Art(en) er parasitiert.
Resultate
3 Enzianarten wurden mit Eiern belegt: Lungen-, Schwalbenwurz- und
Deutscher Enzian. Insgesamt wurden approximativ 4724 Eier gelegt, was
einer Dichte von rund 200 Eiern pro ha entspricht. Die Falterpopulation im
Untersuchungsgebiet schätzen wir auf etwa 194 Falter. 23 Probeflächen von
2
2
je π m (≈ 3.14 m ) und mit je einer Ameisenfalle erbrachten insgesamt 31
Fallenfänge und 48 Handfänge von Myrmica-Arbeiterinnen. Pro Probefläche
wurde nur eine Myrmica-Art festgestellt. In 20 von 23 Fällen handelte es sich
um die Ried-Knotenameise (Myrmica scabrinodis), in zwei Fällen um die
Wald-Knotenameise (Myrmica ruginodis) und in einem Fall um die Rote
Gartenameise (Myrmica rubra). Allerdings wurden in einer der beiden
Untersuchungsflächen mit Myrmica ruginodis sowie in jener mit Myrmica
rubra gar keine Eier abgelegt. Somit besteht nicht der geringste Zweifel, dass
auf dem Pfannenstiel Myrmica scabrinodis der Hauptwirt des Kleinen
Moorbläulings ist. Die Wirtsameise Myrmica scabrinodis scheint uns auf dem
Pfannenstiel nicht gefährdet zu sein, wohl aber der Kleine Moorbläuling. Als
wichtigste Schutz- und Fördermassnahmen schlagen wir vor, die kantonal
geschützten, aber für Moorbläulinge futterpflanzenlosen Flächen zu
renaturieren, rund um die "Feldriede" Pufferzonen anzulegen, rund um die
"Waldriede" den Waldrand auszulichten und auf die Waldfläche zurückzudrängen, das Grabensystem zu optimieren, mit Moorbläulings-Eier belegte
Zonen partiell und alternierend je nach Hauptfutterpflanze ab Mitte
September, resp. ab Oktober zu mähen, und dabei möglichst schonendes
Gerät zu benutzen. Die Streu soll jeweils solange liegen gelassen werden,
bis sie vollständig trocken ist, danach aber weggetragen werden.
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