GGG_226_243_Q6:Kap_R_Impr._JW 10/13/10 1:35 PM Seite 236 ROSEN RITTERSPORN – ROSEN Rittersporn Den Boden vorbereiten Rittersporn (Delphinium) braucht einen sonnigen Standort und einen tiefen nährstoffreichen Boden mit guter Drainage. Die Umgebung der Wurzeln darf niemals austrocknen. Arbeiten Sie vor dem Auspflanzen im zeitigen Frühjahr reichlich grobes organisches Material in das betreffende Beet ein und mulchen Sie es mit gut verrottetem Kompost. Lange Blütezeit bewirken Sorgen Sie für eine gestaffelte Blüte, indem Sie einige der Jungpflanzen entspitzen, sobald sie rund 15 cm hoch sind. Schneiden Sie die Blumen dann nach der ersten Blüte auf 10–20 cm oberhalb der grundständigen Blätter zurück; dadurch blühen sie ein weiteres Mal. Stützen für hohe Pflanzen Hohe Ritterspornsorten benötigen Stützen. Binden Sie jeden Stängel einer Pflanze an einen kräftigen Bambusstock oder umgeben Sie die gesamte Pflanze mit einem Kreis von Stäben, die Sie in Abständen von 15–20 cm in die Erde stecken und mit Draht, starkem Bindfaden oder einem speziellen Stützring verbinden. Aussaat im Freiland Es ist möglich, Rittersporn im September oder zwischen März und April direkt im Freiland auszusäen. Mit der Herbstaussaat erzielt man in der Regel besonders gute Ergebnisse, wenn man die Sämlinge über Winter mit Hauben bedeckt. Die Frühlingsaussaat blüht im Spätsommer. Samen sammeln Besonders bei Sorten der ’Southern’-Serie bringt die Anzucht aus Samen hervorragende Ergebnisse. Beachten Sie, dass Ritterspornsamen sich nicht lange halten. Sie sind ausgereift, sobald sie sich im Sommer schwarz färben. Dann müssen sie eingesammelt und in einen Frühbeetkasten mit Kultursubstrat oder ins Freie gesät werden. 236 Vermehrung durch Stecklinge Vermehren Sie die Pflanzen im Frühling durch Stecklinge. Dazu schneiden Sie frische Triebe an den Wurzelstöcken ab. Geben Sie eine 2–3 cm hohe Schicht Sand in ein Glas und füllen Sie anschließend Wasser ein, das etwas über dem Sand stehen sollte. Stecken Sie einen Trieb in den Sand und lassen Sie ihn auf einer Fensterbank bewurzeln. Genauso gut gehen die Stecklinge in einem Frühbeet mit feuchtem grobem Sand an, das sich an einem kühlen sonnenfreien Platz befindet. Pflanzen Sie die bewurzelten Stecklinge sofort an ihren endgültigen Standort. Von unten gießen Wässern Sie Rittersporn stets um die Basis herum. Gießen Sie ihn nicht von oben, denn Wassertropfen können auf den Blättern Krankheiten hervorrufen. Rosen Vorbereitung zum Pflanzen Pflanzen Sie Rosen am besten zwischen Mitte Oktober und Ende November an einen sonnigen Standort. Zuvor müssen Sie sich sorgfältig um das Wurzelwerk kümmern, damit die Pflanzen sich erwartungsgemäß entwickeln. Wässern Sie trockene Wurzeln über Nacht in einem Eimer mit Wasser, dem Sie ein wenig Flüssigdünger zugeben. Ebenso gut ist es, trockene Wurzeln in einen Lehmbrei zu tauchen. Kürzen Sie überlange Ausläufer bis auf 25 cm ein und entfernen Sie alte dicke Exemplare. Beschädigte Wurzeln schneiden Sie bis kurz hinter die Schadstelle zurück. Achten Sie darauf, dass die dünnen Faserwurzeln erhalten bleiben müssen. Richtig in die Erde setzen Graben Sie ein Pflanzloch, in dem sich die Wurzeln bequem ausbreiten können. In seiner Mitte schichten Sie einen kleinen Erdhügel auf und füllen dann eine etwa 3 cm hohe Lage Pflanzerde in die Aushebung. Stellen Sie die Rose auf den Hügel und breiten Sie die Wurzeln vorsichtig aus; sie dürfen sich weder überkreuzen noch am Lochrand umbiegen. Bedecken Sie die Wurzeln mit etwas Erde und bewegen Sie die Rose leicht auf und ab, damit alle Hohlräume ausgefüllt werden. Stellen Sie sicher, dass die Veredelungsstelle, eine Verdickung zwischen Wurzel und Stängel, knapp unterhalb der Bodenoberfläche liegt. Am besten legen Sie einen Stock quer über das Loch; dann sind Sie in der Lage, die Pflanztiefe genau zu messen. Zum Schluss füllen Sie die Aushebung mit Erde auf. Gießen Sie die Rose normal an; Sie brauchen sie nur bei starker Trockenheit durchdringend zu wässern. Auswahl nach Wuchsform Informationen zu Herkunft und Blütenform helfen Ihnen bei der Auswahl einer Rosensorte für einen bestimmten Standort nicht weiter. Wichtiger sind Angaben zu Größe und Wuchsform. Es gibt klein- wüchsige Rosen für Kübel und Terrassenbeete, Sträucher für Mischbeete sowie Hochstämme und Kletterrosen. Mauern verschönern Ostwände sind ideal für Kletterrosen, beispielsweise die scharlachrote Sorte ’Blaze Superior’, die gelb blühende ’Goldstern’ oder die weiß leuchtende ’Schwanensee’. Alle drei wachsen 3–4 m hoch. Romantischer Baumbewuchs Mit einer kräftigen Kletterrose lässt sich ein alter Baum wunderbar beleben. Zu den geeigneten Sorten zählen ’Kiftsgate’, die bis zu 18 m hoch rankt, ’Paul’s Himalayan Musk’ mit üppigen rosafarbenen Blüten und ’Wedding Day’ mit duftenden weißen Blütenbüscheln. (Siehe auch Duft, Kletterpflanzen) Kletterrose ziehen Ziehen Sie eine frei stehende Kletterrose hoch, indem Sie ihre Stängel spiralförmig um einen Stützpfahl schlingen und dabei fast waagrecht biegen. Dadurch entwickeln sich die neuen Seitentriebe nach oben. Binden Sie die wachsende Rose regelmäßig oben am Stützpfahl fest, damit sie guten Halt hat und auch starkem Wind standhält. Leuchtende Hagebutten Bei einigen Rosenarten bilden sich im Herbst große Hagebutten, die aus den ersten Frühjahrsblüten hervorgehen und sich gleichzeitig mit den späteren Blüten zeigen. Rosa rugosa beispielsweise trägt im Frühherbst Büschel scharlachroter runder Früchte, während die von Rosa moyesii flaschenförmig sind. Gründlich gießen Im Allgemeinen überstehen Rosensträucher Trockenperioden recht gut, doch ohne regelmäßige gründliche Wässerung blühen sie nur spärlich. Achten Sie darauf, dass jede Pflanze 10–20 l Wasser pro Woche erhält. Gießen Sie die einzelnen DIE RICHTIGE WAHL Eine späte Pracht genießen Bei sorgfältiger Pflege erfreuen uns Rosen auch im September und Oktober noch mit ihren eleganten Blüten. Folgende Arten und Sorten blühen im Herbst besonders schön (K=Kletterrose, S=Schlingrose): Rosa ’Angela’ ’Ballerina’ ’Bonica ‘82’ ’Centenaire de Lourdes’ ’Galway Bay’ (K) ’Sommerwind’ Rot ’Europeana’ ’Lilli Marleen’ ’Sympathie’ (K) ’Tornado’ ’Trumpeter’ ’Ulmer Münster’ Weiß ’Blanc Double de Coubert’ ’Margaret Merril’ ’Nevada’ R. rugosa alba ’Schneewittchen’ ’Weiße Wolke’ Gold ’Allgold’ ’Berolina’ ’Elina’ ’Friesia’ ’Golden Showers’ (K) Andere Farben ’Buff Beauty’ ’Félicité Perpétué’(S) ’Freisinger Morgenröte’ ’Gloire de Ducher’ ’Prosperity’ Hagebuttenblüten ’Bourgogne’ R. davidii R. glauca Formen von R. moyesii R. pimpinellifolia R. rugosa Pflanzen im Wurzelbereich, am besten mit dem Gartenschlauch. Wahlweise können Sie ein automatisches Berieselungssystem verwenden, das den Boden um die Pflanzen herum aus feinen Düsen besprüht. Setzen Sie Regner nur abends oder frühmorgens ein, denn tagsüber wirken Wassertropfen in der heißen Sonne auf den Blütenblättern wie Brenngläser. Mulchen Sie Ihre Rosenbeete außerdem mit einer rund 5 cm dicken Schicht Humusdünger, am besten mit gut verrottetem Kuh- oder Pferdemist. Wachstumsbedingungen verbessern Viel organisches Material im Boden ist Rosen äußerst zuträglich. Verabreichen Sie zudem ab dem Beginn der ersten Wachstumsperiode alle 3 Wochen flüssigen Tomatendünger. Ausgewachsene Rosen brauchen dann stets im Februar oder März sowie noch einmal Anfang Juli eine Nährstoffzufuhr durch einen speziellen Rosendünger. Ende August verabreicht man darüber hinaus Kalidünger, und zwar 35 g pro 1 m2; das Mittel fördert die Winterhärte der Triebe. Brennnesseljauche verwenden Stellen Sie Brennnesseljauche her, indem Sie frisches Kraut in einem Fass oder Steinguttopf mit Regenwasser übergießen und 2–3 Wochen ziehen lassen. Verdünnen Sie die Brühe vor der Anwendung im Verhältnis 1:10 und düngen Sie den Wurzelbereich der Rosen während der Vegetationszeit nach Regenschauern oder Bewässerungen damit. Verwelkte Blüten entfernen Bei Teehybriden und Floribunda-Rosen erzielen Sie einen zweiten Blütenflor, indem Sie verwelkte Blüten sofort entfernen. Schneiden Sie bei Teehybriden jeden abgeblühten Stiel mit einer Gartenschere bis auf einen kräftigen Trieb oder ein nach außen weisendes Auge zurück. Gehen Sie bei Floribunda-Rosen so vor, dass Sie die gesamten verwelkten Büschel bis auf das erste darunter liegende Auge wegnehmen. Lange frisch Schneiden Sie die Stiele von Schnittrosen schräg an und reißen Sie von den Enden vorsichtig die Stacheln ab. So kann die Blume über zusätzliche Öffnungen Wasser aufsaugen. Genauso wirksam ist es, jeden Stängel mit einem senkrechten Schnitt zu versehen oder mit einem schnellen Hammerschlag leicht zu quetschen. Lassen die Rosen ihre Köpfe hängen, steckt man das Stielende in siedendes Wasser; die Blumen erholen sich. (Siehe auch Schnittblumen) 237