PDF-Datei - CRM Centrum für Reisemedizin

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Update zum Zika-Virus:
Trotz weiterer Ausbreitung kein weltweit akuter Gesundheitsnotstand mehr
Düsseldorf, Dezember 2016 – Seit dem Frühjahr 2015 hat sich der Zika-Virus in mehr
als 60 Ländern verbreitet. Aktuell nehmen auch in Südostasien die Erkrankungsfälle
zu. Trotz der raschen Verbreitung von Zika beendet die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) den seit Februar 2016 geltenden Status "Public Health Emergency of International Concern" (PHEIC) für dieses von Stechmücken übertragene Virus. Denn mittlerweile sei erwiesen, dass Zika in Zusammenhang mit Mikrozephalie-Erkrankungen
und dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) stehe. Daher gelte es nun, langfristige Maßnahmen gegen das Virus zu ergreifen. Reisenden in Verbreitungsgebiete rät das CRM
Centrum für Reisemedizin zu sorgfältigem Schutz vor Mückenstichen.
Neben zahlreichen Ländern auf dem amerikanischen Kontinent, der Südsee sowie der
Karibik werden aktuell auch zunehmend Zika-Virus-Infektionen aus südostasiatischen
Urlaubsländern wie den Philippinen, Vietnam und Thailand gemeldet. Insbesondere jetzt
zur Jahreswende wählen viele Touristen diese warmen Gebiete, um dort die Wintermonate zu verbringen. „Wer Gebiete bereist, in denen das Zika-Virus verbreitet ist, sollte sich
bei einem Reisemediziner zur richtigen Vorsorge beraten lassen", rät Professor Dr. med.
Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. Darüber
hinaus empfiehlt der Tropenmediziner, vor Fernreisen den Impfschutz bezüglich anderer
Infektionen auffrischen zu lassen.
Vor einigen Monaten konnten Wissenschaftler den bislang vermuteten Zusammenhang
zwischen der Zika-Virus-Infektion bei Schwangeren und Mikrozephalie-Fällen bei Neugeborenen belegen. Die betroffenen Kinder leiden unter einer Schädelmissbildung, geistiger
Behinderung und neurologischen Störungen. „Wir empfehlen Schwangeren oder Frauen
mit aktuellem Kinderwunsch, Ausbruchsländer derzeit möglichst zu meiden“, so Jelinek.
Zudem konnte in den betroffenen Ländern ein vermehrtes Auftreten des sogenannten
Guillain-Barré-Syndroms (GBS), einer sich ausbreitenden Lähmung, nach einer ZikaVirus-Infektion festgestellt werden. Wie genau diese Erkrankung mit einer Infektion mit
dem Zika-Virus zusammenhängt, ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Fest steht: Das
Virus wird überwiegend über Stechmücken übertragen, aber auch sexuelle Übertragungen von Frau auf Mann und von Mann auf Frau sind dokumentiert.
Die neuen Erkenntnisse veranlassten die WHO im November dazu, den für den Zika-Virus
geltenden Status "Public Health Emergency of International Concern" (PHEIC) für beendet
zu erklären. Zudem müssten weitere Aspekte des Virus in langfristigen Forschungsprogrammen weiter untersucht werden, was den Rahmen des PHEIC-Mechanismus sprenge.
"PHEIC" ist in den internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO als ein außergewöhnliches Ereignis mit einem internationalen gesundheitlichen Risiko definiert, das
einer länderübergreifenden abgestimmten Vorgehensweise bedarf.
Seit Oktober 2015 sind auch in Deutschland rund 200 Zika-Virus-Infektionen bei Reiserückkehrern diagnostiziert worden. Um die Erkrankung besser überwachen zu können
gibt es seit Mai 2016 eine gesetzliche Meldepflicht für Zika-Virus-Infektionen. „Unter
normalen Umständen ist der Virus nicht bedrohlich. Die wenigen weltweiten Todesfälle
durch Zika traten bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf", erklärt Jelinek.
80 Prozent aller Infektionen verlaufen ohne Symptome. Neben erhöhter Temperatur und
Kopf- und Gliederschmerzen, treten ein Hautausschlag sowie eine nichteitrige Bindehautentzündung auf. Die Symptome klingen nach etwa einer Woche von alleine wieder
ab. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reiserückkehrern mit diesen Beschwerden
dennoch, diese von einem Arzt abklären zu lassen. Aufgrund der Möglichkeit einer sexuellen Übertragung sollten Rückkehrer aus Ausbruchsgebieten für einen Zeitraum von
sechs Monaten Kondome benutzen.
Eine Übersicht zum richtigen Mückenschutz finden Reisende auf der Website des CRM
Centrum für Reisemedizin im Flyer „Krankheitsübertragende Insekten“:
http://www.crm.de/aktionen
Quellen:
http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Zikavirus/Zikavirus-Infektionen.html#FAQId7590444
http://www.who.int/mediacentre/news/statements/2016/zika-fifth-ec/en/
Das CRM Centrum für Reisemedizin trägt als unabhängiges, anerkanntes Fachinstitut Informationen über Infektions- und andere relevante Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammen und wertet sie aus. Ärzte und Apotheker können auf die daraus entwickelten Fachinformationsdienste für ihre reisemedizinische Gesundheitsberatung zurückgreifen– etwa auf das
jährlich erscheinende Standardwerk „CRM Handbuch Reisemedizin“. Das CRM ist außerdem
der führende Anbieter von Seminaren zur Reise- und Tropenmedizin, die von der Landesärzte- und Apothekerkammern als Fortbildungsmaßnahmen anerkannt und mit Punkten bewertet werden. Das CRM Centrum für Reisemedizin wurde 1988 gegründet und gehört seit 2005
zur Thieme Verlagsgruppe.
Pressekontakt:
Juliane Pfeiffer
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