Mai - siedlerverein-traun-oedt

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Gartenkalender: Mai
Obst:
Kirschen vor Maden schützen
Die Maden in Kirschen sind Larven der Kirschfruchtfliege. Die Kirschfruchtfliege legt ihre Eier bei
beginnender Gelbfärbung der Kirschen direkt auf diesen ab. Vor allem mittlere und späte Sorten werden
befallen. Mit beleimten Gelbtafeln werden die Kirschfruchtfliegen von den Kirschen abgelenkt, sie setzen
sich statt dessen auf die leuchtend gelben Fallen und kleben an ihnen fest. Sobald sich die Kirschen gelb
färben, werden daher die Kirschfliegenfallen am besten in einen Baum südlich neben dem Kirschbaum
oder in den südlichen Bereich des Baumes aufgehängt, sodass die Kirschfruchtfliegen vom Kirschbaum
weggelockt werden. Kirschfruchtfliegenfallen gibt es im Gartenfachhandel und in Baumärkten. Die Erfolge
sind durchwachsen.
Närrische Pflaumen
Wenn während der Blütezeit der Pflaumenbäume regnerisches, kühles Wetter herrscht, besteht die Gefahr,
dass die Fruchtknoten in den Blüten mit einer Pilzkrankheit, der Narren- oder Taschenkrankheit, befallen
werden. Infizierte Früchte entwickeln sich dann im Mai schneller als normal, werden lang und flach und
haben keinen Kern. Die Früchte sind zwar - soweit bekannt - nicht giftig, aber geschmacklos und
unbrauchbar. Die Pilzsporen überdauern an Trieben und Knospenschuppen, von wo aus sie im folgenden
Jahr die nächsten Fruchtknoten infizieren.
Was man tun kann: Früchte, die dieses unnormale Wachstum zeigen, sollten alsbald ausgepflückt und
abgefallene Früchte aufgelesen werden. Auch fachgerechter Baumschnitt ist eine vorbeugende
Maßnahme, denn dann wird der Baum besser belüftet. Wenn Bäume neu gepflanzt werden, sollte man
weniger anfällige Sorten wie z. B. 'Wangenheims Frühzwetsche', 'Bühler Frühzwetsche' oder 'President'
wählen. Es kann zu Beginn des Austriebs im nächsten Frühjahr (wenn sich die Knospenschuppen zu
heben beginnen) mit Rainfarn-, Schachtelhalm- oder Knoblauchbrühe gespritzt werden - es gibt keine
Erfolgsgarantie, aber es wird teilweise von guten Ergebnissen berichtet.
Birnengitterrost
Diese Pilzkrankheit hat sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Die Infektion geht von verschiedenen
Wacholderarten aus, auf denen der Pilz überwintert. Die Sporen des Birnengitterrostes können bis zu 500
m Entfernung überwinden. Ab Mai/Juni zeigen sich an den Birnenblättern blattoberseits gelbrote Flecken,
im Sommer entwickelten sich auf der Blattunterseite warzenähnliche Gebilde. Erkrankte Wacholder zeigen
Triebverdickungen mit gelatineartigen orangefarbigen Polstern im Frühjahr. Die beiden Wirte - Wacholder
und Birne - sollten nicht beieinander gepflanzt werden, erkrankte Pflanzenteile am Wacholder werden
herausgeschnitten oder dieser ganz entfernt. An der Birne sind in der Regel keine
Bekämpfungsmaßnahmen nötig, da sich ein leichter bis mittlerer Befall kaum auf den Ertrag auswirkt.
Gemüse
Jetzt kommen die Wärmeliebenden an die Luft
Nach dem 15. Mai sind in der Regel keine Nachtfröste mehr zu erwarten und endlich dürfen auch die
frostempfindlichen Gemüsearten ins Freie. Nur mit den doch recht wärmebedürftigen Gurken wartet man in
raueren Lagen besser bis Ende des Monats.
Pflanzzeit für Tomaten - wie sie gesund bleiben
Wer hatte in den letzten Jahren nicht auch schon den Verlust seiner Freilandtomaten zu verschmerzen:
Zunächst zeigten sich dunkle Flecken an den Blättern, den Trieben und den Früchten, die sich immer
stärker ausbreiteten, bis der ganze Bestand 'zusammenbrach'. Die befallenen Früchte waren meist
ungenießbar. Verursacher war in den meisten Fällen eine Pilzkrankheit, die Kraut- und Braunfäule der
Tomate (und Kartoffel). Schuld am starken Auftreten dieser Krankheit in manchen Jahren sind vor allem
häufige Niederschläge bei Temperaturen zwischen 12 und 20 °C, denn das sind günstige
Keimbedingungen für die Pilzsporen. Wenn die Krankheit im Kleingewächshaus auftritt, ist das ein
Zeichen, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch und/oder Taubildung aufgetreten ist. Dagegen helfen: lockerere
Pflanzweite, reichliches Lüften, gezieltes Gießen in den Wurzelbereich.
Im Freiland empfiehlt es sich, Tomatenpflanzen zu überdachen. Geeignet sind beispielsweise
Folienüberspannungen, hochgestellte Frühbeetfenster oder spezielle Regendächer. Auf jeden Fall sollte
der Standort für Tomaten immer offen und sonnig sein. Da der Pilz in Kartoffelknollen überwintert, sollte
man Tomaten und Kartoffeln nicht nebeneinander oder nacheinander pflanzen. Auch eine Überwinterung
der Krankheit mittels spezieller Überwinterungssporen ist möglich: Befallene Kartoffel- oder
Tomatenpflanzen gehören daher nicht auf den Kompost. Wie bei anderen Pflanzen ist auch bei Tomaten
eine Fruchtfolge einzuhalten. Sie sollten immer erst nach 3 bis 4 Jahren wieder auf den gleichen Platz
(oder dahin, wo vorher Kartoffeln waren) gepflanzt werden. Lässt sich der Standort nicht verändern, kann
man die Erde austauschen oder die Tomaten in Kübeln oder Säcken kultivieren. Tomatenstäbe, Schnüre
und ähnliche Hilfen sowie Gartenwerkzeuge sollten desinfiziert oder gegen neues Material ausgetauscht
werden. Das Entfernen der unteren Blätter und gezieltes Gießen in den Wurzelbereich sind weitere
wichtige, vorbeugende Maßnahmen. Einmal erkrankte Pflanzen können nicht geheilt werden.
Chicorée im Mai aussäen
Damit man im Winter knackig frischen Chicorée treiben kann, muss man Chicorée in der 2. Maihälfte
aussäen. Er kann auf jedem guten Gartenboden angebaut werden. Der Reihenabstand sollte etwa 35 cm
betragen, man benötigt etwa 5 g Saatgut für 10 m2. Nach dem Auflaufen wird auf etwa 8 cm in der Reihe
vereinzelt, dabei nur die kräftigen, gesunden Pflänzchen stehen lassen. Nach etwa 20 Wochen, also etwa
in der zweiten Oktober- und der ersten Novemberhälfte, werden die Rüben des Chicorée mit einer
Grabgabel gerodet, einige Tage an einem kühlen Platz auf einem Haufen ruhen gelassen, damit die
Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln wandern können, und dann bis zum Treiben knapp über 0 °C,
aber frostfrei, gelagert.
Schutz vor Maden und Raupen an Gemüse
Gemüsefliegennetze* oder -vliese verhindern, dass Falter oder Fliegen ihre Eier auf dem Gemüse ablegen
können. Gefährdete Beete müssen lückenlos bespannt werden (Möhrenfliegen - Gefahr ab Mitte Mai,
Kohlfliegen - Gefahr ab Mitte April, Bohnenfliege - im Frühjahr sofort nach der Aussaat). Auch
Kohlweißlinge und andere Falter werden so von der Eiablage abgehalten und sogar Blattläuse am
Zufliegen gehindert. Gemüsefliegennetze gibt es im Gartenfachhandel und in Baumärkten.
Tipps zur Bekämpfung von Blattläusen, Ameisen, Schnecken u. a. Schädlingen oder Krankheiten
siehe www.gartenprobleme.de
Veredelte Gurken für das Gewächshaus
Gurken, die auf den Feigenblattkürbis veredelt sind, sind kälteverträglicher und widerstandsfähiger gegen
Welkekrankheit. Ansonsten ist jetzt für die Wintergarten- und Gewächshausbesitzer rechtzeitiges Lüften
sehr wichtig. An heißen Tagen kann zusätzliches Schattieren helfen, die Temperatur nicht über die
Außentemperaturen klettern zu lassen.
Buchtipp für Kleingewächshausgärtner: Das Kleingewächshaus -Technik und Nutzung* (auch für
Wintergartenbesitzer interessant)
Ziergarten
Der Ziergarten zeigt Anfang des Monats noch seine Frühjahrspracht. Bis Mitte Mai können Rhododendron
und Koniferen gepflanzt werden. Die frostempfindlichen Pflanzen dürfen nach den Eisheiligen endlich auch
ins Freie. Wir bepflanzen Beete, Töpfe und Balkonkästen mit einjährigen Sommerblumen (Geranien,
Fuchsien, Petunien, Tagetes usw.), und Zwiebel- und Knollenblumen (Dahlien, Gladiolen,
Knollenbegonien, Ranunkeln, Tigerblume usw.). Der Sommer kann kommen!
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