Lehrerfortbildung für die Fächer NwT, Astronomie, Physik Aufbruch zum Mars Eine interdisziplinäre Entdeckungsreise 19. 12. 2011 (Mo), 9.30 – 17.30 Uhr, Haus der Astronomie Heidelberg PD Dr. Olaf Fischer, Dr. Cecilia Scorza (Haus der Astronomie Heidelberg) Große wissenschaftliche Projekte bedürfen eines großen Maßes an Interdisziplinarität. Die Marsforschung ist ein gutes Beispiel dafür. Wissen und Können aus vielen Disziplinen ist notwendig und bekommt für den Schüler damit einen neuen Stellenwert. So z. B. ist der Mars für Planetologen ein relativ gut erreichbares Forschungsobjekt. Raumfahrtingenieure denken bereits darüber nach, wie man mit bemannten Flügen sicher und kostengünstig zu ihm gelangt und dort überleben kann. Astrobiologen sehen ihn als den nächstmöglichen Ort im Weltraum, an dem sich außerhalb der Erde Leben entwickelt haben könnte. Die Fortbildung „Aufbruch zum Mars“ fördert die interdisziplinäre Arbeit zwischen Erdkunde-, Biologie, Chemie- und Physiklehrern und die Vernetzung des schulischen Wissens im projekt- und kompetenzorientierten Unterricht. Es wird ein Projekt vorgestellt, bei dem die Schülergruppe in die Rolle eines interdisziplinär besetzten Marsforscherteams versetzt wird. Zudem macht der Reiz des Geheimnisvollen und Unentdeckten den Mars für den Unterricht sehr attraktiv. Die bei der Fortbildung vorgestellten Materialien für einen aktivitätsbetonten Unterricht wurden zum großen Teil bereits mit Schülern getestet. Einige Materialien stammen sogar von Schülern selbst. PROGRAMM 09:30 Begrüßung und Einführung, Auditorium des HdA Pössel, Fischer, Scorza, Gross 09:45 VORTRAG Prof. Dr. Mario Trieloff Universität Heidelberg Institut für Geowissenschaften „Mars, unser roter Nachbarplanet“ Schon im Altertum hat der Planet Mars bei Menschen die Phantasie beflügelt und die Neugierde geweckt. In den letzten 50 Jahren haben zahlreiche Sonden den Mars erkundet. Die dünne Atmosphäre erlaubt detaillierte Aufnahmen der Oberfläche, die von Einschlagskratern, vulkanischen Aktivitäten und ehemals fließendem Wasser geprägt ist. Die Analyse von Marsgestein durch weich gelandete Raumsonden und von Meteoriten, die von unserem Nachbarplaneten stammen, erlauben Einblicke in die Entstehungsund Frühgeschichte des Planeten. 10.45 Pause 11:00 VORTRAG Michael Khan European Space Agency ESOC Darmstadt 12:00 VORTRAG PD Dr. Olaf Fischer, Dr. Cecilia Scorza HdA Heidelberg „Raumfahrt zum Mars“ Mission Analysis Office, 100-Tages- und 500-Tages-Missionen, Startfenster für Hin- und Rückflug, Konventionelle, elektrische, nukleare Antriebe, Einfang in die Bahn um Mars (Aerocapture, Impulsiver Einfang, Aerobraking), Landung auf dem Mars, Kommunikation zwischen Mars und Erde, Aufbau eines bemannten Raumschiffs, Zusammenbau im Erdorbit, Sicherheitsaspekte, flugmedizinische und psychologische Faktoren. „Unterwegs zum Mars mit Schülern“ Erfahrungen aus zwei Astronomiekursen bei der Science Academy BadenWürttemberg (2010 und 2011), bei denen sich 8- und 9-Klässler auf eine gedankliche Reise zum Mars begaben, werden vorgestellt. 12:30 Mittagessen 13:15 FÜHRUNG (4 Gruppen zu je 20 Personen) HdA-Team 14:00 VORTRAG Dr. Lisa Kaltenegger Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg „Auf dem Astroberg“ Planetenweg von der Landessternwarte Heidelberg zum Gelände des Max-Planck-Instituts für Astronomie bis ins Haus der Astronomie (HdA), (Galaxienweg), rund um das HdA, besondere und wichtige Orte im HdA, HdA-Architektur. „Spurensuche nach Leben im Sonnensystem und auf Exoplaneten – ein faszinierendes Puzzle“ Die Suche nach extrasolaren Planeten und ihre Charakterisierung entwickelt sich gegenwärtig zu einem der aufregensten Gebiete der Astronomie. Nach der Entdeckung der ersten erdähnlichen Planeten im letzten Jahr stellt sich die faszinierende Frage, ob solche Planeten lebensfreundlich (habitabel) sein können. Die spektralen Signaturen - speziell biologische - in den Atmosphären in unserem Sonnensystem und extrasolarer terrestrischer Planeten können Spuren von Leben zeigen, und machen die Entdeckung fremder Welten in der nahen Zukunft greifbar. Wir konzentrieren uns hier auf Mars und Planeten, „Super-Erden“, in der habitablen Zone ihres Sterns und unter diesen, auf möglicherweise die ersten beobachtbaren habitablen Welten außerhalb unseres Sonnensystems. 15:00 Kaffeepause 15:30 WORKSHOP (3 Themen in 4 Räumen) HdA-Team „Marsforschung in Aktion“ Zur Auswahl stehen die Themen „Marsastronautik“, „Planetologie“ und Astrobiologie“. Zur Aktivierung der Schüler wurden Aspekte der Marsforschung ins „Aufgabenformat“ gefasst, Je Workshop werden mehrere Aufgaben auf Arbeitsblättern zur Auswahl angeboten (siehe nächste Seite). 17:00 Abschlussdiskussion: Feedback, Ausblick, Fahrtkostenabrechnung 17:30 Ende WORKSHOP „Marsforschung in der Schule“ Planetologie Dr. Cecilia Scorza, Alexander Ludwig (max. 25 Personen in Workshopraum 2 des HdA und evt. noch max. 10 Personen im Besprechungsraum) In mehreren Wahlaufgaben geht es um die Erforschung der Marsoberfläche. 3D-Bilder ermöglichen eine erste Vorstellung vom Marsoberflächenprofil. Im Workshop kann man 3D-Bilder erzeugen (bei Möglichkeit bitte einen Digitalfotoapparat mitbringen). Reliefmodelle ermöglichen uns ein großes Maß an Anschaulichkeit. Wir zeigen, wie man den Marsvulkan Olympus Mons realitätsnah modellieren kann, wie man Höhendaten gewinnt und wie man diese auswertet. Der Mars ist mittlerweile gut kartografiert. Der Workshop bietet Gelegenheit zur Arbeit mit Marskarten. Die Fernerkundung des Mars erlaubt mittlerweile die Untersuchung von kleineren Oberflächenmerkmalen. Eins davon sind Sinklöcher, die man auch auf der Erde findet. Sie können Sie hier näher kennenlernen. Schließlich ist Gelegenheit, ein Modellexperiment zu testen, mit dem die Formung des Grabenbruchs „Vallis Marineris“ demonstriert werden können. Marsastronautik Tobias Schultz (max. 20 Personen in Seminarraum des MPIA) An verschiedenen Stationen geht es um vielfältige Probleme, die mit der Raumfahrt zum Mars zu tun haben. Dies fängt damit an, die Flugbahn für ein Raumschiff zum Mars zu bestimmen. Der Flug zum Mars dauert einige Monate. Dies stellt neue Anforderungen an die Gesunderhaltung. Das Thema Ernährung ist dabei ein wichtiger Teilaspekt. Die Kontrolle der Körpermasse ist wichtig. Auf dem Mars bedarf es einer Station, die an optimaler Stelle aufgestellt neuen Erfordernissen der Außen- und Innenarchitektur genügen muss. Weltraumarchitekten sind gefragt. Astrobiologie PD Dr. Olaf Fischer (max. 25 Personen in Workshopraum 1 des HdA) In diesem Workshop geht es um die Bestimmung der Größe der Lebenszonen um Sterne, die Feststellung der Bedingungen für flüssiges Wasser (evt. mit Experiment), aber auch um Überlegungen, die Existenz außerirdischen intelligenten Lebens betreffend. Bei Gelegenheit versuchen wir auch, Bärtierchen zu untersuchen. Diese Tierchen, die Sie auch in Ihrem Umfeld finden können, haben es geschafft, im freien Weltraum 2 Wochen zu überleben. Das macht uns neugierig. Wir wollen sie mit Hilfe eines Mikroskops finden und ihre Größe bestimmen. Bitte zu beachten: • Fahrtkosten werden gemäß den geltenden Sätzen erstattet, für Tagegeld gilt dies ebenso. Die Aufführung Ihrer Kosten erfolgt gegen Ende der Veranstaltung auf einem Formular, welches Sie bitte ausfüllen und unterschreiben. Die sich ergebende Geldsumme wird Ihnen im Laufe der folgenden 2-3 Wochen auf Ihr Konto überwiesen werden. Die belege für diese Kosten (das Formular und. Evt. die Fahrscheine) sollen Sie bitte ein Jahr lang aufbewahren. • Zur Mittagsverpflegung kann nur ein Pizza-Service in Anspruch genommen werden. Dazu kann man sich bis 10:30 in eine Liste eintragen, die der Pizzalieferant bekommt und bei Ausgabe gleich abkassiert (möglichst passend). • In den Pausen stehen Kaffee und Kaltgetränke bereit. Die Kosten dafür müssen wir aber selbst tragen, weswegen wir bitten darum bitten, für einen Kaffee 0,4 EURO und für ein Kaltgetränk 0,8 EURO in die Kasse des Vertrauens zu legen. • Hinweise zur Anreise: Siehe: http://www.haus-der-astronomie.de/de/adresseanfahrt/ Falls Sie mit dem Auto anreisen, so bitten wir Sie darum, dieses außerhalb des MPIA-Geländes zu parken (auf dem Parkplatz Märchenparadies in 8 min Fußweg oder entlang der Zufahrtstraße zur Landessternwarte oder in der Seitenstraße rechts vom Eingangstor zum MPIA).