Nützlinge im Garten - Herrenhorst1988e.V.

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Nützlinge im Garten
-von Birgit, Parzelle 65 im Sept. 2009 erstelltDie natürlichen Gegenspieler der Schädlinge sind die sogenannten Nützlinge. Herrscht im
Garten ein ökologisches Gleichgewicht, so stellen sie sich von selbst ein. Wichtig für ihre
Ansiedlung sind „Wilde Ecken“.
Quelle: @Thomas Max Müller/ PIXELIO
Sie sollten unbedingt in jedem Garten gefördert werden. Möglich wäre eine Ecke mit
Wildblumen und –kräutern wo Blattlausjäger wie Schwebfliegen und Florfliegen Nahrung
finden. Räuberisch lebenden Tieren wie z.B. dem Laufkäfer, Igel, Eidechsen oder
Salamandern sollte man Unterschlupfmöglichkeiten wie Holzstapel, einen alten Baumstamm
oder einen Reisig- oder Laubhaufen bieten. Auch sollten geeignete Nist- und Brutkästen für
Vögel und Fledermäuse in keinem Garten fehlen. Hecken und Obstbäume dienen als ideale
Nistgelegenheiten für Vögel, die Blattwanzen, Raupen, und Läuse vertilgen.
Quelle: @Thomas Max Müller/ PIXELIO
Spinnen
(Kreuzspinne im Netz)
Quelle: @Dieter Rill/ PIXELIO
Für den einen sind sie einfach nur eklig, für die anderen die schönsten Lebewesen der Welt.
Die bei uns heimischen Spinnenarten können dem Menschen nicht gefährlich werden. Mit
ihrem Gift lähmen sie lediglich kleine Lebewesen wie Fliegen, Mücken oder auch Blattläuse,
um sie leichter überwältigen zu können. Im Garten spielen sie als Insektenvertilger eine sehr
nützliche Rolle. Pro Jahr vertilgen Kreuzspinnen etwa 2 kg Insekten auf 1 ha Gartenland. Die
Netze sollten daher auf keinen Fall zerstört werden. Und ein paar „unordentliche“ Stellen im
Garten sind doch sicher vertretbar.
Quelle: @Tho m a s Ma x M üller/ PI X E L I O
Ohrwürmer
(Luxus-Suite für diesen Ohrwurm)
Quelle: @Joujou/ PIXELIO
Ohrwürmer begnügen sich nicht immer mit Blattläusen, Spinnmilben, Pilzmyzel oder
Eigelege von Schadschmetterlingen. Gelegentlich machen sie sich auch über reife
Früchte oder Pflanzengewebe her, wenn die tierische Beute fehlt. Der Schaden ist meist
gering und tut ihrer Nützlichkeit keinen Abbruch. Umgestülpte, mit Holzwolle oder Stroh
gefüllte Blumentöpfe schaffen Versteckmöglichkeiten.
Quelle: @Bernd/ PIXELIO
Raubwanzen
(Wanze)
Quelle: @Echino/PIXELIO
Manche Raubwanzen werden bis zu 18 mm groß, können sogar den Kartoffelkäfer
angreifen. Sie halten ihre Beute mit den Vorderbeinen fest, lähmen sie mit einem
Giftstachel und saugen sie dann aus. Eine andere Wanzenart, die Blumenwanze, jagt
meist in Obstbäumen wo Blattläuse, Blattsauger und Spinnmilben zu finden sind. Die
Larven der Blumenwanze vertilgen bis zu 600 Spinnmilben oder 200 Blattläuse am Tag.
Quelle: @Viktor Mildenberger/PIXELIO
Käfer
(Marienkäfer)
Quelle: @Günther Dotzler/ PIXELIO
Die verschiedenen Käfer haben sich auf bestimmte Schadinsekten und deren
Entwicklungsstadien wie Larven, Puppen oder ausgewachsene Tiere spezialisiert.
Modrige Ecken, Steinhaufen und liegen gebliebene Blätter bieten ihnen Unterschlupf.
Der Marienkäfer ist wohl der bekannteste Käfer, von dem es zahlreiche heimische Arten
gibt. Er ist vor allem auf die nicht gern gesehenen Blattläuse spezialisiert. Im Frühjahr
schlüpfen die Marienkäferlarven aus den Eiern. Jede der Larven kann während ihrer
Entwicklungszeit bis 1000 Blattläuse vertilgen, der erwachsene Käfer etwa 60 pro Tag.
Einige Marienkäferarten machen sich auch über Spinnmilben, Schildläuse und sogar über
Mehltaupilze her. Ist ein entsprechendes Nahrungsangebot vorhanden, vermehren sich die
Käferkolonien rasch. (Ich werde ein Marienkäfer)
Quelle: @Ulrich Noack/ PIXEILO
Florfliegen
(Florfliege vs. Narzisse)
Quelle; @Mensi/ PIXELIO
Florfliegen sind zartgrün mit durchsichtigen, netzartig geaderten Flügeln. Sie lassen sich
gern auf Doldenblütlern wie Dill, Kerbel, Koriander, Anis, Fenchel, Kümmel und
Petersilie nieder. Die Larven sind sehr aktiv und werden daher auch Blattlauslöwen
genannt. Mit ihrem zangenartigen Mundwerkzeugen überwältigen sie Blattläuse, Eier
von Schmetterlingen und Fliegen. Die erwachsenen Tiere suchen im Spätherbst in
frostfreien Dachstühlen, Schuppen und Kellern Unterschlupf.
Quelle; @virra/ PIXELIO
Schwebfliegen
(Gemeine Dolden-Schwebfliege)
Quelle: @Bolliger Hanspeter/ PIXELIO
Schwebfliegen leisten einen wichtigen Beitrag für das biologische Gleichgewicht,
dutzende Arten leben in unseren Breiten. Die erwachsenen Fliegen leben von Nektar und
Pollen. Die Larven fressen eifrig Blattläuse, und zwar bis zu 100 pro Tag. Diese
Nützlinge sollte man fördern, indem für ausreichend Überwinterungsmöglichkeiten
gesorgt wird. Herbstlaub sollte erst im Frühjahr entfernt werden, zumindest unter
Sträuchern und im Staudenbeet.
Quelle: @virra/ PIXELIO
Schlupfwespen
Quelle: @Karl-Heinz Liebisch/ PIXELIO
Schlupfwespen kommen aus der Familie der Hautflügler, einige Arten werden Weltweit zur
Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Sie legen ihre Eier in den Körper von Schädlingen und
deren Puppen oder Larven ab. Die schlüpfenden Larven der Schlupfwespe fressen ihren
unfreiwilligen Wirt von innen auf. Dann verpuppen die Larven sich und verlassen als fertige
Schlupfwespe ihr Opfertier. Arten die auf Blattläuse spezialisiert sind können bis zu 200
Blattläuse in ihrem einwöchigen Leben parasitisieren. Die Eier werden auf die Blattlaus
abgelegt. Nach 1 bis 2 Tagen schlüpfen die Larven und höhlen dann die Blattlaus komplett
aus. Sie verpuppen sich in der ausgefressenen Blattlaushülle und bringen nach 5 Tagen neue
Schlupfwespen hervor. Stimmen die klimatischen Bedingungen, können Schlupfwespen
gezielt gegen Blattläuse und Motten eingesetzt werden. Informationen dazu gibt der
Fachhandel.
Quelle: @Burkhardt Preuß/ PIXELIO
Fledermäuse
(Rauhhautfledermaus)
Quelle: @Carsten Fröhlich/PIXELIO
Neben der Mückenfledermaus ist die Zwergfledermaus eine der kleinsten
Fledermausarten in Europa und die bekannteste. In Obstgärten, Gehöften und Parks ist
die Zwergfledermaus am häufigsten. Meist fliegt sie schon eine halbe Stunde nach
Sonnenuntergang mit häufig scharfen Wendungen. Zum schlafen hängt sie sich mit den
Kopf nach unten in Gebäuden aller Art, in Hohlräumen von Dacherkern und
Wandverkleidungen. Der Lebensraum ist durch Renovierungsarbeiten bedroht, weshalb
die Zwergfledermaus unter Naturschutz gestellt wurde. Zwergfledermäuse sind sehr
gesellig, sie schließen sich im Winter zu Kolonien von mehr als 1000 Tiere zusammen.
Im Sommer leben die Männchen einzeln oder in kleinen Gruppen, die Weibchen
ausschließlich mit ihren Jungen zusammen. Zum Überwintern können sogenannte
Winterschlafsteine (spezieller Kasten aus Holzbeton) außen am Gartenhäuschen, im alten
Holzschuppen oder unter Dachgiebeln angebracht werden. Fledermäuse sollten in ihrem
Winterquartier nicht gestört werden. Im Garten kann man den Fledermäusen etwas Gutes
tun, indem man z.B. eine artenreiche Wiese oder heimische Stauden und Sträucher
anlegt. Nachtblühende, nektarreiche Pflanzen locken Nachtfalter an, die von den
nächtlichen Jägern gern verspeist werden.
(Fledermauskästen)
Quelle: @Friedrich Frühling/PIXELIO
Igel
(suche Wohnung für den Winter...)
Quelle: @ C o r n er ston e/ PI X E L I O
In einen Igelfreundlichen Garten gehört eine Hecke aus einheimischen Sträuchern. Im
englischen heißt der Igel hedgehog, das bedeutet soviel wie „Heckenschwein“. Entlang der
Hecke lässt man einen Saum mit einheimischen Kräutern und Stauden von etwa einen Meter
stehen den man nur 3- bis 4-mal pro Jahr mäht. Käfer, Schmetterlingsraupen und andere
Insekten, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßler sowie zahlreiche Spinnen verstecken sich
dort und in der Laubstreu der Hecke. So findet das „Heckenschwein“ nicht nur ein vielfältiges
Nahrungsangebot sondern auch geschützte Plätze zum bauen seiner Nester. Eine angesäte
Blumenwiese lockt unzählige Kleinlebewesen an und sollte einem gestutzten und gedüngten
Rasen vorgezogen werden. Der Komposthaufen ist ein wahres Schlaraffenland für
Insektenfresser, er sollte daher so gestaltet sein, dass Igel an die Leckerbissen ran kommen.
Als wichtigstes Mobiliar eines igelgerechten Gartens gehört ein Ast- und Laubhaufen. Dort
kann sich der Igel verstecken oder sein Winterquartier einrichten. Auch dient der
vermodernde Haufen als Lebensraum für Insekten und Würmer, die dem Igel wiederum als
Nahrung dienen. Hohlräume unter Holzstapeln, Schuppen, Treppen, Steinhaufen oder
Wurzeln können ebenfalls als Unterschlupf dienen.
Qu elle: @ Thomas Max Müller/ PI X E L I O
Maulwurf
(" Sch... Navigationsgerät ! ")
Quelle: @dieter haugk/PIXELIO
Ein Maulwurf stellt keinen hohen Anspruch an seinen Lebensraum. Bei einem halbwegs
lockeren Boden verbreitet er sich besonders im Grünland, aber auch Ackerflächen, Parks,
Sportplätzen, Gärten und Friedhöfen. Bis auf die Paarungszeit ist der Maulwurf ein
Einzelgänger. Etwa im Juni/ Juli werden die Maulwürfe aus dem Revier ihrer Eltern
vertrieben. Sie schaffen sich eigene Gangsysteme, zahlreiche neue Haufen sind zu sehen.
Während er gräbt findet er eher zufällig Nahrung. Sein eigentlicher Nahrungserwerb erzielt
der Maulwurf durch Fallen stellen. Er patrouilliert regelmäßig sein Gangsystem und frisst die
hereingefallenen Tiere. Er frisst Insektenlarven wie Drahtwürmer und Engerlinge,
Tausendfüßler, Schnecken, Käfer und vor allem Regenwürmer. Der Maulwurf greift als
Räuber regulierend in die Lebensgemeinschaft des Bodens ein. Außerdem sorgt er für eine
starke Durchmischung des Bodens, wodurch Humussubstanzen in größere Tiefen verfrachtet
werden. Allerdings sehen viele die Erdhaufen des Maulwurfs im Siedlungsbereich als Angriff
auf die geliebte Ordnung in eigenem Garten an. Jeder Gartenbesitzer sollte sich eigentlich
über Maulwurfshügel freuen, denn diese signalisieren, dass der Boden als Lebensraum noch
gesund ist und die für ihn wichtigen Bodentiere, die dem Maulwurf als Nahrung dienen,
reichlich vorhanden sind. Der Maulwurf ist eine gesetzlich besonders geschützte Tierart die
weder gefangen, verletzt oder getötet werden darf. Er darf nur mit speziell zugelassenen
Vergrämungsmitteln vertrieben werden.
Quelle: @HermannEberhardt/PIXELIO
Spitzmaus
(leider kein Foto)
Die Spitzmaus ist trotz ihres mäuseähnlichen Aussehens mit den Maulwürfen und
Igeln verwandt und nicht etwa mit Mäusen oder Nagetieren. Neben den Fledermäusen
sind Spitzmäuse die kleinsten aller Säugetiere. Sie kann drei bis viermal im Jahr bis zu
10 Junge bekommen. Zu den natürlichen Feinden gehören u.a. Mauswiesel, Fuchs und
Eule. Auch Katzen fangen und töten sie, allerdings werden sie nicht gefressen, denn
Spitzmäuse riechen und schmecken nach Moschus. Die Spitzmaus lebt als
Einzelgänger und hat ihr Versteck unter Steinen, im Gebüsch, in Maulwurfs- und
Mäusebauten, im Komposthaufen oder unter Brettern. Spitzmäuse gehören zu den
Nützlingen. Sie sind kleine Raubjäger und fressen Schnecken, Engerlinge,
Maulwurfsgrillen und Drahtwürmer. Selbst an die größeren Haus- und Feldmäuse traut
sie sich heran. Die Spitzmaus legt weder unterirdische Gänge an, noch frisst sie
Pflanzen oder Wurzeln und ist daher für unsere Gärten wie geschaffen. Da sie einen
sehr hohen Stoffwechselumsatz hat, frisst sie große Mengen. Sie kommt nur drei bis
vier Stunden ohne Nahrung aus und muss, um nicht zu verhungern, fast ständig
fressen. Die Spitzmaus ist nur schwer zu beobachten, sie ist sehr flink und
Dämmerungsaktiv.
Quelle: @RainerSturm/PIXELIO
© Erstellt von Birgit, Parz.65 (Sept.2009)
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