Histaminunverträglichkeit - Facharztpraxis Labor Doz. Schön

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Facharztpraxis
Labor Doz. Schön
Histaminunverträglichkeit
Histaminintoleranz
Patienteninformation
1. Auflage
© 2007, Facharztpraxis Labor Doz. Schön
Für den Inhalt verantwortlich:
Univ-Doz. Dipl.-HTL-Ing. chem. Dr. med. univ. Dr. phil. Hans J. Schön, MSc, EUR ING
Universitätsdozent für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Facharzt für med. & chem. Labordiagnostik, ÖÄK-Diplom für Genetik
Herzogstrasse 13, 3500 Krems
Tel.: 02732/79575 Fax: 02732/79575-20
Email: [email protected]
Web: www.labmed.at
Ranftlgasse 5/5, 1170 Wien
Tel.: 01/4098220 Fax: 01/4098220-4
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernimmt der Autor für die Richtigkeit
von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Copyright © 2007 Facharztpraxis Labor Doz. Schön
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Werk, bzw. auch Teile davon dürfen in keinerlei Form kopiert, verfilmt oder mittels anderer Verfahren –
ohne schriftliche Genehmigung des Autors/des Verlages – reproduziert oder unter Verwendung
anderer Systeme verarbeitet, vervielfältigt, gespeichert, kopiert oder verbreitet werden.
Besonderen Dank an Herrn Georg Zwettler, Chemielabortechniker in der Facharztpraxis Labor Doz.
Schön, für die Hilfe bei der Gestaltung der Tabellen.
Über den Autor
Hans Schön wurde 1954 in St. Pölten/Niederösterreich geboren.
1975 Matura an der HBLVA für Technische Chemie in Wien; Berufsoffizier. Er studierte
Politikwissenschaft, Philosophie, Humanbiologie und Medizin an der Universität Wien. Er arbeitete als
Assistent am Institut für Medizinische Chemie und habilitierte 1993 im Fach Klinische Chemie und
Laboratoriumsdiagnostik. Als Universitätsdozent hält er Vorlesungen in Medizinscher Chemie und
Biochemie und leitet den Universitätslehrgang für Klinische Ernährungsmedizin an der DonauUniversität Krems. Als Facharzt für medizinische und chemische Laboratoriumsmedizin leitet er das
Labor Doz. Schön, als Arzt für Allgemeinmedizin führt er 2 Wahlarztpraxen in Wien und
Niederösterreich, als staatlich befugter und beeideter Zivilitechniker und Ingenieurkonsulent für
Biologie (Humangenetik) führt er ein Ziviltechniker-Büro in Krems.
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Histaminunverträglichkeit
Histaminintoleranz
Viele Menschen leiden vor allem nach den Mahlzeiten an unangenehmen Beschwerden wie
Blähungen, Durchfällen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder einer laufenden Nase. Die
Ursache dieser Symptome kann eine Histaminintoleranz sein, die oft fälschlich als Allergie
diagnostiziert wird. Von dieser Histaminintoleranz sind Frauen statistisch gesehen häufiger betroffen
als Männer.
Was ist Histamin?
Histamin ist ein biogenes Amin, das aus dem Abbau der α-Aminosäure Histidin entsteht. Histamin hat
im Körper zahlreiche nützliche Funktionen wie
Regulation der Magensaftsekretion
Erweiterung der Gefäße
Wundheilung
Wirkung als Neurotransmitter im Gehirn
Steuerung von Aufmerksamkeit, Schlaf, Appetit.
In unserem Organismus wird ständig Histamin gebildet und gespeichert. Die Histaminvorräte des
gesunden Körpers werden ständig in einem unbedenklichen Bereich gehalten – zwischen Zufuhr,
Bildung und Abbau herrscht ein Gleichgewicht.
Im Überschuss vorhanden, kann Histamin jedoch zu diversen Symptomen führen, die sich in ihrer
Intensität stark unterscheiden:
leichte Kopfschmerzen bis hin zur Migräne
Atembeschwerden oder Asthmaanfälle
Magen- und Darmbeschwerden (Bauchschmerzen oder Durchfälle)
Hautrötungen, Nesselausschlag (Urtikaria) und Hitzewallungen
verstopfte bis rinnende Nase
chronisch niedriger Blutdruck
Müdigkeit und Schwindel (Seekrankheit)
Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
Herzrhythmusstörungen
im Extremfall auch anaphylaktischer Schock (lebensbedrohlicher Zustand)
Die Beschwerden treten ca. 15 Minuten bis 3 Stunden nach der Nahrungsaufnahme auf und
verschwinden nach 8-12 Stunden wieder.
3
Woher kommt das Histamin?
Genauso wie Histamin im Körper durch Abbau von Histidin entsteht, wird dieser Prozess oft bewusst
zur Reifung, Gärung und Fermentation bestimmter Lebensmittel herangezogen (Räuchern von
Wurstwaren, Reifung von Käsesorten, Erzeugung von Bier). Mit zunehmender Lagerungsdauer steigt
der Histamingehalt in den Nahrungsmitteln rasch an.
Ein hoher Histamingehalt kann aber auch ein Zeichen von Verderb sein. Fisch, der sofort nach dem
Fang tiefgekühlt wird enthält weniger Histamin als Fisch, der nur bei Kühlschranktemperaturen
gelagert wird, da sich bei hohen Minustemperaturen die Bakterien, die das Histidin in Histamin
abbauen nicht mehr vermehren können. Fisch der vor der endgültigen Zubereitung mehrere Stunden
in der Küche bei Raumtemperatur gelagert wird, kann extrem hohe Mengen an Histamin aufweisen.
Wann kommt es zu einem Histaminüberschuss?
Wenn der Körper das überschüssige Histamin nicht mehr abbauen kann, kommt es zu den erwähnten
Beschwerden. Ursache für einen Histaminüberschuss ist die zu hohe Zufuhr von histaminreicher
Ernährung.
Weiters kann bei einer plötzlichen Stress- und Schocksituation vermehr Histamin in kürzester Zeit
ausgeschüttet werden.
Für den Histaminabbau im Körper ist in erster Linie das Enzym Diaminooxidase (DAO) verantwortlich.
Ist diese funktionstüchtig und ausreichend vorhanden, baut es 60-70% des Histamins ab. Ist zuwenig
oder biologisch inaktive Diaminooxidase im Körper vorhanden, wird zuwenig Histamin abgebaut mit
der Folge eines Histaminüberschusses.
Zu berücksichtigen ist, dass die Diaminooxidase nicht nur für den Abbau von Histamin, sondern auch
für den Abbau anderer biogener Amine verantwortlich ist. Daher können auch Speisen, die nur wenig
bis kein Histamin, dafür aber andere biogene Amine enthalten, Symptome verursachen oder
verstärken.
Weiters gibt es gewisse Nahrungsmittel, die zwar kein oder wenig Histamin enthalten, im Körper
jedoch Histamin freisetzen können (sog. Histaminliberatoren, s. Tabelle 10). Auch hier kann eine zu
große Aufnahme zu Beschwerden führen.
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Ursachen und Formen der Histaminintoleranz!
Hauptursache ist eine Störung des Enzyms Diaminooxidase, hervorgerufen durch verschiedene
Ursachen:
verminderte Aktivität der Enzyme Diaminooxidase und Histamin N-Methyltransferase
vorübergehender
Diaminooxidasemangel
durch
Infektion
oder
Entzündung
der
Darmschleimhaut
eingeschränkte Diaminooxidaseaktivität durch Veränderungen im Erbgut
verminderte Diaminooxidaseaktivität durch Zufuhr von DAO-hemmenden Substanzen
(Alkohol, aminreiche Ernährung und Medikamente) und Histaminliberatoren
Als zweitwichtigste Ursache gilt die Belastung des Organismus mit Histaminen durch:
histaminreiche Ernährung
Stress
Allergien; bei allergischen Reaktionen fällt vermehrt Histamin an.
andere Erkrankungen (Mastozytose, bestimmte bakterielle Entzündungen, hämatologische
Erkrankungen)
Wie hängen Histamin und Allergien zusammen?
Kommt der Organismus mit einem Allergen in Berührung, werden Entzündungsstoffe frei, die
Symptome wie rinnende Nase, Augen- und Hautjucken verursachen. Auch Histamin ist ein
Entzündungsstoff,
der
in
diesem
Prozess
frei
wird.
Patienten
mit
Allergien
und
einer
Histaminintoleranz leiden doppelt: sie produzieren im Rahmen der Allergie Histamin, können diese
aber aufgrund der Histaminintoleranz nicht abbauen.
30% aller Allergiker mit einer Inhalationsallergie geben an, auch an Nahrungsmittelunverträg-lichkeiten
zu leiden, von denen nur 10% echte Nahrungsmittelallergien haben, 10% leiden an einer Laktoseoder Fruktoseunverträglichkeit, 40% haben Kreuzallergien zu Pollen und 40% der genannten
Allergiker haben eine Histaminintoleranz. Daher soll ein Allergiker auch während der Allergiesaison
eine histaminarme Diät einhalten.
Welche Rolle spielen weibliche Hormone bei der Histamin-Intoleranz?
Es gibt Hinweise, dass weibliche Hormone mit der Produktion von Histamin assoziiert sind:
Die Beschwerden histaminintoleranter Patientinnen verbessern sich unter Einnahme der Pille
oder durch Anwendung eines Östrogenpflasters.
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Die Gebärmutter ist histaminsensibel. Zwischen dem 3. und 9. Schwanger-schaftsmonat
erhöht sich der Diaminooxidase-Spiegel um das 103-500fache, um die Gebärmutter vor
Histamin
zu
schützen.
Viele
histaminbedingte
Symptome
(Heuschnupfen,
Asthma)
verschwinden während der Schwangerschaft.
Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) sind ein typisches Symptom der Histaminintoleranz.
Seekrankheit verstärkt sich während der Menstruation.
Histaminintoleranz tritt oft bei Frauen erst mit Beginn der Wechseljahre auf.
Frauen klagen wesentlich öfter über Kopfschmerzen als Männer.
Histamin, Vitamin C und Seekrankheit!
Extrem unangenehm für Reisende ist auch die Seekrankheit. Untersuchungen zeigten, dass die
Unterdrückung der Histaminfreisetzung im Gehirn die Verringerung der Symptome der Seekrankheit
zur Folge hatte. Diese Eigenschaft wird dem Vitamin C zugeschrieben. Es ist offensichtlich in der
Lage, Histamin im Gehirn abzubauen.
Daher verteilen griechische Fischer, die Touristen von Insel zu Insel befördern,
bei hohem Seegang Zitronenscheiben an die Reisenden, ebenso wird im
Mittelmeerraum Fisch, der zu den histaminreichsten Nahrungsmitteln zählt mit
Zitronenscheiben garniert. Auch sind die meisten Medikamente gegen
Seekrankheit Antihistaminika.
Das Lutschen von Vitamin C Tabletten bewirkt bereits nach 10-20 Minuten einen deutlichen Anstieg
des Vitamin C Spiegels im Gehirn und sollte bei empfindlichen Personen neben einer histaminfreien
Diät bei Schiffsreisen angewendet werden.
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Histamingehalt in Nahrungsmitteln!
Patienten, bei denen eine Histaminintoleranz festgestellt wird, sollten sich bei der Ernährung an
folgende Tabellen richten und auf histaminreiche Produkte weitgehend verzichten.
Die häufigsten Auslöser von Beschwerden sind:
1. Alkoholische Getränke (vor allem Rotwein und Sekt)
2. Käse (vor allem Hartkäse wie Emmentaler)
3. Schokolade und Kakao
4. Salami und Rohwürste (Heurigenwürste)
5. Nüsse
6. geräucherte Lebensmittel
7. Fisch
8. Tomaten
9. Sauerkraut, Spinat
10. Zitrusfrüchte, Kiwi, Erdbeeren
11. Glutamate, Pökelsalz
12. Soja und Sojaprodukte
Eine histaminfreie Ernährung sollte 4 Wochen striktest eingehalten werden. Danach können Sie
probeweise in kleineren Mengen histaminhältige Speisen in Ihren Menüplan aufnehmen.
Histamin ist kälte- und hitzestabil und kann daher weder durch Kochen, Braten, Backen oder
Tiefkühlen zerstört werden. Frische tierische Produkte enthalten fast kein Histamin und können unter
diesem Aspekt unbedenklich verzehrt werden.
Tabellen als Leitlinie für eine histaminfreie Ernährung:
Tabelle 1
FISCH
HISTAMIN mg/kg
Fisch, fangfrisch
0
Fisch, verdorben
bis 13000
Makrelen, geräuchert
bis 300
Matjes, Heringe
bis 10
Sardellen in Öl
176
Tiefkühlfisch
bis 7
Sardinenkonserve
bis 35
bis 1500 (verdorben)
Sardellenkonserve
bis 35
bis 1500 (verdorben)
Thunfischkonserve
bis 35
bis 1500 (verdorben)
Fangfrischer Fisch ist unbedenklich. Je nach Lagerung, Konservierung und Einlegemethoden (Essig!)
sind viele Fischprodukte mit Histamin belastet. Dies gilt auch für alle übrigen Meeresfrüchte.
Ein metallischer Geschmack lässt auf biogene Amine und Histamin schließen.
Tabelle 2
WURST/FLEISCH
HISTAMIN mg/kg
Salami
<10-280
Cervelatwurst, Kantwurst
<10-100
Osso collo, Tiroler Speck
20-300
Westfäler Schinken
40-270
Landjäger
<1-80
Bratwurst, 5 Tage alt
1-6
Faschiertes, 4 Tage alt
1-8
Frischfleisch
<1-2,5
Im Zuge der Reifung, Trocknung, Räucherung, Zugabe von Mikroorganismen (vor allem Lactobazillen)
zur Aromabildung und Haltbarmachung kommt es auch in unterschiedlichem Ausmaß zur
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Anreicherung von biogenen Aminen. Allgemein sind alle geräucherten Wurst- und Fleischwaren
histaminreich.
Frischer Schinken und gekochte Wurstwaren können Sie als Alternative verwenden.
Tabelle 3
KÄSE
HISTAMIN mg/kg
Bergkäse
bis 1200
Bierkäse
bis 80
Butterkäse
HÖCHSTWERTE
<10
Camembert, Brie
bis 300
600
Cheddar
bis 60
1300
Edamer
bis 150
500
Emmentaler
bis 500
2500
Fontina
bis 100
Geheimratskäse
<10
Gouda
bis 200
holländischer Käse
bis 60
Mondseer
bis 30
Parmesan
bis 580
Quargel
bis 50
Raclette
bis 150
Roquefort
2000
Schafkäse
17,4
Stilton
150
Tilsiter
bis 1600
Topfen, Frischkäse
900
390
0
Während Frischmilch und Frischmilchprodukte (Buttermilch, Joghurt, Rahm)
kaum Histamin enthalten, sind Käse, vor allem mit langer Reifung stark
histaminbelastet und neben alkoholischen Getränken der Hauptauslöser von
Beschwerden.
Verzichten Sie daher auf Käse und verwenden Sie dafür Frischkäse und
Frischmilchprodukte.
Tabelle 4
GEMÜSE
HISTAMIN mg/kg
Sauerkraut
10-200
Melanzani
26
Spinat
HÖCHSTWERTE
30-60
Avocado
23
Tomaten
22
8
Tabelle 5
ALKOHOL
HISTAMIN mg/kg
Rotweine
60-3800
österr. Rotweine
60-600
österr. Weißweine
10-120
Dessertweine
80-400
Bier
20-50
Weizenbier
HÖCHSTWERTE
1100
120-300
alkoholfreies Bier
15-40
Champagner
670
Sekt
15-80
Rotweine weisen unter den alkoholischen Getränken die höchsten Histaminwerte auf und werden
auch am häufigsten als Auslöser von Symptomen genannt. Bei den österreichischen Rotweinen
beinhalten die Sorten Zweigelt, Blauburger und St. Laurent am wenigsten Histamin, bei den
Weißweinen Welschriesling, Rheinriesling und Grüner Veltliner. Bei den Bieren sollten Sie auf
obergärige Biere (Weizenbiere) verzichten
Tabelle 6
ESSIG
HISTAMIN mg/kg
Apfelessig
20
Tafelessig
500
Rotweinessig
HÖCHSTWERTE
bis 40000
In pflanzlichen Lebensmitteln findet man nur selten natürlich hohe Histamingehalte, allerdings sind
Histamine oft Bestandteile von vergorenen pflanzlichen Lebensmittel und Marinaden von Konserven.
Überreife Früchte und Gemüse können histaminreich sein. Vorsicht geboten ist auch vor
Hefeextrakten in Würzmittel und Fertiggerichten sowie vor Gewürzsaucen, Sojasaucen und
Geschmacksverstärkern.
Die meistverkauften Medikamente, die die Diaminooxidaseaktivität hemmen
(DAO-Blocker)!
Tabelle 7
WIRKSTOFF
MEDIKAMENTENNAME
Acetylcystein
Aeromuc, Pulmovent
Ambroxol
Ambrobene, Ambroxol, Broxol, Mucosolvan, Mucospas
Aminophyllin
Euphyllin, Mundiphyllin, Myocardon
Amitriptylin
Saroten, Tryptizol, Limbritol
Chloroquin
Resochin
Clavulansäure
Augmentin, Clavamox
Isoniazid
Myambutol, Rifoldin. Rimactan
Metamizol
Buscopan comp., Inalgon, Novalgin
Metoclopramid
Ceolat comp., Paspertase, Paspertin
Propafenon
Rhythmocor, Rhytmonorma
Verapamil
Isoptin
9
Entzündungshemmende/schmerzstillende Medikamente steigern die
Histaminfreisetzung bei Allergikern!
Tabelle 8
WIRKSTOFF
MEDIKAMENTENNAME
Meclofenaminsäure
Meclomen
Mefenaminsäure
Parkemed
Diclofenac
Indometacin
Dedolor, Deflamat, Diclobene, Diclomelan, Diclostad, Doloneurobion,
Neodolpasse, Neurofenac, Voltaren
Inocid, Inohexal, Indomelan, Oindometacin, Indoptol
Flubiprofen
Froben
Naproxen
Naprobene, Nycopren, Proxen
Ketoprofen
Keprodol, Profenid
Metamizol
Buscopan comp., Inalgon, Novalgin
Acetylsalicylsäure
Aspirin
Röntgenkontrastmittel, Schlaf- und Narkosemittel können Histamin freisetzen. Setzen Sie den Arzt vor
einer Röntgenuntersuchung in Kenntnis, wenn Sie an einer Histaminintoleranz leiden!
Biogene Amine:
Folgende Nahrungsmittel enthalten histaminähnliche Stoffe (biogene Amine), die ebenfalls zu
unerwünschten Symptomen führen können:
Tabelle 9
ART
NAHRUNGSMITTEL
Fleisch
Fisch und alle anderen Fleischsorten
Obst
Orangen, Birne, Grapefruit, Banane, Ananas, Papaya, Himbeere
Nüsse
Cashewnüsse, Walnüsse,
Hülsenfrüchte
Bohnen
Getreide
Weizenkeime
Tyramin:
Tyramin entsteht bei der Zersetzung von Eiweißen und ist häufig natürlicher Begleitstoff von
Nahrungsmittel, zu deren Fertigung Schritte wie Gärung oder Fermentation gehören, so z. B. viele
Käsesorten, Rotweine oder Schokolade. Es ist des Weiteren Inhaltsstoff von Bananen und Misteln – in
den Beeren letzterer sogar in toxischer Konzentration.
Tabelle 10
ART
Tyramin mg/kg
Hefeextrakte (Brühwürfel, Sojasoße)
60-2200
Käse (Hart- und Schimmelkäse, Limburger, Harzer)
0-1000
Rohwurst (Salami)u. geräucherte Fleischwaren (roher Schinken)
85-250
Fisch (Konserven)
0-500
Sauerkraut
20-95
Schokolade
0-25
Bananen
7-11
Wein
0,4-25
10
Histaminliberatoren:
Nahrungsmittel, die im Körper unspezifisch Histamin freisetzen können:
Tabelle 11
ART
NAHRUNGSMITTEL
Fleisch
Meeresfrüchte
Obst
Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Annanas, Kiwi
Gemüse
Tomaten, Champignons
Zusatzstoffe
Glutamat, Benzoate, ev. Farbstoffe, Sulfite, Nitrite
E-Nummern:
Hinter diesem Begriff verbergen sich die Zusatzstoffe für Lebensmittel nach den europäischen
Vorschriften. Sie sind in normaler Verwendung für den menschlichen Organismus nicht toxisch.
Folgende E-Nummern gelten als Histaminliberatoren und sollen bei Histaminintoleranz vermieden
werden. Die E-Nummern finden Sie in der Liste der Inhaltsstoffe auf der Nahrungsmittelverpackung.
Folgende E-Nummern sind bei Histaminintoleranz zu meiden:
Farbstoffe
Nummer
Name
Farbe
Vorkommen
E 100
Kurkumin
Gelb
Kurkuman (=Gelbwurzel) ist ein Bestandteil des Curry
E 101
Lactoflavin, Riboflavin
Gelb
Vitamin B2; kommt in vielen Lebensmitteln natürlich vor
E 101 a
Riboflavin-5-Phosphat; Lactoflavin Phosphatester
Gelb
Riboflavin Phosphatester; damals E107
E 102
Tartrazin
Gelb
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 104
Chinolingelb
Gelb
Künstlich hergestellter Farbstoff
E 110
Gelborange S
GelbOrange
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 120
Cochenille
Rot
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 123
Amaranth
Rot
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 124
Cochenillerot A
Rot
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 127
Erythrosin
Rot
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 128
Rot 2 G
Rot
E 131
Patentblau V
Blau
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
E 132
Indigotin
Blau
Künstlich hergestellter Azofarbstoff
11
Konservierungsmittel
Nummer
Name
Vorkommen
E 200
Sorbinsäure
E 201
Natriumsorbat
Natriumsalz der Sorbinsäure
E 202
Kaliumsorbat
Kaliumsalz der Sorbinsäure
E 203
Calciumsorbat
Calciumsalz der Sorbinsäure
E 210
Benzoesäure
E 211
Natriumbenzoat
Natriumsalz der Benzoesäure
E 212
Kaliumbenzoat
Kaliumsalz der Benzoesäure
E 213
Calciumbenzoat
Calciumsalz der Benzoesäure
E 214
Ethyl-4-hydroxybenzoat
p-Hydroxybenzoat (PHB) Ethylester
E 215
Ethyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz
PHB Ethylester, Natriumsalz
E 216
Propyl-4-hydroxybenzoat
PHB Propylester
E 217
Propyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz
PHB Propylester, Natriumsalz
E 218
Methyl-4-hydroxybenzoat
PHB Methylester
E 219
Methyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz
PHB Methylester, Natriumsalz
E 220
Schwefeldioxid
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 221
Natriumsulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 222
Natriumhydrogensulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 223
Natriumdisulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 224
Kaliumdisulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 226
Calciumsulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 227
Calciumhydrogensulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 228
Kaliumhydrogensulfit
Konservierungs- und Antioxydationsmittel
E 231
Orthophenylphenol
Pflanzenschutzmittel Zitrusfrüchte
E 232
Natriumorthophenylphenol
Pflanzenschutzmittel Zitrusfrüchte
Verschiedene Zusatzstoffe und Überzugmittel
E 407
Carrageen
Verdickungsmittel
E 410
Johannisbrotkernmehl
Verdickungsmittel
E 620
Glutaminsäure
Geschmacksverstärker
E 621
Natriumglutamat
Geschmacksverstärker
E 622
Kaliumglutamat
Geschmacksverstärker
E 623
Calciumglutamat
Geschmacksverstärker
E 624
Monoammoniumglutamat
Geschmacksverstärker
E 625
Magnesiumdiglutamat
Geschmacksverstärker
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Therapie!
1. Eine histaminfreie Ernährung sollte 4 Wochen strikt eingehalten werden.
2. α-HISamin+Folsäure (Rezeptur nach Univ.-Doz. DDr. Hans Schön, MSc), dieses
Nahrungsergänzungsmittel für medizinische Zwecke enthält:
Vitamin C: ein Mangel erhöht das Histamin im Blut und führt zu Herzrasen und
Herzrhythmusstörungen
Vitamin B6: ist ein wichtiger Cofaktor der Diaminooxidase und somit für die Aktivität dieses
histaminspaltenden Enzyms verantwortlich
Kalzium: Kalzium reduziert die durch Histamin induzierte Erythem- und Quaddelbildung
Zink: Zink besitzt antiallergische und antiinflammatorische Eigenschaften und hemmt die
Histaminausschüttung.
Kupfer: kann bei ausreichender Versorgung den DAO-Plasmaspiegel leicht anheben
Magnesium: ein Magnesium-Defizit senkt die allergische Reaktionsschwelle, Histamin wird
vermehrt und schneller freigesetzt.
Mangan: wirkt als natürliches Antihistaminikum und reduziert die Symptome der
Histaminintoleranz
Folsäure: ein Mangel reduziert den Histaminabbau und erhöht den Homocysteinspiegel.
Dadurch steigt das Risiko für Thrimbosen und Schlaganfälle,
Daosin Kapseln: das weltweit einzige diätetische Lebensmittel mit dem patentierten, rein
biogenen Kontra-Histamin DAO (Diaminooxidase). Mit Hilfe von Daosin Kapseln geben Sie
dem Körper jenen natürlichen Bestandteil zurück, der ihm für die Verarbeitung von
überschüssigem Histamin fehlt. Bei Bedarf 1 Kapsel unmittelbar vor den Mahlzeiten
einnehmen, maximal 3 Kapseln pro Tag.
3. Antihistaminikum blockiert die Histaminwirkung und kann sowohl kontinuierlich als auch bei
Bedarf eingenommen werden (z.B.: CLARITYN – Tabletten 10 mg, AERIUS – Filmtabletten 5
mg, XYZALL – Filmtabletten 5 mg).
Literatur beim Verfasser
13
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