Tiersechenrecht und Tierkrankheiten

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Waffensachkundelehrgang
Tierseuchenrecht, Tierkrankheiten
Ziel: Befähigung der Teilnehmer zum Betrieb einer landwirtschaftlichen
Wildtierhaltung
1. Tierseuchenrecht
2. Fleischhygienerecht
Mechelroda, den 22.09.2011
Michael Schmidt
Amtstiersarzt
Gliederung
1.
Tierseuchenrecht
Tierseuchengesetz
Viehverkehrsverordnung
Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen
Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten
2.
Tierkörperbeseitigungsrecht
der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober
2009 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische
Nebenprodukte und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 (Verordnung über tierische
Nebenprodukte)
der Verordnung (EU) Nr.142/2011 der Kommission vom 25. Februar 2011
des Tierische NebenprodukteNebenprodukte-Beseitigungsgesetzes vom 25. Januar 2004
der Tierische NebenprodukteNebenprodukte-Beseitigungsverordnung vom 27. Juli 2006 und
des Thüringer Tierische NebenprodukteNebenprodukte-Beseitigungsgesetz vom 10 Juni 2005
3.
Erkrankungen des Wildes
4.
Fleischhygienerecht
Basisverordnung Nr. 178/2002
Hygienepaket (Verordnungen Nr. 852/2004, 853/2004, 854/2004)
Kontrollverordnung Nr. 882/2004
Futtermittelhygiene--Verordnung Nr. 183/2005
Futtermittelhygiene
Lebensmittel-- und Futtermittelgesetzbuch vom 26. April 2006
Lebensmittel
Gesetz über den Übergang auf das neue LebensmittelLebensmittel- und Futtermittelrecht
vom 01. September 2005
Verordnung zur Durchführung von Vorschriften des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechts
Tierseuchengesetz
Dieses Gesetz regelt die Bekämpfung von Tierseuchen.
Im Sinne dieses Gesetzes sind Tierseuchen:
Krankheiten oder Infektionen mit Krankheitserregern, die bei vom Menschen gehaltene Tiere
einschließlich des Gehegewildes auftreten und auf Tiere oder Menschen (Zoonosen) übertragen
werden können.
Meldepflicht:
Bricht eine anzeigepflichtige Tierseuche aus oder zeigen sich Erscheinungen, die den Ausbruch
einer solchen Tierseuche befürchten lassen, so hat der Besitzer der betroffenen Tiere
unverzüglich der zuständigen Behörde oder dem beamteten Tierarzt Anzeige zu machen und die
kranken und verdächtigen Tiere von Orten, an denen die Gefahr der Ansteckung fremder Tiere
besteht, fernzuhalten.
Wesentlichste Inhalte:
Bekämpfung von Tierseuchen beim innergemeinschaftlichen Verbringen sowie bei der Einfuhr und Ausfuhr
Bekämpfung von Tierseuchen im Inland
Besondere Vorschriften für Tiermärkte, Viehhöfe, Tierausstellungen, Viehsammelstellen und
Schlachtstätten
Entschädigung für Tierverluste
Überwachung
Straf
Straf-- und Bußgeldvorschriften
Verordnung zum Schutz gegen die Verschleppung
Tierseuchen im Viehverkehr (Viehverkehrsverordnung)
vom 6. Juli 2007 (BGBl. I S. 1274)
§§ 26 und 45 (Auszug)
Tierhaltung in besonderen Fällen
Die Halter von Gehegewild haben ihren Betrieb vor Beginn der Tätigkeit unter Angabe seines
Namens, seiner Anschrift und der Anzahl der im Jahresdurchschnitt voraussichtlich
gehaltenen Tiere, ihrer Nutzungsart und ihres Standortes, bezogen auf die jeweilige Tierart,
anzuzeigen (Meldebogen
Meldebogen).
).
Sie haben ein Bestandsregister zu führen, in das die Gesamtzahl der am 1. Januar eines jeden
Jahres im Bestand vorhandenen Tiere der jeweiligen Tierart und die ZuZu- und Abgänge
einzutragen sind.
Zusätzlich sind
1. im Falle eines Zugangs Name und Anschrift des bisherigen Besitzers und das Datum des
Zugangs sowie
2. im Falle eines Abgangs Name und Anschrift des Erwerbers und das Datum des Abgangs
anzugeben. § 25 Abs. 1 Satz 1 und 2 und Abs. 2 und 3 gilt entsprechend.
Die zuständige Behörde erfasst die angezeigten Haltungen oder Betriebe unter Erteilung
einer Registriernummer in einem Register.
Register.
Meldebogen für Tierhalter
Muster - Bestandsregister
Erläuterung der Registriernummer
Die Registriernummer ist zwölfstellig und wird aus der für die Sitzgemeinde
der Haltung vorgesehenen amtlichen Schlüsselnummer des vom Statistischen
Bundesamt herausgegebenen Gemeindeschlüsselverzeichnisses sowie einer
vierstelligen Nummer für die Haltung gebildet.
Für Gehegewild relevante anzeigepflichtige Tierseuchen
Bekanntmachung der Neufassung der Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen
vom 3. November 2004 (BGBl. I S. 2764)
Ansteckende Schweinelähmung (Teschener Krankheit)
Aujeszkysche Krankheit
Blauzungenkrankheit
Bovine Herpesvirus Typ 1 -Infektion (alle Formen)
Bovine Virus Diarrhöe
Brucellose der Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen
Epizootische Hämorrhagie der Hirsche
Maul-- und Klauenseuche
Maul
Milzbrand
Pest der kleinen Wiederkäuer
Pockenseuche der Schafe und Ziegen
Schweinepest
Stomatitis vesicularis
Tollwut
Transmissible Spongiforme Enzephalopathie (alle Formen)
Für Gehegewild relevante meldepflichtige Tierkrankheiten
Bekanntmachung der Neufassung der Verordnung über meldepflichtige
Tierkrankheiten vom
vom 20. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3516)
Bösartiges Katarrhalfieber des Rindes (BKF)
Chlamydiose (Chlamydophila Spezies
Echinokokkose
Ecthyma contagiosum Parapoxinfektion
Euterpocken des Rindes (Parapoxinfektion)
Leptospirose
Listeriose (Listeria monocytogenes)
Maedi / Visna
Paratuberkulose
Q-Fieber
Rhinitis atrophicans
Säugerpocken (Orthopaxinfektion)
Salmonellose -(Salmonella spp.) 3)
Stomatitis papulosa des Rindes (Parapoxinfektion)
Toxoplasmose
Transmissible Virale Gastroenteritis des Schweines (TGE)
Tuberkulose
Tularämie
Verotoxin bildende Escherichia coli
Tierkörperbeseitigung
1.
Rechtsgrundlagen
der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 mit
Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte und zur Aufhebung der
Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 (Verordnung über tierische Nebenprodukte)
der Verordnung (EU) Nr.142/2011 der Kommission vom 25. Februar 2011
des Tierische NebenprodukteNebenprodukte-Beseitigungsgesetzes vom 25. Januar 2004
der Tierische NebenprodukteNebenprodukte-Beseitigungsverordnung vom 27. Juli 2006 und
des Thüringer Tierische NebenprodukteNebenprodukte-Beseitigungsgesetz vom 10 Juni 2005
2.
Verpflichtungen des Tierhalters
Der Besitzer hat unverzüglich zu melden, wenn beseitigungspflichtiges Material angefallen ist.
Dieses wird dann von der Firma
SecAnim (früher SARIA)
Niederlassung Elxleben
Riedfeld 7
3.
abgeholt.
Beseitigungspflichtiges Material:
a) Material der Kategorie 1
(z.B. BSEBSE-Tiere; HeimHeim-, ZooZoo-, ZirkusZirkus-, Versuchstiere; spezifiziertes Risikomaterial u.v.a.)
b) Material der Kategorie 2
(z.B. andere als die unter a) aufgeführten Tiere und Teile von Tieren, die auf andere Weise als durch
Schlachtung für den menschlichen Verzehr sterben, einschließlich Tiere, die zur Tilgung einer Tierseuche
getötet werden – also alle verendeten Tiere !!! u.v.a.)
ausgenommen Milch, Kolostrum, Gülle sowie MagenMagen- und Darminhalt
Erkrankungen des Wildes
Virusbedingte und bakteriell bedingte Erkrankungen
Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen
Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten
Parasitäre Erkrankungen
Protozoa (Einzeller)
Helminthen (Würmer)
Gliederfüßer (Arthropoden)
Fütterungsbedingte Erkrankungen und/oder Mangelkrankheiten
Zu rasche Futterumstellung
Einseitige Futterzusammenstellung
Verarbeitungsfehler
Verdorbene Futtermittel
Kontaminiertes Futtermittel
Schädliche pflanzliche Inhaltsstoffe
Beimischung größerer Anteile von giftigen Pflanzen
sonstige Erkrankungen
Verletzungen
Blauzungenkrankheit
Erreger: Orbivirus
Die Blauzungenkrankheit trat bisher vor allem in warmen Regionen südlich des
44. Breitengrades (z. B. Afrika, Türkei, Portugal, Spanien) auf.
Empfänglich sind alle Wiederkäuer (u.a. RehReh-, RotRot-, DamDam- und Muffelwild).
Übertragung
Überträger sind kleine, 1 bis 3 mm lange Stechmücken (Gnitzen) der Gattung
Culicoides, die vor allem zwischen der AbendAbend- und MorgenMorgen-dämmerung Tiere im
offenen Gelände anfallen.
Das Virus der Blauzungenkrankheit vermehrt sich im infizierten Wiederkäuer.
Eine Übertragung von Tier zu Tier ist aber nicht möglich.
Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den
Menschen nicht gefährlich. Fleisch und Milchprodukte
können ohne Bedenken verzehrt werden.
Blauzungenkrankheit
Krankheitsverlauf beim Tier
Blauzungenkrankheit
Tollwut
Erreger: Lyssavirus
Übertragung
Das Virus ist im Speichel eines tollwütigen Tieres vorhanden und der
Infektionsweg führt fast immer über einen Biss. Aber auch kleinste Verletzungen
der Haut und Schleimhäute können das Eindringen des Virus per
Schmierinfektion bzw. Kontaktinfektion ermöglichen.
Alle bekannten Tollwutviren werden durch Trockenheit, Sonnenlicht und
bestimmte Desinfektionsmittel sehr schnell inaktiviert.
Krankheitsverlauf beim Tier:
An Tollwut können alle Säugetiere und bedingt auch Vögel erkranken. Die
Inkubationszeit beträgt im Regelfall 2 bis 8 Wochen. Die Krankheit dauert
zwischen einem Tag und einer Woche und endet praktisch immer tödlich.
Die Krankheit beginnt häufig mit Wesensveränderungen.
Tollwut - Verbreitung
Tollwutrisiko:
kein
gering
hoch
In Deutschland zeigt die Bekämpfung der Tollwut große Erfolge.
(Impfung der Füchse, Aufklärung, Haustierimpfung)
1986
1991
1995
2000
2001
2004
6800 Fälle
3500 Fälle
860 Fälle
192 Fälle
50 Fälle
49 Fälle
2005
2006
2007
2008
2009
2010
59
12
6
11
5
6
Fälle
Fälle
Fälle
Fälle
Fälle
Fälle
(28 x Fuchs, 14x Fledermaus, 3x Rehwild, 2x Dachs, 1x
Marder, 1x Hund)
(39x Fuchs, 17x Fledermaus, 2x Rehwild, 1x Pferd)
(3x Fuchs, 9x Fledermaus)
(6x Fledermaus)
(10x Fledermaus, 1x Hund, das Tier wurde aus Kroatien importiert)
( 5x Fledermaus)
( 5x Fledermaus, 1x Hund das Tier wurde aus Slowenien importiert )
Tollwut-Symptome
Aggressionen
Speicheln
bei Rehen in der Endphase typisch
extremer Juckreiz am
Kopf , ständig geöffneter Äser
Lähmungen
Tollwütiger Fuchs
Tollwut
Verlauf beim Menschen
Nach der Infektion eines Menschen durch den Biss eines Tieres verbreitet sich das Virus über
das Innere der Nervenfasern in die peripheren Nerven bis in das Rü
Rückenmark und gelangt
schließ
schlie
ßlich zum Zentralnervensystem. Sollte das Virus durch den Biss direkt in die Blutbahn
gelangen, kann es das Zentralnervensystem auch sehr schnell erreichen. Nur wä
während der mehr
oder minder langen Frü
Frühphase, also in den ersten Stunden, ist noch eine Impfung mö
möglich.
Sobald das Virus das Gehirn erreicht hat, ist eine Impfung nicht mehr wirksam.
Das Virus verursacht Gehirnentzü
Gehirnentzündung, Rü
Rückenmarksentz
ckenmarksentzü
ündung, zuerst Schmerzen an der
gebissenen Extremitä
Extremität, Sensibilitä
Sensibilitätsverlust , zentralnervö
zentralnervösen Symptome wie Lä
Lähmungen,
Angst, Verwirrtheit, Aufregung, weiter fortschreitend zum Delirium, zu anormalem Verhalten,
Halluzinationen und Schlaflosigkeit.
Meldung vom 22. Februar 2005
Nachrichtenmeldungen zufolge haben sich in Deutschland Anfang 2005 drei Empfänger von
Organspenden mit Tollwut infiziert. Die Organspenderin hatte sich wahrscheinlich bei einem
Indien--Urlaub infiziert und das Virus über die Organe weitergegeben. Fraglich ist, ob die
Indien
Spenderin schon Anzeichen einer Tollwutinfektion gezeigt hatte, die als Folge Ihres
Kokainkonsums fehlinterpretiert worden war. Sechs Menschen erhielten Organe der Spenderin.
Die Empfängerin der Lunge erlag der Infektion am Morgen des 20. Februar 2005, der 70 jährige
Nierenempfänger am 21. Februar 2005. Auch der NierenNieren-PankreasPankreas-Empfänger erlag der
Krankheit trotz einer neuartigen Therapie am 7. April 2005. Man vermutet, dass die Erkrankung
sich durch die für eine erfolgreiche Transplantation notwendige Immunsuppression sehr schnell
ausbreiten konnte.
Maul und Klauenseuche - MKS
Erreger: Aphtovirus
Das weltweit verbreitete Virus der MaulMaul- und Klauenseuche ist auß
außerordentlich
widerstandsfä
widerstandsf
ähig gegenü
gegenüber äußeren Einflü
Einflüssen. Kä
Kälte und Trockenheit beeinträ
beeinträchtigen
das Virus überhaupt nicht.
Übertragung
Die Viren der hochinfektiö
hochinfektiösen MaulMaul- und Klauenseuche werden mit dem Speichel oder der
Wundflü
Wundfl
üssigkeit aus aufplatzenden, krankheitsbedingten Blasen verbreitet. Bereits
während der Inkubationszeit, die bis zu 9 Tagen dauert, erfolgt die Ausscheidung der Viren
mit den Speichel.
Eine Übertragung ist direkt von Tier zu Tier durch Körperkontakt möglich, aber auch
indirekt über das Futter kann es zu einer Infektion kommen. Ebenso ist eine Übertragung
Kleidungsstücke möglich.
der Viren durch Menschen und über deren Kleidungsstü
Folgen
Aphten in Maulhö
Maulhöhle, Fieber, gestö
gestörtes Allgemeinbefinden, Speicheln, Schmatzen,
behinderte oder keine Futteraufnahme, Blä
Bläschen an Vormä
Vormägen, Euter, Klauen
Lahmheiten, Festliegen, Abheilen nach ca.3 Wochen,
bei SkelettSkelett- und Hermuskelerkrankungen tö
tödliche Verlä
Verläufe
Maul und Klauenseuche - MKS
Erreger: Aphtovirus
Das weltweit verbreitete Virus der MaulMaul- und Klauenseuche ist auß
außerordentlich
widerstandsfä
widerstandsf
ähig gegenü
gegenüber äußeren Einflü
Einflüssen. Kä
Kälte und Trockenheit beeinträ
beeinträchtigen
das Virus überhaupt nicht.
Übertragung
Die Viren der hochinfektiö
hochinfektiösen MaulMaul- und Klauenseuche werden mit dem Speichel oder der
Wundflü
Wundfl
üssigkeit aus aufplatzenden, krankheitsbedingten Blasen verbreitet. Bereits
während der Inkubationszeit, die bis zu 9 Tagen dauert, erfolgt die Ausscheidung der Viren
mit den Speichel.
Eine Übertragung ist direkt von Tier zu Tier durch Körperkontakt möglich, aber auch
indirekt über das Futter kann es zu einer Infektion kommen. Ebenso ist eine Übertragung
Kleidungsstücke möglich.
der Viren durch Menschen und über deren Kleidungsstü
Folgen
Aphten in Maulhö
Maulhöhle, Fieber, gestö
gestörtes Allgemeinbefinden, Speicheln, Schmatzen,
behinderte oder keine Futteraufnahme, Blä
Bläschen an Vormä
Vormägen, Euter, Klauen
Lahmheiten, Festliegen, Abheilen nach ca.3 Wochen,
bei SkelettSkelett- und Hermuskelerkrankungen tö
tödliche Verlä
Verläufe
MKS -Verbreitung
Länder mit MKS-Ausbrüchen 1992 - 2002
MKS und die Tierarten
Grundsätzlich können sich alle Klauentiere mit MKS infizieren. Betroffen sind aber
insbesondere die Haustiere (Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe). Die Infektionsgefahr
für und unter wildlebenden Tieren ist relativ gering. Der Infektionsdruck geht im Falle
der MaulMaul- und Klauenseuche von den Haustieren aus.
Eine Übertragung zwischen WildWild- und Haustieren ist über die Kleidung der Jäger
möglich und natürlich steigt mit der Bestandsdichte des Wildes im Falle eines
Seuchenzuges auch die Gefahr für einen seuchenhaften Verlauf unter Wildtieren an.
Am ehesten aber ist dieses in Wildgattern zu erwarten.
Eine Übertragung auch auf Kaninchen und Igel möglich, und auch der Mensch kann
sich infizieren (zumeist harmloser Verlauf).
MKS - Symptome
Speicheln
Pusteln
Blasen an der Zunge
Läsionen an den
Läsionen am Gaumen Klauen
Veränderungen an
der Rüsselscheibe
MKS -Verbreitung
Länder mit MKS-Ausbrüchen 1992 - 2002
MKS und die Tierarten
Grundsätzlich können sich alle Klauentiere mit MKS infizieren. Betroffen sind aber
insbesondere die Haustiere (Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe). Die Infektionsgefahr
für und unter wildlebenden Tieren ist relativ gering. Der Infektionsdruck geht im Falle
der MaulMaul- und Klauenseuche von den Haustieren aus.
Eine Übertragung zwischen WildWild- und Haustieren ist über die Kleidung der Jäger
möglich und natürlich steigt mit der Bestandsdichte des Wildes im Falle eines
Seuchenzuges auch die Gefahr für einen seuchenhaften Verlauf unter Wildtieren an.
Am ehesten aber ist dieses in Wildgattern zu erwarten.
Eine Übertragung auch auf Kaninchen und Igel möglich, und auch der Mensch kann
sich infizieren (zumeist harmloser Verlauf).
MKS - Folgen
Problem: riesiger
wirtschaftlicher
Schaden
Zwischen Februar und September 2001 wurden im Vereinigten
Königreich 2.030 Ausbrüche der MaulMaul- und Klauenseuche (MKS)
bestätigt. Um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern,
mussten vorsorglich über 4 Millionen Tiere getötet werden,
darunter auch 937 Stück Wild. Allerdings stellte sich nachträglich
heraus, dass keines der getöteten Wildtiere mit dem Virus infiziert
war. Dies lässt eine gewisse Immunität des heimischen Wildes gegen
die hier vorkommenden Serotypen der Seuche vermuten.
vermuten
Klassische Schweinepest - ESP
Erreger: Pestivirus
Übertragung
Erfolgt meist über Kontakt mit infizierten Wildschweinen sowie durch sogenannte
Vektoren (belebte und unbelebte). Die Ansteckung innerhalb eines Bestandes erfolgt
dann direkt von Tier zu Tier hauptsächlich peroral (über das Maul), oder über die
Atemwege.
Akute Form
Diese Variante ist gekennzeichnet durch hohes Fieber (41°
(41°C), das im weiteren
Krankheitsverlauf phasenweise sinken und wieder steigen kann; zentralnervöse
Störungen (schwankender Gang, Parese
Parese,, Ataxie
Ataxie);
); ausgeprägte Blutungsneigung
(Hämorrhagien); cyanotische (blaurote) Verfärbungen der Schnauze, Ohren und des
Bauches; häufiges Auftreten von Aborten und Umrauschen
Umrauschen..
Massive, punktförmige Blutungen (Petechien
(Petechien),
), veränderte (lehmfarbene) Nieren und
Lymphknoten, Schädigungen der Harnblasenschleimhaut und der Milz gefunden
Chronische Form
Fieber (um 40 °C), MagenMagen-DarmDarm-Ulzera (Geschwüre), Entzündungen der
Mundschleimhäute, Konjunktivitis (Bindehautentzündung) und vermehrt
Unfruchtbarkeit, Totgeburten, Geburt mumifizierter oder lebensschwacher Ferkel
Klassische Schweinepest - Symptome
Blutungen
auf Kehldeckel
Blutungen
am Darmpaket
Starke Blutungen
in Niere
Starke Blutungen
in Blase
Randinfarkte in der Milz
Klassische Schweinepest - ESP
TSE = Transmissible
Spongiforme Enzephalopathie
Erreger: Prionen
Es werden folgende Formen von TSE unterschieden:
BSE - Bovine Spongiforme Enzephalopathie
CWD - Chronic Wasting Disease der Hirschartigen
FSE - Feline Spongiforme Enzephalopathie
TME - Transmissible Mink Enzephalopathie
TSE (bei kleinen Wiederkäuern)
Diese Krankheiten führen zu einer schwammschwamm-artigen Degeneration des Gehirns und zur
Bildung von Vakuolen.
Prionen und eine genetische Disposition werden heute zu den wichtigen Ursachen von
spongiformen Encephalopathien gezählt.
CWD breitet sich in Nordamerika immer weiter aus
Die aktuelle Anzahl der Krankheitsfälle in Nordamerika (USA + Kanada) beläuft sich auf
über 1600 (Stand 28.01.04). Davon sind über 1100 Fälle aus der freien Wildbahn
dokumentiert. Insgesamt wurden bisher 73 Wildgatter oder gezäunte Wildfarmen mit
CWD infiziert; die Hirschbestände wurden vernichtet.
CWD - Chronic Wasting Disease der Hirschartigen
Klinische Zeichen:
+
+
+
+
+
Zentralnervöse Störungen, Abmagerungen
Erwachsene Tiere von 17 Monaten bis über 15 Jahre
Inkubationszeit mindestens 17 Monate
Krankheitsverlauf: Tage bis über 1 Jahr
Beide Geschlechter
Brucellose
Erreger: Brucellen (kleine, bewegungsunfähige Bakterien)
Die Brucellose war früher in Haustierbeständen weit verbreitet. Rinder und Schweine
aber auch Pferde, Geflügel und andere Haustiere waren (und sind) davon betroffen.
Von den Haustierbeständen ging ein Infektionsdruck auf die wildlebenden Tiere aus.
Übertragung
Die Übertragungswege sind außerordentlich vielfältig. Brucellen werden in großen
Mengen mit dem Fruchtwasser bei der Geburt freigesetzt, aber genauso über Kot,
Harn und Muttermilch ausgeschieden. Eine Ansteckung ist auch bei der Begattung
oder über Hautverletzungen möglich. In der Außenwelt können die Erreger mehrere
Wochen überleben und stellen dann eine ständige Gefahr für die auf entsprechenden
Wiesen oder Feldern fressenden und aus Tümpeln trinkenden Tiere dar.
Nach erfolgter Übertragung gelangen die Brucellen über die Lymph- und Blutbahnen
in zahlreiche Organe, vor allem aber in die Geschlechtsorgane, Leber, Milz und in die
Brust.
Brucellose - Symptome
Früh- und Totgeburten (Seuchenhaftes Verwerfen) Gebärmutterentzündung
Bei erkrankten Tieren sind geschwollene und entzündete Geschlechtsorgane, vor allem
Hoden ,Scheide und Gebärmutter Hinweise auf die Krankheit. Auch Milz und Leber
können anschwellen. Nekrosen, also weißlich aussehende, absterbende Gewebebezirke
sind sichtbar.
Typisch:
die geschwollenen Hoden,
eine Geschwulst aus der
Bauchhöhle,
die gelblich verkästen
Lymphknoten
Parasitäre Erkrankungen
Arten
Protozoa
Einzeller
Helminthen Würmer
Gliederfüßer
z.B. Flagellaten, Kokzidien, Toxoplasmen)
z.B. Bandwürmer, Saugwürmer, Fadenwürmer
(Leberegel
Leberegel),
),
(Lungenwürmer, MagenMagen-DarmDarm-Würmer)
Würmer)
(Trichinen)
Arthropoden
z.B. Zecken, Milben; Insekten, z. B. Läuse, Haarlingen,
Federlinge, Zecken, Fliegen, Mücken, Flöhe)
Infektion
oral-alimentär
oralKontakt
perkutan (aktives Einbohren)
hämatogen (durch blutsaugende Insekten)
Schäden durch
Körperwanderung
Ausscheidung von Stoffwechselprodukten
Entzug von KörperKörper- und Nährstoffen
Fütterungsbedingte Erkrankungen und / oder
Mangelkrankheiten
Einseitige Futterzusammenstellung
a)
zu hoher Anteil leichtverdaulicher Komponenten zu wenig Struktur (Zuckerrüben,
Getreide) zu rohfaserreiches trockenes Futter Senkung der
Verdauungsleistungen und des Verzehrs
b)
zu eiweißreich Verdauungsstörungen durch Ammoniakbildung
c)
zu hohe Mineralstoffgabe Kupfervergiftung
Pansenacidose –
Konzentratfütterung
Verarbeitungsfehler
a)
Zu große Stücken (Rüben)
b)
Zu fein gemahlen (Getreide)
c)
Mischfehler oder ungenügende Durchmischung
Verdorbene Futtermittel
a)
Fehlgärung von Silagen
b)
Schlechtes, schimmeliges Heu
Fütterungsbedingte Erkrankungen und / oder
Mangelkrankheiten
Kontaminiertes Futtermittel
Erde, Staub
Parasiteneier
Reste von DüngeDünge- und Pflanzenschutzmitteln
Schädliche pflanzliche Inhaltsstoffe
Senföle, Amine, Oxalsäure nur bei einseitiger Verabreichung
Beimischung größerer Anteile von Pflanzen, die für Wiederkäuer giftig sind
Hahnenfuß
Sumpfschachtelhalm
Wasserschierling
Eisenhut
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