Der Schlüssel zum Alter

Werbung
Immunsystem
Der Schlüssel zum Alter
Immunsystem
In unserem Körper arbeitet ein hoch organisiertes
Netzwerk an clever ausgebildeten Abwehrkräften,
welches die hohe Kunst der Selbstverteidigung perfekt
beherrscht – das Immunsystem. Dieses System, das
sich die Natur für unsere Gesundheit ausgedacht hat,
ist unglaublich genial, jedoch auch genauso kompliziert.
Sobald Krankheitserreger in unseren Körper eindringen, beginnt ein dramatischer Abwehrkampf. In
diesem Geschehen, das über mehrere Stufen eskaliert,
spielen unter anderem Fresszellen sowie «zelluläre
Bomben», Killerzellen und molekulare Werkzeuge eine
Rolle. Und meistens behalten die Immunzellen die
Oberhand – sogar gegenüber Krebs.
❝Ein rollender
Stein setzt kein
Moos an.❞
- Chinesiches Sprichwort
2
Immunsystem
Das grosse Fressen
Erreger breiten sich aus: W
enn Salmonellen (rosa) sich zwischen
menschlichen Zellen vermehren, droht Gefahr. Ohne Immunsystem würden
sie sich alle 20 Minuten verdoppeln und letztlich die Organfunktion
blockieren.
Täglich versuchen Bakterien,
Viren, Pilze und Parasiten
pausenlos in unseren Körper einzudringen, um Zellen
zu zerstören oder zu verändern und Entzündungen zu
bilden. Das Immunsystem,
unser körpereigenes Abwehrsystem, erkennt und
bekämpft diese feindliche
Invasion in der Regel problemlos und aktiviert ein
komplexes Netzwerk aus
Immunzellen und Botenstoffen. Im Lauf der Evolution entstand so ein äusserst
komplexes Arbeitsteam, ein
über den ganzen Körper
verteiltes hochorganisiertes
Netzwerk aus Organen, Geweben und Immunzellen. Ein
Teil dieser Abwehrkapazität
ist angeboren, ein anderer
3
muss im Laufe des Lebens selber erworben
werden.
Salmonellen zum Beispiel sind Bakterien,
welche sich als blinde Passagiere in Speisen
verstecken und sich im Darm millionenfach
vermehren. Je nach Salmonellenkonzentration
überleben viele dieser Erreger das Säurebad im
Magen und werden in den Darm befördert, in
dem bereits Billionen anderer Bakterien siedeln.
Anders als diese nützlichen Bewohner des Körpers verfügen die Salmonellen über spezielle
Molekülwerkzeuge, mit deren Hilfe sie sich an
die M-Zellen der Darmschleimhaut heften und
von diesen aufgenommen werden. Theoretisch
könnten sie sich mit dem Blutstrom und über
das Lymphsystem in alle Organe ausbreiten und
sich dort so lange vermehren, bis die Funktion
eines lebenswichtigen Organs zusammenbräche. Der Tod wäre eine sichere Folge – wenn
der Körper sich nicht wehren würde.
Denn für solche Fälle verfügt der Organismus über ein Abwehrsystem, das in mehreren
Stufen aktiv wird: Haben Erreger eine der Ver-
Immunsystem
teidigungsstellen überwunden, setzt ihnen der Körper
die nächste Hürde entgegen.
Grundsätzlich verfügt der
menschliche Organismus über
zwei Abwehrsysteme – die
angeborene Immunität und
die erworbene Immunität.
Alle Abwehrzellen gehören
zu den weissen Blutkörperchen.
Wann immer Krankheitserreger in den menschlichen
Organismus eindringen, werden sie als Erstes von den Akteuren des angeborenen Immunsystems angegriffen, von
mehreren Gruppen von Fresszellen. Nachdem die Salmonellen in die M-Zellen eingedrungen sind, werden sie erst
von grossen Fresszellen (Makrophagen), dann von kleineren Granulozyten angegriffen
und verschlungen. Enzyme
zersetzen die Mikrobe in deren Bestandteile.
Doch Salmonellen können sich in den Fresszellen gegen die Zersetzung wehren, ja sogar
vermehren. Die Makrophagen und Granulozyten sondern deshalb nun Substanzen ab, die
weitere Immunzellen herbeirufen (dendritische
Zellen) und die Durchblutung fördern, was die
Zufuhr an Abwehrzellen und -stoffen über das
Blut noch steigert. Bewältigen die Fresszellen die Erreger immer noch nicht, holt eine
dendritische Zelle weitere Hilfe, alarmiert im
nächstgelegenen Lymphknoten eine bestimmte
T-Zelle, indem sie ihr den «molekularen Fingerabdruck» der Salmonelle präsentiert (Antigen).
Diese T-Zellen (Lymphozyten) können die Salmonellen an deren molekularem Fingerabdruck
schnell erkennen und töten, werden dabei noch
unterstützt von B-Zellen, welche die Mikroben
mithilfe von speziellen molekularen Werkzeugen bekämpfen und schliesslich vernichten: den
Antikörpern.
Sind die Salmonellen beseitigt, bremsen
T-Regulatorenzellen das Immunsystem, indem
sie die meisten anderen Immunzellen absterben lassen. B-Gedächtniszellen «merken» sich
den molekularen Fingerabdruck der Salmonellen und greifen später rasch ein, wenn solche
Erreger den Körper erneut befallen.
4
Immunsystem
Die Organe
des Immunsystems
Gaumenmandeln
Rachenmandeln
Thymusdrüse
Milz
Peyer-Plaques
im Dünndarm
Wurmfortsatz (Appendix)
des Blinddarms
Lymphknoten
Lymphbahnen
Knochenmark
Von Kopf bis Fuss produzieren Organe, Systeme und
Drüsen Abwehrkörper gegen Krankheitserreger.
5
Immunsystem
Dos &
● Treiben Sie viel Sport an der frischen
Luft, vor allem in der kalten Jahreszeit.
Bewegung in freier Natur ist ein echter Aktivator für das Immunsystem.
Die kühle Luft regt die Durchblutung
an, die Schleimhäute der Atemwege
arbeiten intensiver und wehren Krankheitserreger besser ab.
● Gehen Sie mindestens einmal pro Woche in
die Sauna. In der nasskalten Jahreszeit ist man
extrem anfällig für Erkältungskrankheiten.
Die heisse Saunaluft weitet die Blutgefässe, die
Durchblutung der Organe und Schleimhäute
verbessert sich. Der Körper lernt, sich besser an
Temperaturschwankungen anzupassen.
● Schlaf stärkt die Abwehrfunktionen
zusätzlich. Sorgen Sie deshalb für
ausreichenden Schlaf. Das Immunsystem arbeitet im Schlaf auf Hochtouren und schüttet viele immunaktive Stoffe aus. Infektionen können
so am besten bekämpft werden. Ein
Mangel an Schlaf vermindert auch
die Antikörperantwort.
● Bestimmte Vitamine sind in der Lage, das
Immunsystem zu stärken und von Aufgaben zu
entlasten. Achten Sie deshalb besonders auf
die Versorgung mit den Zellschutzvitaminen A,
C und E sowie den Vitaminen der B-Gruppe,
insbesondere Vitamin B6.
Don’ts
6 Rauchen Sie nicht. Rauchen schädigt
den Organismus nicht nur wegen
der giftigen Inhaltsstoffe. Die Lunge
mit ihrer enormen Oberfläche ist
auch Immunorgan. Krankheitserreger,
die mit der Atemluft in die Lunge
gelangen, werden sofort angegriffen.
Ist die Lungenoberfläche jedoch
geschädigt, etwa durch Rauchen, kann
sie diese wichtige Funktion nicht
mehr erfüllen.
6 Machen Sie keine Hungerdiät. W
er sich
bewusst kalorienarm ernährt, schwächt sein
Immunsystem. Das gilt selbst dann, wenn
Vitamine und Nährstoffe in ausreichender
Menge eingenommen werden. Hungerkuren
vermindern die Aktivität der natürlichen
Killerzellen.
6 Meiden Sie hochintensive körperliche Beanspruchung im anaeroben
Bereich (unter Sauerstoffdefizit).
Solche Aktivitäten schwächen das
Immunsystem für Stunden. V
iren und
Bakterien können sich leicht auf den
Schleimhäuten ansiedeln und Entzündungen der Atemwege verursachen.
6 Lassen Sie sich nicht stressen. Stress stört die
Immunabwehr ganz beträchtlich. In stressigen
Zeiten ist unser Körper anfälliger für Infekte,
Entzündungen, ja sogar autoimmune Erkrankungen. Stress stört und verändert die Arbeit der
verschiedenen Immunzellen.
6
Immunsystem
Enzyme zerlegen Mikroben
Fresszellen (orange) überwältigen Bakterien (blau).
Dazu stülpen die Zellen Teile ihrer Membran über
die Mikroben, nehmen sie in sich auf und zerlegen sie
mit Verdauungsenzymen.
Die Abwehr verhindert sogar Krebs
Killerzellen (gelb) entdecken eine entartete
körpereigene Zelle (rot), die zu Krebs wuchern
könnte, und machen sie unschädlich.
Bakterien in der Falle
Eine Makrophage (gelb) hat Tuberkulose-Erreger
«verschlungen». Die Fresszelle kann die meisten
Bakterienarten unschädlich machen.
Sonne
Mässige Sonnenbäder stärken das Immunsystem,
ausgedehnte jedoch bedeuten für das Immunsystem Stress. Das sieht man zum Beispiel auch daran,
dass nach längerem Aufenthalt in der Sonne – zum
Beispiel im Hochgebirge, wo die Sonneneinstrahlung besonders intensiv ist – oft Herpesbläschen
auftreten. Zu viel UV-Strahlung unterdrückt die
Abwehr.
7
Immunsystem
Antibiotika –
Die äusserst
wirksame Waffe
Antibiotika, welche Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden, retteten Millionen
von Menschen das Leben. Diese Medikamente sind eine äusserst wirksame Waffe
gegen Bakterien, die früher sehr häufig
die Oberhand über das Immunsystem der
Menschen gewonnen hatten. Antibiotika
stellen für unser bedrängtes Immunsystem
eine wichtige Entlastung dar. Nachdem
seit Kurzem jedoch antibiotikaresistente
Erregerstämme aufgetaucht sind, wächst
die Besorgnis, diese künstliche Erweiterung
des Immunsystems könne sich langfristig vielleicht als wirkungslos erweisen.
Könnte zum Beispiel eine ständige, wachsende Abhängigkeit von Antibiotika das
Immunsystem schwächen? Solche Fragen
haben dazu geführt, dass die Wissenschaft
heute nach Alternativen sucht. Derzeit
wird auch ausführlich erforscht, inwieweit
Ernährung, körperliche Betätigung und
Hygiene die Funktion und Leistungsfähigkeit des Immunsystems verstärken oder
vermindern können.
Zufriedenheit
im Leben
Wer sich wohl fühlt in seiner Haut,
ausgeglichen und zufrieden ist, profitiert
auch körperlich davon. Diese positive
Grundeinstellung stärkt auch das Immunsystem. Studien haben auch gezeigt, dass
Menschen mit dieser Haltung eher einen
Tumor besiegen als Menschen mit negativer Einstellung.
Lippenherpes
Schmerzhafte Bläschen an den Lippen
zeigen eine allgemeine Belastung des Immunsystems an. Sie bilden sich meistens
an der gleichen Stelle. Die lokale Abwehr
ist hier zu schwach. Dieses Defizit kann
genetisch bedingt sein.
Erkältungen
Ständige Infekte sind ein Indiz dafür, dass
die Abwehrkräfte nicht optimal arbeiten. Dies gilt vor allem, wenn man ohne
sonstigen Grund ständig krank ist. Die
Ausnahme: Ist man besonders oft Krankheitserregern ausgesetzt, etwa bei der
Arbeit, kann man durchaus öfter krank
sein – selbst mit gesunder Abwehr.
8
Immunsystem
Das Immunsystem –
unsere Altersversicherung
«Leben ist die Aufrechterhaltung eines
Gleichgewichts, das ständig bedroht
wird», verkündete 1898 der belgische
Wissenschaftler Jules Bordet und meinte
damit unser Immunsystem. Das Immunsystem ist unser innerer Doktor – und
wert, es ein bisschen zu hegen und zu
pflegen. Leider wird es mit dem Alter immer schwächer, doch dank neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wissen wir
heute mehr denn je, was für ein gesundes
9
und starkes Immunsystem bis ins hohe
Alter entscheidend ist. Erste Ergebnisse
haben deutlich gezeigt, dass eine gesunde
Lebensweise – ausgewogene Ernährung,
regelmässige körperliche Betätigung, genügend Schlaf und Erholung, Alkohol- und
Tabakabstinenz – unsere körpereigenen
Schutzmechanismen wirkungsvoll unterstützen und auf diese Weise Krankheiten
bekämpfen, die Gesundheit erhalten und
das Leben verlängern kann.
Der Weg der
Erkältungsviren
trifft der meist sieben Tage dauernde
Infekt jedoch nur halb so oft wie Teenager
– im fortgeschrittenen Alter haben die
Betroffenen bereits gegen viele Erreger
Antikörper gebildet. Kinder ziehen aus
diesem Grund Erkältungen an wie ein
Magnet. V
iren haben im Winter leichtes
Spiel, Hände waschen ist deshalb besonders wichtig.
/ a n t i- a g i n g
❝Wie stark
sind meine
Abwehrkräfte?❞
rk
.c h
Machen Sie den Test!
pa
Bei Erkältungen gelangen die meisten Viren
über Nase und Augen in den Körper, nicht
über den Mund. Etwa 16-mal fasst sich
der Mensch innerhalb einer Stunde an die
Nase oder reibt sich die Augen. Küssen ist
bei den meisten Virenarten kein Problem,
Händeschütteln dagegen hoch ansteckend.
Und die Gefahr, sich zu infizieren, ist in
geschlossenen Räumen viel grösser als
draussen in der Kälte.Viren lauern auf
Gegenständen wie Türklinken, Telefonen,
Faxgeräten oder Lichtschaltern, gelangen
aber nur selten durch das Trinken aus
der Tasse eines Erkälteten in den Körper.
Und jeder Klodeckel ist um ein Hundertfaches sauberer als ein Schreibtisch. Auf
Geldscheinen überleben Rhinoviren sogar
für Wochen. Auch auf den Hanteln im
Fitnessstudio finden sich Erreger zuhauf;
schon eine einzige Mikrobe reicht für eine
Infektion aus.
Misslich ist nur, dass der Mensch von
über 200 verschiedenen Erkältungsviren
befallen werden kann. Über 50-Jährige
f it
w w w.
ne
ss
10
Immunsystem
1
Der Knieguss Beginnen Sie am rechten
Kneipptour
Hanspi, Leiter des
Fitnessparks Regensdorf
❝Kneippen stärkt das Immunsystem.
Die erfrischenden Wassergüsse machen Sie am besten unmittelbar nach
dem Duschen oder Baden.
Die Wassertemperatur sollte unter
18° Celsius sein. Der Duschstrahl
bildet11am Körper eine Wasserplatte
und sollte nicht spritzen.
Die Atmung ist tief und ruhig.❞
Bein an der Kleinzehe und führen Sie den
Wasserstrahl aussen aufwärts bis über
die Kniekehle. Verweilen Sie zwei bis drei
Sekunden und führen Sie den Strahl innen
wieder abwärts. Machen Sie im Anschluss
dasselbe auf der Beinvorderseite: Sie beginnen wieder an der rechten Kleinzehe und
gehen seitlich dem Schienbein entlang hoch
bis über das Knie. Machen Sie den Knieguss
auch am linken Bein. Zum Abschluss begiessen Sie die rechte und linke Fusssohle.
Immunsystem
2
Der Beinguss Den Beinguss führen Sie
ähnlich wie den Knieguss durch. Auf der
Rückseite gehen Sie allerdings hoch bis zum
Gesässmuskel. Auf der Beinvorderseite bis
in die Leistenbeuge. Zum Abschluss begiessen Sie wieder die Fusssohlen.
3
Der Armguss Beginnen Sie beim kleinen Finger der rechten Hand, giessen Sie
über den Ellbogen bis über die Schulter
hoch, verweilen Sie kurz und gehen Sie innen
zurück. Wiederholen Sie den Guss ein bis
dreimal und wechseln Sie auf den linken
Arm. Wenn Sie den Armguss nur zwischendurch (ohne Baden oder Duschen) machen,
dann hängen Sie einfach den jeweiligen Arm
über die Badewanne.
12
Immunsystem
13
Immunsystem
Mehr Vitalität – mehr vom Leben
Wasser hat in der Naturheilkunde seit
langem eine grosse Bedeutung. Der Stoffwechsel und die Ausscheidung von Abfallstoffen wird angeregt und das Immunsystem
gestärkt. Die Fitnessparks bieten viele
Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken,
insbesondere Sauna, Hamam, Kneippweg.
Auch Solarienbesuche stärken die
Abwehrkräfte.
14
Herunterladen