Das Immunsystem

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Das Immunsystem
Im Herbst und Winter kommt es durch das wechselhafte kühle Wetter und die verminderte
Sonneneinstrahlung bei Mensch und Tier häufiger zu Infektionserkrankungen, die sich in
Form von Husten, Erbrechen, Durchfall, Fieber und vielen anderen Krankheitssymptomen
äußern können. Als Schutz vor Infektionserregern bzw. zur Bekämpfung der Erkrankung
benötigt der Körper das Immunsystem.
Was ist das Immunsystem?
Es ist ein Schutzmechanismus, mit der Aufgabe körperfremdes von körpereigenem Material
zu unterscheiden. Es hält den Organismus frei von körperfremden Substanzen und
veränderten Körperzellen, und bekämpft somit laufend Bakterien, Viren, Parasiten und
Tumorzellen.
Das Immunsystem verfügt über zwei verschiedene Systeme:


die unspezifische oder angeborene Immunität
die spezifische oder erworbene Immunität (z.B. durch Impfungen).
Trotzdem die beiden Systeme auf sehr unterschiedliche Art und Weise arbeiten sind sie
doch sehr eng miteinander verbunden. Gelangen z.B. Bakterien in den Körper, das
bezeichnet man dann als „Infektion“, werden sofort die Zellen des angeborenen
Immunsystems aktiviert. Sie umschließen die Bakterien und zerstören sie. Durch die damit
verbundenen Vorgänge entsteht eine „Entzündung“.
Manche Erreger haben im Laufe der Zeit aber „gelernt“ sich gegen die Zellen des
unspezifischen Immunsystems zu wehren. Gegen solche Erreger und fast alle Viren wird
jetzt das spezifische Immunsystem wirksam. Dieses erkennt den Erreger als körperfremd
und bildet dagegen Antikörper und/oder Immunzellen aus, welche den Erreger bekämpfen.
Die Antikörper verbleiben als „immunologisches Gedächtnis“ für einige Zeit im Körper. Bei
einer neuerlichen Infektion mit demselben Erreger wird das erworbene Immunsystem sofort
wieder aktiv und es kommt in den meisten Fällen nur noch zu einer abgeschwächten oder
keiner Erkrankung.
Diesen Vorgang nützt man auch bei Schutzimpfungen. Bei der passiven Schutzimpfung
werden dem Körper direkt spezifische Antikörper (=Abwehrstoffe) verabreicht. Bei der
aktiven Schutzimpfung erhält der Organismus abgetötete oder abgeschwächte
Krankheitserreger, welche zwar keine sichtbare Erkrankung jedoch eine Antikörperbildung
bewirken.
Bei einer einmalig verabreichten Schutzimpfung ist die Anzahl der gebildeten Antikörper
noch zu gering, um einer Erkrankung genügend vorzubeugen. Daher ist eine
Auffrischungsimpfung (Booster) nach wenigen Wochen notwendig. In weiterer Folge sind bei
Hund und Katze jährliche Auffrischungen nötig, da die Abwehrkörper im Laufe der Zeit auch
wieder abgebaut werden.
Antikörper werden aber auch bereits im Mutterleib und nach der Geburt mit der Muttermilch
auf die Welpen übertragen. Dadurch besitzen diese für einige Wochen einen ersten Schutz.
In dieser Zeit würde eine aktive Impfung keine Wirkung zeigen, da die mütterlichen
Antikörper die, über den Impfstoff eingebrachten Erreger sofort bekämpfen. Erst wenn mit 56 Wochen die mütterlichen Abwehrkörper wieder abgebaut sind, ist es sinnvoll und
notwendig die Jungtiere zu impfen. Dadurch wird das Immunsystem der Jungtiere zur
Bildung eigener Schutzstoffe angeregt.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, das angeborene Immunsystem mittels so genannter
Paramunitätsinducer zu aktivieren. Diese Aktivierung ist unabhängig von den Antikörpern
und Immunzellen im Körper und kann daher ab dem Neugeborenenalter eingesetzt werden.
Diese Behandlungsform kann sowohl zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten und
stressverursachten Krankheiten, als auch zu deren Behandlung eingesetzt werden.
Nach der Erläuterung dieses relativ komplizierten, jedoch äußerst wichtigen Systems, soll
kurz auch noch auf die möglichen Störungen (=Immunsystemerkrankungen) hingewiesen
werden. Eine krankhaft übersteigerte Reaktionsbereitschaft bezeichnet man als „Allergie“,
eine verminderte Abwehrfunktion als „Immunschwäche“ und eine fehlerhafte Unterscheidung
zwischen körperfremd und körpereigen als „Autoimmunkrankheit“.
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