Blattpilz, Kälte und Regen – darum verlieren die Platanen ihre Blätter Der extrem feuchte Frühling und ein Blattpilz – diese Kombination ist die Ursache für den starken Blätterverlust an zahlreichen Durlacher Platanen. Apiognomonia veneta heißt der Übeltäter, auch bekannt als Blattbräune. Der Pilz befällt ausschließlich Platanen und ist latent auf den Bäumen vorhanden. Zum Keimen benötigt er jedoch Kälte und Feuchtigkeit und davon gab es in diesem Frühling mehr als genug. Seine Sporen überwintern auf den abgefallenen Blättern und abgestorbenen Stellen der Baumrinde, den sogenannten Rindennekrosen, und werden im Frühjahr durch den Wind verbreitet. Die Pilzsporen setzen sich auf den feuchten Blättern fest und keimen aus. In der Folge färben sich die Blätter entlang der Blattnerven dunkel, welken und fallen ab. Die Blattbräune kann leicht mit der Platanenwelke verwechselt werden, auch Platanenkrebs genannt. Doch im Gegensatz zu dieser ist die Blattbräune für die Platanen nicht lebensbedrohlich, wie Jürgen Unger, der Leiter der Baumpflegeabteilung des Gartenbauamtes dem Durlacher Blatt erklärte. Sobald sich Sonne und Wärme durchsetzen, käme die Krankheit zum Stillstand. Die Platane beginne dann sogar mit der Bildung von neuen und gesunden Blättern und entwickle wieder ihre typische volle grüne Krone. Um die Risiken einer erneuten Infektion der Platanen mit der Blattbräune zu minimieren, ist es wichtig, das herbstliche Falllaub zu entfernen und kleinere Äste behutsam zurück zuschneiden. Das raubt dem Pilz einen großen Teil seiner Überwinterungsmöglichkeiten, aber gänzlich wird man mit diesen Maßnahmen die Blattbräune nicht in den Griff kriegen. Hoffen wir also darauf, dass das Petrus im nächsten Jahr ein Einsehen hat und uns einen typisch badischen Frühling mit viel Sonne und Wärme schenkt. Darüber würden sich nicht nur die Platanen freuen.